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Autor Thema: Unter der Lupe  (Gelesen 13752 mal)

Beschreibung: Kritik, Wünsche, Anregungen

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Bolbas d'Jorasco

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Unter der Lupe
« Antwort #45 am: 27.03.2011, 17:54:37 »
Mir gefällt der Handlungsbogen eigentlich ganz gut und so langsam finde ich zwischen den anfangs sehr vielen Hinweisen und Handlungssträngen immer mehr einen roten, ein Ganzes..., so hoffe ich zumindest. Für mich entwickelt sich das Geschehen nachvollziehbar und auch ich bin jedes Mal gespannt was mich erwartet und empfängt, wenn ich hier reinschaue ;) Daumen hoch für die Situationen gerade eben - mir gefällts und ich freue mich auf Skib und die Oper, auch weil ich Musik und Theater gerne mag...^^

edit1: btw. zum Rätselraten... Nun gut, man muss zwar vielleicht etwas mehr denken und aufpassen, aber grundlegend ist der Grad grad so noch drin denke ich^^ Kein Stress deswegen jedenfalls... Danke Kayman...
« Letzte Änderung: 27.03.2011, 17:55:42 von Bolbas d'Jorasco »

Ghart

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Unter der Lupe
« Antwort #46 am: 29.03.2011, 15:02:16 »
Die momentanen Szenen empfinde ich als sehr spannend für mich als SL, es ist sehr interessant zu sehen wie ihr reagiert und was eure nächsten Schritte sind. Daumen hoch dafür!!

Ich wollte aber auch mal nachfragen, ob euch das Rätselraten zu viel oder zu wenig ist und wie der Handlungsbogen mittlerweile ankommt?

:cookie:

Den Handlungsbogen kann ich natürlich noch nicht bewerten, weil ich noch nicht erkennen kann, was für ein Bogen dies ist. Das bedeutet, dass für mich der Handlungsbogen einer literarischen, oder im Rollenspiel eher anhand der Geschnissen innerhalb der Runde eine geradezu analysierende und typologisierende Bedeutung und Betrachtung zufällt. Wie kann ich da also den Handlungsbogen mit seiner Exposition, seiner Peripetie, seiner Retardio oder gar seiner Katastrophe beschreiben, wenn ich diese Zustände nur zum Teil oder gar nicht kennen kann?
Was ich versuchen kann zu bewerten, ist die bisherige Handlung und das möchte ich auch an dieser Stelle beginnen.

Mir gefällt das Setting und die sich aufbauende Gefahr mit der Fäulnis sehr gut. Ein Grund dafür liegt sicherlich auch in der augenscheinlichen Simpizität im Grundproblem. Nicht, dass ich es für angebracht halte, dass der Feind immer leicht zu erkennen ist und sich daraus eine für mich gute Runde konstituiert, nein, ganz im Gegenteil. Ich erachte es einfach für wertvoll, dass du das blühende und seit dem Krieg in vielerlei Hinsicht, aber gerade in vegetativer Hinsicht, prosperierende Sayandras Garten als Grundlage hast, und im starken Kontrast die Fäulnisplage einsetzt. So liegt dem Grundthema der Kampagne immer der Dualismus aus Erblühen (Sayandras Garten, die Manifestationszone Lammanias etc.) und Verfall (Khyberkreaturen und die Fäulnis) zugrunde.
Dass es natürlich auch Grauzonen gibt und somit Feinde, die nicht unmittelbar an ihrem Aussehen und ihrem Geruch zu erkennen sind, daran zweifel ich nicht. Insofern meine ich Simplizität also so, dass das Grundthema zu erkennen ist und sich die Schwierigkeit dann innerhalb dieses Themas aufspannt und man als Gruppe nicht erst drei Jahre durch die Gegend stromern muss, um überhaupt die Gefahr zu erkennen. So hat man leichter einen Anreiz sich mit der Problematik zu beschäftigen, was in einem Onlinerollenspiel sehr wichtig ist, da gerade Nuancen, wie ich tausend Mal beschrieben habe, kaum oder zumindest schwerer zu erkennen sind.

Für mich bietet sich für Ghart im Speziellen auch immer mehr die Möglichkeit sich mit den Geschehnissen zu verbinden und so auch immer wieder Anreize zu haben, mich für diese Runde zu motivieren. Und jeder Spieler und Spielleiter weiß, dass es nicht immer einfach ist, sich über Jahre hinweg für eine Runde und eine Idee zu begeistern, weil ich viele Ideen auch immer improvisiert oder Entscheidungen in der vielen Spielzeit auch aus dem Bauch oder einer Laune heraus getroffen werden, deren Herleitung irgendwann vielleicht mal wieder im Dunklen liegt. Dies muss man dann wieder aufarbeiten, man muss die Geschehnisse regelmäßig aufarbeiten und so ist es mit wachsendem Ausmaß nicht nur eine Aufgabe des Schreibens und des Gedankenmachens, sondern auch eine Aufgabe der Revision des Geschehenen, was dann auch tatsächlich mit großer Fleißarbeit belegt ist. Jedem, der sich dieser Fleißarbeit immer wieder stellt, gebührt meines Erachtens nach Lob. Ich habe das mit Ghart versucht, aber wie ihr seht, sind meine Erfolge noch begrenzt.  :wink:

Aber um mal mehr ins Detail zu gehen. Ich finde das Auftauchen der Fäulnis gut, die Situationen wirken glaubhaft gewählt, aber darin liegt auch ein Grundproblem, mit dem wir seit geraumer Zeit zu kämpfen haben. Die Begegnungen mit der Fäulnis verbinden sich immer wieder mit auftauchenden und abgehenden Spielern. Auch wenn es nachvollziehbar ist, dass gerade auftauchende Spieler sofort mit der Fäulnis konfrontiert werden, um ein Gefühl für die Bedrohung und einen Anschluss an die Gruppe zu bekommen, ist das bisweilen auch, zumindest für mich, etwas anstregend, sich immer wieder darüber mit auftauchenden und abgehenden Spielern zu beschäftigen. Das ist grundsätzlich natürlich etwas, für das du, Kayman, naturgemäß wenig kannst. Dennoch würde ich mir wünschen, dass du vielleicht einen Spieler (vielleicht ist das geplant, ich kenn Gillivanes (Ich habe gerade im OoC gelesen, dass sie nicht so viel davon weiß. Das stimmt mich froh) und Pavels Einstiege ja noch nicht) auf eine andere Art und Weise einführst. Warum? Wir haben, leider, eine so hohe Spielerfluktuation, dass wir permanent damit beschäftigt sind, auf diese Ein- und Ausstiege zu reagieren, sodass uns relativ wenig Platz für eigene Ermittelungen bleibt, weil zumindest das Gefühl entsteht, dass wir uns immer wieder auf die Situationen mit neuen Spielern und ihren mitgebrachten Fäulnisproblemen herumschlagen müssen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es dann auch gleich mit Lösungsmöglichkeiten für die vorher aufgetürmten Probleme verbindest, schließlich ist das Verhör des Blonden ein Beweis dafür, aber dennoch fällt es mir schwer
dieses Gefühl zu bekämpfen, dass die Fäulnis immer auf uns einstürmt und wir somit wenig Handhabe habe, uns erstmal zu sortieren.
Das liegt allerdings auch an uns Spielern, die wir immer wieder zeigen, dass wir Teile der Geschichte lieber auf uns einprasseln lassen, statt in der Hinsicht mal wirklich tätig zu werden. Das bedeutet, dass wir bisher immer so vorgegangen sind, dass eine Situation auftrat, in dieser Situation sind zwei, drei Stichworte aufgetaucht und einem dieser Stichworte wurde dann sklavisch gefolgt und dann ging die diese Kette wieder von vorne los. Es ist letztendlich das Laufen von Situation zu Situation in der, durchaus hehren, Hoffnung, dass uns der Schlüssel zu den Problemen in die Hände fällt. Ich habe nicht das Gefühl, dass dies automatisch passieren wird, weshalb ich eigentlich auch mit Ghart die Geschehnisse aufarbeiten wollte. Was sich zeitlich und von der Motivation momentan nicht ergibt (das liegt aber nicht an der Runde, sondern an mir und den Dingen, die ich außerhalb zu tun habe).
Wir werden die Spielerwechsel sicherlich nicht vollends in den Griff bekommen können, aber vielleicht kannst du an manchen Stellen für die Zu- und Abgänge zuerst in andere Wege weisen und die Kontakte mit der Fäulnis inzwischen in die Vergangenheit setzen. So würde sich das Gefühl vielleicht entschlacken und gleichzeitig hast du ja auch angedeutet, dass es eine Zeit nach der Fäulnis geben könnte. Vielleicht ließe sich darüber auch was generieren.

Das ändert aber nichts an meinem Gesamturteil, dass diese Kampagne mir sehr viel Spaß bereitet, was vor allem auch daran liegt, dass man das Gefühl hat, man würde etwas Bedeutsames tun, ohne das ganze Ausmaß auch nur erahnen zu können. Sayandras Garten ist nicht groß und dennoch hat man das Gefühl, dass der eigene Charakter bedeutsam ist. Sicherlich erfordert auch dies immer die Zusammenarbeit von Spielleiter und Spieler. Und ich denke, dass dies diese Runde auszeichnet. Nicht alle Spieler haben dies getan, aber viele tun dies. Sie erwarten nicht nur vom Spielleiter unterhalten und implementiert zu werden, sie merken auch, dass sie selbst auch dazu beitragen müssen. Dafür geht ein Lob an die Spielrunde.  :cookie:

Das größte Lob gebührt aber dir, Kayman, sowohl in technisch-methodischer Hinsicht, da du nicht müde wirst, uns an die Postingraten zu erinnern und weil die Kampagne, trotz ihrer Offenheit, durchdacht wirkt, als auch in spielerischer Hinsicht, aus oben genannten Punkten.

Ich weiß, dieses Feedback geht noch immer nicht ins Detail mit einzelnen Handlungsdetails, aber dieser Deutungsproblematik weiche ich aus, weil ich mich da ganz schnell verrennen würde, da ich sicherlich nicht behaupten kann, dass ich den Gesamtzusammenhang der Kampagne durchschaut hätte. Ich kann somit nur jenes bewerten, welches in den bereits genannten Worten gefallen ist. Die einzelnen Situationen nochmal in ihrer Handhabung en detail aufzudröseln, das würde zu lange dauern. Aber die Nichtbeachtung tausender Details ist auch ein Zeichen dafür, dass nichts so übel aufgestoßen ist, dass man noch viel später darüber zetern müsste. Zumindest von meinem Standpunkt aus, weshalb ich auch den Komplex um die Sturheit meines Charakters und seinen Umgang mit Drachenmalhäuslern aus meinem Feedback rauslasse, da dieses Thema häufig genug besprochen ist und sicherlich an ein, zwei Punkten auch wieder zu Problemen führen wird. Aber meiner Meinung nach, gehört auch dies zur Qualität dieser Runde.

In diesem Sinne: Vielen Dank für diese anhaltend gute Runde.  :thumbup:

Postskriptum: Ich habe gerade wieder den Eintrag im OoC von Bolbas gelesen, dass er froh darüber sei, wenn es nicht zu «Dungeons&Discussions» käme. Ich kann nur nochmal betonen, dass ich gerade die Diskussionsbereitschaft von Kayman für sehr löblich halte. Lieber mal mit Meinungen und Ansichten aneinandergeraten, solange man sich fair austauscht und es auch zu einer richtigen Diskussion[1] kommen lässt, statt einfach und ohne Abmeldung (oder mit bösen Worten und Abmeldung) zu verschwinden. Das ist für die Spielgruppe und im Besonderen für den Spielleiter einfach, entschuldigt den Ausdruck, beschissen, da man nie weiß, ob man die Schuld daran trägt oder ob der Spieler einfach nicht den Schneid hatte, sich einzugestehen, dass er keine Zeit, keine Lust und keine Motivation mehr hatte, auch aus persönlichen Problemen, und einfach entschwunden ist.
 1. Die Diskussion beinhaltet in ihrem Sinn, dass man nicht mit vorgefertigter Meinung in ein Gespräch kommt und alles tut, um diese Meinung zu erhalten, sondern sie beinhaltet den Willen, den Standpunkt und den Blickwinkel des Gegenübers einzunehmen und kennenzulernen, und somit am Ende zu einem Konsens zu kommen, oder wenn sich das nicht vereinbaren lässt, zu einem Dissens. Etwas, was viele Menschen, auch hier im Gate bisher nicht verstanden haben.

Scarlet

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Unter der Lupe
« Antwort #47 am: 31.03.2011, 14:06:19 »
Zitat von: Kayman
Fürs Protokoll: Scarlet ist unter der Postingrate!

Jetzt meines Erachtens nicht, aber es stimmt schon, dass ich in den Wochen zuvor selten in der Postingrate war. Das lag auch daran, dass ich Klausuren geschrieben habe, meine Bachelor-Thesis vorbereitet habe und dann für eine Zeit bei meiner Mutter war (was ich angekündigt habe). Nun habe ich meine Zeit eher in andere Runden investiert. Es geht mir jetzt nicht leicht von der Zunge, aber es hatte auch den Grund, dass ich für diese Runde nicht übermäßig motiviert bin.

Zunächst möchte ich sagen, dass diese Runde hier im Gate eine Besonderheit ist. Der "harte Kern" der Runde ist sehr motiviert und schreibt lange und hochwertige Beiträge. Ausnahmslos zeigen sich die Charaktere sehr facettenreich und mit starker Persönlichkeit, was nicht selbstverständlich ist. Ich genieße auch sehr den Austausch mit Ghart und warte ungeduldig darauf, dass sich die Beziehung so weit intensiviert, dass er seine Geschichte erzählt und Scarlet die ihrige. Die Storyline scheint mir gut durchdacht und was mir ganz besonders gefällt, ist, dass die Ermittlungen in allen Milieus der Stadt stattfindet - während meiner Zeit im Slum, bei den Behörden und beim Haus-Adel.

Es gibt nun aber auch einige Punkte, die meine Spiellust dämpfen.
Kleine Schritte: Es ist nicht ganz meine bevorzugte Spielweise, die Handlung in ganz kleinen Schritten abzuhandeln. Andere Spieler machen das sehr gerne - und das ist auch sehr gut so!!! Für mich ist das nicht so interessant. Wenn sich seit meinem letzten Post nicht viel an der Situation geändert hat, dann sind meine Reaktionen auch oft nur so kurz, dass sie nur für einen Dreizeiler reichen, den ich uns ersparen will. Ab und zu habe ich den Eindruck, dass ich mir das darüber Hinausgehende aus den Fingern sauge. Und das begeistert mich nicht und ich denke, dass es für die anderen auch nicht interessant ist, zu lesen. So mein Eindruck.
Langsame Fortschritte: Die kleinschrittige Spielweise bewirkt auch, dass wir in einer großen Real-Life-Zeitspanne ziemlich wenig Ingame-Fortschritte machen.
Reaktives Spiel 1: Diesen Punkt hat Ghart auch schon angesprochen:
Ghart (Anzeigen)
So weit ich mitbekommen habe, haben wir bis jetzt nur auf das Auftreten des Feindes reagiert. Wir haben eine gewisse Liste von Hinweisen, die wir in einer gewissen Reihenfolge abarbeiten. Was wir in den nächsten RL-Wochen machen werden, scheint vorgezeichnet. Gerne würde ich Scarlet vorstürmen lassen und die Dinge in die Hand nehmen lassen. Etwas Eigeninitiative zeigen lassen und auch den Feind (und den SL :wink:) mit Ideen überraschen. Leider, leider, will mir seit Wochen kein Ansatz einfallen, etwas eigenes zu starten.
Reaktives Spiel 2: Weil mir kein Ansatz für etwas Eigenes einfällt, ist es eine - bildlich gesprochen - Verfolgungsjagd ohne Abkürzungen. Wir kommen an einen Schauplatz, den der Feind schon wieder verlassen hat. Ich würde gerne dem Feind den Weg abschneiden, einen kleinen Sieg davontragen und ihn ab und zu zu zwingen, seine Pläne neu zu überdenken. Beispielsweise, dass wir es durch einen klugen Schachzug schaffen, die Alraunen zu retten - falls sie für die Sache überhaupt von Bedeutung sind. Aber wie? Scarlet ist weder Botanikerin noch Toxikologien.

Lieber Kayman, ich schreibe dies, wie gesagt, nicht leichtfertig und ich hoffe, dass Du mein Feedback nicht falsch verstehst. Es sind nur Beobachtungen und Wünsche und keine Vorwürfe. Das oben ist eine Spielweise, die an sich weder gut noch schlecht ist, sondern nur 'passt' oder 'nicht passt'. Vielleicht passt sie in meinem Falle nicht. Vielleicht finden wir aber auch einen Weg, dass es uns allen gleich viel Spaß macht.
« Letzte Änderung: 31.03.2011, 14:08:34 von Scarlet »

Kayman

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« Antwort #48 am: 31.03.2011, 15:26:18 »
Eine Sache vorab - bezüglich dem Gegner den Weg abschneiden und dass euer Weg vorgezeichnet ist...

Der Weg ist nicht vorgezeichnet, sondern wandelt sich andauernd, was alleine schon daran liegt, dass immer mal ein Spieler ausscheidet. Mit Redril zB ist ein ganzer Handlungsstrang einfach weg, das muss ich dann neu modulieren. Es bestehen auch im Moment etwa vier verschiedene Optionen, die euch zum gleichen Endergebnis führen würden, die eine halt schneller, die andere langsamer ;-)

Gegner Weg abschneiden: Eine Möglichkeit ist greifbar nahe, doch sie wurde noch nicht erkannt - ich hoffe, dies bald euch deutlicher zu zeigen, ohne dass dies komplett ohne "Hirnanstrengung" geschehen wird. (Für mich ist dies natürlich einfach gesagt, da ich die Möglichkeit entwickelt habe - das ist mir bewusst...)

LG!
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Kayman

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« Antwort #49 am: 01.04.2011, 14:08:07 »
Noch @ Scarlet: Könntest du das mit der Eigeninitiative und dem "Loslaufen lassen" mal genauer beschreiben? Das verstehe ich leider nicht so ganz, würde aber gerne. Aus meiner Sicht als SL habt ihr nämlich eigentlich recht viel Möglichkeit dazu. Vielleicht könntest du das an einem konkreten beispiel festmachen? Danke schonmal!
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

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Unter der Lupe
« Antwort #50 am: 03.04.2011, 15:31:38 »
Ich weiß selbst nicht so genau. Ich schreibe etwas, sobald ich mich ein wenig sortiert habe.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

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Unter der Lupe
« Antwort #51 am: 05.04.2011, 22:40:16 »
Noch @ Scarlet: Könntest du das mit der Eigeninitiative und dem "Loslaufen lassen" mal genauer beschreiben? Das verstehe ich leider nicht so ganz, würde aber gerne. Aus meiner Sicht als SL habt ihr nämlich eigentlich recht viel Möglichkeit dazu. Vielleicht könntest du das an einem konkreten beispiel festmachen? Danke schonmal!

Die Frage ist tatsächlich gar nicht leicht zu beantworten. Mir fallen leider keine konkreten Beispiele ein, stattdessen muss ich es sogar noch abstrakter machen, dass ich verständlich machen kann, wo mein Problem liegt. Sorry, wenn das jetzt etwas theoretisch wird:

Zitat von: Aus meinem Studium: Problemlösen
Um einen erwünschten Zustand zu erreichen verwenden Tier üblicherweise reine Versuch-Irrtums-Strategien. Menschliches Problemlösen ist zielgerichtet und besteht in der Reduktion der Diskrepanz zwischen
   (1) einem Ausgangszustand (Beginn des Problemlöseprozesses) und
   (2) einem Zielzustand, der durch die Lösung erreicht werden soll, und
   (3) den Operatoren (Regeln, Hilfen, Schritte), mit deren Hilfe die Diskrepanz überwunden werden kann.

Zielgerichtete Problemlösen hat drei wesentliche Merkmale
  • Es ist zielgerichtet
  • Zerlegung in Teilziele
  • Anwendung von Operatoren.
Gut definierte Probleme sind einfacher zu lösen, da Ausgangszustand, Zielzustand und Operatoren klar umrissen sind (z.B. algebraische Problemlösung). Es ist klar, was man machen muss, welche Regeln und Hilfsmittel erlaubt sind und wie man sie einsetzen darf. Schlecht definierte Probleme entbehren solcher klarer Definitionen und lassen sich daher schlecht erfassen (z.B. Bau eines Hauses).

Zitat von: aus Wikipedia: Interne und Externe Repräsentation
Bei Problemen unterscheidet man zwischen einfachen und komplexen Problemen. Um Probleme jeglicher Art besser bzw. schneller lösen zu können, ist es wichtig, die passendste Repräsentationsform auszuwählen.

Unter interner Repräsentation versteht man sämtliche inneren Vorstellungen (z. B. stellt man sich vor, welche Handgriffe man ausgeführt hat, kurz bevor man den Schlüssel verlegt hat). Dabei ist es am wichtigsten sich das Ziel (= Endzustand) genau vorstellen zu können bzw. genau zu wissen WAS das Ziel ist. Des Weiteren muss auch die Ausgangssituation bekannt sein, sowie die anzuwendenden Operatoren und deren Einschränkungen. Solche internen Repräsentationen werden aufgebaut, indem man Informationen über das Problem zufügt oder weglässt bzw. diese Informationen interpretiert. Die interne Repräsentation ist ausreichend für einfache Probleme.

Bei komplexeren Problemen muss zusätzlich eine externe Repräsentation stattfinden. Externe Repräsentationen sind alle Repräsentationsformen, die außerhalb der geistigen Vorstellung stattfinden, zum Beispiel an den Fingern abzählen, laut vorlesen, aufzeichnen etc. Externe Repräsentation kann nur stattfinden, wenn bereits eine interne Repräsentation vorhanden ist und hilft, Beziehungen zwischen Problemaspekten aufzuzeigen.

Mein Hauptproblem, weswegen ich Scarlet keine Initiativen starten lassen kann, ist, dass das Problem für mich schlecht definiert ist. Der Ausgangszustand ist mir nicht so klar, da ich später eingestiegen bin und mit Eberron nur sehr basal vertraut bin. Und zum anderen ist das ja auch der Reiz eines Detektivspiels, zunächst einmal den Tathergang zu rekonstruieren, bevor ich den Täter ausfindig machen kann :wink:. Der Zielzustand ist diffus, nämlich "irgendwie die bösen Typen aufhalten". Und an Operatoren habe ich wenig an Verfügung, denn z.T. weiß ich nicht, welche Strukturen ich in der Stadt zur Verfügung habe, oder mit den bekannten Operatoren (d.h. Zeugen / Beweisstücken) weiß ich gerade nichts anzufangen. Wahrscheinlich komme ich nicht auf die entscheidende Frage oder Idee, die für Dich auf der Hand liegt ::).

Wie Ghart im Netzplan schon sagte, eine Zusammenfassung o.ä. würde helfen, das Problem genauer zu definieren.

Zitat von: Operatoren
Probanden
 tendieren 
dazu, 
Zustandswiederholungen 
zu
 vermeiden
 und zunächst
 den Operator zu verwenden, der die größte Unterschiedsreduktion bewirkt (man tendiert also zunächst zu der Unterschiedsreduktions-Methode)


Auch das kann den Vorgang möglicherweise erschweren. Zunächst werden wir wahrscheinlich alles einmal ausprobieren, bevor wir einen Ort ein zweites Mal besuchen, eine Person ein zweites Mal befragen, ein Teilproblem, das wir nicht lösen können, nicht noch einmal angehen etc. Vielleicht wäre es aber sinnvoller, einen Weg auch gegen Widerstand und Gedankensperre zu Ende zu verfolgen.

Zitat von: Funktionale Fixierung
Funktionale Fixierung bezeichnet die Tendenz, wahrgenommene Objekte in ihrer üblichen Problemlösefunktion kognitiv zu repräsentieren, wodurch das Erfassen auch anderer möglichen Funktionen erschwert oder gar verhindert wird. Beispiel: Man soll eine Schlucht überqueren und hat eine Leiter, Steine, Werkzeug und eine unendliche Menge Seil zur Verfügung. Die Funktionale Fixierung verhindert, dass wir das Seil als Mittel erkennen, die Schlucht aufzufüllen, da wir es als Kletterhilfe repräsentieren.

Wahrscheinlich hängt es gerade daran. Du hast einen Hinweis als x vorgesehen und wir sehen ihn als z.



Vielleicht hat dies Dir ein wenig geholfen, was ich meinte. Meine nächsten Schritte bespreche ich mal im Netzplan.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Scarlet

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« Antwort #52 am: 29.05.2011, 16:14:34 »
Kleine Schritte: Es ist nicht ganz meine bevorzugte Spielweise, die Handlung in ganz kleinen Schritten abzuhandeln. Andere Spieler machen das sehr gerne - und das ist auch sehr gut so!!! Für mich ist das nicht so interessant. Wenn sich seit meinem letzten Post nicht viel an der Situation geändert hat, dann sind meine Reaktionen auch oft nur so kurz, dass sie nur für einen Dreizeiler reichen, den ich uns ersparen will. Ab und zu habe ich den Eindruck, dass ich mir das darüber Hinausgehende aus den Fingern sauge. Und das begeistert mich nicht und ich denke, dass es für die anderen auch nicht interessant ist, zu lesen. So mein Eindruck.
Langsame Fortschritte: Die kleinschrittige Spielweise bewirkt auch, dass wir in einer großen Real-Life-Zeitspanne ziemlich wenig Ingame-Fortschritte machen.

Ich möchte mich kurz aus dem "Urlaub" zurückmelden, um eine Rückmeldung zur Situation zu geben. Und zwar geht es darum, wie wir vorankommen. In drei OT-Wochen und 4 Seiten Ingame-Posts haben wir ein kein sehr geräumiges Haus durchsucht und versuchen dem Flüchtigen den Weg abzuschneiden. Ich bin ehrlich gesagt gerade frustriert, weil ich nicht unter die Postingrate fallen möchte und daher dieser kleinschrittige Spielweise folge, die ich, wie gesagt, nicht mag. Viel lieber würde ich eine interessante Geschichte schreiben, die sich flüssig liest. Ich möchte Dich gerne bitten, Scarlet zu schieben und ein wenig zu spulen. Wie stellt sich die Sache aus Deiner Sicht dar?
« Letzte Änderung: 29.05.2011, 16:18:14 von Scarlet »

Kayman

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« Antwort #53 am: 29.05.2011, 17:09:11 »
Kann ich tun. Mir persönlich gefiel die Szene eigentlich gut, ich hatte gehofft, mit Skibs Hütte eine gute Athmosphäre zu schaffen, die die Spieler im besten Fall als spannend empfinden. Tut mir Leid wenn mir dies nicht gelungen ist.

Postingrate ist aber eh außer Kraft, da ich selbst nicht ordentlich zum Posten kam.

Edit: Wobei ich deine Argumentation stellenweise nicht ganz nachvollziehen kann, denn schließlich kann ich nicht einfach 3 Aktionen auf einmal beschreiben bzw. von euch beschreiben lassen. Die Situationähnelt quasi einem Kampf, wo jeder Beteiligte immer noch die Chance haben sollte, seine Aktionen auszuführen. Wie würdest du dies als SL handhaben?
« Letzte Änderung: 30.05.2011, 11:15:09 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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« Antwort #54 am: 30.05.2011, 12:34:56 »
Vielleicht wäre an der Stelle, da es ja auch detektivisch ausgelegt ist, praktisch gewesen, eine Übersichtskarte für das Haus zu basteln, wenn es schon wie ein Quasikampf abgehandelt wird. So mussten wir aus den Beschreibungen deinerseits und unserer Phantasie, wie das restliche Haus aussehen könnte, Ideen für das individuelle Vorgehen suchen. Vielleicht hätte eine Karte das unterstützt und als Spieler hätte man eher gesagt: Ich untersuche jetzt gezielt diese oder jene Ecke des Hauses. Und so hätte man auch vielleicht mehr Nähe zur Situation gehabt.

Andererseits hätte man auch sagen können, wenn diese Begegnung kampfähnlich ausgelegt ist, das man von Anfang an darum bittet, diese auch im Kampfrhythmus zu beschreiben, also ein Post nach Kampfdeadlineregelung? Das hätte die Situation zumindest beschleunigt.

So als grobe Vorschläge.

Kayman

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« Antwort #55 am: 30.05.2011, 12:41:16 »
Vielleicht wäre an der Stelle, da es ja auch detektivisch ausgelegt ist, praktisch gewesen, eine Übersichtskarte für das Haus zu basteln, wenn es schon wie ein Quasikampf abgehandelt wird. So mussten wir aus den Beschreibungen deinerseits und unserer Phantasie, wie das restliche Haus aussehen könnte, Ideen für das individuelle Vorgehen suchen. Vielleicht hätte eine Karte das unterstützt und als Spieler hätte man eher gesagt: Ich untersuche jetzt gezielt diese oder jene Ecke des Hauses. Und so hätte man auch vielleicht mehr Nähe zur Situation gehabt.

Andererseits hätte man auch sagen können, wenn diese Begegnung kampfähnlich ausgelegt ist, das man von Anfang an darum bittet, diese auch im Kampfrhythmus zu beschreiben, also ein Post nach Kampfdeadlineregelung? Das hätte die Situation zumindest beschleunigt.
So als grobe Vorschläge.

Daran hatte ich schon gedacht. Allerdings wollte ich nicht, dass ihr wisst, dass Skib zeitgleich seine eigenen Aktionen durchführt. Ihr wusstet am Anfang ja überhaupt nicht, ob er da ist, was er tut, ob er weiß, dass jemand eingedrungen ist etc. Die Szene in den Kampfthread zu verlagern hättte bewirkt, dass ihr oder manche von euch damit gerechnet hätten, dass jeden Moment Monster oder Gegner auftauchen und ein Kampf ausbricht, was ja gar nicht so geplant war.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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« Antwort #56 am: 30.05.2011, 12:45:53 »
Ja, ich kann deine Argumentation nachvollziehen und doch, wer die Postings und Gedanken der Spieler gesehen hat, weiß auch, dass durchaus auch die Charaktere im Voraus mit einer gewissen Art von Konfrontation gerechnet haben. Unter anderem Ghart und Rendal. Sicher verleitet das dennoch schnell zum Metagaming.

Aber auch davon ab, wäre es ja durchaus möglich, aus dem Kampfthread einen Kampf- und Herausforderungsthread zu machen und dort eben auch mal Aktionen auszuspielen, in denen es letztendlich nicht zu einem Kampf kommt, aber doch überdurchschnittliche Fertigkeitswürfe und kleinschrittiges Vorgehen notwendig sind. So würdest du die Metagamingspezialisten (besser bekannt als Spieler  :wink:) linken und desillusionieren, was ihre Erwartung in einem Kampfthread angeht. Und man würde künftig bei kleinschrittigen Situationen Zeit sparen. :)
« Letzte Änderung: 30.05.2011, 12:46:46 von Ghart »

Kayman

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« Antwort #57 am: 30.05.2011, 12:57:02 »
Das ist ein guter Vorschlag, das werde ich umsetzen, danke.

Die aktuell geplante Herausforderung habe ich allerdings zumindest gedanklich abgebrochen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

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« Antwort #58 am: 21.06.2011, 13:02:43 »
Das hier ist mal eine gelungene Ansprache, die mich an Rendals statt sehr motivieren würde. Ganz großes Kino, wie ich finde :thumbup:

Kayman

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« Antwort #59 am: 21.06.2011, 13:13:51 »
Das unterschreibe ich!
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

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