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Autor Thema: Die Eroberung des Blutschwurtales  (Gelesen 97461 mal)

Beschreibung: Teil 2: Unterwegs im Blutschwurtal

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Elora

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #825 am: 29.11.2011, 20:49:35 »
Elora nickt Singadil zu und führt die Gruppe auf einem kleinen Umweg zuerst auf das Arbeiterlager zu. Wachsam beobachtet sie die Umgebung, um nicht noch mal - vor allem derart geschwächt - von Spinnen überrascht zu werden. Ein weiteres Mal würde garantiert wieder Todesopfer fordern. Nach einiger Zeit, in der nichts Unerwartetes passiert ist, entspannt sie sich etwas, und beginnt, Fiona eine kurze Zusammenfassung ihrer Erlebnisse im Tal zu geben. Sie erzählt von der Anreise, der Suche nach Rohstoffen, dem vergifteten Fluss, Eichenbraue, den Eulenbären und lässt dabei auch die finsteren Seiten, die Tode von Hythorus und Mara, nicht aus.

Fiona

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #826 am: 30.11.2011, 11:45:43 »
Fiona lauscht den Ausführungen der Waldläuferin und fragt hier und da auch nach, wenn sie etwas nicht ganz einordnen konnte.

Dann habt ihr ja bereits einiges erreicht hier im Tal. Ich hoffe, ich werde ebenso erfolgreich sein und die großen Gefahren, die hier lauern besser meistern, als bislang auf meinem Hinweg. Es war vielleicht keine allzu weise Entscheidung, die Reise alleine anzutreten. In einer Gruppe ist man immer besser gegen mögliche Gefahren gewappnet. Was mich direkt zu einer Frage bringt... werdet ihr im Fort noch nach weiteren Streitern Ausschau halten, um eure Gruppe wieder zu verstärken?

Tex

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #827 am: 30.11.2011, 19:37:06 »
Auf der fluchtartig von den Arbeitern verlassenen Baustelle hat sich nichts verändert. Die Werkzeuge liegen immer noch genauso verstreut, der Karren noch genauso zerbrochen. Einzig das Blut ist mittlerweile etwas tiefer in den Erdboden eingesickert.
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Keric

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« Antwort #828 am: 01.12.2011, 22:52:09 »
"Kein angenehmer Ort, wahrlich", sagt Keric zu Singadil, mit dem er vorausreitet. "Dennoch, besser als nichts." Mit einiger Mühe steigt der Zwerg von seinem Pferd an. "Wenn ich mich recht erinnere, war ein paar hundert Meter weiter eine kleine Lichtung, die sich gut zum Übernachten eignen würde. Ich denke, wir sollten dort rasten."
Er nimmt die Zügel seines Pferdes in die Hand und führt es hinter sich her. Rahvin würde ihm später noch etwas magische Heilung zukommen lassen müssen, das spürt er allzu deutlich.

Elora

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #829 am: 03.12.2011, 11:13:11 »
"In Ordnung, rasten wir." Elora lenkt ihr Pferd weiter in Richtung der angedeuteten Lichtung. Sie steigt ab und beginnt, das Nachtlager vorzubereiten.
"Wir sind über jede Verstärkung heilfroh und ich glaube, dem Hauptmann geht es genauso", wendet sie sich wieder an Fiona und zwinkert ihr vielsagend zu. "Wenn er und die anderen also nichts dagegen haben ..." Sie macht ein Geste, die die restlichen Anwesenden einschließt. "Wenn die Straße fertiggestellt und das Tal befriedet ist, soll es für jeden ein Stück Land mit Titel und Gold geben. Aber das stand bestimmt auch auf deinem Rekrutierungsschreiben. Es ist noch ungefähr ein halber Tagesmarsch, bis wir am Fort ankommen. Bis dahin sollten wir uns so gut es geht erholen."

Tex

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #830 am: 04.12.2011, 18:08:46 »
Geschwächt wie die Abenteurer sind, dauert das Aufbauen des Lagers diesmal etwas länger - nicht zuletzt auch, weil sie diesmal vier Pferde versorgen müssen. Als schließlich das Lagerfeuer prasselt, wickelt sich die kleine Gruppe in ihre Decken und lässt den Tag Revue passieren. Die Spinnen waren besiegt, aber zu welchem Preis? Camlo war gefallen, nach Hythorus schon der zweite Verlust innerhalb der wenigen Tage, die die Abenteurer im Blutschwurtal verbracht hatten. Langsam wird ihnen klar, wieso Hauptmann Tolgrith ihre Hilfe benötigte. Wieviele seiner Soldaten mochten hier schon ihr Leben gelassen haben?

Die dunklen Gedanken verdrängend, verbringt die kleine Gruppe eine mehr oder weniger ereignislose Nacht. Im Morgengrauen ist Rahvin der erste, der aufsteht. Still wandert der Desna-Priester ein gutes Stück vom Lager weg, um in aller Ruhe seine Gebete an seine Göttin zu richten. Als er zurückkommt, sind auch die anderen schon auf und dabei, das Lager abzubrechen, um weiterzureiten nach Fort Thorn. Nacheinander wirkt Rahvin die von seiner Göttin gewährten Zauber auf Elora, Keric und schließlich sich selbst, um die durch das Gift verursachten Schwächen aus ihren Körpern zu treiben. Elora und Keric fühlen sich förmlich wie neu geboren, als die gewohnte Kraft in ihre Glieder zurückkehrt.

Genauso ereignislos wie die Nacht zuvor verläuft auch der restliche Ritt nach Fort Thorn. Die Abenteurer und ihre Pferde sind einigermaßen erholt und legen so Meile und Meile zurück. Im Fort angekommen, bringen die Abenteurer zuerst die Pferde zurück in die Ställe in die Obhut der Stallburschen. Als die Burschen den in Elora Decke eingewickelten Leichnam des Glücksritters bemerken, schauen sie die Abenteurer fragend an.
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Singadil Atani

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #831 am: 04.12.2011, 21:45:26 »
Stumm hat Singadil am Abend den anderen beim Lagerbau geholfen bevor sich in seine extraplanare Zuflucht zurück gezogen hat. Schmerzlich ist ihm bewußt geworden, dass die lockeren Sprüche des Varsianers ihm bereits jetzt fehlen. Auch am nächsten morgen ist er noch nicht wieder ganz bei sich, hat er doch ein Großteil der Nacht damit verbracht seine Gefühle für den eigentlich Fremden zu eroieren. Was hat sie dermaßen zusammen geschweißt?
Als sie wieder im Fort ankommen, ist er bereits zu dem Entschluß gekommen, dass er mit jemandem außerhalb der Abenteurergruppe reden muß. Da helfen ihm die fragenden Blicke der Stalljungen. "Bringt ihn zu Vater Apar. Ich werde gleich folgen."  Er wirft einen Blick zu den Gefährten. Wären sie in der Lage sich um die nötigen Sachen zu kümmern? Seiner Erfahrung nach waren Menschen nach einem Tod meist paralysiert in ihrer Trauer. Und die gedrückte Stimmung die seid gestern herscht lässt ihn auch hier schlimmeres befürchten. "Wir müssen Bericht erstatten." sagt er sowohl zu den Stalljungen wie auch zu den Gefährten. "Ist der Hauptmann im Fort?" fragt er dann noch die Jungen. Sollte er eine positive Antwort erhalten macht er sich sofort auf selbigen aufzusuchen.

Fiona

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #832 am: 04.12.2011, 22:16:11 »
Fiona hatte am Abend noch ein paar Worte mit Elora gewechselt. Es war klar, dass es der Kriegerin daran lag, sich mit anderen Abenteurern hier zu verbünden und Eloras Gruppe war eine naheliegende Wahl, wo das Schicksal sie bereits zusammengeführt hatte, so sie sie denn als Kampfgefährtin akzeptieren würden. Aber zunächst musste sie Hauptmann Tolgrith aufsuchen, um sich vorzustellen und hoffentlich auch das Angebot, welches in dem Rekrutierungsschreiben angedeutet wurde, erhalten.

Die Nacht war weitaus angenehmer als die Zeit, die sie eingesponnen in dem Kokon verbracht hatte, und eine willkommene Abwechslung zu der vorherigen, misslichen Lage.

Im Fort angekommen, wartet Fiona zunächst ab, da ihre Begleiter die Leute hier bereits kannten und natürlich Bericht zu erstatten hatten und auch noch andere Dinge geklärt werden mussten.

Als Singadil sich nach dem Hauptmann erkundigt, wird die junge Frau aber hellhörig und begibt sich an die Seite des Elfen.

Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich euch gerne zu Hauptmann Tolgrith begleiten, um mich ihm vorzustellen.

Keric

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #833 am: 06.12.2011, 10:32:25 »
Keric seufzt als er sieht wie der junge Kämpfer davongetragen wird und verabschiedet sich innerlich ein letztes Mal von ihm. Die Lage war wirklich nicht gut. Camlo und Mara waren tot, ebenso wie der geheimnisvolle Magier, den er nicht gekannt hatte. Und Rahvin schien seit dem Spinnenangriff nur noch ein Schatten seiner selbst zu sein. "Es hilft ja doch nichts, wir müssen weitermachen", spricht er sich selbst Mut zu. "Wer weiß schon, was das Leben uns noch bringen wird." Als die Kriegerin und der Elf zum Hauptmann gehen, schließt sich Keric ebenfalls an. "Ich komme auch mit. Vielleicht gibt es ja auch bei ihm Neuigkeiten." Sein neuer Hund folgt ihm auf Schritt und Tritt.
« Letzte Änderung: 06.12.2011, 10:32:49 von Keric »

Tex

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #834 am: 07.12.2011, 19:23:04 »
Während die beiden Stallburschen Camlos eingewickelten Leichnam quer durch Fort Thorn zu Vater Apars kleiner Kapelle bringen, betreten die Abenteurer ein weiteres Mal Lord Tolgriths Hauptquartier. Diesmal werden sie jedoch nicht nach oben in das Kartenzimmer geführt, sondern in einen großen Lagerraum im unteren Stockwerk. Der Hauptmann wirkt sichtlich gelangweilt, als die Abenteurer ihn antreffen. Neben ihm steht ein pickliger Jüngling mit tintenbefleckten Händen, der einen gewaltigen Stapel Papiere mit sich trägt, auf die er Anweisungen des Hauptmanns niederkritzelt, der wohl gerade damit beschäftigt ist, die Vorräte zu inspizieren.

Als die Abenteurer vor ihm stehen, wendet der Hauptmann sich ihnen direkt zu, offensichtlich erfreut über die Abwechslung.

"Welche Nachrichten bringt ihr mir von den Spinnen? Wie geht es dem Entführten?"
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Keric

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« Antwort #835 am: 08.12.2011, 18:14:00 »
Schwerfällig hebt der Druide den Kopf. "Wir haben Euren Mann gerettet, aber zu einem hohen Preis. Camlo hat im Kampf gegen die Spinnen sein Leben gegeben." Er blickt dem Hauptmann ins Gesicht, um seine Reaktion abzuschätzen. "Die Spinnen gibt es nicht mehr."

Elora

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #836 am: 08.12.2011, 23:57:28 »
"Hauptmann, wenn ihr erlaubt. Die Spinnen waren riesig und auch uns haben sie einen Hinterhalt gelegt." Elora spricht betont ruhig und ist bemüht, ihre Emotionen nicht in ihre Stimme zu lassen. "Ich weiß nicht, wie gut die Arbeiter bewacht waren oder ob überhaupt genug Mann zur Verfügung stehen. Aber nach den Wichten, den Eulenbären und nun den Spinnen empfehle ich, den Straßenbauern allen Schutz zukommen zu lassen, der erübrigt werden kann." Sie atmet tief durch, um ihre Gedanken von den Toten zu den Lebenden zu lenken.
"Glücklicherweise konnten wir zusätzlich zu eurem Mann noch ein zweites Leben retten." Elora deutet auf Fiona, damit diese sich vorstellen kann.

Tex

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #837 am: 11.12.2011, 20:32:30 »
Der Hauptmann schweigt erstmal einige Sekunden, um die von Elora und Keric überbrachten Nachrichten zu verarbeiten. Der Schreiberling an seiner Seite hingegen wird kreidebleich.

"Ich wusste, dass in diesen verdammten Wäldern unzählige Gefahren lauern, aber offensichtlich habe ich die Gefahren dennoch unterschätzt."

Die Offenheit des Hauptmanns überrascht ein wenig, ebenso wie der zerknirschte Gesichtsausdruck des sonst so hart und zielstrebig auftretenden Herren des Blutschwurtales.

"Der Tod eures Gefährten ist ein weiterer Rückschlag. Aber immerhin sind die Spinnen nun keine Bedrohung mehr, wenn ich euch Recht verstehe? Dann werde ich gleich morgen wieder einen Bautrupp aussenden. Diesmal jedoch werde ich für ausreichenden Schutz sorgen. Zehn Soldaten pro Trupp sollten zunächst ausreichen, auch wenn das bedeutet, dass ich weniger Soldaten für Patrouillen zur Verfügung habe. Aber es geht wohl nicht anders."

Dann fällt Lord Tolgriths Blick auf Fiona.

"Und wer seid ihr?"
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Fiona

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« Antwort #838 am: 11.12.2011, 21:04:08 »
Während die anderen Abenteurer ihren Bericht vortragen, bleibt Fiona ersteinmal still, aber als der Hauptmann sie dann schließlich direkt anspricht, stellt sich die junge Kriegerin auch vor.

Mein Name ist Fiona und ich habe in Tamran von eurem Gesuch gehört, dass ihr Abenteurer anwerbt, um gegen die Gefahren hier im Tal vorzugehen. Nun, um es kurz zu machen, ich bin hier, um euch meine Hilfe dafür anzubieten.

Ihre doch sehr kriegerisch anmutende Erscheinung ließ keinen Zweifel, welcher Art die von ihr angebotene Hilfe sein würde.

Singadil Atani

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Die Eroberung des Blutschwurtales
« Antwort #839 am: 11.12.2011, 21:52:21 »
Sinagdil lässt die anderen reden, sieht er sich doch immer nicht in verantwortlicher Position in dieser Gruppe. Dennoch kann er sich einen Kommentar nicht verkneifen, angesichts der Parallelität der Ereignisse seiner eigenen Ankunft.
"Es scheint, dass das Schicksal eurer Aufgabe gewogen ist, Hauptmann. Oder habt ihr diese eure Zettel mit Magie besprochen, auf das sie zur rechten Zeit am rechten Ort sind?"
Sein Tonfall zeigt deutlich das er eigentlich nicht an dergleichen glaubt, und auch dass er keine Antwort auf seine Frage erwartet. Er hatte zwar vor einigen Jahren eine Abhandlung mit dem Titel "Das Schicksal oder Warum kein verändernder Plan bis zum Ende unvereitelt bleibt." Der Autor hatte sich über viele Seiten darüber ausgelassen, warum auf der Welt die Pläne der größten Schurken oft im letzten Moment an auftauchenden Abenteurern scheiterten. Andererseits wurden auch die großen Helden des Guten über kurz oder lang gestellt. Sein Fazit war gewesen das die Welt zur Neutralität strebte, sich selbst in die Richtung regulierte durch die Macht des Schicksals. Diesem Gedanken kann Singadil nicht zustimmen, auch wenn er hier eine scheinbar schicksalshafte Gegebenheit sah. Würde die Gruppe am Ende doch noch für das Schicksal tätig werden und einem größeren Übel hier im Tal den Plan zunichte machen? Oder waren sie eine Kraft die für die Verteidigung einer guten Tat, der Erschließung des Tals, eintreten würde, vom Schicksal schließlich dazu verdammt zu scheitern? Und hier setzen seine Zweifel an der Theorie an. Scheitern kommt für ihn nicht in Frage.

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