Die beiden Menschen machen einen weiteren Schritt nach vorne. Endlich hat Amanis freies Schußfeld und alles scheint nahezu zugleich zu passieren. Yorn ist fast genauso überascht wie die Menschen als plötzlich Pfeile durch die Luft fliegen und Odai auf den Mann zustürmt und seinen Zweihänder mit großer Kraft schwingt. Doch der wuchtige Hieb des Drow prallt an einer unsichtbaren Barriere ab und gleitet harmlos an des Mannes Seite entlang.
Nathzar feuert seinen Bolzen genau auf das Herz der jungen Frau ab. Erst im letzten Moment macht sie eine kleine, unbewußte Bewegung und der tödliche Bolzen dringt nur in den Brustkorb ein. Das Gesicht der Frau erstarrt vor Überaschung, dann können die Drow mit ansehen wie der Bolzen von innen aus dem Körper gedrückt wird und zu Boden fällt. Die Haut der Frau schließt sich hinter der Wunde, kein Blut läuft mehr daran heraus. Dennoch ist offensichtlich, dass der Treffer sie verwundet hat. Amanis indess trifft ihr Ziel nicht. Ihr Bolzen schlägt mehrere Spannen neben der Frau an die Höhlenwand.
Arioch indess stürzt sich auf den Mann und sein Kurzschwert dringt in die Schulter des Mannes ein und hinterlässt dort eine tiefe Wunde. Es scheint glatt so, als sei dessen Körper nicht mit dieser wundersame Heilungskraft versehen.
Tael gibt seine Unsichtbarkeit auf und feuert drei Kugeln dunklen Lichtes in den männlichen Menschen.
"Vertraue nie einem Irrlicht!"
Doch noch immer hält sich der Mann aufrecht. Die drei Kugeln explodieren und er schreit laut vor Schmerz auf, dennoch kann er sich noch immer Aufrecht halten.
Yorn war außer Fassung. Der Drow neben ihm hatte auf die Frau geschoßen und Odai stürmte auf den Mann zu. Yorn hat eine seltsame Eingebung, eine Art Déjà-vu, von Odai, wie er das Schwert schwingt. Hatte er ihn schon einmal kämpfen sehen? Ja, in diesen seltsamen Visionen, die mir die Priesterin im Gasthaus einpflanzte. Ob sie wohl auch Odai verzaubert hat?. Doch jäh wird er aus seinen Gedanken gerissen, als ihm der Geruch verbrannten Fleisches in die Nase beißt. Der Zwerg ist sich sicher, dass dies nur Meister Tael gewesen sein kann. Er ist, soweit ihm bekannt, der einzige, der Magie anwenden kann. Vielleicht abgesesehen von den Menschen; über Sie weiß er nichts. Und wird es vielleicht auch nie, denn ein Kampf ist entbrannt.
Was ist hier geschehen? Eben sah es noch so aus, als würden die Menschen und die Drow zusammen arbeiten. Sie haben sich doch Freunde genannt und nun greifen sie sich an. Wer wohl zuerst das Schwert erhoben hat? Wer war der Verräter? Oder war es doch nur ein Missverständnis. Ich muss davon ausgehen, dass es ein Plan von einem der beiden war. Meister Tael wird mich hart bestrafen, wenn ich ihm den Menschen preisgebe. Ich muss angreifen., denkt der Zwerg traurig und verwirrt.
Er zieht seine Axt aus dem Gürtel und zielt auf den Mann zu. Doch solange er nicht weiß, was hier vorgeht, wird er ihn nicht töten.
Endlich überwindet die Menschenfrau ihre Überaschung. Während ihr Körper daran arbeitet die Wunde weiter zuverschließen und dies wie die dümmlichen Trolle überaus schnell zu tun vermag, ruft sie: "TAEL, JAREYN! EIN HINTERHALT!"
Schnell begibt sie sich mit einem Schritt aus der Reichweite der drei Drow Klingen, murmelt kurzerhand ein paar Worte und mit den letzten Gesten ihrer Hand wächst eine flammende Kugel heran, die schon nach zwei Sekunden gefährlich groß ist. Die gewaltige Kugel rollt auf Odai zu, doch dieser macht sich nicht einmal die Mühe um der Kugel auszuweichen. Ohne Schmerzen oder Hitze zu spühren, greift dieser nach seinem Zweihänder um dem Menschen den Rest zu geben. Doch bevor er dazu kommt, reist die junge Frau ihre linke Hand hoch und eine eine schwarze Barriere bildet sich um ihren Körper.
3m breitet sich diese schwarze, pulsierende Aura aus und die Drow in deren Inneren spühren, wie eine Kraft davon ausgeht und ihnen entgegen wirkt. Odai lässt sich dennoch nicht irritieren, holt mit dem Zweihänder aus, doch das schwarze Kraftfeld scheint ihn stark zu stören. Sein Hieb prallt wirkungslos von dem Mann ab und ein Drow Fluch ist von Odai zu hören. Die Frau indess antwortet auf den Fluch: " Du wirst einen Quallvollen Tod finden, dummer Elf."
Als ihr Pfeil weit neben ihrem Ziel einschlägt und die Frau ihre Zauber wirkt rinnt der Drow eine einzelne Schweisperle über die Stirn. Als die Drow bemerkt, das die Wunde, die der Bolzen von Nathzar geschlagen hat mit atemberaubender Geschwindigkeit heilt ist ihr klar, das die Frau um einiges stärker sein muss als der Mann. Na los Amanis, noch ist nichts verloren. Meldete sich ihr Kampfgeist im Hinterkopf.
Der Gedanke wie sie die Frau foltern würde wenn sie sie lebend bekämen zauberte ihr ein lächeln auf das Gesicht. Im nächsten Augenblick steckte sie ihren Bogen weg und rannte in Richtung der Frau, wobei sie ihre Kurzschwerter zog.
Fast ist es geschaft der Mann fällt gleich, noch ein Angriff Arioch holt aus und sticht von hinten zu. Bevor er den Effekt seiner Treffer sieht macht er einen schnellen Schritt zur Seite und steht nun hinter der Frau.
Arioch's Körper verschwimmt regelrecht vor den Augen der Menschen. Zielsicher bohrt sich die Schwertspitze in den Körper des Menschen, während das zweite Schwert überaschend an einer unsichtbaren Barriere scheitert. Trotz dessen scheint der erste Treffer schon reichen, denn der Mensch fällt bewußtlos zu Boden.
Nathzar sieht seine Gelegenheit, als die Frau durch Ariochs Angriff auf den Mann neben ihr kurz abgelenkt ist. Mit einer schnellen Bewegung verlässt er seine Deckung und nähert sich der Frau. Sicherheitshalber rollt er sich an ihr vorbei, um einem möglichen Angriff zu entgehen, nur um dann blitzschnell hochzuschnellen, das Rapier auf ihr Herz gezielt.
Doch obwohl der Rapier eigentlich direkt in das Herz der Frau stoßen müsste, prallt er harmlos wenige Milimeter vor ihrer Haut ab. Die Frau selbst kreischt ob ihres gefallenen Gefährten, doch zurückziehen scheint sie sich noch immer nicht zu wollen. Wütend sagt sie: "Lasst Jerayn am Leben und ich verschone eure Leben. Noch könnt ihr fliehen, närrische Drow."
Der Mann indess liegt noch immer bewußtlos am Boden, doch auch bei ihm kann man mit ansehen wie die Wunde von innen heraus heilt. Wer auch immer diese Menschen sind, so sind sie Gewiß für Überaschungen gut.
Interessiert beobachtet Tael den Kampf, das sind keine gewöhnlichen Menschen, so viel steht fest. Neugierig was die Frau noch für unangenehme Überraschungen parat haben mag wartet Tael. Er mischt sich nur ein falls sich das Kampfesglück gegen seine Kameraden wenden sollte.
Gerade als Thorlond seine Sinne für die Magie der Menschenfrau erweitet, empfängt er eine Eingebung, wie ein Donnerschlag. In der Reflektion der Barriere erkennt er... Yillast! Seine Präsenz ist dunkel und voller Rachsucht. Thorlond gerät fast ins Taumeln, so viel Energie durchflutet seinen Körper. "Töte sie. Schnell und erbarmungslos mein Sohn.", verlangt er. Dann versiegt die göttliche Präsenz und lässt den zwerg zutiefst verwirrt zurück. "Dieser unbeschreibliche Zorn..., dieser unauslöschliche Hass..., warum befiehlt mein Gott, die Menschen zu töten?", denkt sich Thorlond traurig, "Was haben sie getan, welche Verfehlung wiegt so schwer, dass selbst Yillast ihnen nicht vergeben kann?". Zwar hat ihm Yillast befohlen, die Frau zu vernichten, doch ist Thorlond noch auf der Hut. Sie scheint eine mächtige Schutzbarriere um sich herum zu haben und sicherlich war dies nicht ihr letzter Zauber. Er weiß, dass Defensive manchmal der beste Angriff ist. Misstrauisch beobachtet er die Frau, bereit, ihre mächtige Magie aufzulösen.
Als Amanis bei der Frau angekommen ist fangen ihre Schwerter an zutanzen, zweimal schnellen sie auf die Frau zu. Die Hitze des Gefechts zaubert ihr ein grimmiges Lächeln auf die Lippen und sie scheint ganz in ihrem Rythmus aufzugehen.
Doch Amanis Schwerter scheinen die Barriere um die junge Frau nicht durchdringen zu können. Ihre Schwerter prallen harmlos am Körper der Menschenfrau ab und schon im nächsten Moment zeigt sich Entschlossenheit. Mit einer flinken Bewegung ihrer Hand rollt die Feuerkugel auf Amanis zu. Dann beginnt sie schnell eine Zauberformel auszusprechen, doch Yorn ruft zeitgleich die Macht seines Gottes an und verhindert damit, dass sich ihre Magie entfalten kann.
Amanis sieht die Feuerkugel auf sich zu kommen und spührt die Hitze die von ihr ausgeht - im letzten Moment springt sie zur Seite und kann sich somit selbst vor Schaden bewahren.
Auch Odais Schwerthieb prallt harmlos an dem Schild ab, dass die Frau umgibt. Die Wunde die Nathzar vor kurzem mit seinem Bolzen hinterlassen hatte ist nunmehr kaum noch zu sehen. In wenigen Sekunden wird sie wohl gänzlich verheilt sein.
Tael wartet weiter ab was dort so geschieht, zur Not würde er versuchen was seine geballte magische Kraft ausrichten könnte, wenn die rohe Gewalt versagt.
"Ein Berührungszauber, interessant aber schwach.", ruft Tael auf Dunkelelfisch.
Arioch schnellt vorwärts als er merkt das Amanis sich am nachkampf beteiligt und schlägt auf die Frau ein.
"Ihr gerede wird ihr nicht helfen, aber wieso verschwendet sie ihre Zeit hier und versucht nicht hilfe zu holen?"
Ein Eiskalter Griff? Das macht keinen Sinn! Der Eiskalte Griff ist nicht viel mehr als ein Zaubertrick, denn Zauberschüler im ersten Schuljahr erlernten. Immerhin, es ist ein Hinweis darauf, dass wir es hier mit Nekromanten zu tun haben. Aber wenn sie selbst die Barrieren gewirkt hat, warum greift sie dann mit einem solch schwachen Zauber an? Oder hatte sie meinen Gegenzauber bemerkt und sich ihre Zauberkraft aufgespart?, denkt Thorlond, während er seinen Gegenzauber spricht. Da fällt sein Blick auf den Menschenmann, dessen Wunden sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit heilen. Vielleicht wird er es sein, von dem die Macht ausgeht? Wahrscheinlich war es das Beste, er würde zuerst den Mann ausschalten, bevor dieser wieder zu sich kam.
Mit einem schnellen Schritt war Thorlond neben dem Mann und kniete sich auf dessen Brust. Um seine Axt zu ziehen war keine Zeit mehr, so schnell heilten seine Wunden. Also ballte Yorn die Hand in seinem klingenbesetzten Handschuh und schlug dem Mann ins Gesicht.
Die Worte seiner Gottheit waren eindeutig. Doch Thorlond spührte eine große Schuld, als er den wehrlosen Mann angriff.
Frustriert über ihren Angriff springt nun auch Amanis nach vorne die Frau zwischen sich und der Wand einklemmend. "Stirb endlich!" Wenigstens hatte sie diesen Zauber nicht durchbekommen. Sobald sie an der Frau dran war stach sie auch schon mit ihren Schwertern zu.
Nach dem wuchtigen Hieb des Zwerges hört auch die regenerative Fähigkeit des Mannes auf. Offensichtlich Tod liegt der Mann am Boden. Die Frau indess brüllt laut auf, während sie mit dem Rücken zur Wand gegen 4 Drow anzukämpfen versucht.
Denn sowohl Nathzar als auch Odai setzen ihr nun ebenfalls zu. Nathzars Schwert prallt erneut harmlos an den Schutzkräften der Frau ab, Odai jedoch schlägt mit unglaublicher Wucht, die man den Drow kaum zugetraut hätte, zu und obwohl das Schwert im letzten Moment immer langsamer wird, dringt es doch ins Fleisch ein. Abgeschwächt und bei weitem nicht so tödlich wie erwartet, glüht das Eisen kurz auf und Odai wird mit einem schmerzhaften Schrei belohnt. Als die Klinge sich wieder löst erkennt man, dass die spontane Reaktion des Körpers ausbleibt. Zwar beginnt die Wunde sich zu schließen, doch nur langsam und verzögert.[1]
Mit einer schnellen Geste rollt die Flammenkugel zum Mörder ihres Gefährten. Der Zwerg versucht zwar im letzten Moment zur Seite zu springen, doch die Flammenkugel ist zu groß und schnell. Das Feuer versenkt Rüstung, Bart und Haut gleichermaßen und verletzt Yorn leicht.
"STERBT!" brüllt sie während sie im nächsten Moment konzentriert einen weiteren Zauber wirkt. Ihre Hand beginnt bläulich zu leuchten, doch als sie Odai berührt bleibt der zu erwartende Effekt aus. Der natürliche Schutz gegen Magie hilf dem Drow dem, Zauber zu wiederstehen, was ein weiteres zorniges aufbrüllen der Menschenfrau zur Folge hat.
Fast als wäre die Situation der Frau nicht schlimm genug, wird die Feuerkugel langsam kleiner, auch wenn sie wohl noch einen weiteren Angriff mit ihr gegen die Drow und ihren Sklaven durchführen wird.
Thorlond war ärgerlich, dass die Frau seinen Bart versengt hatte. War es zuvor der Wille seines Meister und seiner Gottheit, so war die Sache nun eine persönliche geworden! Sie hatte eine widerständige Barriere um sich herumgezaubert und konnte bestimmt noch eine ganze Zeit gegen die Drow bestehen - auch wenn sie schlussendlich unterliegen würde. Nun gut, er hatte eine Idee, wie er die Menschenfrau davon abhalten konnte, weiter zu zaubern.
"Treibt sie in die Enge und gebt ihr keinen Weg zu entkommen!", rief er den Drow auf dunkelelfisch zu.
Einige magische Worte gingen in undurchdringliche Stille über. Es war als sauge der Dolch an seinem Gürtel jeglichen Klang aus der Luft. So gerüstet tritt er zu der Frau, die in die Enge getrieben ist.
Arioch sieht die Chance gekommen den Kampf schnell zu beenden und will sofort angreifen. Seine erste Attacke fällt mit Yorn`s Ruf zusammen und er wir dadurch leicht abgelenkt. Er sieht sein Schwert an der Frau vorbei gleiten und ein kurzer Moment der Wut erfüllt ihn. "Was wagt es dieser Sklave uns Kommandos geben zu wollen!!!" Seine aufgestaute Wut, so kurz sie auch sein mag, verzerrt sein Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde zu einer Grimasse. Arioch`s zweite Attacke Trifft die Frau mit aller Kraft die er aufbringen kann und durchdringt nicht nur ihren magsichen Schutz sondern auch ihre Schulter. "Das muss sie doch endlich umbringen," Einen kurzen Moment genießt er es ihr in die vor Schmerz geweiteten Augen zu blicken und springt dann wieder, nicht ohne das Schwert noch einmal in ihrer Wunde zu drehen, von ihr zurück.
Die Kampfszene, die nun lautlos vor Tael liegt, ist ob ihrer Stille umso beunruhigender. Wild scheinen die fünf Gestalten in der Dunkelheit zu tanzen und einzig und allein der mächtigen Schutzzauber scheint es zuzuschreiben zu sein, dass die Menschenfrau sich immer noch aufrecht hält. Odai und Nahtzar werden mit geschickten Drehungen und der scheinbaren Verlangsamung ihrer Schwertarme abgewehrt. Doch Arioch schaff es eines seiner Kurzschwerter lautlos nach vorne zu schieben.
Ihr Mund öffnet sich zu einem stummen Schrei, während die Klinge in der Schulter gedreht wird. Mit einer hastigen Bewegung zieht sie ihren eigenen Körper aus der Klinge und gewinnt ihre Bewegungsfreiheit zurück. Erstmals erkennt man in ihren Augen Panik.
Verzweiflung beim Fall ihres Gefährten, doch nun scheint die Situation endgültig entschieden zu sein und es dämmert auch ihr, dass ihre unnatürlichen Fähigkeiten alleine nicht ausreichen um den Kampf zu entscheiden.
Dennoch reckt sie ihren Kopf nach oben. Ohne Ausweg scheint ihr nur noch ein Weg zu bleiben: ein ehrenhafter Tod. Ihr Körper jedoch scheint dies noch immer zu verneinen. Binnen Sekunden heilt ein Teil der üblen Schwertwunde zusammen und auch die restlichen Verwundungen heilen nachwievor.
Tael indess genießt den Kampf und hat Zeit über die rätselhafte Anwesenheit derart vieler Menschen nachzudenken. Menschen, deren Fähigkeiten sie zu interessanten Versuchskaninchen macht.