Takumi lauscht den Worten des jungen Bushis und nickt mehr mals hintereinander, ehe er sich um den Fischersmann kümmert. Dieser ist zwar wieder in der Lage zu stehen aber das Taumeln verrät viel über seinen körperlichen Zustand. Takumi flößt ihm einen Tropfen der gelben Flüssigkeit ein, wobei er den kleinen Fischersmann dafür geschickt, mit einer Hand an den Backen packt und so zwischen Ober und Unterkiefer drückt dass dieser gar keine Wahl hat als die schamanische Medizin entgegen zu nehmen! Die Umstehenden sind sich nicht sicher ob der Geschmack der Flüssigkeit oder ihre Wirkung den armen Mann wieder zu Sinnen gebracht haben, aber ohne Zweifel war der Fischer nun wieder im vollen Besitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte.
Gonyun kommt nun auch aus der Hütte gebuckelt und verspricht höchstpersönlich mit dem anderen Fischer auf die Gefangenen auf zu passen. Schnell sind auch die passenden Netze gefunden und Gonyun bittet Fushou noch ein mal die Knoten zu prüfen. Fushou ist mit der Arbeit der Fischer sehr zufrieden. Kämpfen können sie wohl nicht aber Netze knüpfen und Knoten machen, dass liegt ihnen eindeutig besser.
Fushou blickt indessen den Vanarra ohne eine Gesichtsregung an. Hatte diese ihn tatsächlich verurteilt, weil er der Gefangenen eine tödliche Wunde zugefügt hatte? Im Grunde war Fushou ja nicht einmal Schuld daran. Allein die Tatsache, dass Sie sich Ihrer gerechten Behandlung widersetzt und von den Fesseln befreit hatte, war Grund genug für die Bestrafung. Dass Moriko dann auch noch gewalttätig gegen Ihren zu Rechten bestimmten Aufseher wurde und es sogar wagte, vor Fushou fliehen zu wollen, war unerhört.
Noch einige Sekunden wägt Fushou die Gegebenheiten gegeneinander ab. Immer kommt er zu dem Schluss, dass er mit einer kaum zu erwartenden Gnade gehandelt hatte. Wiederholt hatte er Moriko eine Chance auf eine friedliche Aufgabe gegeben. Schließlich hatte er sie sogar eigenhändig wieder aus dem Wasser gezogen. Warum nur schien der Vanara sein Handeln genauso zu verabscheuen wie das eines Samurai? - - "Weil ich handelte wie ein Samurai. Ich habe Moriko maximal gedemütigt."
"Danke." Demut schwingt in den an Takumi Takanara gerichteten Worten. Fushou blickt Moriko bedächtig an, dann begibt er sich ins Haus um sich abzutrocknen und sein noch immer nacktes Haupt zu bedecken. Während dessen analysiert er die Situation aus einem anderen Blickwinkel. Würde Bayushi Isamu ihm den Fluchtversuch anlasten? Was wird der Fremde Yoriki denken? Ist er überrascht von Fushous schnellem handeln, oder legt er die Tatsache, dass es überhaupt soweit kam, als Schwäche aus?
Beruhigt verlassen nun auch der Mönch, der Bushi und der Vanara wieder den Steg zwischen den Hütten und kehren auf ihre Schlafplätze zurück. Yuki gähnt und streckt sich als Takumi sich wieder zu ihr legt.
Es war nicht üblich Waffen bis hinein in die inneren Gemächer eines Hauses zu nehmen, doch nach dem Vorfall und auch anbetrachts der mangelnden häuslichen Ausstattung an Aufbewahrungsmöglichkeiten, legt Fushou sein No-Dachi längs neben sich. Wobei er mit der langen Waffe wirklich große Mühe hat nicht direkt das Dach von innen ab zu decken. Enko und Isamu beziehen ebenfalls wieder ihre Schlafstätten und bereits nach wenigen Minuten wird die Stille der Nacht vom rasselnden Schnarchen des Vanaras erfüllt.