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Preludium: An Bord der Weltenschmied

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Ravok:
Gerade hatte Ravok es sich mit seiner Pfeife an der Reling gemütlich gemacht, als ein Bote kam und ihn zum Kapitän geleitete.  "Na toll, da steckt man sich seine Pfeife an und schon stört einen einer."  Missmutig machte er seine Pfeife wieder aus und verstaute sie in einer Innentasche seines Mantels. Das "Angebot" des Kapitäns überraschte ihn dann doch etwas, er hatte schon seit längerer Zeit keinen Auftrag mehr für das Reich ausgeführt und dann gleich die Bewachung einer Adligen...  Aber er konnte das Gold gut gebrauchen und einen wirklichen Plan was er während dieser Reise tun würde hatte er auch nicht.
 "Ich bin erfreut, das ihr von mir gehört habt und mich als zuverlässig einschätzt. Auch das Reich hat sich mir gegenüber stets als zuverlässiger Auftraggeber erwiesen, was die Bezahlung angeht. Ich nehme euren Auftrag an und werde mich sogleich an die Arbeit machen."
Er hielt dem Kapitän die Hand hin, so wie er es immer beim Abschließen eines Auftrages tat. Durch den Händedruck einer Person konnte man viel über sie lernen und bisher machte der Kapitän auch einen sehr guten Eindruck auf ihn. Nach dem festen Händedruck begab er sich wieder zurück auf Deck. Sie steht am Bug? Er glaubte zu wissen, um wenn es sich handelte. Die Wege der Götter waren eben doch unergründlich.  An Akayo gewandt flüsterte er: "Siehst du mein Freund, schon können wir uns mit ihr Unterhalten und werden auch noch dafür bezahlt." Als er sich umsah, konnte er sie ziemlich schnell an der Reling ausmachen, wo sie sich mit einem alten Seemann unterhielt. Verdammt, allem Anschein nach hatte er das allgemeine rituelle Opfer verpasst. Er begab sich zur Reling, zog den Beutel mit seinen Opfergaben, ein Stück Fleisch, getrocknete Beeren, ein paar Ähren Weizen und einige Münzen, hervor und sprach das Gebet das ihm einmal ein Seemann beigebracht hatte, so gut er sich noch daran erinnern konnte.
"Njörd, Herr der Wellen, Meister der See und des Windes, ich bitte dich dieses mein bescheidenes persönliches Opfer zu akzeptieren, unserer Reise deinen Segen zu erteilen und uns vor den Gefahren des Meeres zu bewahren."
Er warf den Beutel ins Wasser und steckte sich wieder seine Pfeife an. Aus Höflichkeit würde er wohl warten müssen bis seine Schutzperson ihr Gespräch beendet hatte.

Asha:
Gespannt hörte sich Asha die Erklärungen des Seefahrers an. und erst als er sie auf ihre Bildung und ihre Rüstung ansprach, schlich sich ein verschmitztes Lächeln auf ihr Gesicht. "Beigebracht hat man es mir bestimmt einmal. Nur ist Religion nicht unbedingt meine Stärke und ich fürchte dass ich diesen Brauch einfach vergessen habe." Anschließend schaute sie an sich herunter und auf die Rüstung die sie sich erst vor einigen Tagen, auf der Reise zum Schiff, hat anpassen lassen. Ja, der Mann hatte wohl recht. Es wäre am besten dieses schwere Ding abzulegen, egal wie gerne sie auch ihr Gewicht und das Gefühl von Sicherheit das sie bot genoss. "Ich glaube ich sollte euren Rat befolgen und dieses schwere Ding erst einmal ablegen. Ich danke euch für das Gespräch und hoffe das wir während unserer Reise noch mehr Gelegenheiten für einen Plausch finden." Mit einer angedeuteten Verbeugung verabschiedete sich Asha von dem Seemann und machte sich auf zu ihrem Quartier.

Ravok:
Gerade hatte sich Ravok wieder seine Pfeife angesteckt, da schien die junge Frau ihr Gespräch mit dem Seemann beendet zu haben.  Es machte wahrscheinlich nicht den besten ersten Eindruck, wenn er sich ihr Pfeife rauchend vorstellte. Seufzend machte er seine Pfeife wieder aus, würde er den heute gar nicht mehr dazu kommen? Er beeilte sich zu Asha aufzuholen und berührte sie leicht an der Schulter. "Verzeiht, seid ihr Asha Catari?" nachdem sie sich umgedreht hatte fuhr er fort "Mein Name ist Ravok und das ist mein Freund Akayo. Wir wurden euch auf Geheiß des Kapitäns zu geteilt um für eure Sicherheit zu garantieren."

Gelirion:
Mit dem Ablegen vom Kai hatte sich Gelirion nur wenige Augenblicke beschäftigt. Ein Blick über die Menge am Kai reichte ihm vollkommen aus. So lößte er sich Schulterzuckend aus der Menge an der Reling. Viel interessanter war das Heck. Das Heck und der Blick in die Reiserichtung. Was wohl dort draußen alles liegen mag. Was ihn wohl erwartete. Innerlich war er extrem aufgeregt. Schließlich hatte er den großen Wald das erste mal verlassen und praktisch alles war neu für ihn. Aüßerlich hatte er seit Tagen ein breites Lächeln auf den Lippen.

Als er sich satt gesehen hatte, wollte er das innere des Schiffes kennen lernen. Kurz überlegte er wo er anfangen sollte. Dann vielen ihm der Schlüssel und die Worte des Seemanns ein. Der Schlafbereich sollte ein guter Anfang sein. So machte er sich auf unter Deck zu gehen. Das erste was ihm auf viel war die niedrige Decke. Besonders die Balken waren gefährlich, was er schmerzlich erkennen mußte. Geduckt ging er weiter zum Schlafsaal. Viel höher war er nicht und auch die Hängematten sah er schief an. Er bezweifelte, dass sie Elfen gemacht wurden. Nun gut, wenigstens fand er die Truhe schnell. Sofort machte er sich daran den Rucksack samt Sachen darin zu verstauen. Allein den Bogen samt Köcher tauschte er mit der Laute aus. Schließlich war es unwahrscheinlich, dass hier ein Wolf oder ein anderes Tier auftauchen würde. Zufrieden, die Last von den Schultern zu haben, richtete er sich auf. Fast hätte er sich den Kopf gestoßen aber er geduckt ging es. Sich umdrehend sah er den Ork und erschrak.

Verwirrt blickte er sie an als sie sich vorstellte. Er brauchte einen Moment um sich zu fassen. „Beleidigung, nein. Ich war nur erstaunt, dass noch jemand hier hinten ist.“ erwiederte er ihr. Er mußte sich jedoch zu einem freundlichen lächeln zwingen. Mit Orks hatte er noch nie etwas zu tun gehabt und die spitzen Zähne taten sein übriges. „Entschuldigt wenn ich unhöflich erscheine.“ Er legte seine rechte Hand auf seine brust und neigte sich leicht. „Suilanna Araki“ begrüßte er die Ork auf elfisch und fügte in ikari an. „Mein Name ist Gelirion“

Míriel:
Die kleine Elfe mochte es nicht nach außen hin zeigen, doch war sie gespannt wie ein Flitzebogen.
Dass ihre Angehörigen sich ausnahmslos am Steg eingefunden hatten, konnte sie zwar ein wenig beruhigen, doch eine Art von angenehmer Anspannung blieb zurück. Sie war froh darum, mit dem Segen ihrer Lieben fahren zu dürfen. Als sie einige Tage zuvor ihren Vater um Erlaubnis bat, rechnete sie schon damit, für Tränen zu sorgen. Für sie wäre es ein Grund gewesen, von einem solchen Unterfangen abzulassen. Zwar ließ sie sich die Möglichkeit durch den Kopf gehen, sich einfach heimlich davonzustehlen...doch das konnte sie ihnen nicht antun. Mit einem wehmütigen Lächeln ließ Miriel die Hand sinken, als ihre Verwandtschaft selbst für ihre Augen nicht mehr auszumachen waren. Es trieb ihr die Tränen in die Augen, ihre Eltern, ihren Patenonkel und ihre besten Freundinnen und Freunde für längere Zeit nicht mehr sehen zu können. Tief atmete sie ein und langsam entwich die Luft wieder aus ihren Lungen. Zurück blieb das Gefühl der Vorfreude.


Nach einer kleinen Ewigkeit setzte sie sich schließlich in Bewegung und besah sich das Treiben an Deck neugierig. Sie hatte nicht gewusst, dass es eine solche Arbeit bedeutet, ein Schiff in Fahrt zu halten. Ihr Blick ging nach vorne, wo sich ein Teil der Matrosen versammelte. Ehe sie dem nachgehen konnte, sprang sie mit einem kleinen Aufschrei zurück und betrachtet ungläubig das Ding. Eine Art Bolzen...Sie schirmte die Augen mit einer Hand ab und sah nach oben. Anscheinend war es einem der Matrosen aus der Hand geholfen. Die Klettermasten ließen sie auf die Idee kommen, sich den Bolzen zu schnappen und kurzfristig hinaufzuklettern. Doch unverschämterweise wurde ihr Freifahrtschein für eine Klettereinheit einfach vor der Nase weggeschnappt.

Schulterzuckend wendete sie sich an den grummeligen Zwerg, der sich ihr zuwendete. Von Onkel Mordin wusste sie, dass seinesgleichen sich weder auf Pferderücken noch auf hoher See sonderlich heimisch fühlten – von Ausnahmen abgesehen, die es gewiss gab.  „ Da habt Ihr Recht. Ein wenig fühlt es sich so an, als würde man auf einer breiten Dachrinne wandeln.“  Die Möglichkeit, herunter...in diesem Fall ins Wasser zu fallen,  erschien ihr zwar unwahrscheinlich, aber es war doch etwas Allgegenwärtiges. Nichts, was sie weiter beunruhigte, denn ihr gefiel das Schwanken des Schiffes. Aber ob sie das bei unruhiger See immer noch sagen konnte, wollte sie lieber noch abwarten. „ Nun...“ Ein wenig amüsiert erschien es ihr, dass er eine jugendliche Elfe wie ihr, die noch nie der Versuchung nach Alkohol erlegen war, nach selbigem zu fragen. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken und meinte stattdessen: „ Ich würde es wohl in der Kombüse versuchen; die Besatzung erscheint mir zu beschäftigt für gesellige Runden. “  

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