Herzlich Willkommen in Irrisen - dem Land es ewigen Winters
Es gibt dutzende Grusel- und Horrorgeschichten, die Nachts im Schutz von einem Kamin - oder Lagerfeuer erzählt werden, und noch fast doppelte so viele weitere Gerüchte und Märchen zum Land der Hexen und Frostriesen - an der eisigen Krone der Welt - und leider muss es jetzt schon gleich hier gesagt werden:
Alle Geschichten sind wahr!
Denn es stimmt wirklich, dass die Hexen von Irrisen Kinder aus anderen Ländern stehlen, um sie als Hexen aufgrund ihrer Bestimmung als Tiren’kii auszubilden oder um ihre Seelen in Fetische und kleine Puppentotems bzw. Porzellanpuppen zu binden.
Es stimmt ebenfalls, dass erwachse Männer und Frauen gekidnappt werden, um den unstillbaren Durst der Hexen nach Sklaven in dem sonst so Geburten- und Bevölkerungsschwachen Land zu stillen oder um als Nahrungsmittel verarbeitet zu werden, denn nicht nur die Knochen werden zu Brot verarbeitet, denn auch das Fleisch wird, vor allem von den Eistrollen, den gefürchteten Winterwölfen, hinterlistigen Wintergoblins und den mächtigen Frostriesen - allesamt Bewohner und Soldaten des Landes – aber auch von Hexen bzw. den Jadwiga’s - den Nachfahren von Baba Yaga - gerne verspeist.
Ebenso stimmt es, dass Baba Yaga nach ihrem Triumph im Winterkrieg, welcher innerhalb von dreiundzwanzig Tagen bereits entschieden war und fast die gesamte Bevölkerung ausgelöscht hat, die wichtigsten Straßen des Landes mit den Schädeln ihrer Widersacher geschmückt hat und das bis heute Knochenstaub verstreut wird, um diese Straßen weiter auszubauen und zu erneuern.
Genauso stimmt es, dass selbst im Sommer dieses von allen guten Göttern verlassene Land im tiefsten Winter steckt und der eisige Tod in Form von schrecklichen Schneestürmen überall auf einen wartet, genauso wie plündere Barbarenstämme.
Viele Leute nennen dies den Fluch der Hexenkönigin, denn seitdem Baba Yaga - eine Kreatur mächtiger noch als so mancher Gott, sodass sogar sich die mächtigsten Drachen und Dämonen vor ihr verbeugen - von der Krone der Welt bzw. aus einer anderen Ebene nach Irrisen hinab gestiegen ist, herrscht in den Land eisiger Winter.
Dieser ewige Winter lässt vor allem die Bevölkerung leiden, denn außer Fisch ist fast jedes Lebensmittel knapp und muss in Raubzügen in den Nachbarländern teuer und hart erkämpft werden.
Und selbst Holz ist ein so kostbares Gut, welches mehr für Reichtum steht als Gold, und das Holzhandwerker zu den besten und angesehensten Meister neben den Eisskulpturenmetzen in Irrisen und in ganz Golarion für ihre Kunstwerke bekannt macht.
Außerdem ist es wahr, dass Mittels von Flüchen, exotischer/epischer Eismagie und Einflüsterungen über magische Spiegel die Hexen ihren Schrecken weit über die Grenzen der Landes hinaus verbreiten können und ein Wissen über Magie besitzen, welches jeden Magier vor Neid erblassen lassen würde.
Umso irritierender ist es jedoch zu sehen, dass in Weißthron - der größten Stadt und Sitz der Königin - das Leben und der Handel blüht, sodass man sich fast wie in einer anderen großen Stadt oder Metropole von Golarion fühlt und mit seinen Stilyagi weltoffener und freundlicher wirkt als jede andere Stadt.
Wären da nicht die wie Menschen aufrecht laufenden Worgs, die aggressiven Eistrolle, die unzählbare Anzahl an Sklaven und die mit Schädeln verschmückten Straßen, aber auch dieses deutlich spürbare Böse in der Luft und in den Augen der gebürtigen Ulfen aus Irrisen.
Doch die Stadt versucht sich dennoch von ihrer besten Seite zu zeigen.
Und so gibt es in der Stadt neben einer Sternenwarte, einem durch Magie erschaffenen botanischen Garten und sogar ein Theater, welche allesamt für Besucher offen stehen, während jedoch das Badehaus nur den Winterhexen selbst offen steht und der Eispalast - der Sitz der Königin (z.Zt. Königin Elvanna, dessen Amtszeit nach nun mehr als neunzig Jahren sich im hundertsten Jahr zu Ende neigen wird und damit rechnen kann, dass bald ihre Mutter Baba Yaga kommen wird, um eine neue Tochter zur Königin zu machen und wiederum Elvanna mitzunehmen in einer andere Welt) - für die Außenwelt verschlossen bleibt.
Insgesamt ist die Stadt ein Irrsinn, genauso wie die unterschiedlichen Theorien im Umgang mit den schrecklichen Eistrollen, dessen höchste Priester Kostchtchie - dem Dämonenvater der Rache, der Frostriesen und der Kälte - dienen oder in ihren rausgeschnittenen Organen die Zukunft versuchen vorraus zu sagen.
Aber ist dennoch eine Stadt und damit das wohl letzte Wahrzeichen von Zivilisation in diesem unwirtlichen Land.
Eine Bastion der Menschen, welche außerhalb der Stadt nur den Tod finden würden, während sie hier drin jedoch unter dem wachsamen Auge ihrer Königin stehen, welche ihren Eispalast eigentlich nie verlässt, sodass es viele gibt, die glauben, es wäre nicht mehr als ein Gefängnis.
Der Eispalast ist ein massives und über sechzig Meter hohes Gebäude aus magischen Eis, welches sich aus dem gefrorenen See erhebt hat jedoch seine Pforten für vier Abenteurer geöffnet, welche im Auftrag der Königin höchstpersönlich zu einem Himmelfahrtskommando ausgesandt werden sollen.
Prolog: Das Halsband von Kostchtchie
Und so stehen die vier Helden dieses Abenteuers in diesem Moment im Thronsaal der charismatischen
Königin Elvanna, welche majestätisch in ihrem Thron sitzt und welcher man nachsagt, dass sie über eine Macht verfügt selbst durch Magie geschützte Gedanken lesen zu können, gegenüber, wobei er durch Magie gewärmte Raum dennoch für die Außenwelter kalt wirkt, denn die dicken undurchsichtigen Eiswände des Palastes strahlen eine unnatürliche Kälte aus.
Eine Kälte, welche nur durch die eisigkalte Stimme der Königin von Irrisen übertroffen wird, als sie die Helden begrüßt und dabei auf ihre Leibwächter vollkommen verzichtet, denn es sind zumindest nirgends im Thronsaal Wächter zu entdecken.
In königlichen Plural sprechend beginnt Elvanna ihre Ansprache in formeller Handelssprache, anstatt der Muttersprache der Ulfen:
"Wir begrüßen Euch in Irrisen, weitgereiste Abenteurer!
Ihr dürft uns mit Eure Hoheit ansprechen!
Wir hoffen, dass Euch der bisherige Aufenthalt in Weißthron gefallen hat.
Möchtet ihr etwas trinken oder speisen?
Stellt Euch am besten alle erst einmal Euch gegenseitig mit Namen und Herkunft vor!"
Woraufhin die Königin auf eine Verneigung, eine Begrüßung und eine Antwort der eintretenden Helden wartet, welche sich untereinander noch nicht kennen und eben erst beim Eintreten in den Thronsaal das erste Mal sehen, da jeder für sich über einen anderen Eingang hinein geleitet wurde.
Jeder der vier Helden ist auf einen anderen Weg und aus einem anderen Grund nach Irrisen gekommen, doch alle vier Helden sind nun aus dem gleichen Grund hier:
Die Königin hat nach den erfahrensten und besten Glücksrittern und Abenteuern rufen lassen, um diese mit Wissen, geheimen Zaubern, Macht und magischen Gegenständen zu überhäufen, sollten sie einen Auftrag für sie erfolgreich meistern.
Und diese vier Helden sind genau das, was die Königin gesucht hat.