Hinter dem Rücken von Milan erhob sich eine Hand und zog sich vor den Augen der übrigen Beobachter langsam wie eine unaufhaltsame Klammer zusammen. Wenig Phantasie war nötig, um zu wissen, was in den lodernden Augen in ihre Hand sich befinden sollte.
Nicht WIR. DU! Nur DU und deine Familie suchen deinen Vater. WIR sind nur nett und bereit zu helfen. Dachte die zurückgelassene Mika, deren Wut noch mehr Feuer bekommen hatte, nachdem sich Milan meinte ganz billig hatte herausreden zu können, indem er seine Worte auf die Gruppe verallgemeinert.
Im Gegensatz zu Milan, dem wohl alle folgen werden, ging Mika nicht ins Haus, sondern verließ den Weg und marschierte durch den Garten – um Blumen und zarte Pflänzlein machte sie dabei einen Bogen, soviel Anstand hatte sie noch.
Auf dem Grundstück suchte sich die Bardin ein ruhiges Plätzchen, wo sie sich schmollend hinsetze. Kurze Zeit später hatte die junge Frau ihre Laute in den Händen und begann leise zu spielen.
Für jeden Zuhörer, falls sie welche hatte, war es mit Sicherheit eine Überraschung, zu welch lieblichen Melodien die Furie, die gerade noch durch Stadt und Garten jagte, fähig war, als sie mit einmal völlig in sich gekehrt spielte.
Manche Leute behaupteten, dass Musik ein wildes Tier beruhigen könnte. Bei Mika schien es zu funktionieren, zumindest wenn sie selbst musizierte. Doch der Schein trog, denn auch wenn die Bardin geradezu friedlich wirkte, in ihr kochte es und in ihrem Kopf flogen Flüche kreuz und quer, die zum Glück nicht die Musik störten.