Als Eretria mit Milan den Raum betrat, musterte sie die Anwesenden irgendwie mit einem anderen Blick. Während sie sich an den Tisch setzte und Milan ihr den Stuhl zu recht rückte, musste sie feststellen, dass dies wohl der Blick einer Gastgeberin und nicht eines Gastes war. Sie versuchte zu sehen, ob jeder etwas zu essen nahm und etwas zu trinken hatte. Erst als Milan etwas zu essen genommen hatte, nahm sie auch etwas und war dann tatsächlich begeistert über das Essen und auch der Wein mundete ihr.
Aufmerksam folgte sie dem Gespräch über die nächsten Pläne, doch bevor sie sich diesem Thema widmete, ging sie auf Mikas Verhalten ein. Ihr Grinsen war leicht schelmisch, als sie kurz zu Lémar blickte. "Mika, ich wäre bitterlich enttäuscht, wenn du dieses ausgezeichnete Essen nicht probieren würdest. Auch wenn ich Milan's Freund nicht um sein Vergnügen bringen möchte, wäre es mir lieber du würdest unsere Gastfreundschaft nicht durch ungebührliches Verhalten missachten." Sie lächelte leicht Milan an, der sicherlich mitbekommen hatte, dass sie sich gerade der Familie zugeordnet hatte.
Während sie kurz zwei Happen des Auflaufs aß und so allen Gelegenheit gab, über die letzten Worte nachzudenken, überlegte sie das weitere Vorgehen. "Lasst uns vielleicht einmal zusammentragen, was wir zu erledigen haben. Das macht die Sache auch für Tasha und Lémar deutlicher. Ich komme auf folgende Dinge: Unser offizieller Auftrag ist das Mädchen zu finden. Dieser Auftrag ist dringlich, weil wir ..." Eretria machte eine Bewegung die Milan, Mika, Beldin und Calfay einschloß, " ... durch den Ritter wissen, dass dieses Wesen sehr gefährlich ist. Alles andere ist diesem Auftrag unterzuordnen. Nun wissen wir aber, dass wir auf der Straße schneller sind, als sie. Deswegen haben wir vielleicht etwas Zeit gewonnen, die wir hier nutzen können." Eretria hielt Lémar ihr Weinglas hin und ließ ihn, der offensichtlich eine Art Mundschenk am Tisch spielte, ihr Glas füllen, dann nahm sie einen kleinen Schluck und sprach weiter.
"Es ist wichtig, Milans Vater wieder zu finden. Sein Verhalten nach Milans Weggang ist ein wenig so gewesen, als stünde er unter einem sehr großen Schock oder würde beeinflusst. Es würde uns allen gut tun, wenn er wieder hier wäre. Ich gebe zu, dass ich anders wie Milan nicht an die Ergebenen gedacht habe bei Yaniras Beschreibung, sondern an den dunklen Träumer. Für mich hört sich die Beschreibung von Milans Mutter an, als stünde Milans Vater unter einem Zauber oder Zwang." Eretria schaute kurz zu Beldin und fixierte den Elfen. Der Mann war vielleicht derjenige am Tisch, der verstand, was ihr durch den Kopf ging. Dann blickte sie kurz zu Milan.
"Milan hat schon gesagt, dass er zu der Familie seiner ehemaligen Verlobten gehen muss. Hierbei kann ich ihn kaum begleiten. Ich würde mich dann etwas hier im Haus umhören. Mit dem Haushofmeister habe ich schon vereinbart, dass wir miteinander sprechen werden und auch die anderen Mitglieder des Haushaltes dürften interessiert sein, Milans Verlobte kennen zu lernen." Die letzten Worte sprach sie mit einem Grinsen aus. damit war diese Neuigkeit, die Milan bisher verschwiegen hatte, auch unter ihre Freunde gebracht.