Viele Worte waren inzwischen gesprochen worden, hier unten im ersten Lager der Gestrandeten und alle waren sie zusammen gekommen, doch eine war sich selbst und ihrer Position stets treu geblieben: Aerys Mavato. Die durchaus selbstbewusste junge Frau saß immer noch am Rande des Lagers und blickte düster grübelnd auf das offene Meer hinaus, das inzwischen wieder der Flut Platz gemacht hatte. Die Wellen schlugen gegen die geborstenen Planken der Jenivere und genau dieses Chaos spiegelte auch ihr eigenes Innenleben am besten wieder - sie war entzweit.
Das ist schon nicht verkehrt, was die da so sagen... aber eine Chancen haben wir ja andererseits auch nicht... keine... nicht eine Einzige... wir sind verloren... und ich werde es auch nicht schaffen... fertig werde ich damit nie, und selbst wenn... diese anderen Frauen hier Unten... wollen jagen gehen, fürwahr, ein edles Vorhaben... doch pah! Die Männer... tun auf groß und stark und was machen sie schon... verteilen Aufgaben und nichts werden sie finden dort Oben... ach Aerys...
Immer noch ignorierte sie die restliche Gruppe und blieb doch dort sitzen wo sie Tolkwy zuvor hin überedet hatte: So schlecht war es hier Unten schließlich bisher nicht...
Jask saß derweilen noch mit glänzenden Augen über der Truhe mit seinem wiedererlangten Hab und Gut. Nun würde er also nicht nur Tolkwy ewig dankbar sein müssen, sondern auch noch Dan und überhaupt der kleinen Truppe, die das Wrack der Jenivere untersucht hatte.
Ob ich mit nach... wobei... als Wache und dann könnte ich... ja, dafür ist auch noch Morgen Zeit...
Freundlich bittend wand sich Jask Derindi an Tolkwy Rotus, seinen Retter:
"Me... Ähm Tolkwy, ich würde gerne meine Rüstung wieder ein wenig auf Vordermann bringen, sie hat ziemlich gelitten in der Zeit, da ich... Aber ich böte mich an, zusammen mit Ischiro hier unten - wir haben oben schon ein paar Worte getauscht! Ich könnte mir gut vorstellen ebenso die Wache hier im Lager zu übernehmen... Die ganze Nacht würde ich wach bleiben, so es bedarf! Sagt, wäre dies ein Dienst für mich?!"
Und da er sich eigentlich einer groben Zustimmung sicher sein konnte machte er sich sofort übers Säubern seiner Rüstung - Morgen würde er vielleicht mit nach oben gehen und gerne Tolkwy und Dan unterstützen, so gut er es eben vermochte!...
Tascha stimmte der Expedition zu und machte sich dann darüber sich und ihr Hab und Gut für die Jagd vorzubereiten - ob sie wirklich mit Simue jagen gehen wollte, oder doch gleich ein Mahl zubereiten, oder... Auf jeden Fall würde sie hier Unten bleiben und ihrer 'eigenen' Aufgabe nachgehen: Das Erkundungsteam war damit vollzählig. Auch Kaspian stimmte den Nachforschungen schließlich zu. Und somit machte sich die kleine Gruppe um Dan und Tolkwy sogleich auf den Weg nach Oben: Übermäßig viel Zeit würden sie nicht haben, und doch durften sie Hoffnung haben...
Oben angekommen bließ ihnen eine steife Brise vom Meer unten entgegen. Das Wetter hatte leicht aufbegehrt, es war rauer geworden - erste Wolken zogen stumm und grau vor die Sonne, dämmten ihre Strahlen ab. Es war kühler hier Oben inzwischen, aber keinesfalls angenehmer. Dennoch konnten die Gefährten oben am Strand sofort einige Details ausmachen. Jasks Materialienstapel lag in einiger Entfernung fein säuberlich am Dschungelrand aufgeschlichtet und wartete scheinbar nur darauf abtransportiert zu werden: Hierfür würden sie allerdings den Flaschenzug dringlichst benötigen! Ebenso fiel sogleich die zerwühlte Stelle Sand auf, an der zuvor der Stapel mit ihren Rucksäcken gelegen hatte, ihre 'Liegeplätze' am Strand, die zerstörten Körper der Eurypteriden, die sie besiegt hatten: Hier also war ihr Strandungsplatz gewesen, dort hinter ihnen der Dschungel und ein Strand, der sich nach links und rechts erstreckte - erst eine kleine Bucht, und dann jeweils um eine Landzunge herum. Ein paar Meter zu Fuß, oder sogleich die genaue Suche aufnehmen?! Tolkwy, Dan, Kwazeel und Kaspian hatten es nun selbst in der Hand ihre Erkundungstour aufzunehmen...