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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 37322 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #210 am: 18.12.2010, 11:35:30 »
Dayn folgt Bolbas und Ghart mit bedächtigen Schritten und wagt einen Blick in den Raum, sobald er Ghart'S gröhlen hört. Mit einem ungläubigen Blick und offen stehendem Mund steht er einige Momente im Türrahmen. Kurz danach bekommt Dayn seine entgleiste Mimik wieder unter Konztolle und spricht leise: "Ihr und Ghart scheint das hier unter Kontrolle zu haben, Bolbas. Ich werde hier draußen warten und den Rest der Gäste im Auge behalten. Nicht, dass jemand zuviel Interesse an uns zeigt."

Dayn lehnt sich lässig mit dem Rücken an die Wand und mustert jeden mit ausdrucksloser Miene, der den Magieschmied passiert oder ihn eines Blickes würdigt.
Die ganze herumfragerei ohne weitere Hinweise, beginnt Dayn zu frustrieren. Zumindest ein kleiner Anhaltspunkt sollte doch zu finden sein, hofft der Magieschimed.

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #211 am: 18.12.2010, 12:33:18 »
Scarlet nickt Stordan scheinbar zufrieden zu. "Nunja, das ist schon ein Anfang, doch vielleicht noch etwas unscharf. Mir fällt da ein, Feista hatte mir auch erzählt, dass sie dem Typ nicht abgekauft hätte, dass er tatsächlich aus der Gosse kam. Dafür wäre seine Haut viel zu gepflegt, sein Haarschnitt zu gut gewesen. Sie glaubte eher, dass er jemand aus der Oberstadt gewesen wäre, der sich verkleidet hätte, um 'ne kleine Nummer zu schieben. War das auch Dein Eindruck?", fragte Scarlet das Mädchen suggestiv[1].
 1. Sie will das Mädchen in eine Falle locken, Bluffen 24
« Letzte Änderung: 18.12.2010, 12:33:50 von Scarlet »

Stordan Orien

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #212 am: 18.12.2010, 19:23:31 »
Nun, das ist doch schon mal ein Anfang. Jetzt muss sie ihrem Gedächtnis noch ein wenig auf die Sprünge helfen und wir haben vielleicht, was wir brauchen...
Stordan will gerade weiter reden, als sich Scarlet in die Unterhaltung einmischt und etwas von einer möglichen Verkleidung des Gesuchten erzählt. Eine Information, an die er sich beim besten Willen nicht erinnern, dennoch versucht er sich nichts anmerken zu lassen[1] und schweigt einfach dazu.
Falls es sich nicht bloß um einen armen Tropf gehandelt hat, der infiziert mit ein paar Münzen in die Stadt geschickt wurde sie zu verbreiten, sondern jemand, der tatsächlich was zu verlieren hatte, so mussten ihre Gegenspieler ein Heilmittel haben.
Oder sie hatten ganz bewusst erst die oberen Bevölkerungsschichten infiziert, in der Hoffnung, dass es sich bestimmt nur schwer von unten nach oben ausbreiten würde, aber von oben durchaus nach unten. Je schlimmer von dieser Krankheit entstellt wäre, desto weniger würden sich schließlich finden, einem einen solchen Dienst wie hier zu erweisen.
Die Möglichkeiten, die sich hier ergaben, ließen ihn gewaltig ans Denken kommen.
 1. Bluffen: 16

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #213 am: 19.12.2010, 18:42:02 »
Der Zwerg hat immer noch Probleme sich einzubekommen, und der inzwischen dauernd zornige Halbling, der in seiner scheinbar erfolgreich pikiert-wütenden Art dem Clanlosen einzigartig scheint, trägt auch sein Scherflein dazu bei, dass der Zwerg ausgesprochen gute Laune im Moment hat. Zwar lacht Ghart nicht mehr, aber er trägt dennoch ein breites und erfreutes Grinsen im Gesicht, welches auch die Beleidigung des Ertappten nicht im Geringsten trüben oder gar wegwischen kann. Und so überlasst der Zwerg dem Halbling das Zepter in der Gesprächsführung, auch wenn der Drachenmalträger mit seiner gehobenen Art der Selbstzurschaustellung so dermaßen deplaziert wirkt. "Immerhin hat er aufgehört, nur säuselnde Worte der Freundlichkeit zu verwenden. Damit würde er hier eh keinerlei Respekt bekommen."

Während sie auch weitere Antworten von Hanna warten, beginnt der Zwerg leise zu pfeifen und fragt sich dabei, wie Hanna wohl reagieren wird. Der Zwerg wundert sich noch ein wenig die Wortwahl des Halblings. In das Zimmer platzen, neugierige Fragen stellen und der Gegenüber dann verbieten, selbst neugierig zu sein? Der Zwerg spielt am Riemen seiner Waffe rum und wirkt wenig interessiert an Hanna, beschaut sich stattdessen das Zimmer genauer[1].  Das Spiel mit dem Riemen dient dem Selbtschutz, denn bei des Halblings Worten kann es gut angehen, dass das leichte Mädchen nach Hilfe ruft und sie vielleicht dann sogar bekommt. "Der Halbling wählt einen mutigen Weg. Den starken Mann machen. Ich frage mich, ob Hanna ihn, bei den «starken» Männern, denen sie hier so begegnet, wirklich ernstnehmen kann, oder ob sie sich fragt, wann der Halbling endlich seine Windel umhaben möchte und an ihre Brust kommen möchte." Der Zahnlose blickt sich weiter um und sinniert darüber, welchen Blick man auf die Welt haben mag, wenn man in einem Beruf wie Hanna arbeitet und mit dermaßen vielen kranken und abgebrannten Existenzen zu tun hat. Andererseits will der Zwerg - sein Blick fällt auf die Schüssel - gar nicht jedes Detail dieses Weltbildes kennen, sein eigenes Weltbild kennt genug Abgründe. Schweigend wartet der Zwerg weiter auf Antwort.
 1. Nur ein allgemeiner Blick durchs Zimmer, Ghart möchte nichts bestimmtes durchsuchen. - Perception 11

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #214 am: 20.12.2010, 14:28:39 »
Bolbas und Ghart:

Die deutlichen und fordernden Worte des Jorascos scheinen ihre Wirkung zu tun. Als Bolbas seinen Namen nennt, verschluckt sich die arme Hanna fast und spuckt einen teil ihres Schnapses wieder zurück ins Glas. Hustend klopft sie sich auf die Brust und schaut den Halbling mit einer merkwürdigen Mischung aus Überraschung und – könnte es gar Scham sein? – an. Sie scheint regelrecht überrumpelt und auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein.
„Verzeiht, Sir d’Jorasco“, sagt sie schließlich nervös. Sie drückt ihre Zigarette aus und setzt sich auf ihr Bett, schlägt die Beine übereinander und steckt die Regenten weg, die Bolbas ihr gereicht hat. „Äh...es ist nur...ich bin es freilich nicht gewohnt, Persönlichkeiten wie Euch hier...anzutreffen. Um Feista geht es? Ich war bereits sehr besorgt um sie – sie ist wohl meine engste Vertraute, sollte es so etwas überhaupt in diesem Geschäft geben. Ihr versteht.“
Ihr Blick wandert zwischen Ghart und Bolbas hin- und her, als würde sie erwarten, dass einer der beiden Ermittler noch etwas hinzufügen könnte. „Äh...was genau wollt Ihr denn hören? Nun, ja, sie ist meine Nachbarin. Warum sagtet Ihr war? Was ist mit ihr? Sie ist seit ein paar Tagen...weg? Also – was ist? Ist sie etwa...tot?“, sagt sie, und ihr Blick erscheint unmittelbar ängstlich, gar panisch.

Ghart kann unterdessen im Zimmer nicht wirklich etwas Auffälliges entdecken. Es gibt - logischerweise - ein Bett, einen Sessel, einen einfachen Schrank und einen schnörkellosen Tisch. Der Boden ist mit einem versifften Teppich belegt, die Wände könnten auch vor zwanzig Jahren einen neuen Anstrich gebraucht haben.


Stordan und Scarlet:

Im anderen Zimmer scheint Scarlet mit ihrer Taktik Erfolg zu haben. Das Mädchen schaut Scarlet einen Moment an und beginnt dann zu nicken. „Absolut, ganz genau diesen Eindruck hatte ich auch. Solch glänzende Haare hat man nicht, wenn man arm ist. Regelrecht gestrahlt hat er!“, sagt sie in kompletter Zustimmung und lächelt Scarlet an. „Der war bestimmt aus Hochfeld oder gar Tempelsee – ein Priester, der in Wahrheit ein kleiner Perversling ist, was meint Ihr?“, fügt sie enthusiastisch hinzu. 
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #215 am: 20.12.2010, 17:23:44 »
Also doch, wie ich es mir gedacht hatte. Die Kleine wollten uns aufs Kreuz legen, um an die Münze zu kommen. Auch wenn sie hinter den Schwindel kommt, ist Scarlet nicht empört. Tatsächlich hatte sie die Erwartung schon lange abgelegt, in diesen Vierteln nicht betrogen zu werden. Scarlet lächelte das Mädchen süffisant an, dann erwidert sie barsch: "Ich meine, dass Du uns viel erzählst, wenn der Tag lang und die Münze silbern ist. Besser wäre es, Du würdest uns nur das erzählen, was Du auch bezeugen kannst, denn wenn Hugo merkt, dass Du ihn verarscht, dann kommt er wieder, wenn Du weißt was ich meine. 's ist noch nicht zu spät, fangen wir noch einmal von vorne an: Was weiß Du?"

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #216 am: 20.12.2010, 23:07:46 »
Nun das laute Lachen auf dem Flur schreckte Rendal aus seinen Nachforschungen. Mist leider hab ich immer noch nichts gefunden...Naja auf jeden Fall gibt es noch Leute die Spass haben auf der Welt, auch wenn es in solch einem Etablissementist.

Dann packt Rendal das kleine Buch ein und begibt sich zur Tür, um daran zu lauschen, ob denn die Luft rein ist und was der Grund für das laute Gelächter gewesen sein könnte.[1]

So richtig bei der Sache scheint Rendal nicht zu sein, viel mehr wägt er die Optionen ab die er hat.

Was kann ich jetzt machen? Es scheint so als, ob die Barbaren, diese Prostituierte entführt hätten, leider lässt sich das noch nicht beweisen...ich muss wohl noch ein wenig weiter suchen, vielleicht frage ich eine, ihrer Kolleginnen... ich muss noch einige stichhaltige Beweise sammeln, bevor ich die hiesigen Gesetzeshüter einschalte...komisch nur das sie dieses Buch nicht gefunden haben, vielleicht kümmer ich mich lieber selbst, um diese Sache.

Dann konzentriert sich Rendal, wieder mehr darauf was hinter der Tür vorgeht und wartet ab bis er ungesehen das Zimmer verlassen kann.
 1. Perception= 15

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #217 am: 21.12.2010, 14:34:32 »
Na also, es hat doch gewirkt... manchmal ist es schon von Vorteil etwas lauter zu werden... so gefällt mir die Kommunikationsebene gleich besser... etwas mehr Respekt vor dem Hause Jorasco und mir... nicht einmal nur des Drachenmales wegen... nun gut...

Bolbas ist fast ein wenig überrascht, wie gut seine Worte die gewünschte Wirkung erreichen. Die Umsetzung seines kleinen rhetorischen Aufbäumens hat ihn und Ghart, und überhaupt alle Ermittler, so hofft Bolbas zumindest, einen großen Schritt weitergebracht.

Hmm, ich bin mir noch nicht ganz so sicher an welchem Punkt ich ansetzen soll... geschehen sollte uns wahrscheinlich nichts... Dayn wartet vor der Tür, sozusagen als Rückendeckung... aber von Hanna geht eher keine Gefahr aus... zumindest solange keine versteckten Wächter... ach, was denkst du nur schon wieder und überhaupt... Ghart ist ja auch noch da...

Während der Zwerg sich also umsieht und Hanna die Regenten wegsteckt beginnt sie erneut zu sprechen. Und Bolbas? - Er antwortet ihr, aber diesmal in einem ruhigeren Ton als zuvor, er möchte trotz allem fair mit ihr umgehen. Er bemitleidet sie ein wenig ihres Schicksals wegen. Seine soziale Ader ist noch nicht ganz versiegt und er sucht sie zu stärken in jedem Moment, so ihm dies auch nur möglich ist.

"Nur keine Aufregung Hanna, ist schon in Ordnung, verzeiht mir meine Ungehaltenheit. Ja... Genau, über Feista würde ich gerne etwas wissen..."

Und der Halbling lauscht ausführlich den weiteren Sätzen der Prostituierten, dabei beobachtet er sie genau, aber ihm scheint, dass Hanna die Wahrheit sagt, zu vertuschen sucht sie sicherlich nichts. Die Panik ist nicht gespielt, sondern ernst: so des Halblings Eindruck. Und als Hanna fertig geredet hat schweigt Bolbas einen kleinen Moment, runzelt die Stirn, rückt sich seine Mantelbrosche zurecht und fängt dann langsam an zu sprechen:

Wo soll ich nur anfangen... und... wieviel darf ich... nein soll ich.... verraten... weiß sie etwas... was wir nicht wissen... nun... den Göttern bin ich dankbar, dass sie zumindest willig ist sich mit uns friedlich zu unterhalten... hoffentlich zum Wohle aller...

"Feista war also eure engste Vertraute... soso, aber warum wart ihr besorgt? Weil sie plötzlich verschwand...? Ich kann euch auf jeden Fall erst einmal beruhigen! Sie lebt noch, und ich sage noch: sie ist von einer schweren Krankheit betroffen und befindet sich derzeit in Behandlung... Ihre Schwester, Tarasha, ihr kennt sie bestimmt, hat sich an mich gewendet. Nun, soweit jedenfalls, es gibt zu viel zu erzählen, was vorgefallen ist mit Feista und... aber dafür ist jetzt nicht die Zeit. Hanna, sagt uns, wenn ihr eine der engsten Vertrauten Feistas wart und seid, wisst ihr etwas über ihre Freier? Hat sie euch etwas sonderbares erzählt? Vielleicht von einem Mann, der"

Und der Halbling hebt das Wort besonders hervor und unterstreicht es gestikulierend,

"glänzte?"

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #218 am: 21.12.2010, 14:36:16 »
Ghart blickt verwundert drein. "Ob es eine typisch menschliche Reaktion auf Angst und Sorge ist, dass man zuerst tausend Gegenfragen stellt, wenn man selbst Fragen beantworten soll?" Vor allem ärgert Ghart, dass sie schlichtweg nicht auf Bolbas Fragen geantwortet hat, genauso wie man Harry und Tarasha immer wieder diesselben Fragen hat stellen müssen, damit man langsam voran kommt. Ghart atmet hörbar aus und sagt fast gleichgültig, obwohl Bolbas diesselben Fragen nochmal, wenn auch sanfter stellt. "Jaja, ihr macht euch Sorgen. Das ist schön. Wenn ihr aufhören möchtet euch Sorgen um eure Vertraute Feista zu machen, beantwortet doch erstmal die Fragen des Halblings. Ich wiederhole sie nochmal, weil ihr die Fragen in eurer allzutiefen Sorge nicht mitbekommen habt. Wie war euer Verhältnis zu ihr? Und er wollte, dass ihr ihm ein bisschen was über Feista erzählt. Und zu guter Letzt!" Gegen Ende hin wird Gharts Stimme lauter und fordernder. "Hat er euch sogar darum gebeten, dass ihr nicht wie ein aufgeschrecktes Huhn Fragen über Fragen stellen sollt!"
Ghart geht zwei Schritte auf Hanna zu. "Es ist ganz einfach. Bearbeite diese einfachen Anfragen des Herren Halbling und dann darfst du ein paar Fragen stellen, verstanden?"

Für Ghart ist es irgendwie ein Zeichen, dass Halblinge und Einschüchterungsversuche nicht zusammenpassen. Zwar tut die Frau erschrocken und stellt ein paar Dreistheiten ab, aber verändert hat sich ihr grundsätzliches Verhalten nicht, sie kommen so nicht weiter. Ghart hofft, dass er noch einen Drachenmalträger trifft, der auf solche Unterredungen geschult ist, und irgendwie hofft er, dass Bolbas diese Person ist und er wünscht, dass Bolbas sein Talent genau jetzt entdeckt, denn Gharts Geduldsfaden wird immer dünner, steht derartig unter Spannung, dass er jede Sekunde reißen kann. Andererseits versteht er auch, warum man Menschen in diesen sozialen Schichten häufig als dumm bezeichnet, es kann schnell der Eindruck entstehen, wenn man unvorsichtig schaut. Ghart weiß jedoch, dass diese Unterschicht sehr eng verzahnt ist und dementsprechend zusammenhält, frei nach dem Motto: Pack schlägst sich, Pack verträgt sich. Und es ist nicht weiter verwunderlich, dass Hanna den Zwerg und den Halbling als Gefahr sieht, weil sie einfach in ihren Akt eingedrungen sind. Sie wird mehr erzählen, wenn das Eis zwischen den Ermittlern und ihr gebrochen ist und sie nicht fürchten muss, dass die Ermittler Feista zu Schaden gereichen. Es ist jedoch nicht an dem Zwerg, dieses Eis zu brechen, es ist an dem Drachenmalträger. Ghart lächelt ein wenig im Rücken vom wütenden Bolbas. "Dies wird ein Test werden, in dem der Drachenmalträger beweisen kann, dass er seines Standes würdig ist. Ein Test, bei dem er den Respekt des Zwergen gewinnen kann.", denkt der Clanlose und bleckt seinen letzten Zahn.
« Letzte Änderung: 21.12.2010, 14:37:28 von Ghart »

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #219 am: 22.12.2010, 15:33:01 »
Redril wirft einen kurzen Blick in das Zimmer, dann zieht er sich auch schon wieder auf den Gang zurück und überlässt dem Halbling und Ghart die Ermittlung in dessen Inneren.
Dem Mann, der noch immer nach Spinat riecht, lässt er passieren, dann horcht er in das Innere und beobachtet in der Zwischenzeit den Gang und Dayn. Kurz erwägt er ob Dayn draußen bleiben will um irgendetwas anzustellen, dann kommt er zu dem Schluß, dass Dayn ebenso wenig wie ihm selbst die Situation gefällt.

Abschätzend wartet er, ob die beiden im Inneren etwas nützliches erfahren oder ob Hanna ihre "engste" Vertraute gar nicht richtig kennt. Nachdenklich blickt er zu Dayn, überbrückt mit einigen schnellen Schritten die Distanz und fragt dann: "Was meint ihr. Weiß sie irgendetwas von Wert?"

Stordan Orien

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #220 am: 22.12.2010, 19:49:23 »
Bei Stordan zuckt kurz seine linke Braue nach oben, als Scarlet ihr falsches Spiel offen legt.
Ah natürlich, dass mir das nicht gleich aufgefallen ist.
Feuer kann man nur mit Feuer bekämpfen und hier brennt es gerade gewaltig. Kein Wunder, dass ich nichts davon gewusst habe.

Stordans eigene Überraschung hält auch nicht lange an und so setzt er Scarlet nach und noch eines drauf.
"Ich will doch nicht hoffen, dass dein zartes Köpfchen von dem schönen Glitzern dieser Münze so sehr ans rauchen kommt, dass du anfängst, die seltsamen Vorstellungen deiner Kundschaft und die Wirklichkeit durcheinander zu werfen. Ich finde es zwar äußerst schade, aber vielleicht packe ich sie erst mal wieder weg, bis wir uns Handels einig werden.
Ich will schließlich nicht riskieren, dass du dich völlig darin verlierst ..."
Stordans Stimme ist vordergründig mitleidig, allerdings trieft sie nur so vor Ironie und es ist ihm deutlich anzusehen, dass er die Münze absichtlich fast in Zeitlupe wegpackt.
"Ja, ich glaube ich tue sie vorerst besser wieder zu ihren Freunden ..."

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #221 am: 03.01.2011, 17:05:50 »
Scarlet und Stordan:

Das Mädchen reißt überrascht die Augen auf und öffnet stumm den Mund, als Scarlet ihren Bluff enttarnt. „Äh…“, ist zunächst alles, was sie herausspuckt, und als der Orien schließlich die Münze wieder wegpacken will, wacht sie scheinbar wieder auf. „Nein, nein, wartet!“, ruft sie und streckt ihre Finger aus. „Ich…äh…ich weiß nur, dass…Ach scheiß‘ drauf. Viel kann ich dazu nich‘ sagen. Den Schimmeltypen kenn‘ ich vom Hörensagen, der ist wohl öfters hier, aber gehabt hab‘ ich noch nix mit ihm. Verkehrt eher mit Feista und Hanna. Ich hab die beiden Uschen auch mal belauscht, als sie sich über ihn lustig gemacht ham‘. Kann ich die Münze jetzt haben, wo ich die Wahrheit gesagt hab‘?“, antwortet sie, und blickt Scarlet und Stordan trotzig an.


Bolbas und Ghart:

„In Ordnung, ich bin gewillt Euch zu helfen, so gut ich kann“, sagt Hanna, und blickt Ghart und den Jorasco nickend an. „Doch sagt mir, welche Krankheit hat sie? Und woher? Wird sie…überleben?“, fragt sie mit etwas bebender Stimme. Ihre Sorge scheint ernst zu sein.
Danach fährt sie fort mit dem, was sie weiß. „In Wahrheit ist es so, dass ich Euch nicht viel mehr sagen kann, als ihr schon wisst. Sie hatte ein paar merkwürdige Typen an einem Tag. Einer davon war der Mottenmann, wie wir ihn nennen. Er riecht vergammelt und schimmlig und…ja, er ist öfters hier, war auch schon bei mir. Irgendwas stimmt wirklich nicht mit seiner Haut…aber glänzen tut se nich‘. Eher…feucht, schwitzig und kühl. Er redet nicht viel, eigentlich gar nix. Er scheint mir ‘n richtiger Außenseiter zu sein, ‘ne gescheiterte Existenz …aber gut, wer im Glasturm sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, was? Dann war  noch ‘n dämlicher Clown und der krebsrote Kürbishändler bei ihr…die beiden hat sie zum ersten Mal gesehen, und ich selbst gar nicht. Die sind wohl neu im Garten, oder wohl eher wegen dem Jahrmarkt. Von den drei Kunden hat sie mir erzählt, und wir haben uns über sie lustig gemacht. Mehr weiß ich aber nicht. Allerdings…“, sagt sie, und kratzt sich nachdenklich am Hals, als wäre sie für einen Moment nicht sicher, ob sie weitersprechen soll. „Sie hat so ein Büchlein, in die sie ihre Kunden schreibt. Zumindest die Namen, das Aussehen, und amüsante Erlebnisse. Sie meint, dass sie damit irgendwann mal ‘ne neue Karriere als Geschichtenerzählerin anfangen kann. Der Spötter weiß warum…Vielleicht würde das Euch helfen?“, fragt sie, die Stirn in Falten gelegt.

Rendal kann dank seinen aufmerksamen Ohren unterdessen einen guten Teil des Gesprächs im Nebenzimmer verfolgen. Redril schätzt unterdessen die Situation in Hannas Zimmer als positiv verlaufend ein, so dass er sich nicht dazu entscheidet, das Zimmer zu betreten, sondern mit Dayn auf dem Gang verbleibt.
« Letzte Änderung: 03.01.2011, 22:40:19 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

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« Antwort #222 am: 03.01.2011, 21:41:06 »
Scarlet zieht die Mundwinkel abwechselnd nach links und rechts; eine Gewohnheit, die immer zu Tage tritt, wenn sie mit Ruhe die Möglichkeiten einer Situation abschätzt. "Was mich angeht, schon. Ich weiß nich', was Hugo 'zu sagt.", entgegnend sie schließlich. Das war wohl ein Schuss in den Ofen. Hoffentlich haben die anderen mehr Glück. Sie sieht zu "Hugo", in Erwartung dass er gehen möchte.

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #223 am: 04.01.2011, 09:52:23 »
Sie ist gewillt uns zu helfen, bei den Göttern, sie scheint die Situation immer noch nicht richtig einschätzen zu können... redet vom Überleben und Tod und plappert trotzdem hochnäsig daher wie ein Wasserfall... also so etwas habe ich ja zu meinen besten Ausbildungszeiten in den Häusern nie erlebt... vielleicht ist das ja in diesem Gewerbe so üblich... aber dann möchte ich hier ja nicht also... nein... wirklich... wir sollten ehrlich sein, ich denke wir können ihr halbwegs vertrauen... zumindest gibt sie uns ansonsten wohl eher keine Informationen...

Bolbas verfällt in ein amüsiertes Grinsen als ihm diese Gedanken durch den Kopf schießen, er hört dabei Hannas Worten genau zu. Während allerdings ihr Vortrag immer länger und länger wird, wird der Jorasco langsam aber sicher ungeduldig und ein wenig nervös. In seinem Kopf ergeben sich ihm nun völlig neue Zusammenhänge, und die - die muss er erst einmal verarbeiten. Und so schweigt Bolbas auch einige wenige Sekunden nachdem Hanna aufgehört hat zu sprechen und blickt vermutlich sehr nachdenklich drein.

Soso... um ihre Vertraute besorgt ist sie anscheinend wirklich... ich werde ihr wohl doch noch einiges erzählen müssen über Feista, damit sie sich zufrieden zeigt, aber ich sollte das Haus nicht als unwissend darstellen, auch wenn ein Heilmittel indes wohl eher fern ist... Mottenmann, soso... das könnte er natürlich sein... und womöglich ein blöder Zufall, ein Lichteinfall und er glänzte... im Halbdunkel... naja der ist bei mir jetzt jedenfalls auf der Prioritätenliste weit oben... wir kommen der Sache näher, scheint so als bekämen wir erstmals wenigstens Verdächtige... er redet nichts?... Seltsam... aber bei Hanna hier findet er sich dann wahrscheinlich nicht...

Und der Halbling kann sich wiederum ein kleines Grinsen nicht verkneifen, der Frohsinn eines Halblings ist ihm also noch nicht ganz abhanden gekommen in solch dunklen Stunden für Sayandras Garten. Und im Stillen verpasst er Hanna einen, so Bolbas Meinung, passenden Spitznamen: die Geschwätzige. Auch wenn er gleichfalls bemerken muss, dass auch er heute ein, wie vermutlich Ghart sagen würde recht loses Mundwerk hat.

Gescheiterte Existenz... nun ja Hanna... hm, was soll man dazu schon sagen... zufrieden mit ihrem Job scheint sie also auch nicht, naja vielleicht könnte uns gerade das nützlich sein... Und doch, Moment, sie sagte er war bei ihr... das könnte unter Umständen heißen... oh nein... ich fürchte, ja... es wird uns nichts anderes übrig bleiben... sachte, sachte Bolbas... soso ein Kürbishändler... mal sehen, kenne ich jetzt keinen direkt, vielleicht ein Händler des Jahrmarkts... oder aber einer...

Und Bolbas gefällt der Gedankengang richtiggehend, sein kriminalistisches Gespür bildet sich hier vorzüglich zu großen Vermutungen und Verdächtigungen aus:

Der etwas mit diesen Diebstählen zu tun hat... Ich fürchte, wir müssen damit das auch noch klären, aber vielleicht können wir so wenigstens verhindern, dass die Seuche womöglich auch auf Lebensmittel übergreift, oder jemand sie vergiftet, oder... ja, nun: wir müssen also. Und der Clown, ich denke, damit steht der Zirkus, diese Leute von vorhin, wohl auch auf unserer Liste, eingeladen haben sie uns, ich denke, wir sollten das ruhig auch einmal nachprüfen... je nachdem wie wir dazu kommen... ein Notizbüchlein? Mit ihren Kunden? Vorzüglich... wir müssen dieses Buch besitzen, eine Rückfrage an Feista wäre zwar eigentlich rechtens und nötig dafür, aber die Göttliche Heerschar wird es uns verzeihen, wir geben ihr es ja zurück... so sie ihre Krankheit überleben wird... aber, dass könnte uns wirklich äußerst nützlich sein... ja wohl, geht doch... gute Geschwätzige!...

Die Hände mehr oder weniger ineinander gefaltet lässt er seine kleinen Knöchelchen dann vernehmlich knacken und beginnt seinerseits zu Hanna zu sprechen:

"Nun Hanna, wie es momentan aussieht wird Feista wohl noch einige Wochen bei uns in Behandlung bleiben müssen, aber sie hat gute Chancen zu überleben. Die Krankheit ist jedoch zu kompliziert, um sie einem Laien gesamt zu erklären, sagen wir es ist eine Art innere Fäulnis des Körpers, übertragen durch Körperflüssigkeiten. Und damit stellt sich eine neue Gefahr, auch für euch da: Jede Kollegin von euch, die womöglich Kontakt mit einem dieser Männer hatte, könnte infiziert sein, so auch..."

Bolbas holt einen Moment Luft, den er fürchtet sich vor dem was jetzt kommen wird, und er ist sich nicht sicher über die Reaktion Hannas:

"So auch ihr. Ich biete euch hiermit an, dass auch ihr euch einer Untersuchung unterziehen solltet, euer Milieu ist heute noch unsicherer geworden, als es eh schon ist."

Und falls du nicht willst, so musst du... und falls du es dir nicht leisten kannst, so, so muss wohl oder übel Gwen Tirot zahlen... dann wäre das Geld zumindest gut angelegt und für einen guten Zweck...

Schlussfolgert der Jorasco in Gedanken, dann setzt er erneut an und fährt fort:

"Die drei Personen, welche ihre genannt habt, sie stehen nun ganz oben auf unserer, nennen wir es ruhig so,  "Verdächtigen-Liste". Ich denke, Ghart?"

Der Halbling blickt sich zu seinem Kollegen um.

" Ich denke wir werden diesen dreien auf jeden Fall einen Besuch abstatten, wie auch immer. Und dieses Notizbuch sagt ihr, meint ihr es ist in ihrem Zimmer, oder trägt sie es immer bei sich?"

Und trotz dem unbändigen Gefühl in sich, dass das begonnene Gespräch erst halbfertig ist, lässt der Jorasco von Hanna ab und blickt Ghart nachdenklich an, seine Reaktion und die Reaktion Hannas abwartend, für ihn ist nun klar, was zu tun ist. Und seiner Vermutung nach, Hanna sei auch infiziert, tritt er vorsichtshalber einen halben Schritt weit zurück.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #224 am: 04.01.2011, 11:25:40 »
Ghart schaut erst entspannt drein, auch wenn er Hanna am liebsten durchschütteln und ihren Kopf mit einer Tischplatte vereinigen würde. Diese ewige Fragerei nervt ihn, aber so langsam gewöhnt er sich daran. Wahrscheinlich würde er solch einen Halbling in derselben Situation auch nicht ernst nehmen. "Wäre ich so eine Dirne, würde ich wohl kaum noch etwas ernst nehmen...", überlegt der Zwerg und ihm fällt auf, was es für ein merkwürdiger Gedanke ist, von sich selbst als Kurtisane zu denken. Er krault sich nachdenklich im blonden Bart und verfolgt die Worte des leichten Mädchens mit gesteigerter Aufmerksamkeit. "Andererseits ist es auch gut, dass sie soviele Gegenfragen stellt und ich mich darüber aufrege. So schlafe ich jedenfalls nicht ein." Dem Zwerg fällt auf, dass er wirklich keine Müdigkeit mehr spürt, wie noch im Turm des merkwürdigen Gelehrten Krocho. Einen Schluck Branntweinwein kann der Clanlose obendrein vertragen.

Nur gegen Ende des Gespräches verliert der Zwerg wirklich einmal die Kontrolle über seine Mimik. Hat er normalerweise seine Mimik im Griff, aber seine Laune nicht, fällt ihm nun die Kinnlade runter, als der Halbling Hanna einfach erzählt, dass sie sich infiziert haben wird. Der Clanlose schließt den Mund wieder und öffnet ihn nochmal. Es wollen keine Worte rauskommen, sein Maul fühlt sich verdammt trocken an. "Was zum Khyber?", schießt es dem Bärtigen durch den Kopf. "Wir wollen keine Panik verbreiten und er erzählt es einer Hure? Spinnt der?" Ihre Pläne, eben nicht wie ein kriegsgeschmiedeter Titan durch die Stadt zu walzen, scheint abermals gefährdet. Ihr Turm der Stille und Zurückhaltung, gebaut aus minderwertigen Spielkarten, droht zu stürzen, nur weil die Tür zu einem Haus mit roter Laterne geöffnet worden ist. Der Zwerg macht den Mund wieder zu und klatscht in die Hände, beglückwünscht den Halbling zu seinem Schachzug und beschließt, dass er Hannas Reaktion gar nicht mitbekommen möchte.
"Ah, so viel zum Thema Ruhe bewahren. Verpflichte sie zum Stillschweigen. Aber naja, du machst das schon, ich schau mich mal in ihrem Zimmer um. Das Buch wird sicherlich da sein." Der Zwerg schüttelt den Kopf und streicht mit Zeigefinger und Daumen über seinen Nasenrücken.

Schnellen Schrittes entfernt sich der Zwerg aus dem Zimmer, wild entschlossen den Halbling nachher noch richtig auf den Pott zu setzen und der Reaktion einer auf dem falschen Fuß getroffenen Frau auszuweichen. Stattdessen drückt er die Klinke zu Zimmer 16 runter. Denn nicht nur ist ein guter Fluchtort, sondern vielleicht ist es sogar hilfreich, den Raum zu durchsuchen.

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