Ghart tippelt nach wie vor mit dem Fuß, er möchte diesen Ort verlassen. Diese ganze Schererei um das Gold berührt ihn herzlich wenig, Gold erwärmt das Herz dieses Zwergen schon seit einiger Zeit nicht mehr. Es ist nur Mittel zum Zweck, es ist Tauschobjekt, um wertvollen Alkohol zu organisieren oder vielmehr Materialien, um sich selbst Alkohol herzustellen.
"Wir können auch das Gold nutzen, damit ich mir eine Brauerei einrichte. Ich kann nämlich brauen. Dann können wir uns bis nach Q'Barra und zurück betrinken. Nur leider wird uns das nichts bringen, wenn wir an der Fäulnis verrecken. Dasselbe gilt auch für den Haufen käuflicher Liebe in diesem Haus und allen anderen Häusern in Sayandras Garten. Also überlegt nicht zu lange über die Verteilung, sondern gebt ihnen lieber eine Warnung mit." Der Zwerg blickt hoch zu der Menschenfrau und dann runter zu dem Halbling, dann spricht er die Warnung aus. "Cito! Longe! Tarde!
[1]" Der Zwerg spricht diese Worte mit einiger lispelnder Schärfe aus, sofern seine Zahnlosigkeit dies zulässt. "Damit wäre ihnen, da sie augenscheinlich besonders gefährdet sind, mehr geholfen, denn mit ein paar lächerlichen Funkelmünzen." Der Clanlose lässt sich nicht nehmen, auf die Situation im Speziellen einzugehen, da er sich davon erhofft, dass seine Worte mehr Wirkung haben.
Er stellt sich dann neben Redril und klopft diesem auf die Schulter und spricht dabei seine Gefährten, vor allem Bolbas, an. "Wie ihr euch auch entscheiden mögt, wo ihr schlaft. In einem Schloss, in einem Haus, in einem Puff, unter einer Brücke, auf der Straße oder gar in der Enklave. Ich werde nicht zulassen, dass man sich in dieser gefährdeten und damit gefährlichen Stadt als Ermittler alleine aufhält. Nicht, da wir bereits mehrfach angegriffen wurden, nicht, da diese Stadt auch neben diesen möglichen Kultisten auch eigene Halunken aufgezogen haben wird. Dementsprechend werde ich Redril weiterhin begleiten. Und ich rate auch jedem anderen, sich zu keiner Zeit alleine auf den Weg zu machen, da ihr jetzt ein Teil der Ermittlungen seid."
Ghart stimmt mit diesen Worten Redril zu, nicht in der Enklave zu nächtigen und er ist dankbar, dass Redril das so entschieden ablehnt. Sonst hätte es durchaus sein können, dass Ghart hätte alleine in der Stadt sein müssen. Da dies eindeutig zu gefährlich wäre, wenn man in den Angriffen ein Muster erkennen möchte, hätte er dann wohl in den sauren Apfel beißen müssen und auch in der Enklave von Drachenmalträgern übernachten müssen. Ghart stellen sich die Nackenhaare alleine bei dem Gedanken auf, von der Gnade eines dieser Häuser abhängig zu sein müssen.
"Leider kann man sich sein Schicksal nicht immer aussuchen...", denkt Ghart und wartet darauf, was Redril zu Tage fördern möge.
"Und dann lasst uns endlich in einen Zuber, Freund Redril. Danach treffen wir uns umgehend wieder. Wir trennen uns nicht unnötig, damit wir uns nicht immer austauschen müssen. Keiner ermittelt auf eigene Faust, solange wir das in der Gruppe tun können." Der Zwerg überlegt, ob er wirklich seine Zweifel aussprechen soll, entschließt sich dann jedoch, dass es das Beste wäre. Er übernimmt die Initiative in dieser Frage. "Es ist so," beginnt der Zahnlose und hält dann einen Moment inne, in dem er über seinen Nasenrücken streift, der das eindeutige Zeichen trägt, mindestens einmal gebrochen wurden zu sein, "dass ich befürchte, dass die Mittel des Feindes sich nicht nur auf Gewalt und Selbstverstümmelung beschränken." Ghart muss unweigerlich an Fragon und dessen Verrat denken. Dessen schwüle, manipulierende Zunge und dessen schleimige Art der Überzeugungskunst. "Man wird bestimmt versuchen, an uns ranzutreten und uns zu korrumpieren. Verräter gibt es überall und auch ungewollt kann es passieren, dass man zu einem wird. Bedrohung, Unbedachtheit, Egoismus, Wahnsinn, falsche Loyalität, all diese Sachen können einen dazu bringen, andere zu verraten. Und je einsamer wir ermitteln, desto anfälliger werden wir für solche Versuche der Feinde, so sie denn dazu in der Lage sind. In der Gruppe sind wir jedoch weitesgehnend immun gegen diese Versuche. Wir können uns keine Informationen, die wir gemeinsam sammeln, verschweigen, ohne Gefahr zu laufen, dabei entdeckt oder entlarvt zu werden. Wir können nicht im große Stile uns hinterrücks hintergehen. Die Chance, dass ein Dolch im Rücken auffällt, wird bedeutend größer sein. Und zudem finden wir nur auf diese Art und Weise so zueinander, dass wir unsere Art des Handelns zu des Denkens verstehen und nur so können wir lernen, uns sinnvoll zu ergänzen und diesen mysteriösen Fall somit zu einer Auflösung bringen. Eine Horde Einzelgänger wird sich in den Straßen der Stadt verlieren. Eine Gruppe von Ermittlern hingegen mag eine geringe Chance haben, auch wenn wir noch bei weitem nicht verstehen, womit wir es hier eigentlich zu tun haben."
Ghart nickt seinen Gefährten entschlossen zu. Er tippelt immer noch mit dem rechten Fuß, die Arme noch immer verschränkt.