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Autor Thema: [Kapitel 2] Träume und Drachen  (Gelesen 78261 mal)

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Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #555 am: 05.12.2011, 13:40:36 »
Die Vorwürfe welche Ghesh erhebt wiegen schwer, verunsichern die Männer welche sich auf dessen Seite schlagen wollten. Thoros möchte gerade auf die schweren Anschuldigungen reagieren als plötzlich Vijel eine kleine Phiole und ein paar Schriftrollen hinter einer Kiste hervorzieht, die Dinge die er aus Rukarias Kiste gestohlen hat:

Beweise? Ihr wollt Beweise? Ich glaube die habe ich gerade gefunden. Ist das nicht Rukarias Siegelrune? Wer weiss welch Tränke sie euch gemischt hat. Und was sind dies für Schriften? Ich vermag den Text nicht zu lesen, doch ihren Namen kann ich entziffern.

Ich würde sagen ihr seid überführt, doch wahrscheinlich hat sie euch nur verhext. Ich war selbst Zeuge ihrer Kunst.


Das ist zwar alles samt und sonders gelogen, doch Vijels Finger sind geschickt genug um die Beweise aus dem Hut zu zaubern. Unruhe breitet sich unter den Soldaten aus, gerade die welche in eurer Umgebung stehen scheinen schon ganz auf eurer Seite zu sein.

Im ganzem Lager klingt es nach Rebellion, und die Stimmung scheint am überkochen.
Wenn du zu den Nonkonfirmisten gehören willst musst du erst einmal so reden wie wir, unsere Musik hören und die gleiche Kleidung tragen.

Talia Jarniman Wolf

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #556 am: 08.12.2011, 03:46:01 »
Talia hatte begonnen beunruhigt Thoros anzusehen bei den Vorwürfen, aber dahinter verbarg sich nur die Scharade um seine Männer auf ihre Seite zu ziehen, wenn sie Thoros Absolution anbieten konnte: "Wie gut, dass ich so findige Männer um mich habe. Thoros ihr guter Mann und Freund meines Vaters seid fast auf die Hexe hereingefallen, aber wie ich habt ihr Männer die uns und dem Wolf helfen."
Nun sichtlich beruhigt streicht sich die hübsche junge Frau einige Haare aus dem Gesicht und lächelt Thoros glücklich an: "Lasst uns alle gemeinsam stehen, dem Wolf helfen, unserem Helden helfen. Wie gut, dass wir alles rechtzeitig erkennen können. Männer lasst uns den Wolf warnen und zurück holen, damit wir Thoros vom Einfluss der Hexe befreien können und er die eventuell geladene Schuld durch ihren Fluch sogleich wieder gut machen kann."
Sie versucht zu dem Jugendfreund zu gehen und seine Hände mit ihren zu ergreifen: "Alles wird gut, wir können das schaffen, tief in eurem Herzen wisst ihr das doch auch Freund. Streift die bösen Bande der Hexe ab."

Es wird besser gelingen, wenn sie vor den Soldaten für den Kommandanten spricht und erst später überprüft wird inwiefern seine Intrige freiwilliger Art ist, aber das sollten diese jetzt nicht wissen, denn nun braucht ihre Rotte alle Stimmen die sie kriegen kann. Ein geeintes Lager verspricht mehr als eines das verwirrt ist wegen einer unbarmherzigen Tochter ihres Helden im Zwist mit einem hohen Kommandanten. Sie wendet sich an Thoros und alle: "Wie grausam, haben wir nicht nur in den Wäldern Feinde, die man kaum erkennt im ganzen Grün, webt auch noch eine Hexe Zwist zwischen unseren besten Männern, die gut und eins sein müssen. Zusammen retten wir den Wolf - FÜR UNSERE GEEINTE KRAFT - FÜR DIE ARMEE!" Euphorisch ruft sie die letzten Worte damit sie gut hörbar zu allen Soldaten durchdringt, obwohl sie auch vorher schon deutlich gesprochen hat, wie jemand der nichts zu verbergen hat.

Nathan Grey

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #557 am: 08.12.2011, 07:52:08 »
Ghesh zieht sein Schwert stößt es in die Luft und ruft mit lauter kräftiger Stimme FÜR DEN WOLF, FÜR TARAMAN.
Wie ein Mantra wiederholt er diesen Satz immer wieder, bis das ganze Lager einstimmt.

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #558 am: 13.12.2011, 10:40:45 »
Thoros ist genug Politiker um den Strohhalm zu ergreifen den Talia ihm zuwirft, und er schwenkt auf eure Seite über - lässt zu dass die Stimmung um ihn herum sich immer weiter aufheizt. Die Soldaten stimmen in eure Worte ein, schreien laut den Namen des Wolfs.

Für den Wolf, für den Wolf!

Selbst hier, in der östlichen Legion gibt es viele die nur den Kriegshelden sehen. Der Sturm der Stimmen schwillt immer mehr an, und bald sind die Rufe aggressiver, fordernder:

Fangt die Hexen!
Eine Legion!

Seit Taramans Tod hat es nicht mehr eine einzige Legion gegeben sondern den westlichen und östlichen Teil. Doch wenn ihr euch auf dem Weg ins Lager gefragt habt wie viel Macht der westliche Heerführer Dzhan Jarniman Wolf über diese Männer haben würde geben euch die Stimmen eine eindeutige Antwort. Ihr seid frei, Thoros ist nicht in der Lage euch festzuhalten.

Doch noch etwas anderes spürt ihr. Ans Licht gebrachter Zorn und Abneigung gegen die Hexen. Rukaria ist vielleicht die älteste und mächtigste von ihnen, doch sie ist nicht allein. Die Kämpfer um euch herum scheinen nur darauf zu warten loszustürmen und die Wirkerinnen niederzustrecken. Schwarze Zauber und Blutmagie sind nirgendwo beliebt, auch nicht hier.

Alles was ihr tun müsstet ist den aufgebrachten Soldaten ein Ziel zu geben - die Hexen im Lager - um ein Blutbad anzurichten. Oder ihr beruhigt sie, gebt ihnen ein anderes Ziel.

Leise flüstert euch Thoros zu: Wenn ihr einen Krieg wollt müsst ihr zuschlagen. Oder er wird über euch kommen ohne das ihr ihn wollt.
« Letzte Änderung: 13.12.2011, 10:41:52 von Leolo »
Wenn du zu den Nonkonfirmisten gehören willst musst du erst einmal so reden wie wir, unsere Musik hören und die gleiche Kleidung tragen.

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #559 am: 14.12.2011, 08:55:57 »
Im verbranntem Wald:

Aernya hat völlig recht. Trotz der Entfernung zu den Hexen, eurer Exkursion zu den Rosen und dem Weg den die beiden mit ihrem Begleiter einschlugen:

Einen halbwegs lauten Hilfeschrei hättet ihr hören müssen. Gab es keine Schreie? Hexen sind eine verschworene Gemeinschaft. Vielleicht wollten sie euch nicht dabei haben? Wenn es so ist dann wäre es gefährlich doch zu kommen. Genauso gefährlich wie hier zu verweilen und ihnen nicht zur Hilfe zu eilen.

Die Spuren im Wald sind schwer, wie von einem sehr grossem Tier, einem riesigem Hund oder Wolf. Ihr schleicht weiter, entscheidet euch dem nachzugehen, und kaum 30 Meter entfernt findet ihr eine Bestätigung für eure Ängste. In kurzen Abständen zueinander liegen die Leichen des Waldläufers Ranem und der Hexe Meleri. Die Hexe scheint von einem Tier angefallen worden zu sein, während Ranem offenbar verbrannt wurde und kleine schmale Wunden aufweist.

In Richtung einer kleinen Lichtung hört ihr ein leises Schnauben, und dann Kampfgeräusche. Jerna ist vielleicht noch am Leben...und das was auch immer die anderen beiden getötet hat. Als ihr weiter heranschleicht seht ihr auf der Lichtung wie die Hexe gegen einen aufrecht stehenden Wolf kämpft - oder ist es nur ein Mann in einer Wolfsrüstung? Die Kreatur scheint sich tatsächlich eine solche Rüstung angelegt zu haben, vielleicht zur Tarnung? Doch ihr seht die Klauen, die scharfen Zähne und die gelben Augen. Ein Werwolf, wenn auch ein schwer verwundeter Werwolf. Ein silberner Dolch steckt in seiner Schulter, doch als er ihn herausreisst scheint Eis aus der Wunde zu fliessen und lässt seine Bewegungen einfrieren. Die Klinge verschwindet im selbem Moment, landet erneut in Jernas Hand.

Auch Jerna ist verletzt, doch sie scheint sich zu bemühen die Kreatur fernzuhalten, mit ihrem Wurfdolch aus Silber und Eis seine Bewegungen zu lähmen. Um den Werwolf herum sind Ranken die nach ihm greifen und jedes mal wenn er sich aus dem Eiszauber befreit sein Vorrankommen erschweren.

Stirb, Jarniman Wolf.

History DC 10 (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 14.12.2011, 08:59:04 von Leolo »
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Aernya

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #560 am: 16.12.2011, 00:41:35 »
Die Szene, welche sich vor Aernya abspielt verwirrt sie, der Umstand, dass sich alliierte Kräfte bekämpfen oder sich gegenseitig in den Rücken fallen ist keine Überraschung für die Dunkelelfe. Dieses Spiel haben die Dunkelelfen beinahe perfektioniert. Allerdings erlebt sie dies zum ersten mal seit sie Taramans Armee beigetreten ist so zum ersten mal. Aernya ist sich nicht einmal sicher ob sie überhaupt Partei ergreifen soll, denn die Hexen haben Ithilwen und sie selbst nicht gerade mit viel Respekt behandelt.

Aernya überlegt kurz: "Warum sollte ich überhaupt für die Hexen die Seite ergreifen?" Mit diesem Gedanken tritt sie auf die Lichtung heraus, sie achtet dabei genau, dass die beiden Aernya bemerken.

Talia Jarniman Wolf

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #561 am: 16.12.2011, 18:44:33 »
Was meint Thoros? Talia traut ihm nicht über den Weg allerdings klingt es nachvollziehbar das die Hexen wie in einem Zirkel zusammenhalten und wenn sie die Alte angehen, werden sich die anderen rächen und ihr versuchen beizustehen. Gilt das auch umgekehrt holen wir die Hexe zu uns, wenn wir ihre Brut niedermachen? Schwächen wir ihre Kräfte und Ressourcen? Oder sind ihr die anderen Hexen völlig gleichgültig?
Eine schnelle Absprache mit ihrem Gefährten kann sicher auch nicht schaden, flüstert zu Ghesh: "Meinst du die Hexe kommt herbeigeeilt, wenn ihre Schwestern von den Soldaten angegriffen werden?"
Aber vielleicht brachte das nichts, vielleicht wollte Thoros sie nur von etwas Wichtigerem ablenken indem er einen Krieg zwischen den Soldaten und Hexen forcierte. Wahrscheinlich war es am sinnvollsten dem Wolf nachzueilen und ihm zu Hilfe zu eilen, vielleicht geriet er in eine Falle, wenn sie untätig blieben. Wie war die alte Hexe einzuschätzen, würde sie ihren Schwestern helfen kommen?

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #562 am: 19.12.2011, 08:21:22 »
Aernya lenkt die Hexe ab, stört ihre Konzentration auf den Zauber der den Wolfsmenschen festhält. Dieser springt auf Jerna zu, versucht nach ihr zu greifen und überwindet dabei die Ranken auf dem Boden die ihn festhalten wollten. An den Klauen des Wesens ist Blut, und zwei Risse im Kleid der Hexe färben sich an den Rändern rot. Sie stolpert zurück, wirkt noch einmal einen Zauber um die Kreatur festzuhalten, drückt sie mit einer magischen Hand zusammen und packt sie am Hals.

Doch in den Augen der Hexe ist Angst, wenn der Zauber endet und der Wolf frei ist gibt es nicht viel das sie ihm entgegensetzen kann. Fest drückt sie zu, versucht ihn mit der Hand zu erwürgen und erweckt ein Röcheln aus seiner Kehle.

Hinterhalt.....töte sie!

röchelt der Wolf und versucht sich freizureissen.

Er hat uns überfallen und Ranem aus deiner Rotte getötet!  [1]

erwiedert die Hexe, versucht an die Loyalität unter Rottenmitgliedern zu appellieren, und beide versuchen Aernya zur Hilfe zu überreden. Die Hexe wäre kaum in der Lage den Wolf allein zu töten, ihre Taktik ihn festzuhalten wird irgendwann scheitern und ihm erlauben diese Krallen ein zweites Mal in sie zu schlagen. Er ist einfach viel zu stark für sie allein. Doch mit einer Armbrustschützin an ihrer Seite...es könnte funktionieren.
 1. Einsicht DC 14:
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« Letzte Änderung: 19.12.2011, 08:24:22 von Leolo »
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Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #563 am: 19.12.2011, 08:52:07 »
Leise flüstert Vijel Talia zu:

Das können wir nicht tun. Wir können sie nicht alle abschlachten lassen!

So sehr er Rukaria auch fürchtet, etwas in Vijel sträubt sich dagegen sie alle den Soldaten zu überlassen. Ist in ihm doch zu viel Gutmütigkeit? Vijel ist kein böser Mensch, keiner der ein Blutbad an seinen Händen haben will. Vielleicht zu gut für eine Armee.

Talia kennt ihren Vater gut genug um zu wissen das er den taktischen Vorteil sehen würde sie alle zu überraschen. Jetzt in diesem Moment habt ihr ein ganzes Lager zu eurer Verfügung, ahnungslose Gegner. Ihr könntet die Armee vielleicht sogar wirklich vereinen, Talias Vater zum neuem Anführer beider Legionen machen, und alle die gegen ihn sind daraus entfernen.

Kriegsherren haben immer Blut an ihren Händen.
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Aernya

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #564 am: 22.12.2011, 23:34:52 »
"Wir wissen beide, dass wenn unser pelziger Freund hier Ranem getötet hätte, dann wären nur Fetzen von ihm übrig geblieben. Hälst du mich für so dumm eine solch offensichtliche Lüge zu glauben? Mein Volk hat das Lügen erfunden!"
Aernya zieht ihr Kurzschwert und hat einige Augenblicke später wie durch Zauberhand eine identische Kopie dieser Waffe in ihrer anderen Hand. Mit den Spitzen der beiden Waffen, schreitet die junge Dunkelelfe langsam auf die beiden Kombattanten zu, ein unheimliches Lächeln ziert ihr Gesicht.

"Wenn du von jemandem wie mir Loyalität verlangst, dann musst du entweder um einiges stärker sein als ich oder dich aber nicht in einer schlechten Lage wie jetzt befinden. Ich weiß dass wir Kundschafter für euch Hexen entbehrlich sind, wir sind quasi bessere Sklaven.... aber ich denke ich habe davon genug!"

Aernya hebt nun ihre Waffen und stürzt sich auf die Hexe


Ghesh

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #565 am: 26.12.2011, 09:53:08 »
Ghesh ignoriert den Einwand von Vjel und flüsstert Talia ins Ohr Ich denke wir sollten es versuchen, vielleicht können wir uns so der Verfolgung durch Rukia entziehen und gleichzeitig die Macht deines Vater stärken? Talia wirft ihm kurz einen Blick zu, indem der Drachengeborene Zustimmung erkennen will und dann richtet er sich auf und brüllt über die lautstarken Rufe der Soldaten hinweg ZU DEN HEXEN, VERNICHTET DIE VERRÄTERINNEN!

Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #566 am: 28.12.2011, 11:05:39 »
Als ihr die aufgebrachte Meute entfesselt kippt die Stimmung immer mehr zu nackter Gewalt. Die Soldaten strömen aus um Hexen zu jagen. Ihr seht einzelne die sich ihnen in den Weg stellen, doch der wütende Mob macht kurzen Prozess mit ihnen. Von überall hört ihr Schreie und bald brennen die ersten Zelte und in ihnen Hexen. Thoros sorgt dafür das die Flammen nicht auf andere Zelte übergreifen, aber er achtet sorgsam darauf das alle Befehle heute Nacht von euch gegeben werden.

Das ganze Lager scheint kurz davor in Flammen aufzugehen. Ihr seht einen Trupp Reiter davonjagen
 und in der Dunkelheit verschwinden. Hexen werden von einem  Trupp Soldaten davongeschleppt während  andere  schon tot am Boden liegen. Diese Nacht wird wohl keine Hexe im Lager unbeschadet überstehen. Ihr fragt euch ob Rukaria ebenso getötet wurde, ob ihr selbst nachsehen solltet, und was ihr tuen könnt.
« Letzte Änderung: 28.12.2011, 13:01:12 von Leolo »
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Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #567 am: 03.01.2012, 10:44:44 »
Mit Schrecken und Resignation betrachtet Vijel die Zerstörung welche Talia und Ghesh über das Lager bringen, den Hass und die Gier in den Augen der Soldaten welche die Hexen wegschleppen. Talia und Ghesh? Nein, es ist gelogen. Er selbst hat genauso viel dazu beigetragen.

Leise wendet er sich an die beiden:

Rukaria hat ein Zelt im Lager. Ich war nie dort, aber wenn wir aufbrechen können wir es vielleicht trotzdem finden.

Er sagt es nicht, aber eigentlich ist klar wie Vijel das Zelt finden will. Im Lager sind Kämpfe ausgebrochen, einzelne Hexen wehren sich verzweifelt. Eigentlich müsst ihr also nur das Zelt finden an dem die Kämpfe am heftigsten sind. Und der Spur der Verwüstung nachgehen.
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Leolo

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #568 am: 06.01.2012, 19:55:00 »
Zur gleichen Zeit im Lager neben Rukarias Zelt:

Die letzten Tage im Lager waren kaum ereignissreich. Seit der Eroberung des kleinen Wäldchens ist Ruhe eingekehrt. Die Bäume in weitem Umkreis um die kleine Zeltstadt wurden abgebrannt, und ihre Asche wird Nahrung für die Stiere der Armee werden.  Für eine Hexe gab es in dieser Zeit nicht viel zu tun, die Identifikation der gefallenen Naturwesen übernahmen ohnehin andere. Und Hexe - das ist eine zu weite Bezeichnung, mit zu vielen Vorurteilen belegt. Tatsächlich war Syra schon seit langer Zeit nicht mehr in arkanen Dingen geprüft worden. Zu wenig begabt für eine echte Magiewirkerin...und doch talentiert genug um zu helfen. Kräuter zu besorgen und zureichen. Die Zelte der Hexen bewachen und auf Einsätzen im Wald zu dienen. Das war ihr Leben, bis zum gestrigem Tag. Es fing mit einem seltsamem Auftrag an....die Hexen, vornehmlich junge, unerfahrene Hexen wurden in den Wald geschickt, je zwei mit einer Eskorte aus Soldaten um Blumen einzusammeln.

Bei ihrer Rückkehr in die Zelte waren die älteren Hexen wach, brauten Reagenzien zusammen und wirkten Rituale als ob eine Gefahr bevorstehen würde. Botschaften wurden auf magischem Wege verschickt, verschlüsselt und nicht einmal den Wirkern bekannt welchen Syra nun assistieren sollte.

Irgendetwas ging vor, etwas das die oberen des Hexenzirkels beunruhigte, das selbst die alte und mächtige Rukaria nervös machte. Geifernd ging sie durch das Lager, betrachtete den Sonnenlauf und einmal als Syra Wache stand hörte sie die gebückte gestalt unverständliche Worte ins Nichts murmeln. Syra und viele weitere junge Mädchen des östlichen Hexenzirkels wurden zum Wachdienst eingeteilt. Niemand warnte sie. Noch als die Soldaten sich im Zentrum des Lagers zusammenrotteten gab es kein Zeichen, keine der älteren die ein Wort sprach.

In dem Mittlerem Lagerkreis begann es zuerst. Die Soldaten wurden von den Worten irgendwelcher Fremden aufgeputscht, schrien wüste Beschimpfungen und Drohungen zu den Hexenzelten in ihrer Umgebung. Dann stürzten sie los, griffen an und griffen sich die Wächterinnen an den schmalen Eingängen der Rundzelte. Die ersten hatten kaum Zeit einen Zauberspruch zu wirken. Das Zelt der Hexe Urimirrva welches Syra bewachte war nicht im Zentrum, es lag etwa am Rand des inneren Kreises, doch dies bedeutete nur das die Kämpfer längst Mordlust in ihren Augen hatten als sie bei ihr ankamen. Ihre Schwerter hatten Blut an den Klingen, sie lachten und rissen ein Nachbarzelt einfach ein, umzingelten die Hexe darin und warfen ihre Spieße nach ihr als sie einen Feuerzauber wirken wollte. Überall erleuchteten Brände die Nacht. Und es waren so viele! Auf jede Hexe kamen zehn von ihnen, auf Syra stürmten sie von allen Seiten ein.

Augenblicke später war auch ihr Schwert blutig, Augenblicke später griffen Hände nach ihr, schlugen und rissen. Sie schrien wild, laut und packten sie. Es dauerte einen Moment bis Syra realisierte das die Männer nicht nur aus Mordlust schrien. Einige griffen panisch nach ihren Rücken und dann konnte die junge Wache Kreaturen sehen. Schattendämonen, schwarz und mit seltsamen Feuerkrallen die die Männer auseinanderrissen.

Der Kampf hatte gerade erst begonnen...und aus Rukarias Zelt, keine 20 Meter von Syra entfernt stürzten etliche der Wesen hervor, attackierten alles was sich ihnen in den Weg stellte, ob Hexe oder Soldat.
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Syra Caldrin

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[Kapitel 2] Träume und Drachen
« Antwort #569 am: 06.01.2012, 20:56:11 »
Überrascht ist ein Ausdruck, der in Syras Wortschatz eigentlich nicht existiert. Sie hatte zu viel gesehen, was diesen Ausdruck null und nichtig machen würde. Magie, Kampf... Wunden oder einfach nur das Verhalten anderer, was den Begriff bedeutungslos machen würde. Sie war von sonderlichen Menschen -oder menschlichen Wesen- umgeben, und das hatte sie zu tolerieren gelernt. Jedoch auch nie hinterfragt. Sie kannte ihre Aufgabe, sie wusste, was sie zu tun hatte, wenn jemand angriff. Oder wenn jemand beim Wirken der Hohen Kunst jemanden brauchte, der Kräuter oder andere Dinge schnitt oder andere Dinge zubereitete. Sie war niemand, der Magie wirken konnte, doch jemand, der gut in dem war, was sie tat.

Und doch kann sie in dem Moment, da die Soldaten auf sie zugestürmt kommen, nicht anders, als den Mund offen stehen zu lassen.

Sie hätte es wissen müssen. Sie hätte das Verhalten der Priesterinnen, wie sie sie nannte, ernst nehmen sollen. Hätte die kalten Winde, die um ihr Haar gestriffen waren, ernst nehmen sollen. Die Königin hatte sie doch so warnen wollen, doch war sie zu blind? Sie wusste es nicht. Was sie jedoch in dem Moment des Angriffes weiss, ist, das Schwert zu ziehen.
Die Klinge schallt in die so junge Nacht hinaus. Das Sirren des kalten, verzauberten Stahls geht in dem Gebrüll und dem Geschepper der Männer unter; grausames Gelächter dringt an ihre Ohren, und sie ballt ihre freie Hand zur Faust. Sie sucht in den Bruchteilen der Zeit, die ihr noch bleiben, nach einem Raben. Hofft auf göttlichen Beistand, auf etwas, was die Königin ihr sagen kann, bevor sie die Klingen mit denen kreuzen muss, die sie zu ihren "Verbündeten" gezählt haben! Doch findet sie keinen dieser erhabenen Vögel, und so murmelt sie leise die Worte, in eine steife Kampfhaltung hineingleitend. Der Schreck sitzt ihr tief, und so fühlt sie sich wie in Trance, als sei ihr der Boden unter den Füßen weggerissen worden.
Herrin der Raben, steh mir bei, sei meine Königin und empfange die Seelen mit dem sanften Hauch der Kälte...", sind ihre Worte, die sie wählt. Eine Litanei, die sie oft schon gesprochen hat. Sie hatte keine Angst, zu sterben, nein. Sie hatte nur Angst, das andere vor ihr dieses Schicksal ereilen würden.

So begab sie sich in den Kampf, um keinen Fuß zu weichen. Ihr Schwert trinkt Blut, und auch sie bekommt Kratzer ab und leichte Wunden, ehe die Hölle auf dem Schlachtfeld der Nacht hereinbricht. Die Priesterin, zu dessen Schutz sie an das Zelt abkommandiert wurde, konnte sie nicht finden, und jetzt, da die Schattenmähnen gekommen waren und das Gelächter sich mit Sterbensschreien mischte, gab es nur wenig Hoffnung. Sie wehrt einen Hieb ab, so gut es ihr möglich ist, und murmelt dabei wieder ihre Litanei, während sich die Soldaten nach ihrer Auffassung nun der neuen Bedrohung zuwenden. Eine List der Großmeisterin? Diese Bestien würden die Feinde in Stücke reissen, wenn sie in die Weiten der Äther durch Blut und Stahl zurückgeschickt würden. Eine solche Energie aus ihrer sterblichen Gestalt zu reissen ist eine törichte und letale Angelegenheit - eine Sünde, die die Soldaten am eigenen Leib zu spüren bekommen würden..

Syra jedoch ist nicht dumm, und weniger töricht. Und sie kennt diese Monster mit den langen Krallen aus Geschichten und einigen Büchern. Sie würde einen Kampf nicht gewinnen, und so sehr sie auch für ihre Herrinnen kämpfen wollte - ein Rückzug, wo sie noch nicht im Kampf direkt verwickelt ist, würde später vielleicht nützlich sein. So versucht sie, möglichst ungesehen vom Trubel der Schattenmähnen und Verräter loszukommen, sich im Schatten der Zelte zu bewegen und das Heil in einem Rückzug zu suchen. Dorthin, wo es ein wenig abseits war und die Chance, lebende Priesterinnen anzutreffen, größer war als auf offenem Felde.
"Winter und Tod sind ein und dasselbe. Beides ist unausweichlich."

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