IG:
Scheinbar ruhig und gelassen schaue ich dem Hitzkopf in die Augen, doch innerlich koche ich vor unterdrücktem Ärger. Das habe ich nun davon, dieser Jungspund hatte nichts verstanden. Dass diese Wüstenvölker immer so impulsiv und mißtrauisch sein mußten! Ich versuche mich zu erinnern, ob ich den Namen und Status des jungen Mannes irgendwo im Gespräch aufgeschnappt habe.
OCC:
Hätte vielleicht früher kommen sollen, aber trotzdem hier mal ein Knowledge (Religion) Check:
12 Roll + 8 Skill = 20
IC:
Ich hebe in unschuldiger Geste beide Hände, schaue den aggressiven jungen Mann an und versuche trotz dieses massiven Angriffs sein und mein Gesicht zu wahren.
"Euer Mißtrauen ist durchaus angebracht gegenüber einem völlig Fremden, zudem ehrt euch Eure Besorgnis hinsichtlich des Wohls Eurer Familie und der Achtung eurer Gebräuche und Sitten. Doch ist es mir in keiner Weise daran gelegen Eurer Familie zu schaden, noch eure Ahnen durch Grabschändung zu entehren. Der ehrwürdige Vater lud mich an diese Tafel als Gast, und mir als Gast gebietet es die Ehre dem
Gastgeber ein guter Fürsprecher zu sein und sein in mich gesetztes Vertrauen nicht zu enttäuschen. Zudem kann ich sein Ansinnen von meiner Warte recht gut verstehen. Wohl wusste euer Vater auch um die Problematik seines Wunsches", hierbei deute ich mit einer Hand auf den Alten, "doch schien er die Hoffnung zu haben trotzdem euer Verständnis zu finden." Hier schüttele ich langsam den Kopf.
"Vielleicht seid ihr noch zu jung, die Dringlichkeit des Bedürftnisses eures Vaters verstehen zu können, doch fragt doch die Älteren eures Stammes", hier schaue ich den Rest der Familie, insbesondere die Alten verständnisheischend an, "ob diese seine Beweggründe nachvollziehen können hier bei seinen Ahnen liegen zu können, seine Ruhe im Kreise seiner Vorväter und seiner Heimat zu finden. Kann er dies, wenn er auf der Reise verstirbt?" Gleich darauf wende ich mich wieder direkt an den Jüngling und deute mit der Hand auf ihn. "Ihr sprecht von der Wichtigkeit eines Begräbnisses nach den Sitten eures Stammes, doch könnt ihr diese garantieren wenn euer Vater fern der Heimat auf dieser strapaziösen Reise verstirbt? Ihr sagt, ihr könnt hier nicht die Zeit dafür erübrigen, wie wollt ihr es dann unterwegs?
Und nein, natürlich wird kein Fluch auf euch fallen, sollte dies tatsächlich passieren."
Aufgrund seiner wortwörtlichen Deutung bin ich versucht zu lächeln, unterdrücke es aber aufgrund der Situation. Ernst fahre ich deshalb fort: "Tatsächlich werdet ihr die Bedeutung dieser Worte wohl erst dann richtig verstehen, wenn ihr das nächste Mal die Gräber eurer Ahnen besuchen werdet. Denn es ist ein Unterschied, an dem Grab zu stehen, sich zu erinnern, den Dahingeschiedenen so zu ehren und im Kreise
seiner Väter gut empfangen zu wissen oder mit der Leere vorlieb zu nehmen, die ein auf die Schnelle geschaufeltes, am Wegrand einer anstrengenden Reise zurückgelassenes Grab in den Seelen der Zurückgebliebenen hervorruft, kann man den Verstorbenen doch nie wieder von Angesicht zu Angesicht ehren und ihm gedenken." Ich lasse dies eine halbe Sekunde wirken und komme dann zu der Kernfrage, die mich beschäftigt: "Von welchem Unheil sprecht ihr, das so groß sein könnte, daß es die Seelenruhe eines ehrenwerten Mannes wert ist?"