Sie ist gewillt uns zu helfen, bei den Göttern, sie scheint die Situation immer noch nicht richtig einschätzen zu können... redet vom Überleben und Tod und plappert trotzdem hochnäsig daher wie ein Wasserfall... also so etwas habe ich ja zu meinen besten Ausbildungszeiten in den Häusern nie erlebt... vielleicht ist das ja in diesem Gewerbe so üblich... aber dann möchte ich hier ja nicht also... nein... wirklich... wir sollten ehrlich sein, ich denke wir können ihr halbwegs vertrauen... zumindest gibt sie uns ansonsten wohl eher keine Informationen...
Bolbas verfällt in ein amüsiertes Grinsen als ihm diese Gedanken durch den Kopf schießen, er hört dabei Hannas Worten genau zu. Während allerdings ihr Vortrag immer länger und länger wird, wird der Jorasco langsam aber sicher ungeduldig und ein wenig nervös. In seinem Kopf ergeben sich ihm nun völlig neue Zusammenhänge, und die - die muss er erst einmal verarbeiten. Und so schweigt Bolbas auch einige wenige Sekunden nachdem Hanna aufgehört hat zu sprechen und blickt vermutlich sehr nachdenklich drein.
Soso... um ihre Vertraute besorgt ist sie anscheinend wirklich... ich werde ihr wohl doch noch einiges erzählen müssen über Feista, damit sie sich zufrieden zeigt, aber ich sollte das Haus nicht als unwissend darstellen, auch wenn ein Heilmittel indes wohl eher fern ist... Mottenmann, soso... das könnte er natürlich sein... und womöglich ein blöder Zufall, ein Lichteinfall und er glänzte... im Halbdunkel... naja der ist bei mir jetzt jedenfalls auf der Prioritätenliste weit oben... wir kommen der Sache näher, scheint so als bekämen wir erstmals wenigstens Verdächtige... er redet nichts?... Seltsam... aber bei Hanna hier findet er sich dann wahrscheinlich nicht...
Und der Halbling kann sich wiederum ein kleines Grinsen nicht verkneifen, der Frohsinn eines Halblings ist ihm also noch nicht ganz abhanden gekommen in solch dunklen Stunden für Sayandras Garten. Und im Stillen verpasst er Hanna einen, so Bolbas Meinung, passenden Spitznamen: die Geschwätzige. Auch wenn er gleichfalls bemerken muss, dass auch er heute ein, wie vermutlich Ghart sagen würde recht loses Mundwerk hat.
Gescheiterte Existenz... nun ja Hanna... hm, was soll man dazu schon sagen... zufrieden mit ihrem Job scheint sie also auch nicht, naja vielleicht könnte uns gerade das nützlich sein... Und doch, Moment, sie sagte er war bei ihr... das könnte unter Umständen heißen... oh nein... ich fürchte, ja... es wird uns nichts anderes übrig bleiben... sachte, sachte Bolbas... soso ein Kürbishändler... mal sehen, kenne ich jetzt keinen direkt, vielleicht ein Händler des Jahrmarkts... oder aber einer...
Und Bolbas gefällt der Gedankengang richtiggehend, sein kriminalistisches Gespür bildet sich hier vorzüglich zu großen Vermutungen und Verdächtigungen aus:
Der etwas mit diesen Diebstählen zu tun hat... Ich fürchte, wir müssen damit das auch noch klären, aber vielleicht können wir so wenigstens verhindern, dass die Seuche womöglich auch auf Lebensmittel übergreift, oder jemand sie vergiftet, oder... ja, nun: wir müssen also. Und der Clown, ich denke, damit steht der Zirkus, diese Leute von vorhin, wohl auch auf unserer Liste, eingeladen haben sie uns, ich denke, wir sollten das ruhig auch einmal nachprüfen... je nachdem wie wir dazu kommen... ein Notizbüchlein? Mit ihren Kunden? Vorzüglich... wir müssen dieses Buch besitzen, eine Rückfrage an Feista wäre zwar eigentlich rechtens und nötig dafür, aber die Göttliche Heerschar wird es uns verzeihen, wir geben ihr es ja zurück... so sie ihre Krankheit überleben wird... aber, dass könnte uns wirklich äußerst nützlich sein... ja wohl, geht doch... gute Geschwätzige!...
Die Hände mehr oder weniger ineinander gefaltet lässt er seine kleinen Knöchelchen dann vernehmlich knacken und beginnt seinerseits zu Hanna zu sprechen:
"Nun Hanna, wie es momentan aussieht wird Feista wohl noch einige Wochen bei uns in Behandlung bleiben müssen, aber sie hat gute Chancen zu überleben. Die Krankheit ist jedoch zu kompliziert, um sie einem Laien gesamt zu erklären, sagen wir es ist eine Art innere Fäulnis des Körpers, übertragen durch Körperflüssigkeiten. Und damit stellt sich eine neue Gefahr, auch für euch da: Jede Kollegin von euch, die womöglich Kontakt mit einem dieser Männer hatte, könnte infiziert sein, so auch..."
Bolbas holt einen Moment Luft, den er fürchtet sich vor dem was jetzt kommen wird, und er ist sich nicht sicher über die Reaktion Hannas:
"So auch ihr. Ich biete euch hiermit an, dass auch ihr euch einer Untersuchung unterziehen solltet, euer Milieu ist heute noch unsicherer geworden, als es eh schon ist."
Und falls du nicht willst, so musst du... und falls du es dir nicht leisten kannst, so, so muss wohl oder übel Gwen Tirot zahlen... dann wäre das Geld zumindest gut angelegt und für einen guten Zweck...
Schlussfolgert der Jorasco in Gedanken, dann setzt er erneut an und fährt fort:
"Die drei Personen, welche ihre genannt habt, sie stehen nun ganz oben auf unserer, nennen wir es ruhig so, "Verdächtigen-Liste". Ich denke, Ghart?"
Der Halbling blickt sich zu seinem Kollegen um.
" Ich denke wir werden diesen dreien auf jeden Fall einen Besuch abstatten, wie auch immer. Und dieses Notizbuch sagt ihr, meint ihr es ist in ihrem Zimmer, oder trägt sie es immer bei sich?"
Und trotz dem unbändigen Gefühl in sich, dass das begonnene Gespräch erst halbfertig ist, lässt der Jorasco von Hanna ab und blickt Ghart nachdenklich an, seine Reaktion und die Reaktion Hannas abwartend, für ihn ist nun klar, was zu tun ist. Und seiner Vermutung nach, Hanna sei auch infiziert, tritt er vorsichtshalber einen halben Schritt weit zurück.