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Autor Thema: Kapitel 2: Verrottete Adern  (Gelesen 36537 mal)

Beschreibung: Dem Bösen auf der Schliche

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Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #195 am: 23.06.2011, 19:10:52 »
Mit einer herben und kurzen Bewegung schubst Bolbas verärgert die Hand des Zwerges weg, der ihm doch heute schon so manchen Dienst getan und vielleicht sogar das Leben gerettet hatte - so kannte er ihn nicht. Natürlich, dass er dem Alkohol zugeneigt war, dass hatte auch der Jorasco mitbekommen: Doch wie Ghart sich jetzt aufspielte?! Und dies war nicht der einzige Gedanke, der dem Halbling in den Sinn stieg, als er sich stetig und mit vollem Einsatz seiner Selbstdisziplin darum bemühte die Zähne zusammenzubeißen und den Mund zu halten, um Ghart ja nicht zu verärgern: Im Herzen war er ja, wie der Halbling wusste, ein gutmütiger Zwerg mit einem gewissen Hang für eine derbe Ausdrucksweise.

Gillivane unterstützt ihn... und lobt seine Worte... sie schlägt ebenfalls vor uns zu trennen... zu trennen... pah... die muss ja wirklich wahnsinnig sein, oder sie WILL uns ins Verderben stürzen... keiner wird alleine gehen... von mir aus, gehen wir halt nochmal... schauen wir uns um... als ob ich in so einer Profit ach Situation ach... überhaupt... natürlich bin ich ein d`Jorasco und Flynni wäre mir echt stinkig aber... nein... hier geht es um eindeutig mehr als ein paar lumpige Galifar... den da losbinden?... So, dass er laufen kann vielleicht... aber hatte er nicht schon bei seinem Sturz so Glück oder Magie oder... ach wie es auch war... ich werde einem Verbrecher ein womöglich hochwertvolles magisches Horn in die Hand drücken und ihn losbinden... Gillivane... verdammt... ich wusste es, dieser Frau kann man nicht trauen... überhaupt, wo ist eigentlich Scarlet?!...

Kurz blickt sich der Halbling nach seiner zweiten weiblichen Begleiterin um, nutzt die Gelegenheit um sich ein paar sanftmütige und wohl gewählte Worte zurecht zulegen und antwortet dann wiederum Ghart und dem Rest der Runde - nachdem auch Pavel, der ihn interessanterweise verteidigt, Rendal, der zur Ruhe aufruft und Dayn, der wahrscheinlich am ehesten Bolbas` Ansichten zuspricht ihre Meinung kundgetan haben. Die Stimme des Jorascos bleibt versuchsweise ruhig und erstaunlich gelassen, aber vor dem ersten Satz atmet er noch einmal tief ein und aus.

Wir dürfen uns nicht zerstreiten... das ist es doch, was der Feind will... einen Keil zwischen uns treiben, einen Sprößling der faulenden Bosheit heranzüchten, einen Keim der Verderbnis einpflanzen in unsere Herzen... oh ihr guten Götter, steht uns bei - selbst diesem ungläubigen, auf dass wir ihm kein Unrecht tun, den eure hohen Mächte bestimmen all dies hier, in euren Händen liegt das Wasser und die Sonne, die alles gedeihen oder eingehen lassen, segnet uns und unser tun!...

"Ghart! Guter Freund, seit ich euch kenne, wart ihr noch nie ein Freund großer Worte, ich weiß das oft auch zu schätzen, doch im Moment werdet ihr mir etwas zu rau - haltet euch nur ein wenig zurück. Hört euren Gefährten nur zu - Zwietracht ist sicherlich nicht der Weg zur Lösung eines solch komplizierten Netzes aus Strängen der Fäulnis und des Bösen, so wird uns die Spinne nur näher kommen, wir werden uns verheddern und dann hilft weder Schlaf noch ein großer Schluck. An Profit ist, und das aus dem Munde eines d`Jorascos, wahrlich nicht zu denken - Pavel: Dankeschön, Rendal, Dayn?!"

Er neigt seinen angesprochenen Begleitern das Haupt zu und nickt dankend und zustimmend, dann fährt er, schon etwas ruhiger fort:

"Dann lasst uns also noch - alle - in dieses Etablissement gehen, dann über Dayns Wissenschaftler, dann zu Block, womöglich noch in die Enklave, dann frühstücken wir noch im Gasthaus und legen uns aufs Ohr, einverstanden allerseits, hehe?!"

Ein wehmütiges Lachen geht ihm über die Lippen, doch der Lebenswille und - geist und selbst der Humor scheinen so langsam in Bolbas zurückzukehren. Dann dreht er sich kurzerhand zu Gillivane um, der er nicht sonderlich zugeneigt ist und redet sie recht barsch von der Seite her an:

"Gillivane, wie immer auch euer Familienname sein mag, ich würde ihn gerade zu gerne nutzen aber seid euch sicher - niemand wird alleine gehen solange wir nicht mehr über unsere Feind wissen! Zu gefährlich, stimmts Ghart - wie kommt ihr nur auf solche Gedanken, ihr scheint den Ernst der Sache noch nicht, ach egal, und das Horn? Nun, auch da kann ich euch leider nicht ganz zustimmen - Dayn spricht einstweilen meine Stimme - wir gehen alle und dann auch zu Block und ich verwahre das Horn, wir nehmen es natürlich mit - Skib keine Frage, natürlich nehmen wir es mit und sei dir gewiss ein d`Jorasco weiß, wie man mit wertvollen und zerbrechlichen Dingen umgeht! Doch lasset uns alle nicht länger miteinander zürnen, Ghart, Scarlet, geht ihr voran? Ich würde mit Dayn gerne den Abschluss bilden: Pavel und Rendal, ihr seht beide noch recht kräftig aus, schnappt euch Skib und begleitet ihn, können wir nun?"

Gillivane lässt der Halbling in seiner Aufzählung bewusst aus - soll sie laufen, wo sie es für nötig hält: Vielleicht wird ja so weiter ihre wahre Position offenbar.

Ghart

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #196 am: 23.06.2011, 21:07:06 »
Der Zwerg lacht Bolbas an, als dieser ihn zurechtweisen will und ihm dann doch Recht gibt. "Bolbas, du bist echt müde. Erst willst du schimpfen und stimmst mir dann doch zu, dass deine Worte unbedacht waren. Dann willst du mich einen Zänker nennen, weil ich Zwietracht zwischen uns bringen würde, und behandelst die Gnomin noch deutlich respektloser?" Dem Zwergen verfällt ihn ein tiefes, grummeliges, ernst gemeintes Lachen und schlägt sich sogar zweimal auf die Schenkel. Dass Bolbas versucht hat, ihm die Hand wegzuschlagen, stört den Zwerg nicht im Geringsten. Es zeigt nur, dass an dem Halbling die Ereignisse am ehesten gerüttelt haben, er immer noch Hirnschmalz dafür verbraucht, und so ist überdeutlich, dass sein Wille zu Schlafen, auch eine gewisser Fluchtversuch ist, den der Zwerg dem Halbling nicht übelnehmen kann. Dennoch ist die Doppelmoral, welcher Bolbas in seiner Müdigkeit frönt, deutlich gefährlicher als Gharts unfreundlichen Worte, weshalb er sein Verhalten ausnahmsweise einmal erklärt.

"Keine Sorge, Pavel. Wie ihr seht, stehe ich leibhaftig vor euch. Das bedeutet, dass die Drachenmalträger entweder nicht so mächtig und toll sind, wie sie in eurer Verehrung euch erscheinen, oder ich bin nicht würdig genug, um von ihnen für meine ach so großen Missetaten verurteilt zu werden. Keine Sorge, Pavel. Es ist nicht meine Müdigkeit, die mich so reden lässt. Wäre Shesara d'Medani noch am Leben, würde sie euch sicher davon berichten können. Flynni d'Jorasco wird euch dasselbe erzählen und Bolbas hier auch. Ihr werdet sehen, dass ein reinigendes Gewitter der Worte viel wichtiger ist, als wenn ich euch mit Blümchen und Sanftheit bedenke und mein Misstrauen und mein Ärger euch gegenüber wächst und wächst, bis ich euch irgendwann die Fresse so glatt polieren möchte, dass man euer Gesicht für meinen Stahlschild halten könnte. Und so halte ich es mit den Drachenmalträgern auch. Mir egal, ob sie mich kurzfristig hassen, beleidigen, drohen oder sogar einkerkern, was manche sicherlich gerne versuchen werden, wenn das hier ausgestanden ist. Ich behandle die Leute immerhin fair, auch wenn ich sich das nur darin äußert, dass ich sie alle gleich schlecht behandel.", meint der Zwerg leichthin mit einem Schmunzeln und stimmt Rendal damit zu.

"Und so sehe ich nicht ein, dass Skib seiner Fesseln befreit wird, nur weil euch Honig um das Maul geschmiert hat oder weil er einen ehrlichen Eindruck macht. Ich mache auch ein ehrlichen Eindruck, und dennoch versucht ihr mich immer mit Moral und Etikette zu belehren. Der Unterschied zwischen mir und Skib muss der mir fehlende Dackelblick sein. Pah." Ghart hat zwar nur Teile des Gespräches mitbekommen, aber durchaus hat er die getragene Art des Vortrags mitbekommen. Dennoch gilt an sich, dass sie anhand eines einzigen Gespräches nicht Wahrhaftigkeit, Güte oder Bosheit erkennen lässt. "Ich werde Skib hier nicht mit einem Vertrauensvorschuss belohnen, nicht bei seiner Anklage. Er wird sich morgen beweisen können, bis dahin muss er seiner harren." Der Zwerg geht dann ein paar Schritte vor, um das Zeichen zum Aufbruch zu geben.

Pavel Bersk

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #197 am: 23.06.2011, 22:27:29 »
Zu Rendal und Dayn sagt Pavel fast schon kurz angebunden wirkend: "Wenigstens ein bißchen Etikette und Ordnung sind wichtig, sonst würde alles auf Dauer in einem riesigen und schlimmen Chaos enden, das sich niemand wünschen wird."

Dann blickt der Aureon-Priester wieder zu Ghart und sagt zu ihm: "Dass Ihr bisher noch keinen Ärger bekommen habt, ist womöglich nur pures Glück, Ghart. Wenn Ihr jemals Schwierigkeiten mit einem Drachenmalträger oder einem Adeligen bekommen solltet, habt Ihr jegliche Strafe auch verdient, wenn Ihr ein entsprechendes Verhalten an den Tag legt. Etwas mehr Disziplin wäre schon nicht schlecht.

Und jetzt zu Skib: Er ist bereit sein Leben zu riskieren um uns zu helfen, er hat viel in seinem Leben mitgemacht und wurde bloß manipuliert und betrogen, um letztlich Dienste für das Böse zu verrichten. Das mindeste, was wir für ihn tun könnten, ist ihm sein Horn wieder zu geben und ihn zu entfesseln. Wie herzlos seid Ihr und auch andere dieser Gemeinschaft eigentlich, dass Ihr das nicht tun wollt? Skib scheint mir grundsätzlich kein allzu schlechter Kerl zu sein. Immerhin betet er auch zu Aureon und Olladra."


Scarlet

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #198 am: 24.06.2011, 15:05:39 »
Hatte sich Scarlet bisher zurückgehalten, mischt sie sich nun auch in das Gespräch ein: "Wenn ich nun auch mal was sagen dürfte: Ich bin so tief im Arsch, dass ich kaum noch meine Beine bewegen kann. Und trotzdem gehe ich nicht ins Bett, bevor wir nicht die Freudenmädchen in Sicherheit gebracht haben. Aus reiner Menschenliebe zu denen, denen es nicht so gut geht, wie uns. Mir geht es jetzt scheiße, denen geht es immer scheiße. Und so widerlich ich diese Freier finde, über kurz oder lang wird es nicht nur dieses Pack treffen, sondern auch diejenigen, die es nicht verdient haben.", stellt sie fest. Ihr Gesicht ist gerötet und sie wirkt streitlustig, obgleich sie noch nicht laut geworden ist. "Wer mag, kann sich aber jetzt verabschieden." Sie lässt den Blick durch die Runde schweifen und wendet sich dann an Pavel.

"Ihr trefft mich nicht, wenn Ihr mich als 'herzlos' bezeichnet. Bei allem Respekt, aber man merkt Euch an, dass Ihr bis jetzt in guten Verhältnissen gelebt habt - ich nicht! Auch ich habe schon oft zu Gunsten anderer zurückgesteckt. Mein letztes Brot habe ich schon weggegeben. Und doch habe ich mich nie dazu verleiten lassen, leichtsinnig zu sein. Ich habe bittere Erfahrungen gemacht, um zu erkennen, dass nicht jeder, dem Du geholfen hast, auch nett zu Dir sein wird." Trotzig blickt sie Pavel an und beschließt dann, dass sie ihren Punkt noch deutlicher machen will. "Ja, vielleicht ist er von Herzen dankbar über die Rückgabe seines Horns und vielleicht betet er auch zu Aureon und Olladra. Aber auf der anderen Seite, haben DIE ihn am Sack - und zwar mit beiden Händen! Sie haben das Elixier. Und ihr könnt nun wirklich nicht erwarten, dass der Skib, der sein Leben lang nichts kennen gelernt hat als Manipulation und Zwang, aus sich heraus den Großmut erfindet und sein Wohlbefinden und wahrscheinlich sein Leben opfert, um unsere Ermittlungen zu unterstützen. Vorher wird er sich dann eben doch denken, 'lieber die als ich!'. Versteht Ihr was ich meine?"

Sie sucht Unterstützung bei Ghart. "Also bin ich auch dafür, dass Skib ein schönes Einzimmer-Appartement bei Block bekommt. Und Block bekommt auch das Horn. Mir ist nämlich nicht entgangen, wie es Bolbas mit gierigen Fingern aus dem Keller trug." Sie sagt dies, ohne den Halbling anzusehen.
« Letzte Änderung: 24.06.2011, 15:06:09 von Scarlet »

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #199 am: 24.06.2011, 16:50:55 »
Die Worte seiner dreier Gefährten, die sich nun zu Wort gemeldet haben schneiden Bolbas deutlich tiefer ins Fleisch als erwartet, trotzig blickt er auf, nickt Ghart, Pavel und Scarlet wissend und resignierend zu und sagt dann:

"Ghart - lasst Frieden einkehren, so Gillivane ein Problem mit meinem Tonfall hat, kann sie es gerne selbst kundtun! Mir jedenfalls ist es nicht entgangen, dass sie uns alle mit Magie bedeckte und uns magisch untersuchte - euer zwergischer Dickschädel mag vielleicht zu versteinert sein, als dass er so etwas wahrnimmt doch so ist es: Offen und ehrlich! Ich misstraue euch Gillivane, sagt nur selbst etwas dazu, erzählt es den Anderen was ihr getan habt, warum?!"

Doch die Stimme des Halblings bleibt relativ ruhig - er weiß, dass er einen sicheren Stand hat: Doch schadet ihm mit Sicherheit seine Müdigkeit:

"Wahrlich ich bin müde, vielleicht auch zu müde um zu streiten, inzwischen sind wir doch einig, nicht Ghart? Denkt, was ihr wollt, aber haltet euch beim nächsten Mal ein wenig zurück, seht mich als Begleiter und Freund und nicht als d`Jorasco, aber haltet eure Worte ein wenig mehr in Zaum! Nicht überall trifft der Zwergenhumor auf eine gute Stimmung... Wie ihr sagtet - Beispiele kennt ihr ja..."

Als dann endlich auch Scarlets Worte völlig bei ihm angekommen sind reagiert der Halbling trotz aller Gelassenheit ein wenig trotzig:

"Pavel! Natürlich ist es nicht gerecht, doch wisst ihr alle überhaupt, was das für ein Horn ist, wisst ihr es? Hm?!... Hier Scarlet, nimm du es nur, mir soll es nicht gehören, euch wäre es vermutlich nicht einmal aufgefallen, ohne das Horn hätten wir alle Kopf und Kragen riskiert bei dem Versuch diesen Typen hier vom Dach zu holen - Blut wäre vergossen worden, da bin ich mir sicher! Doch genug der Worte, so ihr das Horn bitte nehmen wollt - der Vorwurf mit den gierigen Fingern ärgert mich gar sehr - ich sehe keine Verfehlung meinerseits! Schämt euch einem Mann der Götter Diebstahl vorzuwerfen! Genug der Worte von mir, wer noch etwas zu sagen hat soll es tun, von mir aus können wir gehen! Zu großen Gesprächen bin ich wahrlich nicht mehr aufgelegt - und nennt mich eingeschnappt oder was auch immer: Ich bin müde, verdammt! Ja."

Kurz wartet der Jorasco auf eine Reaktion, dann dreht er sich um, und wartet bis seine Gefährten losgehen, nur um ihnen stumm zu folgen. Das cyrische Horn würde er jederzeit und sofort an Scarlet übergeben.

Nun, wenn ihnen ihr Leben soviel wert ist... es sei drum... uns erwartet Schlimmeres als nur der Tod... da bin ich mir sicher... bei solchen Gesprächen steckt mir immer ein Kloß im Hals - oder besser: ein fauliger Apfel! Pah... Einfaches Volk...
« Letzte Änderung: 24.06.2011, 16:51:40 von Bolbas d'Jorasco »

Scarlet

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #200 am: 24.06.2011, 17:13:18 »
Scarlet zögert, das Horn von dem Halbling entgegenzunehmen. Sollte es verschwinden oder zerbrechen oder seine magischen Fähigkeiten aktiviert wäre sie der Sündenbock. Und zudem will sie dem Jorasco nicht gestatten, sich so einfach aus der Affäre zu retten. Sie weiß doch, was sie gehört hatte. Er hatte die Götter um Vergebung gebeten, als er es mitnahm. Er hatte gewusst, dass er Diebstahl begehen würde. Andererseits konnte sie kaum verhehlen, dass ihr der Halbling noch immer irgendwie sympathisch war - vielleicht auch gerade wegen des Diebstahls.

Sie will eigentlich keinen Streit provozieren. Dazu ist sie auch zu müde.

Sie seufzt resigniert und wehrt das Horn ab. "Nein, ich will es auch nicht haben. Es gibt hier nur ein Wesen, dass über den Zweifel erhaben ist. Casila soll das Horn verwahren!", sagt sie und wendet sich um und folgt Ghart. Für sie ist die Diskussion beendet.
« Letzte Änderung: 24.06.2011, 17:15:44 von Scarlet »

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #201 am: 24.06.2011, 23:35:24 »
"Wenn du meinst Scarlet, Casila - so du, Pavel einverstanden bist - soll das Horn übernehmen: Casila? Pavel?... Mir soll es recht sein!"

Scarlet nimmt es auch nicht, nun... sie weiss um die Gefährlichkeit des Unterfangens, sollte noch jemand scharf auf diesen Gegenstand sein, außer Skib, vielleicht - sogar wahrscheinlich - hat er es auch geklaut... wird es jemand irgendwann vermissen und zurückhaben wollen... und was ist dafür wohl für ein Preis zu zahlen... sie will ihn nicht bezahlen... ich werde ihn sicherlich nicht mehr zahlen... ich hätte es genommen... mag Selbstsucht... mag Opferungsbereitschaft... Träger und Hintergrund sein... jetzt nicht mehr... wo ist das Wesen...

Und so weder Pavel noch Casila oder sonst irgendwer Einwände hat - so wird er dem Eidolon das cyrische Horn überreichen und zur äußersten Vorsicht hinweisen. Dann wendet auch er sich gen Ghart und bereitet sich auf den Abmarsch vor. Er setzt seine Kapuze auf und zieht sie tief ins Gesicht, dann versinkt er wieder ein wenig in Gedanken und lässt für sich nochmal den bisherigen Tag Revue passieren - was wohl noch auf sie zukommen mag in der Dunkelheit von Sayandras Garten?!

Gillivane

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #202 am: 25.06.2011, 00:27:48 »
Gillivane betrachtet Bolbas mit einem recht komischen Blick und atmet einmal tief ein und aus, dann dünn lächelnd. "Ich werde eure beleidigenden und paranoiden Worte ignorieren, Herr d'Jorasco. Ich werde ignorieren, dass ihr meine Bereitschaft, euch zu unterstützen, in meiner eigenen Freizeit, nur aus purem Interesse, scheinbar als Bedrohung für euren Seelenfrieden betrachtet. Und ich werde auch ignorieren, dass ihr offenbar verwirrt genug seid, auch eure älteren Freunde zu bedrohen und zu gängeln.

Aber ich werde ganz gewiss nicht tolerieren, dass ihr weiterhin mich geringschätzt und meine Anwesenheit, mein Wissen und meine Magie nicht genügend würdigt. Ich habe viele Jahre studiert, um mein Können zu erreichen, und ich stelle euch all dies zur Verfügung, aus purem Interesse an dieser Sache. Wenn ihr mein Interesse nicht wünscht, so sagt es jetzt und gleich, und ich werde euch nicht weiter belästigen. Ich werde dann meinen Kollegen von eurer Sichtweise berichten." Während Gillivane spricht, bleibt ihre Stimme ganz ruhig, als würde sie nur einige Tatsachen aufzählen. Innerlich hat sie auch ein paar Sätze zu Personen mit Drachenmalen, die sich für etwas besseres halten, obwohl sie nur ein paar niedere Zaubertricks beherrschen und niemals die wahre Macht von Magiern, zurechtgelegt, behält sie aber für sich. Dennoch, wenn dieser Halbling nicht bald sich selbst zurechtrückte, sah sie keinen Grund, sich diesen Unfug noch länger anzuhören.
« Letzte Änderung: 25.06.2011, 00:31:06 von Gillivane »
Magic - srs bsns.

Dayn

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #203 am: 25.06.2011, 11:01:05 »
Dayn beobachtet stumm das Streitgespräch, dessen Teilnehmer er auch noch vor einigen Moment war und schüttelt fassungslos den Kopf.
Hat es sich nicht gezeigt, dass Feinde wirklich zu jedem Moment angreifen können? Es ist offensichtlich dass einige Mitglieder der Gruppe müde und erschöpft sind von dem was sie heute alles erlebt haben, aber warum muss man dann so beleidigend sein und die Motivationen mancher hinterfragen und verdrehen. Gillivaine hat keinen Deut gezeigt, dass sie Missbilligt was die Gruppe tut und trotzdem wird sie weniger als freundlich von Bolbas angegangen. Die Drachenmal träger scheinen auch eine Front gegen Ghart gebildet zu haben und nun vielleicht auch gegen Dayn selbst weil er mit seinen Worten wohl Pavel und sein Eidolon verärgert hat.

Lauter als er es gewollt hat entweicht Dayn ein resignierter Seufzer und flüstert leise zu sich selbst: "glaubt ihr wirklich, dass es besonders hilfreich ist wenn ihr alle streitet...?", und führt dann etwas lauter für die anderen hörbar seine Gedanken fort: "Wir sollten gehen... diese endloses Diskussionen halten uns nur auf und schüren Misstrauen wo keines nötig ist."

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #204 am: 25.06.2011, 13:43:48 »
Gillivane... was nimmt sich diese Dame eigentlich heraus... sie ist doch nur ein Gehilfe der Magier... natürlich hat sie selbst auch die Macht inne Zauber zu erwirken... dennoch sollte auch sie eine gewisse Form von Respekt und Fairness allen gegenüber zeigen... ihr müsste klar sein... nein, ihr sollte klar sein, so sie auch all die schrecklichen Dinge erlebt hätte, welche uns heute das Angesicht gezeigt haben,.. das Misstrauen durchaus leicht zu erregen ist... Vorsicht muss geboten sein... Doch was nun... Dayn hat recht... zu gerne würde ich dieser Gnomin noch ein paar Worte entgegensetzen, doch jetzt ist mit Sicherheit der falsche Zeitpunkt dafür... Rausgeredet hat sie sich ja jedenfalls schön... und von meinen Begleitern scheint es keinen zu interessieren, dass sie uns ausspioniert hat...

"Sage ich doch."

Fügt Bolbas trocken hinzu, der die Worte von Gillivane abermals wahrgenommen hat:

"Später wird Zeit sein, alles in Ruhe und in Frieden zu klären... Das ist es doch, was der Feind will - uns zermürben. Gillivane, versucht euch zu beruhigen, wie ich es auch tue... Seht, mir sind heute Dinge widerfahren, die selbst in einem so friedfertigen Halbling wie mir Misstrauen und Unfreundlichkeit zu schüren vermögen - Verzeiht mir einstweilen und lasst uns alle gehen... Es ist spät - die Zeit drängt... Apropos: Hat jemand noch einen verdeckenden Mantel für Skib, damit wir ihn uns ein wenig anpassen können, um nicht ganz  so auffällig zu sein? Notfalls sollten wir in einem seiner Schränke schauen... Da waren genug Kostüme und dergleichen..."

Wobei zur Zeit ja bald Jahrmarkt ist... und bei den Zirkusgestalten von heute Nachmittag könnten wir in auch in sonstwas stecken und damit rumrennen... Wenn uns jemand auf den Fersen ist, wird er uns so oder so entdecken...

Bolbas bemüht sich darum die Situation wieder etwas zu beruhigen, denn er möchte für heute eigentlich Nichts mehr tun, zu stark ist ihm der Drang der Müdigkeit und der Last auf seinem Körper und seiner Seele.

Wie es wohl Jodie gerade geht... Ob sie einen ruhigen Schlaf hat?... Oder ob die zart-schillernden Farben ihrer bunten Traumblasen zerplatzen und durchlöchert werden wie ein fauliger Stängel eines Krautes...
« Letzte Änderung: 25.06.2011, 13:44:09 von Bolbas d'Jorasco »

Ghart

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #205 am: 25.06.2011, 14:16:47 »
"Wird's bald!", blöckt der Zwerg mit einem Augenzwinkern und atmet tief durch, überprüft dabei behände den Sitz seiner Alkoholflaschen. Er würde fast anfangen zu tippeln, doch Bolbas Worte halten ihn noch immer davon ab. Zumal ihn das geschönte Gerede von Frieden, Freude und Eierkuchen zutiefst zuwider ist. Es ist augenscheinlich, dass Gräben zwischen den Gefährten bestehen und sich einfach auf einen unreflektierten Frieden zu einigen, heißt die Probleme totzuschweigen bis es in einer Eruption herausbricht. Ghart hat es schonmal gesagt, aber er ist nur der grummlige Zwerg, den Inhalt seiner Worte wird wohl kaum noch wahrgenommen von Bolbas oder auch Dayn.

"Bolbas, es geht mir mal herzlich egal, ob Gillivane ihre Magie nutzt, um mich "auszuspionieren", das ist nichts anderes, als wenn sie mir auf meinen knackigen Hintern schaut. Man mustert andere Personen, um sie einzuschätzen und sich einen Bild von ihnen zu machen, das gilt insbesondere für andere, denen man nicht traut. Du traust ihr ja auch nicht und versuchst ihre Motive und ihre Gründe zu entschlüsseln, auch wenn du keine Magie, sondern deine Erfahrung zur Hilfe nimmst." Ghart zuckt mit den Schultern. "Ich traue ihr auch nicht vorbehaltslos und sie wird mir auch nicht vorbehaltslos trauen. Aber du machst es aus zwei Gründen nicht besser, und das sage ich zu dir als Bolbas, und nicht als Jorasco." Der Zwerg hebt den Zeigefinger, kratzt sich kurz damit an der Nase und erklärt sich dann.
"Erstens: du weißt ganz genau, dass der Wert einer Person sich erst in kritischen Situationen erweisen kann. Diese kritische Situation haben wir noch nicht in dem Maße erlebt, wäre Skib eine körperliche Herausforderung gewesen, wäre das sicherlich anders gewesen. Wenn wir angegriffen werden, kann sie ihren Wert beweisen. Wenn wir mal nicht weiterkommen und sie uns entscheidend weiterbringt, kann sie ihren Wert beweisen. Ebenso, wie sie ihren Unwert beweisen könnte. Bis dahin ist abzuwarten.
Zweitens: du machst dich zu einem Idioten, indem du eigene Verfehlungen, auch wenn sie nützlich waren, als göttliche Fügung einordnest, solltest du das Horn einfach an dich genommen haben. Da hilft es auch nichts, dass du es jetzt nicht mehr willst. Und du machst dich zu einem Idioten, indem dich erdreistest, zu behaupten, dass deine Ausbildung zu einem Pfaffen dich von jeglicher Kritik über Diebstahl und dergleichen frei machen würde! Das, so sehr ich dich schätze, Bolbas, ist dreist und widerwärtig!"

Es ist augenscheinlich, dass der Zwerg sich von den einfachen Bitten, die Probleme totzuschweigen, nicht berühren lässt und seiner Meinung weiterhin freien Lauf lässt. "Ich teile Scarlets Einschätzung zu Skibs Glaubwürdigkeit vollkommen.", merkt der Zwerg noch an. "Ich selbst mag euch wie ein abgewrackter Wicht vorkommen, und wahrscheinlich bin ich auch einer. Aber dann seht ihr, warum ich die Kompetenz entwickelt habe, einen Spinner aus der Gosse zu erkennen, wenn ich einen sehe." Dann wendet der Zwerg sich wieder um, bereit die Prostituierte zu holen. Er ist sich bewusst darüber, dass seine Worte Skib dazu bewegen können, sich wieder zu verweigern. Aber diese Verweigerung würde nur beweisen, dass er seine Hilfe nur geheuchelt hat. Dann würden sie zwar nicht sehr viel auf dieser Schiene weiterkommen, aber sie wären dieser Sache gewiss. Der Einzahn glaubt nicht, dass Skib sich aus Eitelkeit der Zusammenarbeit verwehren wird, wenn es tatsächlich um sein Überleben geht. Dazu ist er emotional zu schwach. "Das heißt nach wie vor, dass Skib sich beweisen muss, wenn seine Ziele und seine Reue hehr sind. Vielleicht wird die Nacht bei Block ihn in besonderer Weise davon überzeugen und seinen so schön gesprochenen Worten Nachdruck verleihen.", sagt er in einsetzender Bewegung.

Kayman

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #206 am: 25.06.2011, 15:28:08 »
Und so machen sich die Ermittler und ihr Gefangener auf ins Henkers, dem Bordell in Rotstein, das sich offensichtlich dank Skibs Zutun als Seuchenherd von Sayandra’s Garten entpuppten könnte. Da auf Heimlichkeit wenig Wert gelegt wird, auch wenn Bolbas immerhin Vorsichtsmaßnahmen vorgeschlagen hatte, können die Helden nur hoffen, dass die Schergen des Gegners sich nicht im Rotlichtviertel aufhalten, denn sonst wüsste der Feind bereits, dass sich Skib in ihren Händen befindet und eine weitere heiße Spur wäre vernichtet.

Skib ist unterdessen still und redet kein Wort. Er humpelt schweigend inmitten der Helden umher, gepeinigt von seinen Fesseln, welche das Vorankommen der Truppe zusätzlich verlangsamen. Es ist nicht besonders viel los auf den Straßen, und dennoch wird den Ermittlern ab und an ein neugieriger Blick geschenkt, etwa wenn eine Prostituierte am Gossenrand steht, ein paar Betrunkenen Kumpel über die Straße stürzen oder merkwürdige Gestalten in den Schatten huschen. Ob sich darunter ein Informant der Feinde befinden könnte? Auch ist ungewiss, wie viele Schergen des unsichtbaren Gegners wissen, wie Skib überhaupt aussieht? Im besten Fall sind es wenige, so viel ist sicher.

Letztlich schaffen sie es zum Henkers, und ihnen bietet sich ein ungleiches Bild verglichen mit dem heutigen Tage. Der Laden scheint aus allen Nähten zu platzen und eine kleine Menschentraube schwingt das Tanzbein direkt vor seinem Eingang. Es ist unübersichtlich, wild tanzende Mädchen schlingen sich in allen möglichen Winkeln um Typen, die schmierig und teils finster aussehen. Skib geht immer zögerlicher und langsamer, und Schweiß steht auf seiner Stirn. Die Ermittler müssen ich  mehrfach auffordern, endlich weiterzugehen.

Die zwei goblinoiden Türsteher scheinen mehr als weggetreten, so dass sich die Helden lediglich durch die Massen quetschen müssen. „Da ist wieder der Freak!“, grölt ein deutlich angetrunkener, und seine Kameraden brechen in schallendes Gelächter aus und zeigen mit dem Finder auf Skib, der sich verschämt wegdreht. „Hey Narbenfratze, nimm mal deine hübsche Maske ab!“, schreit ein Anderer Mann, der seine Ankunft vernommen hat. „Ekelhafter Widerling!“, ruft ein Weibsbild, das sich im gleichen Augenblick von oben bis unten mit Bier einsaut. Offensichtlich ist Skib durchaus bekannt hier, und nun wird auch deutlich, warum er alles andere als gerne hierher kam. Als sie den Schankraum betreten, fangen einige Mädchen, welche sich sowohl an den Tanzvorrichtungen räkeln, als auch in verschiedenen Ecken auf Freier warten, an zu tuscheln und zu kichern. Andere verziehen angewidert das Gesicht und suchen schnellstmöglich das Weite – oder fangen an, irgendeinem Typen im Schritt rumzufuchteln.

Scarlet macht sich daran, Informationen über eine Prostituierte zu sammeln, welche Lenni oder Penni oder so ähnlich heißt. Sie braucht nicht lange, als Kind der Straße weiß sie, wie sie an Wissen kommt, das sie aus merkwürdigen Typen rauszuquetschen versteht. Nach einigen Minuten kmmt sie wieder. „Es gibt eine Franny. Zimmer 20, das letzte oben in Flur!“, sagt sie. „Wollen wir?“

Die Gruppe bemerkt, dass keiner der Barkeeper von heute Nachmittag anwesend ist, und die Mädchen scheinen den Schock über den entsetzlichen Barbarenangriff vor allem mit einigen Kurzen und möglicherweise ein paar Traumlilie-Pfeifen aufgearbeitet zu haben, so dass sie nun wieder recht munter den Freiern das Geld aus der Tasche ziehen können. Es wurde sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, den Ort des Geschehens richtig zu reinigen – an den Wänden und auf dem Flur lässt sich immer noch Blut erkennen. Es wurde eher verrieben als wirklich aufgewischt. In der Dunkelheit würde es schon niemandem auffallen…sollte man meinen.

Als sie den Flur entlang schreiten – aus den Zimmern ertönen die üblichen lustvollen Geräusche, Gekicher und Stöhnen – fliegt urplötzlich dessen Tür auf. „Widerliche Drecksnutte!“, schreit ein älterer Mann, der aus dem Zimmer stürmt. Als er näher kommt, erkennen die Helden, dass seine Haut stark orange verfärbt ist…Es muss der Kürbishändler sein, von dem Hanna erzählt hat. Er stapt wutentbrannt auf die Helden zu und versucht, sich an ihnen vorbeizudrücken. Sein Hemd steht offen bis zum Bauchnabel, doch ansonsten ist er angezogen. „Wollt ihr zu der da? Die stinkt wie ein Haufen Saurierscheiße!“, blökt er die männlichen Ermittler an, bis sein Blick auf Scarlet fällt, was ihn etwas zu besänftigen scheint.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #207 am: 25.06.2011, 19:22:43 »
Pavel hält sich während der Wegstrecke stets in der Nähe seine Eidolons Casila auf und beobachtet diese oftmals dabei wie sie das Horn in ihren Händen dreht und wendet:

"Casila, lass mich bitte einen Blick darauf werfen, sei so gut: Vielleicht kann ich die magischen Auren auf diesem Instrument genauer entschlüsseln!"

Und uns so vielleicht alle vor einer bösen Überraschung bewahren, sollten wir Skib das Horn doch baldig wieder zurückgeben... dieser eigensinnige Jorasco-Halbling wird es versuchen wieder in die Finger zu bekommen natürlich... doch Gleichheit und vor allem die gleiche faire Behandlung für alle sind nun mal ein oberstes Prinzip der Menschlichkeit, dem es stets zu folgen gilt...

Mit diesen Worten streckt Casila dann auch Pavel das Horn entgegen, lässt es jedoch nicht los. Ihr Herr allerdings berührt es auch nicht, er strengt seinen Geist an und nimmt all sein Wissen über Magie und deren Auren zusammen, um herauszufinden, was es mit dem Horn auf sich hat.[1] Schließlich, als sie alle im Henkers angekommen sind, Scarlet die nötigen Informationen für ihr weiteres Vorgehen herausgefunden hat und ein Mann mit ziemlich oranger Haut und ziemlich grober Wortwahl auf sie zustürmt verharrt Pavel direkt neben Casila und bittet sie immer ein Auge auf die Treppe hinter ihnen zu haben. Dem widerlichen Kerl erwidert er vorerst nichts - das überlässt er lieber den Anderen. Noch immer beschäftigt ihn das Horn in Gedanken zu sehr.

Sowas nur...
 1. Magie entdecken + Spellcraft 24
« Letzte Änderung: 26.06.2011, 18:21:35 von Bolbas d'Jorasco »

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #208 am: 26.06.2011, 18:20:00 »
Nochmals nickt der Halbling Ghart zu und schaut ihn mit durchdringendem Blick an - sicherlich, der Zwerg will ihm nichts Böses, das weiss der Jorasco. Und dennoch im Moment ist er nicht für weitere Diskussionen aufgelegt: Vielleicht kann Pavel sich ja auf dem Weg das Horn einmal ansehen und mehr über seine Fähigkeiten herausfinden.

Ghart, was bist du nur für ein Zwerg, so hilfreich und kameradschaftlich und dann doch so verbittert und zynisch... willst die Gleichheit für alle und erteilst sie ihnen jedoch nicht ganz... zwiegeteilt... und das auch dein Erscheinungsbild den Anderen gegenüber - stets stark und standfest und doch: irgendwie unsicher... weicher Kern... mein Gespür fürs Soziale... so ich überhaupt von mir behaupten kann so etwas zu besitzen... sagt mir, dass mehr in dem Zwerg steckt als ich und als mancher von uns vielleicht denken mag... doch es wird der Moment noch kommen, in dem sich auch Gharts Seele nach außen kehren mag... oder vermag... und dann hoffentlich zum Guten für uns alle...

Dann macht sich der Halbling ohne ein weiteres Wort auf und folgt seinen Kameraden durch die dunklen Gassen von Sayandras Garten hindurch. Hier und dort nimmt er die ein oder andere skurrile Gestalt wahr und der ein oder andere wilde Gedanke formen sich erneut in seinem von Müdigkeit geplagten Kopf. Vor dem Henkers zieht sich der Halbling seine Kapuze noch etwas tiefer ins Gesicht - fürwahr hier herrscht das Gesindel der Stadt. Dann betritt er mit als Letzter das Bordell.

Kein Ort für einen d`Jorasco... die Worte von heute Morgen... Tarasha und Feista... dieses Viertel ist wirklich... so es doch mit Sicherheit manch weltliches Gelüst des Fleisches zu stillen vermag... für einen Mann Gottes ist dies kein Ort zum verweilen... hoffentlich finden wir unsere neue Patientin schnell...

Nachdem Scarlet die benötigten Informationen beschafft hat stimmt Bolbas ihr dankend und sogar mit einem sanften Lächeln zu und geht dem Rest hinterher die Treppe nach oben - stets behält er jedoch einen Blick auf den Bereich hinter die Gruppe[1] - nicht noch einmal möchte er heute in einen Hinterhalt geraten: Zu gut und zu hart sind die Erinnerungen an diese Fäulnisbarbaren und den Blondschopf noch in seinem kleinen Kopf eingebrannt.

Die werden uns nicht noch einmal erwischen... aber dafür wäre da unten eh zuviel los... Skib hat schon einiges an Aufmerksamkeit auf sich gezogen... ob es wirklich so klug war ihn nicht zu verbergen... nun seis drum... vielleicht können wir Einigen von denen noch ein paar Informationen abgewinnen...

Doch dann klingen die zu erwartenden Laute und Geräusche an das Ohr des Jorascos und er verzieht angewidert das Gesicht - dann stürzt plötzlich der schimpfende Mann mit der orangefarbenen Haut auf sie zu und Bolbas durchzuckt es wie ein Blitz.

Der Kürbismann...

Doch er schweigt weiterhin - dies ist nicht sein Job: Er hat für heute schon viele Worte verloren. Außerdem versperren ihm seine größeren Kollegen den Blick und das Feld hin zu dem aufgebrachten Mann. Stattdessen mustert der Halbling Skib mit einem halben Auge.
 1. Wahrnehmung 24
« Letzte Änderung: 26.06.2011, 18:20:42 von Bolbas d'Jorasco »

Ghart

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Kapitel 2: Verrottete Adern
« Antwort #209 am: 27.06.2011, 11:39:14 »
"Und du fühlst dich wirklich davon getroffen, wenn der Abschaum der Gesellschaft dich verachtet?", lacht der Zwerg fast erheitert, als er die Beleidigungen der zwielichtigen Besucher des Etablissements hört, wie sie vollgesifft, besoffen, stinkend und halb im Delirium ihre Schmährufe abgeben. "Skib, Mann, hier stehen Goblins vor der Tür und die und die Gäste hier sind genauso abgebrannt und abgewrackt, wie du und ich. Dass du davor Angst hast, ist schon ein bisschen erstaunlich. Die musst tatsächlich die zarte Seele eines lebensfremden Künstlers haben." Der Zwerg schüttelt schmunzelnd den Kopf. Der Clanlose streicht beiläufig über seinen Ranzen, aber er wird, damit seine Gefährten zeitig in das Bett kommen, bei diesem Gedränge auf das Bestellen eines kräftigen Schluckes verzichten. Dass er nicht bestellt, lässt ihn immerhin die Zeit, über Skib nachzudenken. Es verwundert den Zwergen schon, dass der Klageländer sich davon getroffen fühlt, aber wahrscheinlich ist Skib nur ein deprimierter Pessimist, der sich denkt, dass sogar der Abschaum ihn verachtet und er damit von allen verachtet ist. Das scheint dem Einzahn eine sinnvolle Erklärung zu sein, sodass er es auch damit bewenden lässt. Er weiß durchaus, dass der Abschaum in diesem Raum nicht besser ist, als der Abschaum in den Drachenmalhäusern, sonstigen Adelshäusern, in den Kasernen, in den Akademien oder auf den Schlachtfeldern. Die meisten Wesen sind charakterlicher Abschaum, der eigentliche Abschaum in den Unterstädten geht nur offener damit um. Aber Ghart weiß, dass es überall Perlen zwischen Dreck und Unrat gibt, so stark dieser Dreck und Unrat in den Oberstädten auch parfümiert sein mag, so offen und unverholen er in den Unterstädten rumliegen mag: es sind Menschen wie Scarlet, welche die Perlen dieser Orte sind.

Als sie das Gebölke hören, ist der Zwerg sich sicher, die richtige Prostituierte gefunden zu haben. Saurierscheiße, dass kann nur eine niedliche Umschreibung für die infizierte Hure sein. Doch Ghart blickt den Kürbismann einen Moment länger an, irgendeine Schublade klemmt, irgendwie, auch wenn er ihn noch nicht gesehen hat, erscheint ihm die Person nicht unwichtig. Als der Kürbismann sich fast vorbeigedrängt hat, fällt es dem Zwerg wieder ein. "Er hat mit Feista verkehrt!"
Der Zwerg baut sich auf und schubst den Mann ein Stück zurück. "Ho, ganz ruhig.", sagt der Zwerg. "Schön hier geblieben, da wir uns schon so zufällig getroffen haben, sollten wir uns gleich einmal unterhalten."
Dem Bärtigen schien es so, als müsste sie eine Quarantänezone oder ähnliches errichten. "Bolbas, ich habe noch einen Kunden für dich gefunden." Der Clanlose blickte wieder zu dem Mann, mit seiner orangenen Haut. "Wer ist der Haufen Saurierscheiße?", fragt er ihn einfach, weiter direkt im Weg stehend.

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