Zielstrebig führt Cornac die kleine Gruppe aus dem Ostbezirk heraus, hinunter zum Hafen, wo mittlerweile die übliche emsige Geschäftigkeit Einzug gehalten hat. An jeder Ecke werden Waren seefertig verpackt, die Straßen sind voll von meterhoch mit Kisten, Säcken und Fässern beladenen Karren, die die an den an den Kaimauern wartenden Schiffe zum Ziel haben, die alle noch beladen werden wollen, bevor die nächste Flut kommt, um püntlich auslaufen zu können.
Doch fast genauso oft sieht man an den Straßenecken und in Nischen zusammengesunkene Gestalten, die ihren in der vorigen Nacht erworbenen Rausch noch ausschlafen, oftmals besudelt vom eigenen Urin und von einem unermesslichen Gestank aus Alkohol-Ausdünstungen, Urin und Erbrochenem umgeben. Ein Anblick, wie er wohl in jeder Hafenstadt vorkommt, wo die Seeleute ihren mit ihrer Hände Arbeit hart verdienten Sold noch am gleichen Tag den Kneipen und Bordellen des nächstbesten Hafens durchbringen, weiß doch keiner, ob nicht die nächste Nacht auf See einen todbringenden Sturm bereithält.
Und auch vor dem Rostigen Haken finden sich zwei solche Männer, an die dem Haken gegenüber liegende Hauswand gelehnt, schnarchend, im gemeinsamen Rausch vereint. Der Rostige Haken selbst ist für die nicht aus Freihafen stammenden Abenteurer kaum als Taverne zu erkennen, sieht er doch von außen immer noch eher nach einem Lagerhaus aus, einzig das quietschende, schmiedeiserne Schild über dem Eingang deutet eine Kneipe an. Es scheint fast wie ein Wunder, dass das Gebäude überhaupt noch steht, es ziehen sich durch die hohen Außenwände mehrere Risse, die allesamt nur so notdürftig geflickt sind, dass der Haken gerade so nicht in sich zusammenfällt.
Fenster und Türen der Taverne sind allesamt sperrangelweit auf, wohl um den Mief der Nacht herauszulassen und einmal kräftig durchzulüften. Vor der offenen Türe steht ein dicker Mann in kräftigen, sackartig herabhängender Kleidung, der gerade eine Laache Erbrochenes in den Rinnstein fegt - und den Cornac als Karl Wine identifizieren kann. Als er Cornac sieht, grinst er breit und stützt sich auf seinen Besen.
"Ah, Cornac, zu so früher Stunde schon unterwegs?", ruft er dem Zwergen zu.