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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 37790 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #240 am: 09.01.2011, 02:34:57 »
Ghart lacht, als der Halbling ihn fragt, ob er seine Schnapsflasche nicht aufbekäme. Der inzwischen häufig angespannte und wütende Halbling amüsiert Ghart ungemein, sodass der Clanlose sich vorstellt, wie der Halbling sich langsam innerlich in eine Furie verwandelt. "Was für eine Erinye.", denkt Ghart friviol und zwinkert dem Halbling zu, nachdem dieser ihm mit ruhigen Worten eine Standpauke gehalten hat.
"Sicher, sicher.", sagt der Zwerg und blickt kurz verschwörerisch zwischen dem Ork und dem Halbling hin und her. Gharts Stimme ist im Gegensatz zu der des Halblings vernehmbar. "Kopf einschlagen und Leiche liegen lassen. Wird gemacht, Chef."
Dann greift er kurz zur Axt und geht zwei Schritte auf Rendal zu, doch dann kann er das Lachen nicht mehr halten und prustet los. "Nichts für ungut.", sagt er zu dem Orkblut und geht wieder ein paar Schritte zurück und stemmt die Hände in die Hüften und reckt sich.

"Der Ork hält sowieso nur andere Drachenmalträger dafür würdig, mit ihm zu reden.", denkt sich der Zwerg und schaltet ab. In aller Ruhe nimmt er seine Flasche Branntwein heraus und nimmt einen ordentlichen Schluck. Laut rülpst er und merkt an, dass sich seine Zunge etwas pelzig anfühlt, seit er den Schnaps unten getrunken hat. Dann legt er die Flasche zurück in den Rucksack. Er ist doch nicht umhergekommen, das ein oder andere Wort aufzuschnappen, welches der Finder fallen ließ, also hebt er diese Bruchstücke auf.
"Herzlichen Glückwunsch. Wisst ihr noch ein bisschen mehr? Also etwas, was uns hilft? Wer sind die Leute? Wie sahen sie aus? Irgendwelche bestimmte Merkmale? Khyberkreaturen?"
Der Zwerg wippt auf den Füßen hin und her, so langsam sollten sie den Raum auch wieder verlassen. Sonst bekommen sie noch Ärger mit den Schlägern des Hauses. "Wenn die Schweinesch...unser Ehrengast uns belauschen kann, gibt es bestimmt noch anderes Gesocks, welches die Ohren an die Wände legt. Und sei es nur, um eigentlich dem Stöhnen einer Hure im Nebenzimmer zuzuhören. Wie wäre es mit einem Ortswechsel? Wie wäre es mit deiner Enklave, Bolbas?", trotz der Bitte des Halblings wird Ghart garantiert nicht den Halbling mit seinem Nachnamen ansprechen und diese merkwürdige Art von Respekt zeigen. "Dann kannst deine Freundin auch gleich untersuchen." Auch diese Spitze ist absichtlich von Ghart. Jetzt muss der Drachenmalträger mit abgestürzten Existenzen umgehen und sympathisieren. Dieser Gedanke gefällt Ghart, auch wenn er zugeben muss, dass der Halbling das sehr gut macht. Er blickt zu dem Ork. "Da wird unser Finderling hier auch sicher den Beweis seiner Worte zeigen können. Und ich kann mal auf den Pott. Ich muss mal. Wir nennen diesen Vorgang, einen Ork in den Vulkan stoßen, wenn du weißt, was ich meine." Das Zwerg lacht laut los.
« Letzte Änderung: 09.01.2011, 02:38:21 von Ghart »

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #241 am: 09.01.2011, 16:26:45 »
Das sich Scarlet, Dayn und Redril so gut wie gar nicht an den Ermittlungen hier im "Henkers" beteiligen wundert Bolbas schon ein wenig. Scarlet und Dayn lassen wenigstens ab und an einige Sätze von sich hören, aber Redril. Bolbas beschließt, so der kurze prüfende Blick nach hinten zu seinen Kollegen, dass er später durchaus einmal ein paar Worte mit dem sonst doch so redegewandten Redril wechseln sollte.

Und Scarlet... eigentlich ist das hier doch, ich will nicht eher sagen, aber doch ja... ist sie nicht irgendwie auf den Straßen hier heimisch gewesen... ist nicht sie die befreundete Frau dieses Schwesternpaares, um das sich hier alles dreht... und eigentlich gerade der derbe Umgangston... könnte ihr doch gefallen... oder sie könnte zumindest daran gewöhnt sein... vielleicht will sie uns aber auch testen... um zu sehen, wie weit sie selbst gehen kann...

Bolbas Gedanken drehen sich, wie so oft in letzter Zeit, beständig im Kreis.

Und wenn das noch lange so weitergeht ohne größere Pause,


so denkt er im Stillen bei sich,

werde ich wohl tüchtig Kopfschmerzen bekommen von dem Ganzen Hin und Her...

Dann allerdings, der bisher für ihn fremde Mann beginnt zu sprechen und sich vorzustellen, ändern sich Bolbas Gedanken, aber ihre Struktur bleibt - immer noch, ziemlich verwirrt.

Rendal Torrn... soso... noch nie gehört den Namen... aus den Schattenmarschen... aus dem Hause Tharashk sozusagen... Soso... und dann bricht man also einfach so... ach nein, da kommt noch was... hören wir mal brav und still zu...

Und während Rendal in den folgenden Augenblicken sein Anliegen kundtut und dem Halbling allerlei Informationen preisgibt zieht dieser immer wieder die Augenbrauen kraus. Noch weiß er anscheinend nicht so recht, was er von dem großen Häusler halten soll.

Überfallen ist er also worden... kenne ich irgendwoher diese Geschichte... die Welt scheint im Wandel... zumindest in einigen Breitengraden... ob sich diese Überfälle allgemein häufen?... bei den Anderen waren es diese Sektierer und irgendwelche Khyberkreaturen... sonderbare Dinge die Reisenden so wiederfahren... gut Barbaren... ein paar wilde und plündernde Räuber nichts Ungewöhnliches eigentlich... ich könnte mich... falls ich dazu Zeit habe... auf dem Jahrmarkt dann unten einmal erkunden... Womöglich steht das hier alles in einem noch größeren Zusammenhang als wir uns zu ahnen trauen... was sagt er... einen getötet.... und sie sprachen von Sayandras Garten und dieser, vermutlich unserer Fäulnis... wohl eher der Pflanzenfäulnis... ob es etwas mit der Krankheit allerdings zu tun hat... Oder ob beide Vorfälle die selben Hintermänner haben?... Hm umfangreich, was der gute Mann hier preisgibt... aber kann man ihm wirklich trauen... und warum erzählt er uns das... gut, er wird von Ghart entdeckt und gestellt worden sein... und so wie Ghart momentan drauf ist... hm und trotzdem ist mir bei der ganzen Sache nicht geheuer... gut das Notizbuch scheint Ghart ja schon einmal zu haben...

Zögernd blickt er kurz den Zwerg an, bei dem seine eigenen Worte anscheinend wenigstens ein wenig Eindruck hinterlassen haben. Zwar nicht die gewünscht Reaktion Bolbas`, aber dennoch mehr als er sich von dem teilweise schon recht dickköpfigem, so Bolbas` Meinung jedenfalls, Zwerg erwartet hätte. Dann schließt Rendal seine Rede und Ghart seine Flasche und noch bevor der Halbling zu Wort kommt mischt sich der Zwerg doch wieder ein. Und Bolbas schließt sich gleich darauf auch an:

"Soso, Rendal Torrn, also aus dem Hause Tharashk sagt ihr. Angenehm."

Und seine Stimme signalisiert, dass er dies nicht unbedingt ernst meint, aber er bemüht sich zumindest um Höflichkeit und Form: Respekt, wie er es selbst gerne nennt, so auch im Bezug auf Ghart. Dann fährt Bolbas fort und noch immer ist seine Stimme merklich kühl und distanziert.

"Eure Informationen tun einige interessante Wendungen auf für unser Anliegen, welches ich Ihnen aber im Moment leider nicht näher schildern kann, es sei denn..."

Bolbas stockt kurz und überlegt, doch Ghart wirft ein, dass vielleicht ein Ortswechsel in die Enklave möglich und nötig sei. Von dieser Idee recht angetan, und die Spitze von Ghart zwar registrierend, aber im Moment überhörend, stimmt er Ghart nickend zu und sagt:

"Nun gut, ich denke du hast Recht Ghart! Wir sollten uns gemeinsam an einen Tisch setzen... Hier ist werder der passende Ort noch die Zeit. Rendal, ich denke Ihr könnt uns folgen, so Ihr es wollt... In die Enklave meines Hauses, hier vor Ort: ich werde Euch etwas zeigen, was Euch sicherlich interessiert und vielleicht kann man dann gemeinsam ja noch die eine oder andere Information austauschen..."

Dann, Ghart vollendet seine Rede und lacht laut über seine nicht ganz passende Bemerkungen, so Bolbas, kann zwar auch er sich ein müdes Lächeln nicht verkneifen und dreht sich zu Hanna und seinen Kollegen um:

" Also, ihr habt es gehört, unser Zwerg muss mal, lasst uns gemeinsam zur Enklave aufbrechen. Wir werden Hanna besserer medizinischer Versorgung zuführen und uns mit diesem Herren da",

er deutet nach hinten zu Rendal,

"mal näher befassen... Ich denke das wars dann vorerst hier, Ghart, vielleicht willst du kurz unten noch ein paar deiner freundlichen Worte an die Kellner verlieren, nur so, damit sie Bescheid wissen, dass Hanna einen Ausflug mit uns unternimmt... Du weißt schon was du zu tun hast... Aber!"

Seine Miene hellt sich langsam auf, etwas lockerer wirkt er, die Ermittlungen scheinen in die Gänge zu kommen:

"Lass doch bitte ihre Köpfe dran!..."

Dann klopft er Ghart aufmunternd auf die Schulter und geht mit der Aufforderung ihm hinaus zu folgen gen Treppe und Schankraum.

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #242 am: 09.01.2011, 23:22:40 »
Nach Gharts lautem Ausbruch zuckt Dayn kurz zusammen, da er fast genau hinter ihm steht. "Dieser Ghart.... auch wenn er wohl nicht den anschein machen möchte, so ist er immernoch ein Zwerg". Dayn schmunzelt in sich hinein und nimmt das Buch von GHart entgegen
Den "Lesestoff" welchen er von Ghart erhält, reicht er an Redril weiter: "Ich denke wir zwei sollten uns das hier erstmal anschauen, vielleicht lernen wir etwas Interessantes aus den Unterlagen die der  Drachenmalträger dort drüben gefunden hat....", Dayn ist ihm wohl etwas schuldig nachdem sie die ganze Zeit in ihren Unterhaltungen auf so Unglückliche Weise unterbrochen worden sind und überreicht Redril das Notizbuch um ihm den ersten Blick zu gewähren.
"Die Anzahl dieser Begegnungen scheint sich zu häufen....", grübelt der Magieschmied in sich hinein: "die ganze Sache scheint sich wohl nicht nur auf Sayandra's Garten zu beschränken. Die Barbaren von denen der Ork erzählt hat, berichten davon diese Fäulnis "einzupflanzen". Wohin einpflanzen? In die Manifestationszone? Aber hatte der Gelehrte aus dem Turm nicht erzählt, dass soetwas nicht möglich ist?"

Dayn richtet nun sein Wort direkt an den Ork: "Ihr hattet, davon berichtet, dass diese Barbaren davon erzählt haben die Fäulnis einzupflanzen? Haben sie noch etwas anderes erwähnt als Sayandra'S Garten und das Henker's?" Auch wenn er offensichtlich ein Eindringling ist und nicht hier hingehört, so will Dayn zumindest etwas von ihm hören, was dem ganzen Puzzle einige wichtigen Teile hinzufügen könnte.

Stordan Orien

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #243 am: 10.01.2011, 20:09:01 »
Als offensichtlich wird, dass der Halb-Ork vielleicht eher ein Verbündeter ist, und sogar ein Drachenmalträger zu sein scheint, entspannt sich Stordan und verstaut seine Klinge wieder sicher.
Aus den Schattenmarschen... Soso, wenn es sich hierbei um dieselbe Verschwörung handelt, haben wir es wahrlich mit mächtigen Feinden mit einem großen Einflussbereich zu tun.
Dann hört er einfach weiter zu, bleibt allerdings erstmal vor der Tür stehen und schaut, ob ihre kleine Versammlung größeres Interesse bei den anderen Anwesenden hervor ruft.
Da Bolbas die Unverschämtheiten Gharts gegenüber ihm zu tolerieren scheint, verzichtet auch Stordan darauf etwas dazu zu sagen, erstens konnte Bolbas, wie er gerade sehr deutlich sah, für sich selber sprechen, und zweitens war es sicherlich keine gute Idee den Zwerg zu verärgern, auch wenn ihnen dessen Art bereits im Turm Schwierigkeiten bereitet hatte. Und dieser gespielte Angriff. Irgendwann würde er an jemanden geraten der nicht so ruhig ist und ihm weit genug überlegen um dafür zu sorgen, dass er nie wieder was trank, von seinem eigenen Blut einmal abgesehen.
Dennoch muss er dessen Einwurf zustimmen, sich zurückzuziehen, hier war alles erledigt, und sie zogen bloß unnötig Aufmerksamkeit auf sich.
"Ein sehr vernünftiger Vorschlag, hier scheint ja wohl alles erledigt zu sein. Es sei denn noch jemand möchte sein Glück versuchen, noch mehr zu finden."
Gänzlich will er dem Fremden aber nicht vertrauen, egal, wer er vorgab, zu sein oder tatsächlich war, schließlich konnte der Halb-Ork auch ein Agent des Feindes sein, der sie abgepasst hatte, um ihnen falsche Informationen zu zuspielen. Denn er hatte bisher keinen Beweis seiner Geschichte oder seiner Person erbracht. Auch wenn es natürlich eine äußerst dreiste Lüge wäre, um sich Autorität zu verschaffen. Und so hofft Stordan, dass noch jemand beginnen, würde kurz das Zimmer zu untersuchen, für den Fall, dass etwas übersehen wurde, oder man versucht sie auf die falsche Fährte zu locken.
Würde sich keiner finden, so würde er noch einmal das Zimmer durchsuchen und dann die Nachhut bildend hinter dem Fremden her gehen, um eventuelle Fluchtwege abzuschneiden.
Soll doch der Halbling weiter reden.
Schließlich fängt er auch schon an, passende Aufgaben zu verteilen. Ein paar freundliche Worte, dass ich nicht lache.
, und so muss Stordan tatsächlich kurz schmunzeln, dem Zwerg was es durchaus zuzutrauen, dass er soetwas tat. Und mit solchen Leuten arbeitete er jetzt zusammen.
Nunja, was sein muss, muss sein.
Aber warum, soll sie uns begleiten. Ist sie vielleicht auch infiziert, oder weiß zu viel?

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #244 am: 10.01.2011, 21:13:43 »
Na das ist ja eine illustre Truppe, wenigstens der Halbling macht einen vernünftigen Eindruck.

"Nun bevor ich weitere Fragen beantworte junger Mann, möchte ich mich doch lieber Ausweisen." Bedacht und langsam greift Rendal in seinen Überwurf und zieht sein Ausweis, das mit einem Portrait versehen ist und auch das übliche Haus Sivis Zeichen enthält, aus einer Westentasche. "Hier steht drin, das ich  Rendal Torrn d'Tharask bin, wohnhaft in Zarash'ak und für die Findergilde arbeite, ich denke den Rest könnten wir dann wirklich in der Enklave besprechen und dann muss auch niemand in den Vulkan gestossen werden." sagt Rendal mit einem Grinsen zu dem Zwerg, während er der Papiere rumreicht.

Na ich hoffe der hat gesessen... denn wer austeilt muss auch einstecken.

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #245 am: 11.01.2011, 11:17:16 »
Entnervt verzieht Scarlet das Gesicht, als deutlich wird, dass sie mit dem Halbork zusammenarbeiten werden. Nicht noch ein Adeliger: Noch jemand, der in unsere Entscheidungen hineinreden will. Wer weiß, welche Allüren ich von diesem Kunden zu erdulden habe.

"Hmpf..."

Sie steckt den Dolch wieder in den Stiefelschaft. Zumindest scheint keine Gefahr von dem Ork auszugehen. Und alles weitere können wir in der Enklave klären. "Ich stimme Ghart zu, wir sollten uns zu einem sicheren Fleck zurückziehen und alles weitere besprechen. Dann können wir auch das Buch auswerten. Ich glaube, ich könnte damit am meisten anfangen. Ihr erlaubt, Redril?", sagt sie und pflückt dem Gelehrten geschickt das Buch aus der Hand. Sie wirft einen schnellen prüfenden Blick auf die letzten Seiten.
« Letzte Änderung: 11.01.2011, 11:20:01 von Scarlet »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #246 am: 11.01.2011, 11:44:53 »
Hanna hört genauestens auf Bolbas – seine deutlichen Worte scheinen die Vernuft der Prostituierten geweckt zu haben. Doch dann bereitet der Jorasco ihr Unverständnis. „Ihr sagtet doch gerade, dass ich gesund sei? Ich werde also nicht ausfallen...Oder? Bin ich etwa...doch krank? Werde ich sterben?“ Ihre Stimme verwandelt sich von einem zitternden Flüstern in ein hysterischen Quietschen. Sie folgt Bolbas auf dem Fuße, ir Gesicht ist mittlerweile kreidebleich, und ein deutliches Unbehagen ob der ganzen Szenerie ist ihr anzusehen.

Während die Drachenmaladligen das weitere Vorgehen taktieren und Ghart seinem Getränk fröhnt, gelingt Scarlet ein kleines Wunder, indem sie nach kurzem Durchblättern tatsächlich zwei Hinweise gefunden zu haben glaubt dank ihren exzellenten Ortskenntnissen. Alle Ermittler, die bisher einen Blick in das Buch geworfen haben, sind erleichtert – offenbar hatte Feista keine weiteren kunden außer den Dreien an jenem Tag.

Doch während Scarlet das Büchlein studiert und die anderen Ermittler von den Diskussionen abgelenkt sind, ertönen plötzlich Schreie aus dem Treppenhaus und ein lautes Krachen ist zu hören. Polternde Schritte stürmen die Treppe hinauf und noch ehe irgendjemand handeln kann, dringt ein feiner Pfeil in Redrils Hals ein. Er verdreht unmittelbar krampfhaft die Augen und weißer Schaum bildet sich vor seinem Mund, ehe er in sich zusammensackt und zu Boden geht. Am Ende des Flures stehen zwei Männer, die Haare wild, gar ekelerregend verklebt, die Haut übersäht von Pickeln und Eiterquasteln, und sie haben überdimensionale Schlachtäxte in ihren schmutzigen Pranken. Zum Schutz vor den Blicken der Öffentlichkeit scheinen sie sich mit grauen Umhängen bedeckt zu haben, doch diese hängen mittlerweile nur noch halb über ihren grauenhaften Körpern. Ihre irren Augen funkeln, und Speichel fließt lüstern aus ihren Mündern, sie fletschen ihre verfaulten Zähne.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #247 am: 05.02.2011, 11:57:02 »
Augenblicklich verflüchtigt sich die Freude über die erste heiße Spur, als die Pestleichen mit gezogenen Waffen erscheinen. Wie haben sie uns hier gefunden? Haben sie uns verfolgt? Oder das "Henkers" observiert? Oder hat sie der Ork hierher geführt? Der Ork! "Verdammt, ich wusste, dass Ihr Ärger machen würdet!", ruft Scarlet.

Schnell steckt sie das Notizbuch in eine der zahllosen Manteltaschen und orientiert sich. Nichts, was sich als improvisierte Waffe verwenden ließe; dann also der Totschläger! Vielleicht können wir noch etwas interessantes aus ihnen herauspressen Sie zieht den Totschläger, weicht allerdings doch einen Schritt zurück. Angewiedert betrachtet sie die Häscher. "Orgh... ich hoffe sie sind nicht ansteckend. Mir bleibt auch nichts erspart. Ghart! Hilf mir!"

Und als Bolbas plötzlich vor ihm, auf dem gang die Angreifer erblickt gefriert ihm förmlich das Blut in den Adern. Vor Entsetzen reißt er die Augen weit auf, bleibt auf der Stelle stehen, hält zurückhaltend die Hand gegen Hannas Körper, drückt sie förmlich ein klein wenig nach hinten. Doch ihr hysterisches Kreischen dröhnt ihm in den Ohren. Er versucht es zu übertönen. Muss sich Mühe geben, dass seine Stimme ihm gehorcht. Seine Gedanken spielen verrückt.

Was sind das für welche... und... irgendwelche Wilde... aber hier mittem im "Henkers" und vor allem hier oben... was wohl unten... ohn nein, ich möchte gar nicht daran denken... und Redril, verdammt, was ist los mit... nein, bitte nicht... ihr Götter, lasst das nicht wahr sein... das... nein... vor so vielen... ich muss... Hanna nein... egal was sie von uns wollen...

"HANNA, LOS BRINGT EUCH IN SICHERHEIT!"

Und noch einmal verstärkt er seinen Druck gegen die Prostituierte. Dann und ohne zu zögern, greift er nach seinem heiligen Symbol und reißt es in die Höhe. Laut spricht er die Worte, die er in seinen Seminaren und Übungsstunden so oft gehört hat, bittend, gar flehend blickt er gen Decke, gen Himmel:

"Ihr Götter der Heerschar, der Göttlichen Neun, gewährt uns euren Segnen. Euer Diener Bolbas, er ruft euch an, seid gütig zu ihm und gewähret. So ihr es wollt, seid bei uns, steht uns bei. Den Tapferen gehört der Sieg, mit Mut voran!"

Und noch bevor er die letzten Worte wirklich zu Ende gesprochen hat ertönt plötzliche ein leises Summen im Raum, wohklingend ist es und ein sanftes, hell silbrig glänzendes Licht  breitet sich über ihn und seine Verbündeten aus, senkt sich auf sie herab und verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie es aufgetaucht ist. Doch das Summen bleibt und Bolbas fühlt sich ein wenig mutiger, gestärkt durch den Segen seiner Götter, Unterstützung seines Glaubens, und zwar nicht nur für ihn sondern auch für seine Begleiter.

Wir müssen uns ihnen wohl oder übel stellen müssen...

Dann greift Halbling selbstbewusst unter seinen Mantel und zieh seinen kleinen Streitkolben hervor. Ein Kampf, so seine Ansicht ist nicht mehr zu verhindern, die Wilden haben Redril schließlich verwundet!

Als Rendal bemerkt, was los ist und die Barbaren sieht, kann er vor Verblüffung kaum agieren. Ein verblüfft herausgepreßtes: "Das sind die Barbaren!" kommt nur heraus,aber als sich seine Gedanken wieder ordnen, macht er routiniert seine Streitaxt und das Parierschild bereit, die beide immer griffbereit an seinem Gürtel hängen.

Die Ermittler werden auf jeden Fall denken, ich hätte sie hergeführt!...Im Kampf werde ich meinen Wert beweisen können...und diese Wielden sind wahrscheinlich immer noch sauer, dass ich einen der ihren auf dem Gewissen habe...Dol Dorn steh mir bei!

Ghart lässt vor Schreck seinen Rucksack fallen, den er noch nicht wieder aufgesetzt hat. Trotz der leichten Umwickelung fallen die Flaschen mit einem Poltern zu Boden und es erklingt das unheilvolle Brechen von Glas. "Nein...", sagt der Zwerg ungläubig. "Nein!", wiederholt er dasselbe noch einmal, diesmal mit mehr Nachdruck und blickt auf die leblos zusammengesackte Gestalt seines Schutzbefohlenen. Man hat ihn so einfach ausmanövriert. So einfach ist es gewesen in seinen Rücken zu kommen. Wütend, mit gläsernen Blick, glotzt der Zwerg den Halbork an, der seine Waffen zieht. "Wehe dir, wenn du daran Schuld bist. Dann prügel ich dir für jeden Buchstaben deines kompletten Namens eine Kerbe in deine verdammte Wirbelsäule, Schweineschauze!"

Ghart greift zu seiner Axt, betäubt von den Schmerzen, die sich in ihm freisetzen. Musste jede Person, der er die Treue verspricht, so bitter vergehen? Ghart hat kein Auge dafür, ob Redril atmet oder nicht, der Pfeil im Hals ist Bestätigung genug. "MACH WAS, HEILER!" brüllt er den Halbling an und dreht sich dann den anstürmenden Barbaren zu. Sie werden durch seine Axt sterben, dessen ist sich Ghart sicher.

So viel zu meiner Idee eines dreisten Bluffs... schießt es Stordan durch den Kopf, als der Halb-Ork sich tatsächlich als Adliger auszuweisen vermag, auch wenn seine Geschichte noch immer abenteuerlich klingt. Aber die ihre tat es schließlich auch.
Er hatte schon losgehen wollen, als die Barbaren plötzlich auftauchen, und alles ganz schnell geht. Der Halbling betet und brüllt, was man seiner Gestalt gar nicht zutrauen würde, Redril sackt bereits getroffen zusammen und alle anderen machen sich bereit zum Kampf.
Argh, die sehen ja fast so widerlich aus, wie diese Faulgetiere...
Obwohl, eigentlich schlimmer, dies hier sind schließlich Menschen. Gewesen.

Der widerliche Geschmack, den Stordan vergessen gehofft hatte, machte sich wieder breit in seinem Mund und so fällt es ihm schwer, seine Waffe, die er doch gerade erst verstaut hatte, wieder zu ziehen.
Aber er besitzt noch genug Geistesgegenwart, sich auf die andere Seite des Flurs zu begeben und seine Klinge in eine lauernde Position zu bringen. Sollte der Erste von diesen Pestbeulen sich eine ordentliche Riposte einfangen, wenn er käme.


Schockiert, starrt Dayn auf den zu Boden gehenden Redril. Für einen Augenblick ist der junge Mensch wie versteinert, fängt sich aber dann im nächsten Moment und ruft Ghart zu: "Ghart! Macht nichts Überstürztes!".
Leise flucht der Mensch in sich hinein über den, wenn auch verständlichen, Ausbruch des Zwergs. Redril hatte den Magieschmied zwar harsch kritisiert, jedoch ist er ein Verbündeter und Dayn's Loyalität wird nicht von solchen Oberflächlichkeiten getrübt.
Seiner eigenen Sicherheit bedacht dreht er die Metallscheibe, welche er früher am Tag an seiner Lederrüstung angebracht hatte, bis er ein klicken hört. Der Edelstein in der Mitte der runenverzierten Scheibe beginnt blau zu glühen und lässt vor Dayn eine schützendes Energiefeld entstehen. So geschützt tritt er auf den Gang vor der Treppe mit immernoch gezogenem Dolch.

Die Augen der Barbaren verdrehen sich noch wilder, sie lassen einen entsetzlichen, gurgelndes Kampfschrei los und stürmen unkoordiniert nach vorne, um den erstbesten Widersacher, in diesem Fall Storden, anzugreifen. Während der erste Barbar vor lauter Eifer seine Axt ungezügelt nach dem Orien wehrt, der sich elegant unter dem Hieb wegduckt, trifft der zweite Barbar krachend sein Ziel. Stordan bleibt die Luft weg als die gigantische Axt des Wilden seine Rippen wie Streichhölzer zermalmt. Zu allem Überfluss nutzt das Scheusal den Moment und vergräbt seine gelben Zähne im Hals des Mannes.

Die Anderen erkennen unterdessen, dass die Barbaren ihre Waffen mit einer braunen Substanz bestrichen zu haben scheinen. Der widerliche Gestank der beiden Wilden nach Kot und Urin entfaltet unterdessen in dem engen Gang seine ekelerregende Wirkung - die Helden können  sich den eigentlichen Geruch des Henkers liebend zurückwünschen.

Hanna ist unterdessen zurück in Feistas Zimmer gelaufen, um sich vor den Angreifern in Schutz zu bringen. Verschiedene Türen öffnen sich und verwunderte Prostituierte strecken ihre Köpfe heraus, um zu sehen, was da auf dem Flur vor sich geht.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #248 am: 05.02.2011, 11:58:55 »
Ghart pfeift wütend. Mit Stordan lässt sich der nächste von den Barbaren malträtieren. "Ich werde euch eure Scheiße schmecken lassen!", verspricht der Zwerg vehement und bewegt sich mit schnellen Schritten auf die Höhe von Stordan. "Wie törricht kann dieser Hausheini auch sein...", ärgert sich der Zwerg innerlich, "stellt sich einfach zwei solchen Bären in den Weg. Aber Mut hat er..." Damit sie ihn nicht zu zweit bearbeiten können und auch nicht weiter auf die schwächeren Gruppenmitglieder eindringen können, zumindest aus Gharts Sicht schwächer, stellt er somit den Weg zu. "Stordan, stell dich lieber hinter mich. Man diesen Grützköpfen werde ich schon fertig." Um seinen Worten Taten folgen zu lassen, schwingt er seine Axt diagonal von rechts nach links hoch. Hat Ghart sonst immer Bedenken in sich getragen, wenn er ein Wesen schwer verletzen oder töten musste, spürt er diese Bedenken gar nicht nicht mehr. Er hat nur den verwundeten Redril vor Augen und diese Wut lässt ihn die Verteidigung vernachlässigen, wie auch seine Präzision.

Dem graden Stoß seiner Klinge folgt auch so gleich die Erwiderung wie Stordan feststellen muss und unter Schmerzen kippt er zur Seite gegen die Wand des Ganges.
Allerdings ein Gutes hat der Schmerz, der sich pulsierend in seiner Brust ausbreitet, der widerliche Gestank ihrer Gegner schafft es nicht durch die Wellen von Schmerz hindurch und auch die Erinnerung hat das Erbrochene der Faulgetiere ist weggespült. Jetzt galt es nur noch stehen zu bleiben und zu kämpfen.
Wer war das laute Poltern da neben ihm? Wohl Ghart, aber dafür hatte er jetzt keine Zeit, er musste sich um sich kümmern.
Obwohl, viellicht könnte er versuchen seinen Gegner zu umrunden. Nein dafür war er zu angeschlagen, soetwas zu versuchen.
So stößt er sich nur wieder von der Wand ab, einen weiteren Fleck auf dieser hinterlassend, und sticht ein weiteres mal zu.

Bolbas dreht sich fast der Magen herum, so sehr würgt ihn plötzlich der Gestank der Barbaren, sobald sie sich nun auch wirklich bewegen und ihre furchterregenden Waffen schwingen, dringt Wolke für Wolke ihres unangenehmen Geruches in des Halblings Nase ein.

Das sind also die Barbaren, von denen Rendal... na dann haben wir uns ja was vorgenommen... Ghart, was Redril... nein, ich finde Stordan... das sieht... oh ihr guten Götter des Pantheons... das sieht gar nicht gut aus... er braucht unbedingt Hilfe... Heilung...

Und das Ghart doch so entsetzt über Redrils Fall ist überrascht Bolbas angenehm, der sonst so harte Zwerg hat also doch einen weichen Kern. Aber auch Bolbas ist eigentlich der Ansicht, dass für solch einen Angriff Vergeltung her muss. Dennoch ist er sich nicht sicher in seiner eigenen Position, er muss es irgendwie schaffen Stordan Hilfe zukommen zu lassen und sich außer Gefahr zu bringen. Einige winzige Sekunde grübelt der Halbling nach, doch dann ist seine Entscheidung gefallen.

Ghart und Stordan und ja... der Rest... sie werden die Barbaren in Schach halten, sodass ich... Göttliche Heerschar dort oben ihr, wirklich ich muss euch erneut anflehen... eure Hilfe, meine Fähigkeiten... ich glaube wir werden alle verfügbaren Kräfte benötigen, seid uns gnädig... seid mir gnädig... Wenigstens gehorcht Hanna... und diese anderen da... hoffentlich bleiben sie, wo sie sind...

Und dann bewegt sich der Halbling geschwind und festen Fußes geschickt einige Meter nach vorne, bis er schließlich direkt neben Stordan steht. Mit fester Stimme, aber kurz angebunden:

"Ich werde euch helfen, ich erbete eine Heilung!"

Er legt seine Hand auf die Hüfte des großen Mannes, recht viel höher kommt er nicht, die Brust scheint ihm außer Reichweite und die Hüfte ein guter Anhaltspunkt, er schließt für eine Sekunde die Augen, versucht den fürchterlichen Gestank der Barbaren aus seinem Geist zu verdrängen:

"Ihr Götter droben im Himmel dieser Welten, vereint euch, gewähret eurem Knecht die wunderbare Macht der Heilung, spendet diesem Verwundeten hier neue Lebensgeister. Es sei!"

Und gegen Ende des Spruches hin wird der kleine Halbling etwas lauter, öffnet die Augen wieder und einen kurzen Augenblick lang sieht man, wie sich scheinbar zwischen der Handfläche von Bolbas und Stordans geschundenem Körper kleine blaue Funken bilden, die auf ihn überspringen, und wahrlich, seine Wunde beginnen sich ein wenig zu schließen. Doch der Treffer des Barbaren hinterlässt doch deutliche Spuren. Und so versucht sich nun auch Bolbas irgendwie in Sicherheit zu bringen, zumindest früher oder später, den er hat doch gewaltigen Respekt vor der Stärke der Angreifer. Er verharrt vorerst in seiner Position.

Rendal sieht wie der Zwerg und der Halbling auf die Barbaren zu preschen. In nichts nachstehend, geht er auch auf die Barbaren zu, um einen Treffer mit seiner Axt anzubringen, dann nimmt er einen letzten grossen, schwungvollen Schritt, um einen von rechts oben, nach links unten führenden Hieb anzubringen, dabei strömt ihm der Geruch der Barbaren in die Nase.

Meine Güte wie konnte ich diesen Gestank, bloß volle zwei Tage aushalten...Moment das sind nur zwei, wo ist der Dritte?

Genau diesem Gedankengang lässt Rendal den Axthieb nicht mit voller Konsequenz zu Ende führen.

Da stürmen sie voran. Jetzt darfst Du nicht zögern, Babyface. Du musst nun Deinen Wert unter Beweis stellen. Ich hoffe mal, dass sie sich auf den Ork oder Stordan konzentrieren. Dann steche ich von hinten zu. Verstolen nähert sich die Halunkin dem Kombatanten und wartet auf eine günstige Gelegenheit, durch eine Lücke den Gegnern in den Rücken zu fallen. Der ehrhafte Kampf von Angesicht zu Angesicht ist etwas für Angeber und die Mächtigen. Scarlet hatte das Kämpfen in den Gassen gelernt, wo solch eitles Gehabe eine Schwäche darstellte. Dennoch, sie hatte nie getötet. Ihr wurde etwas mulmig, als sie sich bewusst wurde, dass sich das hier ändern könnte.

Leise fluchend packt Dayn seinen Dolch weg und zieht seine Armbrust da der Gang, zum Vorteil der Barbaren zu eng ist. Ein wenig zögerlich, da er befürchtet, dass auch diese wenig bringen wird, zieht er seine Armbrust und legt sie an in der Hoffnung vielleicht die Möglichkeit zu bekommen, einem der widerlich stinkenden Barbaren einen Bolzen ins Gesicht zu schießen. "Geht zurück in eure Zimmer und verrammelt die Türen", schreit er den Mädchen entgegen. Der Gang ist schon voll genug. Kreischende und hysterische Frauen würden das ganze noch komplizierter und blutiger machen als es ohnehin schon ist.

Die Wilden kümmern sich keinen Deut um die Mädchen - mache von ihnen hören und Dayn und knallen die Tür zu, andere rennen panisch die Treppen herunter und schreien schrill um Hilfe.

Während der Barbar bei Ghart dem Zwerg schmerzlich ins Gesicht beißt und seine Wange mit seinem fauligen Speichel bedeckt, ist er von diesem Treffer scheinbar zu verzückt und erregt und donnert seine Axt über den Kopf des Clanlosen hinweg in die Wand, die krachend Splitter durch die Luft sendet.

Weniger glücklich läuft es für Bolbas. Nachdem Stordan, der dem Barbar zuvor noch zwei raffinierte Treffer versetzt hatte, sich zurückzieht, ist der Jorasco Ziel der unbarmherzigen Wut des Wilden, der ihm mit einem mächtigen Axthieb fast den Brustkorb spaltet.
« Letzte Änderung: 05.02.2011, 12:38:30 von Ghart »

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #249 am: 05.02.2011, 11:59:58 »
Bolbas ruft erneut um die Gunst der Göttlichen Heerschar, um sich selbst zu heilen, denn der Axthieb des Barbaren hat den kleinen Halbling fast auf den Boden geschickt. Der Barbar will die kurze Ablenkung nutzen, um dem Jorasco den Kopf abzuschlagen, doch verfehlt ihn knapp.

In einem günstigen Moment prescht Scarlet hervor und zieht dem Barbaren, der nach dem Halbling schlug, den Totschläger über die Rübe. Ein befriedigend hohler Klang ertönt, als der Sand im lederverkleideten, hohlen Kernstab anschlägt.

Im Bruchteil eines Moments orientiert sich die Halunkin. Verdammt! Der Orien ist schwer verwundet und Ghart infiziert. Es muss jetzt schnell gehen, sonst unterliegen wir. Doch ich darf mich auch nicht exponieren; der Zwerg ist schwerer gerüstet!

"Schnell Ghart! Macht ihn nieder!", ruft sie dem Zwerg zu, um die Aufmerksamkeit auf selbigen zu lenken.

Oh Mann das sieht nicht gut aus...Wird Zeit das ich Köpfe einschlage.
Der Finder lässt seine Streitaxt nach einem energischen Schritt von oben, nach unten sausen. Nach diesem Hieb fällt ihm wieder ein, dass ja noch ein Barbar da sein müsste: Es gibt irgendwo noch einen Barbar! Sie waren zu dritt! Und in diesem Getümmel versucht Rendal zu eruieren, wo der Pfeil herkam.

"Ich dreh dir deinen mickrigen Kopf um, Warzenbacke!", bölkt der Zwerg auf den Biss des Barbaren und wischt sich locker über die Wange. "Soll ich dich mal ansabbern?", fragt er den Barbaren kampfeslüstern und schwingt abermals seine Axt. Vergessend, welcher sinnlosen Gefahr er sich aussetzt, ohne so sehr auf seine Verteidigung zu achten. Mit einem Seitenblick hat der Zwerg das taktische Unvermögen des Halblings registriert, aber er reagiert nicht darauf. Er kann dem Halbling nicht verübeln, dass er seinen Mut beweisen will. Ghart findet diesen Leichtsinn sogar erfrischend, auch wenn es sie übertrieben viele Ressourcen kostet, die sie wahrscheinlich eher brauchen. "Redril...", schießt es dem Einzahn durch den Kopf und wieder von Wut angefeuert, versucht er dem Barbaren die Hüfte des Angreifers zu malträtieren.

Jetzt ging alles noch schneller, gerade hatte er die wohltuende Kraft des Halblings noch gespürt, als diese schon wieder von der brutalen Gewalt des Wilden hinweggespült wird, und Stordan hinter der flinken Scarlet die seinen geschundenen Körper als Deckung missbraucht um die Verteidigung des Gegners zu umgehen, hinter her stolpert. Es war gefährlich sich von dem Halben zu entfernen, aber jetzt wo der Angreifer durch Rendal abgelenkt war, bot sich Stordan eine weitere Möglichkeit zum Angriff, und bei der Zerstörungskraft ihrer Widersacher, mussten diese schnell fallen, erst recht, wenn noch der Schütze hier irgendwo herum lief und sie gleich unter Beschuss nehmen könnte.
Und so stößt er seine Klinge ein weiteres mal gerade nach vorne, daran verzweifelnd, dass er keine Möglichkeit hat, die Verteidigung seines Gegners zu umgehen.
Lange würde er das nicht mehr aushalten.

Zwar schaffen es die Helden dank ihrer nun geschickten Aufstellung, den Wilden mehrfach ihre Waffen in ihr vereitertes Fleisch zu rammen, doch noch geben sich diese nicht geschlagen.

Gharts Widersacher verpasst ihm erneut einen heftigen Schlag, dessen potentiell verheerende Wirkung zum Glück von der Rüstung des Einzahnigen abgefangen wird. Dennoch spürt der Clanlose die volle Wucht des Axthiebs und muss sich mühen, nicht zurückzutaumeln. Der Barbar zieht sich zähnefletschend einen Schritt zurück versucht nach Stordan zu schnappen, doch zu dessen Glück treffen seine Zähne nur das Leder seiner Rüstung.

Gleichzeitig erkennt der zweite Barbar wohl, wer ihm gerade einen weiteren Stich zugefügt hat, und brüllt Rendal wutentbrannt an. Rendal, Ghart und Bolbas müssen mit ihrer Fassung kämpfen, als der faule Geruch des Wilden in ihre Nasen strömt. Er verpasst dem Tharashk einen markerschütternden Hieb und zeiht sich aus dem Kampfmittelpunkt etwas zurück, um nicht weiter von den hinterhältigen Stichen der flinken Schurken gepiesakt zu werden. Seine Augen treffen unterdessen angeekelt auf Bolbas.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #250 am: 05.02.2011, 12:01:23 »
Ghart flucht als er einen weiteren Treffer einstecken muss. Es ist wie sein Vater ihm stets eingetrichtert hat, eine schwere Rüstung alleine ist noch kein guter Schutz, man muss etwas vorsichtiger kämpfen, wenn man solch einen Kampf überleben will. Durch die Schmerzen weicht die sinnlose Wut wieder Stück für Stück. Ghart blickt kurz zurück auf Redril als der Barbar einen Schritt zurückweicht und schüttelt dann den Kopf. Wohl wissend, dass er am ehesten den Barbaren auch körperlich etwas entgegenzusetzen hat, folgt er dem Barbaren, diesmal greift er jedoch nicht so offen an, ist etwas defensiver und verleiht sich mit einem festeren Griff und dem sorgfältiger eingesetzten Schild etwas mehr Schutz. Jedoch leidet seine Präzesion wieder darunter. Dennoch versucht er mit tollen Worten seinen Widersacher auf ihn zu lenken, damit dieser Stordan verschont. "Ist das alles, du haarloser Sack? Du schlägst zu wie ein Elfenweib! Pah!"

Und als Bolbas auf einmal klar wird, dass dies hier alles andere als ein leichtes Gefecht ist, sondern ein regelrechtes Gemetzel, seine sorgenvollen Blicke gelten besonders Ghart, der des Halblings Ansicht nach, wirklich einiges mehr als gut wäre aushalten musste, blickt er dem Barbar vor ihm mutig ins Angesicht:

"Wir werden euer Leben leider beenden müssen, kranke Kreaturen! Die Göttliche Heerschar steht uns bei, fürchtet ihre Macht!"

Aber ob wir deshalb den Kampf zu gewinnen vermögen ist trotzdem fraglich...

Der kleine Halbling hebt seinen Streitkolben, welchen er schon die ganze Zeit in der Hand hält und hebt ihn empor, zum Schlage ausholend. Aus dem Augenwinkel erkennt er noch Scarlet, die direkt hinter dem Barbaren steht. Abermals spiegelt sich so etwas wie Hoffnung oder Mut in den Augen des Halblings wieder, er zwinkert ihr zu, bemüht sich den Gestank der Barbaren aus seinem Hirn zu verbannen und konzentriert sich ganz darauf seine gesamte Kraft in diesen Schlag zu legen.

Ich muss, ich muss, ich muss ihm irgendwie weh tun... Ghart braucht Heilung und der Rest sieht auch nicht mehr ganz so rosig aus... und dann dieser Gestank noch bah... und jetzt!...

Bolbas lässt unvermittelt seinen Streitkolben auf den Angreifer niedersausen, mehr oder weniger Richtung Magengegend geht der Hieb, bedingt durch die Körpergröße des Halblings. Und dann, der Halbling sieht, dass sein Schlag wohl eher nicht die gewünschte Wirkung erzielt bleibt er wie angewurzelt stehen. Die Enttäuschung über diesen Fehlschlag steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.

So etwas Blödes... verdammt... aber jetzt muss Scarlet zustoßen, Scarlet los... bitte... ich halte ihn hier in Ablenkung... los, wir müssen ihn zu Boden strecken...

Das Kampfgeschehen kommt in Bewegung. Die Barbaren positionieren sich und Scarlet findet sich in der Figuration, mit Bolbas den zweiten Barbaren in der Zange zu halten. Sie passt ihren Angriff auf seinen ab. Wie ein Uhrwerk sollen die Schläge auf einander folgen, um den Barbaren keine Chance zu lassen. Dann schlägt Bolbas zu - und verfehlt.

Scarlet verzieht verärgert das Gesicht, als der Halbling dann auch noch wie der Ölgötze vor dem Barbaren steht und sich wundert, dass der halbherzige Schlag gegen die Brust keine Auswirkungen zeigte. "Verdammt Bolbas, bekomm den Finger aus dem Arsch oder wir geh'n hier drauf.", ruft sie dem Halbling zu. Tatsächlich wird auch sie langsam nervös, denn das Schicksal wendet sich gegen sie. Wenigstens bin ich in einer guten Position, schnell das Weite zu suchen, wenn die anderen zu Boden gehen. Doch so weit sind wir noch nicht.

Scarlet legt ihre ganze Kraft und Verzweiflung in ihren Schlag. Ein kräftiger Hieb in die Nierengegend, doch der Barbar bleibt merkwürdig unbeindruckt. Dumm, stark, wasserdicht!

Oh Mann der Heiler steht schon in vorderster Front...Muss ihn beschützen, sonst sterben wir alle...lieber nicht nachschauen, was der letzte Treffer angerichtet hat...einfach weiter kämpfen... solange es noch geht.

Rendal bleibt stehen, gewillt keinen Barbaren an sich vorbeikommen zu lassen, damit der Halbling eine Rückzugsmöglichkeit hat. Rendal wartet den Angriff Scarlets ab, bis er einen auf die Schlaghand des Barbaren gezielten Hieb anbringen möchte.

"Wo ist derBarbar der den Pfeil abschoß!"
stößt Rendal hinaus, er würde ja selbst nach ihm sehen, wenn er nicht mitten im Kapfgetümmel stecken würde.

Um einen besseren Schußwinkel zu bekommen, macht Dayn einige schnelle Schritte auf das Kampfgetümmel vor ihm zu. Der Gestank und das Geschrei, lenken Dayn so sehr ab, dass der erste Bolzen den er auf die widerwärtigen Barbaren abfeuert, total ungezielt ist.
Sich selbst zur Ruhe gemahnend, legt er einen neuen Bolzen in die Armbrust, lädt sie durch und nimmt sich nun einige Augenblicke Zeit, ordentlich zu zielen und drückt ab.

"Ekelhaftes Gezücht! Verschwindet und lasst mich und meine Heimat in Ruhe", das ist der erste emotitionale Ausbruch den sich der  Magieschmied erlaubt. Der Gedanke, dass solche Gestalten auf einmal in Graltor's Werkstatt erscheinen könnten wie sie es hier gerade tun, lässt Dayn's Brust klamm werden. In diesem Moment bereut es Dayn einen unendlich langen Moment in diese ganze Ermittlung hineingerutscht zu sein.

Langsam scheinen die Helden der Situation samt ihrer grausamen Überraschung Herr zu werden und die Barbaren langsam, aber stetig zu traktieren. Während Bolbas kläglich vorbeischlägt, nutzt die flinke Scarlet die Gunst der Stunde und zieht dem Wilden, der dummerweise seine Deckung vergessen hat, ihren Totschläger mit aller Gewalt über den Kopf. Der Jorasco muss sich fast erschrecken, als eine plötzliche regelrechte Blutfontäne aus dem Menschen springt, und nur einen Bruchteil später hämmert Dayns zweiter Schuss (nachdem der erste daneben ging) den Barbaren entgültig aus dem Leben. Ob er tot ist oder nicht, lässt sich momentan noch nicht sagen, doch sieht es nicht gut aus um ihn, denn zahlreiche Verletzungen haben seinen noch so starken Körper zermalmt.

Doch noch scheinen die Wilden noch lange nicht am Ende mit ihren Kräften zu sein, denn als der gefallene Barbar mit seinem Kopf hart auf dem Boden aufschlägt, entpuppt sich eine weitere böse Überrschung für die Ermittler. Im hinteren Teil des Ganges, kurz vor der Treppe, erscheint aus dem Nichts ein weiterer Krieger, zierlicher als die anderen Beiden, doch keineswegs weniger furchteinflößend. Seine blonden Haare Hängen verklebt herab, und sein Gesicht ist fahl und kalt wie Eis. Mehr ist nicht zu erkennen, denn rostfarbene Fetzen verdecken seinen Körper, doch was die Helden erblicken, wirkt abscheulich und obskur. Fleisch scheint von ihm zu hängen, als würde er verfaulen. Er öffnet wütend den Mund, und ein entsetzlicher Schrei ertönt aus seinem eiternden Rachen, ein Schrei der Mark und Bein der Helden erschüttert und er schlägt mit seinem Kriegsstab donnernd auf die Dielen.
Als wäre dies nicht genug, erhebt sich eine verranzte Krähe von seinen Schultern und fliegt zu dem noch stehenden Barbar. Seine Wunden scheinen sich teilweise zu schließen, als das Tier auf seinem Kopf landet, und erneuter Kampfgeist funkelt in seinen irren Augen.

Doch die Versärkung scheint dem stehenden Krieger nicht zu mehr Kraft zu verhelfen, denn als er versucht, Ghart mit seiner Axt den Schädel einzudreschen, spaltet er lediglich die Wand neben dem Zwergenkämpfer. Wütend dreht er sich um und verbeißt sich in Stordans Hals, aus dem er einige Fleischfasern reißt. Doch der Barbarenpriester scheint nun die taktische Führung zu übernehmen, denn mit einem schnell gehaspelten Wort in einer Sprache, die sich wie eine dumpfe Abart der khorvairischen Handelssprache anhört und nur äußerst schwer verständlich ist, ordert er den Krieger zu sich, der sich mit einem schnellen Schritt zurückzieht.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #251 am: 05.02.2011, 12:03:35 »
Ghart zuckt bei dem ekelerregenden Barbaren mit dem Kampfstab zusammen. Er kann sich nicht wirklich entscheiden, ob er nach dem Barbaren oder nach der widerlichen Krähe schlagen soll. Gänsehaut stellt sich bei dem Zwergen auf. Er versucht die Furcht, welche sich durch Ekel äußert, abzuschütteln, aber es gelingt ihm nicht. Mehr widerwillig denn mutig stellt er sich in den Weg des Barbaren, um dessen Angriffe weiter auf sich lenken. Doch ungewohnt aufgeregt durch die Situation, schließlich liegt Redril am Boden, sein Alkohol ist zerbrochen und ihm ist so mulmig zu Mute, dass er den restlichen Alkohol in sich ausspeien möchte, vernachlässigt er seine Verteidigung abermals.
Der Zwerg ist sogar derartig eingeschüchtert, dass er ausnahmsweise schweigt. Und am schlimmsten kommt ihm die merkwürdige Krähe vor. Es ist, als würde sie in im Inneren an eine alte Furcht verinnern. Mit einem schnellen Schlag versucht er die Krähe vom Kopf des Barbaren zu prügeln.

Stordan hatte gerade gut seinen einen Gegner in eine passende Position für sich gebracht, als sich dieser auch schon aus seiner Reichweite manövriert und sich Bolbas und Scarlet zu wendet. Aber der andere Krieger würde sicherlich eine gute Zielscheibe für ihn abgeben, jetzt, wo er von Gharts Angriff abgelenkt würde.
So bewegt sich der Orien auf nicht ganz so schnelle Füßen hinter den gewaltigen Krieger, um schnell und gezielt zuzustoßen.
Aber er hat sich wohl übernommen, denn er stolpert bei dem Schritt, knallt fast gegen die Wand und sein Stoß geht um ein Weites fehl.

Stordan brüllt von Schmerz erfüllt auf, als ihn der Wilde beißt, soviel zu dem Irrglauben, dass aller Schmerz irgendwann verschmilzt. Er muss sich zusammen reißen um weiter zu kämpfen hier ging es schließlich auch um sein Leben. Und von ihren Gegnern war keine Gnade zu erwarten, wo sie sie scheinbar nicht einmal bei sich selbst kannten.
Von dem Neuankömmling  sieht er nicht viel, aber als ihm dessen Schrei so sehr durch Mark und Bein geht, ist er auch ganz froh darum, nicht zu erkennen, wie dieser seltsame Kerl denn genau ausschaut.
Immerhin schlimm genug um diesem Wilden genug Resepkt einzuflößen, dass sich dieser sofort zurückzieht. Ich muss ihn umrunden. und so stolpert er, mit der Linken an die Wand gelehnt ein paar Schritte vorwärts, dreht sich, wartet kurz, bis auch Scarlet dem Gegner in den Rücken fällt und stößt zu.
Aber der Schmerz, scheint seine Wahrnehmung stärker zu trüben, als er gedacht hat, und so durchbohrt er nichts weiter als heiße, nach Schweiß und Blut stinkende Luft.

Die Augen des des Finders weiten sich, als sie den Schrei vernehmen, ein kurzzeitiges zusammenzucken ist das Resultat.

Dieser Schamane...war der auch dabei?...ist er einer der vier die mich entführt hatten?

Der Dritte hat sich offenbart, Rendal lässt seine Streitaxt fallen und nimmt sich seinen Langbogen aus Ulmenholz von seinem Rucksack, geschwind zieht er einen Pfeil aus dem Köcher und zieht ihn mit der Sehne bis zur Wange, um nur darauf zu warten bis sich eine geeignete Lücke auftut, durch die er auf den Schamanen schiessen kann, das Flirren der Sehne ertönt, danach atmet Rendal aus, so hatte man ihm es beigebracht, dennoch ist er denn Schrecken noch nicht ganz los geworden.

Der rasende Clan- und Zahnlose schlägt mit Zwergenaxt nach dem zerrupften Federvieh, welches es sich auf dem Barbar gemütlich gemacht hat. Doch scheinbar ist dieses Ziel etwas zu hoch - zwar zieht er seine Waffe in gerader Linie über den Kopf des Wilden und skalpiert ihn dabei beinahe, doch die Krähe trifft er nicht. Sie macht einen mühelosen Hopser und starrt Ghart herausfordernd an. Könnte sie...ist es möglich, dass...macht sie sich etwa über den Zwergenkrieger lustig? Will sie ihn herausfordern?

Der Schrecken fährt Scarlet in alle Glieder und macht das Denken träge. Sie weiß nur, dass sie den Draugr möglichst schnell ausschalten muss, will sie überleben. Doch sie ist in den Nahkampf mit dem Barbaren verstrickt. Sie tritt diesem kräftig auf den Fuss und die Ablenkung genügt, ihm einen weiteren kräftigen Hieb auf den Kopf beizubringen. Das genügt, dass sie sich von ihm lösen kann.

Taub vor Furcht stürmt sie vorwärts. Sie ist eine Ratte. Sie ist eine Ratte, die man nicht in die Ecke hätte drängen sollen. Sie würde ihr Fell mit aller irren Kraft verteidigen.

Olladra ist den Helden nicht wohl gesonnen. Nachdem Ghart schon knapp die Krähe verfehlt hat, schlägt auch Stordan gleich zwei Mal daneben. Rendals Pfeil trifft hingegen schmerzlich sein Ziel, und die Augen des Kriegsorakels - oder was auch immer die mysteriöse Gestalt am Ende des Flures darstellen will - funkeln den Halbork wild und wutentbrannt an. Scarlet schafft es unterdessen abermals, dem Barbaren einen Schlag überzuziehen und turnt erfolgreich mit einem rasanten Flickflack an ihm vorbei.

All dies scheint die Rage der Seuchenbringer jedoch nur noch mehr zu schüren, und es wird deutlich, dass der Schamane der Kopf der Truppe zu sein scheint. Rendal erkennt ihn nun auch als der unauffälligste und verschwiegenste des Kommandos, das den Halbork verzehren wollte. Er hebt in einer fürchterlichen Geste die Hand und gestikuliert wild mit den Armen, woraufhin der Barbar plötzlich beginnt in die Höhe zu schießen und eine beängstigende Breite anzunehmen. Schlimmer noch, sogar seine Axt sieht nun eher aus wie die Klinge eines Kriegsgiganten, und er schwingt sie bedrohlich über den Köpfen der Helden. Er muss sich nun fast sogar ducken, zumindest beugen, um überhaupt unter die Decke zu passen.

Der übergroße Barbar ist noch immer in tobendem Ausnahmezustand, was seine Sinne zu trüben scheint. Ghart sieht die riesige Streitaxt auf ihn niederrasen und erwägt schon sein letzten Stündlein schlagen hören, doch der Barbar - vielleicht auch etwas eingeengt in dem Gang - donnerst seine Waffe lediglich in den Boden neben dem Zwerg, wo er eine beachtliche Spalte hinterlässt. Das Orakel flucht und brüllt ihm etwas zu, woraufhin er sich umdreht und mit seinem speichelüberzogenen Kiefer nach Scarlet schnappt, der er eine klaffende Wunde am Arm zufügt.

Unterdessen macht sich die Krähe wieder auf zu seinem Herren.

Und Bolbas sieht alles um ihn immer noch mit Erschütterung und Entsetzen, ein Barbar fällt zwar, dafür taucht eine neue Bedrohung sofort auf. Kurz fasst er sich ein Herz, beschließt, dass er seine gesamten Kräfte zum Einsatz bringen muss und geht einige ausweichende Schritte nach hinten weg.

Ein kleine Halbling sollte lang nicht in der ersten Reihe stehen... schon gar nicht, wenn sich selbst hartgesottene Krieger wie Ghart schwer tun...

Und nachdem sich Bolbas nun endlich wieder ein sicherer fühlt, von all den Blutfontänen und dem größten Handgemenge der vordersten Reihen entfernt, greift er zu seinem Göttersymbol, umfasst es zitternd mit der rechten Hand und es hält es sich an seine Brust. Tief atmet er ein und aus. Er spürt wie sich sein Brustkorb in unregelmäßigen Abständen hebt und senkt, etwas außer Atem, etwas verwirrt, der Schrei, er trifft ihn hart und fährt ihm durch alle Glieder. Mark und Bein erschüttert und doch, er bemüht sich die Worte forsch hinauszupressen und seinem inneren Schutzbedürfniss Geltung zu verleihen:

"Oh ihr dort oben im Pantheon aller Götter, ihr die Göttliche Heerschar, euer Sitz über dem Haupt der Halblinge und aller Völker dieser Welt. Ihr haltet allzeit euer schützende Hand über uns, gewährt mir nun einen besonderen Schutz, steht mir und meinen Kameraden bei in diesen dunklen... Nun denn, es sei!"

Und der Halbling spürt, wie ihn eine schützende Aura umgibt, seine Götter, sein Glauben - sie schützen ihn. Über den neu hinzugekommenen Kampfteilnehmer allerdings kann Bolbas noch nicht viele Gedanken verlieren, er kämpft zu sehr mit den Auswirkungen seines threatralischen Auftritts auf seinen Körper.
« Letzte Änderung: 05.02.2011, 12:04:31 von Ghart »

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #252 am: 05.02.2011, 12:05:47 »
Die Furcht, der Ekel, sie schlugen langsam um, wieder in blinde Wut wie zu Beginn des Kampfes. Ghart fängt an gegen die Furcht anzureden. "PAH! Musst' was kompensieren, du Ekelpaket?", bölkt der Zwerg den nun riesenhaften Barbaren an. Und wenn Ghart sich mit Kämpfen auskennt, dann ist das im Bereich des guten, alten Zwergentrainings in Bezug auf riesige Gestalten. Ghart erinnert sich mit einem listigen Lächeln daran und posaunt, obwohl seine Augen noch Unsicherheit vermuten lassen, heraus. "Lektion 1 der Riesenschlächter: Gegner auf Augenhöhe zurückbringen." Der Zwerg holt weit seitwärts aus, und schwingt die heimatliche Axt gegen die Kniegegend des Barbaren.

Der Treffer beflügelt auch wieder den Mut des Finders, also zieht er wieder ein Pfeil aus dem Köcher, legt ihn an und zieht die Sehne bis zur Wange, da durch den Wuchs des Barbaren, er noch unsicherer wurde und er Angst hatte den Zwerg, den Halbling oder sogar die Junge Frau zu treffen, verfehlt Rendal den Schamanen.
"So ein Mist! Dol Dorn sei uns gnädig und führe uns im Kampf" betet Rendal leise vor sich herunter, aber erleichter das kein Barbar mehr im Hinterhalt lauern konnte.

Wenn ich doch nur freies Schussfeld hätte...der Schamane wär ein Nadelkissen.

Ghart findet irgendwie immer eine persönliche Motivation... und er gibt wirklich alles... ich sollte mich auch mehr... aber meine Religion... meine Glaube an das Gute... ach Bolbas... im Moment gibt es Wichtigeres... du musst das Leben deiner Freunde retten...

"VERDAMMT SOLLT IHR SEIN, ABSCHEULICHE KREATUREN, AUSGEBURTEN DES BÖSEN!",

einfach so brechen die Worte aus dem Halbling heraus, überrascht über sich selbst, aber bewusst, dass er nun doch zeigen muss, zu was er fähig ist, oder zu was er fähig sein kann. Sein Blick ruht immer noch starr und ist frei auf den Barbaren gerichtet, und flink wechselt er seine Waffe - er lässt den Streitkolben fallen.

Es geht nicht anders, irgendwie muss ich ja was zu Stande bringen... und mir gehen momentan mal die Heilkräfte aus... meine Magie ist auch nicht unendlich... wir müssen noch für den Notfall und... argh nein... Bolbas Handeln, nicht nur Denken...

Beherzt greift er zu seiner kleinen ledernen Schleuder, lässt geschickt eine Kugel in die Ledertasche fallen und versucht sie mit aller Kraft Richtung Barbar zu feuern.

Scarlet will eben die Hand nach dem Dolch in Stordans Gürtel ausstrecken, als der zottelige Barbar nach ihr schnappt. Schnell zieht sie ihre Hand zurück und schaut ungläubig auf die verspeichelte Wunde. "Du ranziger, gottverfluchter Scheiß-Drecksarsch! Dir stehen wohl die Zähne zu eng!", brüllt sie den riesigen Barbaren an. Mit der freien Hand schlägt sie seinen schweren Arm zur Seite und ihm mit dem Totschläger auf die Milz. Schwierig zu sagen, wer mehr rast, der Barbar oder Scarlet?

Der Schrei und das Erscheinen schockieren Dayn extrem im ersten Moment. Unwillkürlich macht er kurz einen Schritt nach hinten als wolle er fliehen, reißt sich jedoch dann zusammen und macht nun einige Schritte zur Seite um einen besseren Schußwinkel auf den stinkenden Krieger zu erhalten. "Stirb!Stirb!Stirb!Stirb", ruft der Magieschmied mit einem  Tonunterschwelliger Angst. Während er den ersten Bolzen von seiner neuen Position aus abfeuert, wächst der Krieger von der Magie seines Anführers in die Höhe und Dayn versucht noch hastig zu korrigieren.
Mit zitternden Fingern legt das zwergische Ziehkind einen zweiten Pfeil ein und  versucht sein bestes die Armbrust ruhig zu halten....leider vergebens. Der zweite Bolzen ist genauso ungezielt wie der erste und innerlich verflucht sich Dayn und fühlt sich absolut unnütz in diesem Kampf.
"Ich bin ein Handwerker, kein Krieger! Was tue ich nur hier?", schießt es Dayn durch den Kopf. Im gleichen Augenblick wird Dayn bewusst, welche Gedanken sich da gerade in seinen Kopf geschlichen haben.... "Verdammt nochmal! Du bist der Sohn eines Zwerges! Wie enttäuscht wäre Graltor wenn er dich hier wie ein kleines Kind zittern sehen würde?!
Ein unartikulierter Schrei entweicht Dayn aus seiner Kehle und er schreit seine komplette Angst und seinen Frust dem Barbaren entgegen. "Du wirst sterben! Ich habe keine Angst vor dir!", schreit Dayn mit nun festerer Stimme.

Die mangelnde Erfahrung im Kampf merkt man dem Magieschmied an, denn unbedacht bewegt er sich durch gebiet, welches sich nun deutlich in der Reichweite des übergroßen Barbaren befindet. Dieser nutzt die Unachtsamkeit des Zwergenziehsohnes eiskalt aus und verpasst ihm einen entsetzlichen Hieb mit seiner Streitaxt, der Dayn gleich mehrere Rippen zerquetscht und eine klaffende Wunde im Brustkorb hinterlässt.

Doch der tapfere Magischmied sorgt unmittelbar für Vergeltung. Der Barbar, vorher schon durch Gharts Hieb sowie Bolbas Schleuderstein und auch Scarlets Totschläger gebeutelt und maltretiert, bekommt nun noch einen weiteren Treffer durch Dayns Bolzen ab, den er nicht mehr zu verkraften scheint. Er sackt in sich zusammen und bleibt bewusstlos und mit offenem, blutverschmiertem Mund auf dem Boden liegen. Um ihn herum sammelt sich schnell eine Blutlache aus den zahlreichen Wunden seines Körpers.

Nachdem Bolbas getroffen hat und scheinbar auch Dayn und Scarlet dem Barbaren erneut Verwundungen zufügen konnten, sieht der Halbling wie der Riese zu Boden sinkt. Sein Gesicht nimmt augenblicklich einen Ausdruck von innere Zufriedenheit an, aber nur sehr kurzfristig, denn: Bolbas nimmt den neuen Gegner ins Visier. Die Krähe und ihr Orakel, ein sonderbarer Gegner, und sicherlich keineswegs einfacher zu besiegen. Innerlich nimmt der Jorasco nochmal alle Kräfte beisammen. Er wird später viel Heilendes tun und wirken müssen. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch, stellt er mit einem besorgten Blick gen Ghart fest, der seit dem Fall Redrils irgendwie verändert wirkt.

Wenigstens einen weniger... diese zwei Barbaren... wirklich harte Brocken... und nun zu dir, du da hinten... Magiergeselle... dir und deiner Krähe werden wir auch schon noch einheizen...

Bedrohlich schwingt Bolbas erneut seine Schleuder durch die Luft, dieses Mal allerdings noch ohne Ladung.

Der Feind soll ruhig wissen, dass alles im Kleinen Beruhende auch Großes bewirken kann...

Die Augen des verbliebenen Wilden funkeln zornig, als auch der zweite Barbar in die Knie geht. Er öffnet den Mund, oder besser sein Maul, zu einem wutentbrannten Schrei und stampft wild gestikulierend auf den Holzboden. Mit seinem Stab deutet er einen weiten Schwung an, richtet ihn plötzlich auf Ghart und schaut den Zwergen mit irren Augen an. Schaum tropft von seinen Lippen, seine Haare kleben in verschwitzten Strähnen an seinen Schläfen. Binnen einem Herzschlag wird Gharts Waffe unglaublich heiß, und der Clanlose spürt seine Hände verbrennen, bevor er überhaupt reagieren kann. Die Hitze breitet sich in seinen Armen aus und seine Haut wirft Blasen. Die glühende Zwergenaxt kühlt jedoch fast unmittelbar wieder ab, so dass es nicht nötig ist, sie fallen zu lassen. Das Orakel lacht schallend, ein hässliches, schauderhaftes Gurgeln, und schwingt sich mühelos über das Geländer und scheint krachend auf den Treppen darunter zu landen.

Bis gerade noch gegen einen mächtigen Feind gekämpft, stand Stordan jetzt vor einem gewaltigen Hünen, den er wohl kaum bezwingen, würde können und so sticht er nur äußerst Hünen, zögerlich und dementsprechend viel langsam nach dem Hünen.
Aber vielleicht war der Andere mit seiner Krähe nicht so geschickt, und vor allem nicht so zerstörerisch, wie sein Untergebener. Dass er so den Zorn des Hünen auf sich ziehen könnte oder, dass ein Magiebegabter noch ganz anders zerstörerisch sein konnte, kommt ihm gerade glücklicherweise nicht in den Sinn. Solche Gedanken waren sowieso nur hinderlich.
Blieb nur die Frage, wie sollte er die Strecke überwinden, ohne seinen Rücken den Angriffen des Hünen auszusetzen. Er wusste wie, aber in seinem Zustand.
Plötzlich stößt sich Stordan von der Wand ab, setzt aber sofort den Fuß wieder auf die Dielen, dass er fast über sein eigenes Bein stolpert, und kommt in einer äußerst ungelenk aber auch sehr unvorhersehbaren Bewegung nah an den Enstellten heran.

Doch Stordan schafft es leider abermals nicht, dem Orakel, das ihm während seines Abgangs quasi eine förmliche Einladung zum Zustechen gibt, seine Klinge in den Körper zu rammen und streift stattdessen nur das vergammelte Treppengeländer.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #253 am: 05.02.2011, 12:06:46 »
Er entkommt! schießt es Stordan durch den Kopf und das dürfte er nicht zulassen. Er war zwar sicherlich nicht in der lage ihn lange aufzuhalten, aber das brauchte er ja auch gar nicht. Ein paar Sekunden und der Rest dürfte aufschließen, jetzt wo auch der zweite barbar gefallen war.
Also, von solchen Aktionen hast du dir doch immer erzählen lassen und von ihnen geträumt. Jetzt hast du die Chance zu einer, also reiß dich zusammen.
Er hatte davon gehört, wie man sowas machte, es aber bisher nie gesehen, es sei denn man zählte die Vorführung ihres Gegeners gerade, geschweigen denn es selbst gemacht, und so zögert Stordan doch kurz, überwindet dann aber die kurze Strecke bis zur Geländer, legt die Linke auf, springt rechts herüber, verlangsamt seinen Sprung ein wenig und stürzt dann senkrecht in die Tiefe.

Stordan springt wagemutig über das Geländer und streckt die Beine voll aus, um den Flüchtigen wohlmöglich noch zu verletzen. Das Orakel ist jedoch auf Stordan gewappnet und versucht, ihm mit seinem Kampfstab zu attackieren, gibt dabei jedoch ein klägliches Bild ab und verschätzt sich sehr, weshalb der Schlag weit am Orien vorbeigeht. Dieser nutzt aber die Chance und stößt den Widersacher noch während seines Falls von der Treppe und wirft sich mit vollem Körpereinsatz auf ihn, wobei sich der Wilde schmerzlich den Rücken verdreht. Beide Kontrahenten stürzen zu Boden und rollen ineinander verkeilt den Treppenabsatz hinab, wo sie nebeneinander zum Liegen kommen.

Ghart blickt auf seine schwelenden Hände und schaut kurz zum Heiler. "Ihr könnt gleich beweisen, zu welcher Linderung euer Haus und eure Kunst fähig sind, Halbling.", sagt er zu Bolbas und stürmt dann auch schon los, will die Treppen hinunter und dem fliehenden Ekelpaket folgen. Er vergisst sogar den großen, am Boden liegenden Brocken fast. "Aber kümmer dich erstmal um Redril und pass auf, dass das Vieh nicht wegstirbt." Er dreht seinen Kopf wieder Richtung Treppe und sieht mit offenem Mund, wie Stordan dem Barbaren einfach hinterherspringt. Der Zwerg ist ehrlich beeindruckt, Stordan hat einigen Respekt bei Ghart gewonnen. Denn der Clanlose traut sich selbst solch einen Sprung aufgrund seiner starken Verletzungen nicht mehr zu, weshalb er sich zu sprinten bemüht, so schnell es Ranzen, Buckel und kurze Beine eben zulassen. "Halt ihn fest, Stordan. Der Zwerg will dem Bastard so eine verpassen, dass er sich im Nachleben noch dran erinnert!", brüllt der Zwerg.

Scarlet rettete sich mit einem gewogenen Schritt zur Seite, als der Riese in sich zusammenfiel. Die Anspannung und... Furcht fallen von ihr ab. Flugs blickt sie sich um nach ihren Gefährten. "Ghart! Bolbas! Geht es Euch gut?" In einer Sekunde hat sie sich davon überzeugt, dass es schon gehen wird. "Gut! Es scheint als hätte sich das Blatt gewendet. Kümmer Dich bitte um die Verletzten und wir gehen ihm hinterher.", leitet sie den Halbling an, während sie unter ihren Mantel, hinter den Rücken greift, und einen verzierten Poignard hervorzieht. Dann tritt sie an das Geländer, um den Sprung abzuschätzen; schließlich will sie nicht auf Stordan fallen. Sie hebt die linke Augenbraue, als sie das Knäul aus Männern erblickt.

Alle rennen zur Treppe...ich sollte den Weg abschneiden!

Ein kurzer Blick ins Zimmer erinnert Rendal, dass das Zimmerfenster zur Straße zeigt. "Ich werde versuchen dem Kerl den Weg abzuschneiden!" ruft er den anderen zu, dann läuft er ins Zimmer und macht das Fenster auf.

Naja ein bißchen hoch ist es schon...hoffentlich denken die nicht, dass ich abhauen will...Naja wenn ich den Kerl fange, bin ich der Held.

Schreie ertönen, Türen schlagen zu, Mädchen stürzen durch die Gänge und Kunden eilen an den beiden Männern vorbei, hinab, so schnell es geht. Stordan und der Wilde ziehen die Aufmerksamkeit einiger Leute auf sich, als sie polternd und ineinander verkeilt die Treppen in den Flur des ersten Stockwerks hinabstürzen.

Nach einem langen und tiefen Stöhnen richtet das Orakel seinen Kopf ruckartig auf. Wut und Hass stehen in seinen wirren Augen, und mehr denn je zuvor plagt Stordan nun der abgründige Gestand des Seuchenbringers, denn die ekelerregnden Ausscheidungen seiner eitrigen und fauligen Wunden kleben nun auch an seinen Kleidern.

Doch viel Zeit zum verschnaufen bleibt dem Orien nicht. Mit einem hässlichen Grinsen und dunter größter Vorsicht streckt das Orakel seinen zeigefinger aus und berührt den Orien am Bein. Stordan spürt, wie eine Welle der negativen Energie durch seinen Körper strömt und stellt mit entsetzen fest, dass sich eine tellergroße Blase unter seiner Haut bildet, die jeden Moment zu platzen droht.

Der Widersacher richtet sich unterdessen auf, was Stordan eventuell die Möglichkeit zu einem Angriff auf den Rücken des unachtsamen Gegners gibt. Doch zu der großen Überraschung des Oriens scheint das Orakel wie vom Blitz beflügelt, entwendet sich elegant aus der Reichweite seiner Klinge und eilt weiter die Treppen hinab in Richtung des Schankraums - es will fliehen!

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #254 am: 05.02.2011, 12:08:05 »
Doch das Orakel ist zu flink und entzieht sich mühelos dem unkontrollierten Schlag des Orien. Doch noch schlimmer ist, dass Stordans mentale Kraft scheinbar nicht groß genug ist für den negativen Energiestoß des Wilden, und die Blase platzt auf und hinterlässt eine offene Wunde unter der Kleidung des Schurken. Die Schmerzen sind fast unerträglich und Stordan ringt mit der Bewusstlosigkeit.

Als Stordan die Kontrolle über den Ringkampf verliert, entgleisen dem Zwerg die Gesichtszüge. "Von einem Zauber besiegt?" Der Zwerg spürt Unbehagen und den bitteren Geschmack der Niederlage, beides macht sich mit unangeahnter Kraft in ihm breit. Der Zwerg stoppt seine eilenden Schritte und lehnt sich mit dem Schild gegen das Geländer und eine Träne will sich ihm aus dem Auge drücken, als er daran denkt, dass die Attentäter, welche Redril ausgeschaltet haben, zum Teil davon kommen können. Fast will sich dem Zwerg Lethargie aufdrängen, denn er weiß, dass Stordan alles gegeben hat, um den Blonden aufzuhalten. Er kann ihm keine Vorwürfe machen.

Der Zwerg ist gerade im Begriff sich aufzugeben und zusammenzusacken, als ihm noch eine letzte Idee kommt. Zwar kennt er nicht die Auswege aus dieser Kaschemme, aber vielleicht wird eine einfache Drohung reichen. Der Zwerg richtet sich auf, nimmt seine letzte Kraft zusammen, atmet tief ein und brüllt so laut er kann. "HALTET DEN BLONDEN PUSTELMANN AUF! ODER ICH NEHM DEN GANZEN LADEN AUSEINANDER!". Der Zwerg legt all seine Verzweiflung und seine angestaute Wut in den Schrei, versucht so einschüchternd, wie er nur kann zu klingen. Er schreit so laut, dass sein Hals sofort zu schmerzen beginnt. Dann trabt der Zwerg noch ein paar Schritte hinterher, hoffend, dass der flüchtige Mann aufgehalten wird. Lange genug, dass Ghart ihn erschlagen kann, für dessen Hinterhältigkeit und dessen Feigheit.

Bolbas, welcher sich inzwischen zu Redril begeben hat, er hat gemerkt, dass er wohl nicht von Nutzen ist für diese Art von Kampf.

Eine Verfolgungsjagd... na prima... vielleicht kann ich Redril derweil wieder auf die Beine bringen... mal sehen, was hat er jetzt eigentlich und... ziemlich wirksam und guter Schuss, muss man lassen...

Der Halbling beugt sich über seinen am Boden liegenden Freund und besieht sich die Wunde genau, mit einem seiner kleinen Werkzeuge entnimmt er etwas von dem Speichel Redrils und bringt ihn, ohne ihn zu berühren in eines der kleinen Fläschchen ein, welche er bei sich trägt.

Hmm... ich werde das auf jeden Fall Jodie zur Untersuchung geben... wer weiß, vielleicht entdecken wir ja Gift, vermutlich sogar... oder einen Krankheitsüberträger... der womöglich auf die Seuche hindeutet...

Dann untersucht Bolbas Redril genauer und versucht außer der Tatsache, dass er wohl vergiftet ist, herauszufinden, was für ein Gift vorliegt und ob und wenn ja wie er ihn heilen könnte.

Ghart war schon ziemlich besorgt vorhin... und ich bin es, ehrlich gesagt auch... hoffentlich erwischen sie dieses Schwein da unten...

Und die Kampfeslaute aus dem unteren Stockwerk ignorierend bemüht sich Bolbas redlich den Gefallenen in eine stabile Lage zu befördern und zumindest die Wunde zu säubern.

"Na, ein Glück, dass ich nicht blond bin, hm...?", sagt Scarlet zu Ghart. Gekonnt springt sie über das Geländer und federt den Sturz kniend ab. Schnell springt sie wieder auf und drängelt sich an Stordan vorbei. Dennoch war ihr das schmerzverzerrte Gesicht des Orien aufgefallen. "Macht Euch keine Sorgen", ruft sie, während sie weiter die Treppe hinabrennt. Wohl hatte sie den Ruf der Schweineschnauze vernommen. Sie würden ihn vor dem Gebäude in die Zange nehmen.

Rendal riskiert vorher einen kurzen Blick, will er doch niemandem auf den Kopf springen, dann atmet er kurz tief ein tritt auf den Fensterrahmen und lässt sich nach draussen fallen. Mit genung Routine schafft er das meiste seines Falls abzufangen, verhindern das er miit dem Knie aufschlägt und zu Boden geht, kann Rendal bei dieser Höhe nicht,  trotzdem hat er aber noch seinen Bogen in der Hand. Schon während des Aufstehens blickt er zum Eingang vom Henkers und reibt sich mit der rechten Hand sein geprelltes Knie.

Das wäre geschafft...jetzt darf ich ihn nur nicht entkommen lassen...Mann tut das Knie weh!

Der wuchtige Hieb des Barbaren hat Dayn die Luft aus den Lungen gepresst und der junge Magieschmied spürt nun auch den metallischen Geschmack des Blutes auf seiner Zunge. Mit einem halben Knurren halben Keuchen von den Schmerzen die er spürt wenn er versucht Luft zu holen spuckt er das Blut auf den Boden und benutzt die Wand als Stütze während er sich auf den Weg zum Treppenhaus macht. Es bräuchte jetzt keinen Fährtenleser um Dayn zu verfolgen, welcher blutige Handabdrücke an der Wand hinterlässt, jedesmal wenn er sich abstützen muss. 
Die Lust aufs Kämpfen war Dayn endgültig vergangen, er wollte nach Hause zu seinen Zeichnungen und der mathematischen Präzision, welche ihn glücklich macht und die Welt um ihn herum verblassen lässt. Der Magieschmied holt tief Luft, wobei er dabei schmerzhaft das Gesicht verzieht, und einmal so laut er noch kann ruft: "Wenn wir einander verlieren sollten....", ein weiteres mal holt Dayn Luft und steht kurz davor sich zu übergeben, "....fragt euch nach Meister Graltor durch....".
Er konzentriert sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen um nicht von den Schmerzen in seiner Seite ohnmächtig zu werden.

Lärm. Schreie. Schmerz.
Wo war er egal? Egal. Galten die Stimmen ihm? Vielleicht. Waren sie wichtig? Wahrscheinlich.
Aber verstehen, kann er sie nicht. Der Rotschopf jagte an ihm vorbei, und bewegt die Lippen. Eine der Stimmen gehört wohl ihr. Und dann war da das tiefe Poltern des Zwerges. Aber eigentlich war das alles gerade nicht wichtig. Er lag hier und könnte es auch ruhig weiter tun, sollten sie ihn doch alle in Ruhe lassen. Er wollte nicht mehr.
Dann beschleunigt sich die Welt um herum plötzlich wieder, Scarlets Haare, die er vorher fast einzeln hatte, fliegen sehen verwandeln sic in einen roten Schlier und sch ist sie fast um die Ecke die Treppe hinunter.
Er muss ihr helfen, der Kerl war mörderisch. Alleine wäre sie verloren.
Und so rappelt sich Stordan wieder auf, fest geklammert am Geländer, welches wohl genauso morsch und wackelig ist, wie er sich gerade fühlt, und läuft auf unsicheren Schritten Scarlet hinter her, die Tatsache, dass er selbst völlig am Ende war, dreist, wenn nicht gar lebensmüde, ausblendend.
"Ich komme!" ringt er seiner Kehle noch ab und benetzt seine Lippen mit seinem eigenen Blut.

Gharts Rufe, so gut sie gemeint sind, finden wenig Anklang in dem heruntergekommenen Bordell. Wie sollten sie auch? Der Flur befindet sich in einem einzigen Chaos, Türen fliegen zu und werden aufgerissen, Mädchen rennen umher und Kunden fliehen: Wer würde hier den mut haben, sich dem blutverschmierten Koloss (denn auch wenn er schmächlicher ist als seine beiden barbarenfreunde ist seine Größe und Masse noch immer beachtlich), der zu allem Übel noch furchtbar entstellt ist, in den Weg zu stellen, ihn gar versuchen aufzuhalten? Sicherlich niemand von den Feiglingen und Schwächlichen, die in diesem Bordell Ablenkung von ihrem jämmerlichen Dasein suchen.

Der verbliebene Wilde flüchtet weiter vor seinen beiden Verfolgern Scarlet und Stordan, er macht keine weiteren Anstalten, sie anzugreifen. Sollten seine Mittel etwa erschöpft sein? Oder steht er selbst schon kurz vor dem Kollaps?

Rendal hat sich unterseen eine schmerzhafte Prellung zugezogen, doch noch geht es dem Tharashk verhältnismäßig gut, denn er kann noch stehen und atmen. Er hat alle Zeit der Zwölf Monde um sich angemessen zu positionieren - aus dem Inneren klingen erneut Schreie, diesmal scheinbar unmittelbar aus dem Schankraum - das Orakel kann nicht weit sein. 

Bolbas stellt unterdessen fest, dass Redril mit einem selten und schweren Gift infiziert wurde. Er muss unmittelbar in die Enklave gebracht werden, falls er diesen hinterhältigen Angriff überleben soll - und selbst dann stehen die Chancen allenfalls ungewiss. Es ist ein seltenes Gift, mitten aus dem Herzen der Dämonenöde, und der Jorasco kann selbst verblüfft darüber sein, dass er es so schnell und spontan identifizieren kann.

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