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Autor Thema: Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht  (Gelesen 95875 mal)

Beschreibung: Die Geschichte

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Kami

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #165 am: 24.01.2010, 13:57:54 »
Nicht nur Dorgen sondern auch Verdan staunte bei dem Anblick der Statuen. Der Tempel war wahrlich ein schöner
Bau. Ein Lächeln der entzückung umspielte Verdans Lippen. Er durfte jedoch jetzt auf keinen Fall seine Gefühle seinen
Geist fehlleiten lassen.
Er schloss kurz die Augen, um sich aller Gefühle zu entledigen. Als er sie wieder öffnete
fühlte er sich wach und nahm alles um ihn herum in dem Tempel auf, ohne dabei hektisch oder gar energisch zu wirken.
Wie ein Schwamm sog er sich mit ausdruckslosen Gesicht mit Informationen voll. (spot)

Fabulon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #166 am: 24.01.2010, 21:11:50 »
„Nun“, fuhr Farbulon fort, „Vielleicht könnt im mir diese eine Frage ja schon jetzt beantworten: warum sollte ich die Göttin der Magie verehren, wenn ich gar nicht in der Lage bin, ihre Gewebe zu nutzen?“

Ungeachtet der Antwort des Priesters versicherte Fabulon ihm jedoch, dass er sich die Veranstaltung am heutigen Abend nicht entgehen lassen wird.

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #167 am: 25.01.2010, 00:05:34 »
Shan Thar und Kevrin lächelten. Dann aber wurde der jüngere der Beiden einer zweiten Gruppe gewahr, die sich gerade in den Tempel begeben hatte. "Kevrin wird Euch dies gerne erläutern", antwortete Shan Thar. "Bitte entschuldigt mich." Damit ging Shan Thar zu der Gruppe hinüber. Kevrin sah ihm kurz nach, bevor er sich wieder an Fabulon wandte. "Ihr versteht das falsch, junger Freund. Sowohl unsere Rituale als auch die Macht der Dame. Während dieser Rituale werdet Ihr sicher nicht angehalten, Euren Glauben zu ändern. Sie ermöglichen Euch jedoch, den Glauben, die Geschichte und die Kraft der Mutter zu verstehen. Denn auch wenn Ihr keine Magie wirken könnt, so umgibt Euch das Gewebe wie jeden anderen Bewohner Torils auch." Kevrin schüttelte leicht den Kopf und lächelte weiterhin dabei: "Aber es zwingt Euch natürlich niemand, uns beizuwohnen. Das ist ganz allein Eure Entscheidung, aber sicher eine Entscheidung, die Ihr nicht bereuen würdet. Höchstens Euren Geldbeutel, denn das Ritual, das im Inneren des Tempels stattfindet, kostet 25 Goldmünzen. Die Zeremonie heute Abend ist aber vollkommen kostenlos und wird Euch hoffentlich gefallen."

Inzwischen eilte Shan Thar zu Arion, Dorgen und Verdan hinüber. "Mystra segne Euch, meine Freunde. Mein Name ist Shan Thar. Kann ich Euch behilflich sein, benötigt Ihr Hilfe oder Heilung?" Der Priester war Mitte 30 und zeigte ein einnehmendes Lächeln, als er die drei Neuankämmlinge begrüßte. "Oder interessiert Ihr Euch nur für den Tempel? Ich habe Eure Blicke bemerkt." Er machte eine kleine Bewegung, die in Verdans Richtung deutete, bevor er seinen Blick über alle Drei schweifen ließ. Natürlich bemerkte er dabei, dass Arion und Dorgen andere Götter verehrten als er. Kurzzeitig zeigte sich ein Schatten in seinen Augen, der aber schnell wieder verschwand.
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

Thon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #168 am: 25.01.2010, 06:06:37 »
"Torm zum Gruße, mein Name ist Arion, ich bin Tempelkrieger des Torm und hierher geschickt worden, um mich dem Oberpriester vorzustellen und meine Hilfe bei anliegenden Problemen anzubieten. Ich bin die weite Reise angetreten um meine Aufgabe zu erfüllen und damit stärke ich das Band von Torm und Mystra und ihrer Anhänger."
Arion versucht unauffällig dabei die Reaktion des Priesters zu beobachten[1], da er den Schatten in desse Augen, als er der Gruppe gewahr war, wahrgenommen hatte. Ferner konzentriert er sich kurz auf die ihm inne wohnende Kraft und ruft den Beistand Torms[2] herbei.
Arion überläßt es den anderen sich selbst vorzustellen.
 1. Sense Motive
 2.  Böses entdecken
« Letzte Änderung: 25.01.2010, 06:08:52 von Arion »

Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #169 am: 25.01.2010, 09:12:03 »
Dorgen verbeugte sich zur Begrüßung leicht vor dem Priester, wie er es schon in seiner Jugend gelernt hatte und wartete dann ab, bis Arion mit seinen Ausführungen geendet hatte: "Ich bin Dorgen Gilmarik und ich bin hier um mir den Tempel anzusehen, der in der kurzen Zeit seines Bestehens schon in diesem Maße bekannt geworden ist."
Wie auch Arion bemüht Dorgen sich die Reaktionen des Priesters einzuschätzen, während er darauf wartet, dass auch Verdan das Wort ergreift oder der Priester antwortet, falls der junge Mann sich weiterhin als so schweigsam erweisen sollte.

Kami

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #170 am: 25.01.2010, 17:34:19 »
Verdan hatte den Schatten in den Augen des Priesters genau gesehen und schwieg
ohne eine Regung bis sich seine beiden Begleiter vorgestellt hatten.
'Es ist nicht klug sich jemandem mit echten Namen vorzustellen, von dem man nur
böse Gerüchte gehört hat.'

Er fing sofort an zu lächeln. "Guten Tag der Herr. Ich bin bloss ein
einfacher Mann den die Wanderslust und Wissbegier zu eurem Tempel
getragen hat. Diese zwei edlen Herren haben wie ich das gleiche Ziel.
Wir wollten euren Mystratempel bestaunen, von dessen Schönheit man sich schon erzählt hatte
und tatsächlich"
Verdan machte eine grosse Geste " Ein beeindruckendswertes Werk." sagte er nickend.

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #171 am: 25.01.2010, 19:39:53 »
Der Priester nickte zu den Worten der drei Männer, die mit Sicherheit aus der Menge der Pilger heraus stachen, die er sonst zu sehen bekam. Schließlich antwortete er: "Es freut mich, dass Euch der Tempel bereits so begeistern konnte, junger Wanderer." Er lächelte Verdan an, aber es war auch eine Spur Spott darin zu sehen, dass dieser sich nicht namentlich vorstellte. "Nun ja, da dies der einzige Tempel der Mystra in ganz Cormyr ist, ist es sicher nicht verwunderlich, dass er soviel Bekanntschaft erlangt hat, Herr Gilmarik. Aber es würde mich natürlich sehr interessieren, was Ihr so über uns vernommen habt." Dann sah er auch Arion an und musterte ihn kurz. "Ein Krieger des Torm, es freut mich wirklich sehr. Wir sind daran interessiert mit möglichst vielen Tempeln in Verbindung zu treten und freundschaftlichen Austausch zu betreiben. Ich fürchte nur, dass...der Oberpriester..." Wiederum lächelte Shan Thar etwas spöttisch, aber es war dennoch noch ein freundliches Lächeln. "Verhindert ist. Lady Arthas heißt die Tempelvorsteherin, doch sie muss zurzeit noch viele Dinge organisatorischen Hintergrundes klären. Man könnte sagen, dass ich zurzeit als Stellvertreter nach außen hin fungiere und so werdet Ihr wohl leider mit mir vorlieb nehmen müssen. Ich hoffe, das ist in Ordnung." Shan Thar sah von einem zum anderen und wartete auf Arions Antwort.
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Dorgen Gilmarik

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« Antwort #172 am: 26.01.2010, 09:16:02 »
Dorgen blickte sich ein weiteres Mal in dem Hof um, bevor seine Augen den Priester fixierten: "Nun, ich habe keine Details gehört, aber die Tatsache, dass so viele Pilger nach Weloon ziehen kann wohl kaum jemandem verborgen bleiben. Es kommen so viele Menschen her, dass ich einfach mit eigenen Augen sehen musste, was hier für die Mutter der Magie errichtet wurde. Doch ich will euer Gespräch mit dem Mann des Treuen nicht stören, also werde ich fürs erste stumm den Ort auf mich wirken lassen."
Dorgen begann ein wenig umherzuwandern, wobei er jedoch immer in Höhrweite Arions und des Priesters, der sich als shar Tan vorgestellt hatte, bleibt.

Thon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #173 am: 26.01.2010, 10:42:48 »
"Meine Befehle waren eindeutig, ich muss mich bei dem Tempelvorsteher, in diesem Fall der Hohepriesterin Lady Arthas, melden und meine Dienste im Namen von Torm anbieten. Da die ehrwürdige Lady beschäftigt ist, werde ich warten müssen.
Das gibt mir aber die Gelegenheit mich in diesem schönen Tempel umzusehen. Sagt, verehrter Priester, währt ihr bereit mich im Tempel etwas umherzuführen, damit ich die Glorie der Göttin auf mich einwirken lassen kann? Ich verspreche euch, das wir uns den Umständen entsprechend verhalten werden. Und wenn ihr die Führung macht, könnten dann meine beiden Begleiter mitkommen und sich ebenfalls von der Pracht des Tempels versichern? Ich denke das wir wenig Umstände machen werden.
Also was sagt ihr?"

Arion versucht so freundlich und charmant zu sein wie möglich[1], um dem Priester keine Möglichkeit zu lassen, nein zu sagen.
 1. Diplomatie

Elias Ch'Ame

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« Antwort #174 am: 26.01.2010, 13:13:33 »
"Ich werde Lady Arthas gerne darüber informieren, dass Ihr da seid und mit Ihr sprechen möchtet, doch kann ich nicht garantieren, dass dies allzu bald geschehen wird", antwortete Shan Thar freundlich. "Ich führe Euch gerne hier herum, allerdings ist dies der einzige öffentlich zugängliche Teil des Tempels. Hinter dieser Pforte", er deutete auf die große, hölzerne Pforte gegenüber des Einganges. "Befindet sich unser Ritualraum, der nur von jenen betreten werden darf, die das Ritual vollziehen wollen. Ihr werdet mit Sicherheit verstehen, dass wir dies nicht stören dürfen, nicht wahr?" Schließlich sah er sich um. "Aber ich kann Euch gerne unseren Wehrgang zeigen. Die hölzerne Tür dort drüben führt hinauf." Sein Blick richtete sich zu der kleineren Tür im westlichen Teil des Innenhofes. "Oder mein bescheidenes Domizil, dass ich mir mit meinem werten Mitbruder Kevrin teile." Er sah zu der zweiten kleineren Tür im östlichen Teil. "Mehr kann ich Euch jedoch nicht anbieten, fürchte ich. Oh, das stimmt so nicht ganz. Selbstverständlich steht es Euch zu, unsere Zeremonie heute Abend im Innenhof anzusehen oder selbst Mystras Gesegnetes Vertrauen zu erlangen. Letzteres würde Euch auch die Möglichkeit eröffnen, unseren Tempel von innen zu sehen. Und selbstverständlich können daran auch Eure Begleiter teilnehmen." Interessiert forschend sah Shan Thar Arion an.
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Kami

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« Antwort #175 am: 26.01.2010, 15:10:10 »
Gleich antwortete Verdan mit Begeisterung : "Natürlich würden wir gerne dem Ritual beiwohnen.
Sowas sieht man als Wanderer nicht alle Tage! Ich fände es auch wirklich interessant mal eure Unterkünfte zu sehen
werter Priester, weshalb ich euer Angebot der Führung gerne Annehmen würde ...aber sagt, warum benötigt ihr denn mit Bögen bewaffnete
Wachen auf dem Wehrgang an einem so heiligen und eher friedlichen Ort?"
mit einem interessierten
Gesichtsausdruck wartete der Mönch auf die Antwort des Priesters.

Elias Ch'Ame

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« Antwort #176 am: 26.01.2010, 15:44:24 »
Shan Thar lachte kurz auf und wandte sich an Verdan. "Es freut mich, dass Ihr Euch so für unseren Tempel interessiert, wirklich. Die Zeremonie heute Abend wird Euch sicher gefallen, sie ist auch kostenlos. Um Mystras Gesegnetes Vertrauen zu erlangen, muss ich aber 25 Goldmünzen von jedem beanspruchen. Als Tempel sind wir auf solche Ressourcen leider angewiesen." Dann überlegte er einen Augenblick, bevor er auf Verdans Frage antwortete: "Nun ja, wir sind sehr gerne auf alles vorbereitet. Wie Ihr seht haben alle unsere kleinen Altäre natürlich auch Opferstöcke, die durchaus zum Ziel von Plünderen und Dieben werden könnten, auch weil unsere Tore noch bis in die Nacht hinein geöffnet sind. Außerdem liegt unser Tempel, wie Ihr seht, am Rande der Stadt, sogar ein kleines Stück davon entfernt und die Purpurdrachen könnten uns im Notfall nicht sofort zur Hilfe kommen. Da ist es gut, wenn wir ein paar Wachen hier haben, die sich um unsere Sicherheit kümmern, denn normalerweise bereiten wir keine Zauber vor, die uns im Kampf hilfreich sein könnten." Er lächelte. "Und bei der Herrin der Mysterien, ich bin froh, dass sie soweit noch nie zum Einsatz kommen mussten." Da schien er sich auch noch an Verdans zweite Frage zu erinnern: "Ihr wollt wirklich mein Heim sehen? Nun gut, aber es ist sehr bescheiden. Von mir aus könnt Ihr jedoch einen Blick hinein werfen." Shan Thar lief gemächlich zu der hölzernen Tür, nickte dabei Kevrin und dem Elfen zu, als er an ihnen vorbei ging und wartete schließlich, ob Verdan oder alle drei Männer ihm folgen würden.
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« Antwort #177 am: 26.01.2010, 19:21:35 »
Verdan tat als hätte er den Elfen gar nicht bemerkt und lief dem Priester hinterher.
Alle Eindrücke prägte er sich genau ein und suchte insgeheim nach etwas, was
den Verdacht des alten Tunasters bestätigen könnte.

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #178 am: 27.01.2010, 15:48:17 »
Fabulon verabschiedete sich schließlich von Kevrin und überlegte, ob er an dem Ritual im Tempelinneren teilnehmen sollte. Viel Sinn hätte es ja nicht, außer dass ihm vielleicht dort irgendeiner der Priester sagen konnte, ob seine Schwester hier gewesen war oder nicht. Letztlich hatte er jetzt aber erst einmal andere Probleme. Weil es die einzige Gaststätte war, die er kannte, ging er zurück zum Gasthaus "Zur Lindwurm-Schildwache" und ließ sich dort ein Zimmer geben, das klein, aber beschaulich war und nicht allzu viel kostete. Kurz bevor es dunkel wurde, brach er erneut auf und fand sich im Innenhof des Tempels wieder ein, wo sich mittlerweile zahlreiche Zuschauer versammelt hatten. Es mussten sicher fünfmal soviele sein wie am Nachmittag, als er das erste Mal hier gewesen war. Auch die drei Männer waren mit dabei, die Fabulon oberflächlich einige Stunden zuvor kennen gelernt hatte. Doch die interessierten ihn herzlich wenig. Stattdessen stellte er sich etwas abseits und beobachtete gespannt, was passieren würde.

Shan Thar zeigte Verdan, Arion und Dorgen sein Quartier, das er sich mit Kevrin teilte. Es war recht klein, nur mit zwei Betten, Schränken und Schreibtischen bestückt. In den Regalen standen kleinere Fläschchen und Phiolen, doch sie warfen nur einen flüchtigen Blick darauf, denn Kevrin, der sich eben von dem Elfen verabschiedete hatte, wollte gerne seinen Studien nachgehen und brauchte dafür Ruhe. Es war jedoch anzunehmen, dass die Tränke für Verwundete oder Menschen gedacht waren, die den Segen der Priester benötigten. Shan Thar zeigte ihnen schließlich auch noch den Aufgang zum Wehrgang und redete allgemein recht viel, aber eher über belanglose Dinge, die kein Interesse bei den Dreien zu erwecken vermochten. Wenigstens wirkte er keineswegs so, wie Tunaster ihn beschrieben hatte. Auch fand sich sonst kein Grund, der irgendwie Verdacht hätte auslösen können. Ob der alte Mann doch einfach nur durchgedreht war? Es wurde dunkel und der Tag ging in die Nacht über. Der Innenhof füllte sich und die ankommenden Besucher verteilten sich im Kreis um die beiden Staturen in der Mitte des Hofes, also taten es die Drei ihnen gleich. Aus dem Augenwinkel sahen sie auch, dass der Elf anscheinend zurück gekehrt war.

Aber wen interessierte schon die Ankunft eines Elfen, wenn man so eine Zeremonie genießen konnte, wie sie im Folgenden stattfand? Nach einer Weile, als der Abend schon voran gerückt war und die Besucher langsam unruhig wurden, öffnete sich die kleine Holztür im Osten. Stille trat sofort ein und ein Gang wurde frei gemacht, damit Shan Thar und Kevrin zu den beiden Staturen gelangen konnten. Shan Thar nickte allen Besuchern freundlich zu, hielt sich dann aber im Hintergrund der Geschehnisse, während Kevrin sich unter die ausgestreckten Arme der beiden Staturen stellte. Es sah einen Moment lang so aus, als würde er etwas sagen wollen, doch stattdessen wurden seine Gesichtszüge nur sehr ruhig, er ging in sich und es war, als würden die restlichen Besucher vor Anspannung die Luft einsaugen. Dann offenbarte er seine Handflächen, auf denen ein kleines Stück Schaffell lag, das sich unter Einfluss einer leisen Monotonie aus Wörtern, die Kevrin sprach, von weiß zu silber verfärbte. Kevrin legte es bedächtig, ohne den Reigen seiner Worte abreißen zu lassen, auf seine rechte Hand, während er mit der linken begann, verschiedene Formen in die Luft zu zeichnen, die keinen richtigen Sinn zu ergeben schienen. "Oh Mama, guck mal!" rief ein Kind leise und zeigte auf das Schaffell, aus dem sich winzige, kleine, leuchtende Kügelchen lösten und in den Himmel hinauf stiegen, wohl darauf bedacht, genau zwischen den sich fast berührenden Fingerspitzen der Staturen hindurch zu fliegen. Ein Kügelchen nach dem Anderen erhob sich und wanderte in den Nachthimmel hinauf, wo es sich in einen Stern verwandelte. Als einige Dutzend hinauf geflogen waren, begannen sie herum zu schwirren, jagten sich gegenseitig über den nächtlichen Himmel und sorgten bei den Zuschauern für einiges Staunen. Nach einer Weile formten sie sich zu den verschiedenen Sternzeichen, eines nach dem Anderen tauchte auf und nun wurde auch offensichtlich, was Kevrin da für Zeichen in der Luft beschrieb. Als eine halbe Stunde vergangen war, wurden sieben der Sterne größer und formierten sich, während die restlichen Kleinen sich zu einem schimmernden Weg zusammen schlossen, der zwischen den sieben Großen hindurch führte. Kevrin ließ die Hand sinken, das Schaffell war zu einem winzigen Rest weißer Wolle zusammen geschrumpft, doch das Zeichen blieb noch ein wenig am Himmel bestehen, bis die Sterne schließlich erloschen und sich stattdessen die wahren nächtlichen Begleiter zeigten und der helle Mondschein den Innenhof ausleuchtete, so dass Fackeln an diesem Abend unnötig waren.

Kevrin wirkte ein wenig erschöpft. An seine Seite trat Shan Thar und meinte leise, um die Atmosphäre nicht zu zerstören: "Wir danken euch sehr für euer Kommen und hoffen, dass es euch gefallen hat. Falls ja, dann hinterlasst uns doch einen kleinen Tribut, nachdem ihr an den Altaren unserer Herrin gebetet habt. Heute Nacht werden eure Gebete einen schnellen Weg zu ihr finden." Die Menge raunte, ein paar begaben sich zu den Altaren, andere verließen, begeistert von der Zeremonie erzählend, den Innenhof. Kevrin zog sich zurück, doch Shan Thar blieb noch eine Weile und nickte zwei Wachen zu, die am Eingang standen und bereit waren die Tore des Innenhofes für den Rest der Nacht zu schließen. Dennoch verbreitete er keine Unruhe, sondern ließ alle Besucher gewähren.

"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

Kami

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #179 am: 28.01.2010, 16:52:14 »
Mit einigem Staunen beobachtete Verdan die Zeremonie. Völlig konzentriert auf die Magie,
vergass er aufmerksam zu sein. Nur am Schluss der Feierlichkeit fielen ihm die Wachen auf, welche anscheinend so
langsam das Tor schliessen wollten. Zu Arion und Dorgen raunte er unter vorgehaltener Hand: "Lasst uns noch warten, wir sollen sehen was danach passiert."
Darauf wartend dass etwas geschehen möge wartete Verdan geduldig.
« Letzte Änderung: 30.01.2010, 11:16:26 von Gotteskind »

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