Fast eine Woche war es schon her, dass er Wind von der Story bekommen hatte. Eine seiner Kontakte hatte ihm davon erzaehlt, aber der konnte ich auch nicht wirklich viele Informationen liefern. Beide Parteien des Deals legten grossen Wert darauf, dass eben dieser geheim blieb. Umso reizvoller, und deswegen auch gewinnbringender, war die ganze Sache. Aber der Reporter wusste auch, dass er vorsichtig sein musste mit dem, was er hinterher veroeffentlichte. Er waere nicht der erste, der nach einer Enthuellungsstory "an einen anderen Standpunkt" versetzt wurde. Ab und zu werden die Leichen Wochen spaeter irgendwo gefunden, die meissten bleiben aber Verschollen. Soviel zur netten Umschreibung, aber wenn er es geschickt anstellte und die richtigen Teile aus der Geschichte zusammenstellte, dann koennte echt was fuer ihn herausspringen.
Nachdem er also schon mehrere Tage vergeblich versucht hatte, irgendwo brauchbare Informationen herzubekommen, schien er endlich Glueck gehabt zu haben. Einer seiner Informanten schuldete ihm noch einen Gefallen und so kam es, dass er jetzt auf dem verlassenen Fabrikgelaende neben seinem Motorad stand und auf seinen Gespraechspartner wartete. Er hoffte, das dieser ihm wie versprochen ein paar Infos geben konnte, die ihn bei der ganzen Sache weiter brachten. Vermutlich wuerde er ein bisschen dafuer zahlen muessen, trotzdem wartete er gespannt in der Dunkelheit, denn so langsam dauerte die ganze Aktion zu lange und er brauchte etwas, wovon er die Miete zahlen konnte.
Einige Minuten nach der vereinbarten Zeit erklang ein leises Geraeusch aus der Stille. Die kybernetisch verbesserten Augen des Reporters, die die Dunkelheit zu durchdringen vermochten, machten eine einzelne Gestalt aus, die zwischen zwei Containern hervor und auf ihn zu kam. Der Mann, ein Mensch, schien sichtlich nervoes und schaute sich staendig nach allen Seiten um. Bei dem Motorad angekommen musterte er die Person daneben und fragte dann in einem Fluesterton: "Reaven?"
"Oho, die Wette lass ich mir doch nicht entgehen!", entgegnete der Ork mit einem droehnenden Lachen, waehrend er seinen Queue reinigte. "Diesmal darfst du anfangen, soll ja nicht so aussehen, als wenn ich mir mein Bier unrechtmaessig erspielt habe.", sagte der Ork und machte seinem Gegenueber an dem Tisch platz. Einige der Anwesenden schauten von ihren Tischen aus dem kleinen Wettkampf zu, war es doch aeussert selten, das Robert Nolan in "seiner" Kneipe beim Billard herausgefordert wurde und auch noch eine reelle Chance hatte zu verlieren.