Es ist ein recht verregneter Morgen und der Tag im Leuterskooger Hauptgebäude der Ermittlungsgruppe: Bizarromantie & Okkultes hat gerade erst begonnen, da lässt Oberkommissar Ungerich von Gondel einen Großteil der anwesenden Mitarbeiter in den Versammlungsraum rufen.
„Liebe Kollegen und Kolleginnen, ich weiß, es ist noch früh am Morgen, aber ich muss nun um Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit bitten. Letzte Nacht kam es zu einem Mord im Hans-Rudolf-Forster Museum für Photographie & Lichtbildnerei.
Die Ermittlungsgruppe: Kapital- und Gewaltverbrechen übernahm ursprünglich den Fall, übertrug ihn aber sehr früh heute Morgen, mitsamt des vorläufigen Untersuchungsberichtes, an unsere Ermittlungsgruppe. Vollkommen zu Recht, die Einzelheiten dieses Mordfalles sind durchweg als außergewöhnlich zu bezeichnen.
Wie Sie der Akte entnehmen können, handelt es sich bei dem Opfer um den Nachtwächter Edgar Schwingfels-Reubach, Diplom Sicherheitstechniker. Der Körper wurde zerstückelt und auf insgesamt elf Räume des Museums verteilt. Das Außergewöhnliche an diesem Mordfall ist aber weniger an der Leiche festzumachen, als an dem Museum.
Sämtliche Lichtbilder in den einzelnen Taträumen haben sich in der Nacht des Mordes ... nun ja, sie haben sich verändert. Einzelheiten werden Sie vor Ort in Erfahrung bringen. Selbstverständlich werden wir uns nicht auf den Ermittlungssarbeiten der EG:KG ausruhen. Im Gegensatz zu ihnen werden wir aber, da bin ich zuversichtlich, erfolgreich sein und den Mörder dingfest machen.
Noch vor Beginn weise ich auf die drängenden Umstände dieses Falles hin. Der Direktor des Museums, Prof. Herbert Tauwanger, ist ein einflussreicher Mann an der Universität und hat bereits angekündigt eine längere Ermittlung nicht hinzunehmen. Wir werden seinen Wünschen so weit wie möglich entgegenkommen und morgen früh
öffnen sich die Pforten des Museums aufs Neue. Bis dahin müssen alle Untersuchungen abgeschlossen sein, auch wenn Sie noch die ganze nächste Nacht durcharbeiten müssen. Den Auftrag leiten wird Kommissar Zabadeus Lehrenwein. Ihm fällt auch die Zusammenstellung des Teams zu.
Meine Damen und Herren, viel Erfolg.“
Das Podest am Kopfende des Saals verlassend, besteigt nun der eben genannte Kommissar selbiges. Ein etwas untersetzter, dicklicher Mann mit einem Haarkranz, der seine Glatze am oberen Kopf umso deutlicher strahlen lässt. Zudem trägt er einen langen Mantel mit merkwürdig anmutenden, karierten Schuhen und einen Gehstock. Vom Alter her würde man ihn auf vielleicht knappe 50 Jahre schätzen. Er spricht mit leicht angelsächsischem Dialekt.
"Nun gut. Der Fall wird nicht einfach werden, doch ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden. Doch dafür brauche ich jeweils einen Mitarbeiter der Abteilungen Technik und Bizarromantie, sowie einen Tatortermittler und einen Ermittler. Ich bitte die zuständigen Kommissare, mir einen ihrer Mitarbeiter zuzuweisen."
Nach weiteren 10 Minuten ist der Versammlungsraum leer, und außer dem Kommissar stehen noch vier weitere Personen dort:
Sebaster Kronenzinken, Johannes Regenschmied, Raphael Luftschlossner und Conrad Rosenstock.
"Gut, das hätten wir. Wir sollten sowenig Zeit wie möglich verlieren. Gibt es hier und jetzt noch Fragen?"
Kritisch beäugt Zabadeus seine Kollegen. Er wirkt ein wenig wie ein schmieriger Professor der Universität, der seinen Status durch Kontakte erhalten hat. Doch unsympathisch wirkt er auf der anderen Seite auch nicht.