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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 71447 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Dreifinger Dan

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #720 am: 18.08.2012, 07:50:56 »
Dan blickte von den Leichen zu Simue, zu Nevos und dann zu Kwazeel. Irritiert schaute er zu seiner Schulter und stellte fest, das ihm nichts fehlte. "Nur noch Blut. Jask muß das getan haben haben mit seinem Licht." meinte er achselzuckend. Noch immer war in ihm gerechte Wut, doch war er sich nicht sicher auf wen sie sich kanalisierte. Da nur der Mwangi mit ihm redete und der Rest sich um Simue und das komische Katzenwesen zu kümmern schien, ging er mit einem Kopfnicken in Richtung Abhang. Vielleicht war dort unten mehr zu sehen.
"Es sind Menschen, sie bluten." murmelte er dabei leise vor sich hin. Es waren nicht die ersten Menschen die er getötet hatte, doch war es noch nie mit einer derartigen Verachtung geschehen. "Ich weiß das Menschen böse sein können, aber so?"
« Letzte Änderung: 18.08.2012, 10:45:07 von Ksynthral »

Jask Derindi

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #721 am: 18.08.2012, 19:30:49 »
Jask folgte Simue schnellen Schrittes, noch immer wirkte sie aus seinen Augen ziemlich unsicher bei ihren Schritten und ihre Stimme war plötzlich gar nicht mehr so stark und selbstsicher wie zuvor - so jedenfalls der Eindruck des ehemals Gefangenen. Als Kwazeel anbot Dan zu heilen, und vor Wundbrand warnte, konnte Jask nur leicht schmunzeln, noch kurz zuvor doch hatte er den Matrosen heilen können mit seiner positiven Energie, welche ihm die Götter gewährten. Doch all das Blut und die Leichen und die allgemeine Situation - es war nur allzu verständlich, dass man durcheinander geraten konnte oder nur ungenau hinsah: Doch sie sollten vorsichtig sein, soviel war sicher!

"Tolkwy - Simue hat Recht und ich glaube da geht es uns allen so, deshalb sind wir doch hier, nicht? Wollen wir hier rasten, oder was schlägst du vor?!

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #722 am: 18.08.2012, 19:33:46 »
Nevos nickte zustimmend, als Simue einen Lagerplatz forderte - auch Jasks Worten schenkte er Zustimmung und fügte recht trocken hinzu:

"Nun, sicher brauchen wir Ruhe - ob wir sie hier finden werden ist zwar fraglich... Aber ich wäre dafür hier unser Nachtlager aufzuschlagen Ich habe keine besonders große Lust solchen Zeitgenossen hier unvorbereitet in der Nacht über den Weg zu laufen...."

Sein Blickt fiel abermals auf die Wilden am Boden - sie mussten diese Leichen hier wegschaffen, nicht dass wilde Tiere oder ähnliches aufmerksam wurden: Auf unliebsame Besucher konnte er gut und gerne verzichten...

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #723 am: 20.08.2012, 00:24:44 »
Simue nickte. "Wenn ihr unbedingt hier einen Lagerplatz aufschlagen wollt, rufe ich meinen magischen Diener, damit er das Lager bereitet und Feuerholz sammelt. Aber die dort..." Wieder sah sie nur kurz zu den Kannibalen, und dann gleich wieder zu Boden. "Kann sich jemand anders um sie kümmern?"

Kwazeel Zethuka

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    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #724 am: 20.08.2012, 19:23:11 »
Kwazeel nickte auf Dans Bemerkung hin "Wahrlich ... böse und grausam. Und dazu scheinbar völlig dem Wahn verfallen, sie sind offenen Auges in ihr Verderben geeilt, dabei haben wir doch noch eine friedliche Einigung gesucht. Ich mache mir große Sorgen um unser Lager, was wenn ein ganzer Jagdtrupp dieser Kannibalen dort einfällt und ein Gemetzel anrichtet, ich will gar nicht daran denken."

Grübelnd schaute er auf die Leichen "Hoffen wir mal, dass wir nicht allzu nahe an dem Dorf oder Lager dieser Kannibalen sind und dies nur zwei Jäger weit von daheim waren. Wie dem auch sei, die Leichen müssen fort. Mag mir jemand helfen? Wir sollten sie ein gutes Stück von unserem Lagerplatz wegschaffen und mit Laub abdecken, Käfer und Würmer werden sich um den Rest kümmern."

Der Druide sprach dies gänzlich unbekümmert aus, für ihn war es wohl üblich Tote in dieser Weise der Natur zu übergeben.
« Letzte Änderung: 20.08.2012, 21:06:50 von Ksynthral »

Jask Derindi

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #725 am: 20.08.2012, 21:13:02 »
"Ich fürchte mal, dass sie von nicht all zu weit weg gekommen sind - schließlich kann die Insel ja gar nicht so groß sein, oder?! Wir sollten auf jeden Fall Wachen aufstellen: Auch ich möchte gar nicht daran denke wie es unseren Gefährten ergehen könnte - sie wissen ja Nichts von diesen Wilden..."

Jask wirkte immer noch ein wenig neben der Spur - die Tatsache, dass ihr Basislager längst in die Hände der Wilden gefallen sein könnte stimmte ihn gar nicht wohl. Fragend blickte er dann Kwazeel an der die Gruppe aufforderte ihm zu helfen die Leichen wegzutragen. Sofort war der ehemals Gefangene bei der Hand:

"Stimmt, Kwazeel - lass sie uns wegbringen, komm Dan, pack auch mit an, sei so gut..."

Schon begann Jask Derindi sich die erste Leiche aufzubuckeln...

Tolkwy Rotus

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #726 am: 21.08.2012, 14:29:36 »
„Geregnet?“ Tolkwy blickte Simue direkt an und fing an zu Lachen. Es tat nach den letzten Tagen unglaublich gut und lockerte für ihn seine aktuelle Situation.

Es viel im leicht Simue bezüglich seiner Fragen anzusprechen. „Nein, es hat nicht geregnet. Nach dem du schon wieder bewusstlos geworden bist, habe ich dich mit einem großen Schluck Wasser aus meinem Schlauch wieder aufgeweckt.“ Tolkwy beobachtet Simues Reaktionen genau, er wollte wissen woran er bei ihr ist. Wusste sie was mit ihr passierte oder hatte sie davon selbst keinen blassen Schimmer.

 Er wartet kurz ab, bis ein paar mit dem entsorgen der Leiche und dem richten des Lager beschäftigt waren. Wie in vielen Situationen wandern die großen Hände des Inquisitors zu dem heiligen Symbol Abadars als er Simue ansprach. „Es ist nicht das erste mal dass du bewusstlos wirst… und es ist auch nicht das erste Mal das dieses katzenartige Wesen auftaucht und wenn du bewusstlos wirst im Nichts verschwindet.“ Seine katzenhaften Augen bohrten sich in die ihrigen, und liessen ihr keinen Platz für Ausreden. So zerbrechlich Simue manchmal wirkte, hat sie in einigen Situationen unglaubliche Stärke bewiesen. Und er würde bohren, bis er wusste woran er war.

„Ich habe bemerkt dass du und auch das Wesen das gleiche Symbol auf der Stirn tragt. Zumindest so lange es anwesend war.  Ihr müsst auf irgendeine Weise zusammengehören… und in unserer Situation haben wir für… Versteckspiel keinen Platz.“ Tolkwy wusste das er mit seinen Fragen sehr direkt war… aber es ging Momentan einfach nur um eine Sache. Überleben so gut es ging.

Dreifinger Dan

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #727 am: 21.08.2012, 18:18:14 »
"Ja ihr habt recht." Dan schüttelte sich nochmal bevor er den ersten Leichnahm packte und gen Norden in den Wald schleifte, nachdem er ihn zuvor noch grob untersucht hatte. Etwas hatte er unter Piraten gelernt. Lass nichts liegen was man noch gebrauchen könnte. Da ihm das Fehlen eines Bogens gerade übel aufgefallen war, richtete er sein Augenmerk primär auf Möglichkeiten seinen Kampfradius zu erhöhen.
"Die Lichtung hier ist nicht schlecht, und wenn wir unser Lager dort am südlichen Teil einrichten und zu zweit Wachen, eine Wache hier am Rande der Schlucht und eine weitere am lager selbst, haben wir sowohl den Pfad dort unten, als auch den Trampelpfad hierher im Blick und werden nicht sofort gesehen. Und hier ist ncoch ein weiterer Trampelpfad den wir wohl auch noch kurz untersuchen sollten, bevor wir uns zur Ruhe legen." Er deutet auf einen fast verdeckten Pfad Richtung Westen,  direkt südlich der beginnenden Felsen.

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #728 am: 22.08.2012, 11:41:29 »
Überrascht sah Simue Tolkwy an. Sie war bewusstlos geworden? „Ich wollte das nicht, entschuldige. Ich wollte wirklich helfen.“

Sie fürchtete, dass die Gruppe sie als nutzlos betrachten würde, nutzlos, weil sie bei Gefahr, wenn man sie eigentlich als Unterstützung brauchte, das Bewusstsein verlor. Und sie zu eher zu einer Behinderung wurde, zu einem Störfaktor.

Doch dann sprach Tolkwy weiter, und ihre Augen wurden vor Überraschung noch größer. Unwillkürlich fasste sie an ihre Stirn. Sie konnte dort nichts spüren. Von was für einem Symbol sprach er?

„Ich… bitte, ich habe nichts getan, wirklich nicht…“

Hilfesuchend sah sie sich um, doch insgeheim wusste sie, dass sie alleine war. Was auch immer geschehen war, nun würden sie sie ausschließen. Wie Tolkwy es gesagt hatte, für sie war kein Platz. Sie würden sie fortschicken, oder schlimmer noch, bestrafen, und dann…

Sie ging in die Knie, zog die Beine an sich und sah zu starr zu Boden. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, und ihre Stimme zitterte, als sie leise weiter sprach. „Ich weiß nichts von einem Symbol, ich weiß nichts von dem Katzenwesen, ich weiß es nicht, ich weiß es nicht, ich weiß es nicht…“

Immer wieder wiederholte sie die letzten Worte. Im Grunde sprach sie nicht mehr zu Tolkwy. Sie sprach, um nicht nachdenken zu müssen, darüber, was jetzt mit ihr geschehen würde…

Ksynthral

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #729 am: 22.08.2012, 16:52:02 »
Nevos fasste sich schließlich ein Herz und trat zu der plötzlich eingeschüchterten Simue und Tolkwy hinzu - auch er hatte ja nur helfen wollen: Und jetzt so etwas! Das konnten sie sich in ihrer derzeitigen Situation nicht erlauben, beim besten Willen nicht. Sonst würden sie vermutlich diese Nacht eine böse Überraschung erleben, das sagte ihm sein untrügliches Gespür und ein Bauchgefühl unterstrich es deutlich - oder war es lediglich Hunger?!

"Ganz ruhig Simue, ihr habt nichts Falsch gemacht - nur die Ruhe."

Er ging ebenso in die Hocke und begab sich auf Augenhöhe mit ihr - die sanfte Stimme, um die er sich bemühte wollte ihm allerdings nicht so recht gelingen: Er war eben ein Kämpfer und kein Tröster oder Seelenheiler:

"Tolkwy wollte dir doch gar nichts Böses - nur diese Wilden, weißt du: Es ist gefährlich hier, alles um uns außen herum... Es ist wie im Kampf: Die Gegner zermürben uns langsam, bestimmt sind sie hier überall, wahrscheinlich. Du, ich, Tolkwy - wir müssen zusammenhalten, ohne wenn und aber - sag uns bitte: Geht es dir nicht gut, können wir dir irgendwie helfen?..."

Er wollte für sie da sein, wie Tolkwy es schon versuchte - und er war froh, dass Andere sich um das Lager kümmerten, denn jetzt, genau in diesem Moment waren sie äußert verletzlich, äußert unangenehm verletzlich:

"Komm, wir setzen uns, machen ein Feuer, essen etwas - und dann haben wir wieder frische Kräfte!"

Der letzte Satz klang schon eher nach Nevos, der gerade eben eine völlig neue Seite von sich offenbart hatte - der vielbesagte weiche Kern im Herzen eines verrohten Mannes?!....

Jask Derindi

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #730 am: 22.08.2012, 17:05:06 »
Jask schließlich half Dan und barg mit ihm gemeinsam die zwei beschädigten Wurfspeere der Kannibalen, ansonsten hatten sie nichts wirklich Brauchbares dabei[1]: Die Holzschilde waren alt und morsch und die rostigen Krummsäbel eigentlich eher keinen Versuch wert - wobei die Schilde wohl zumindest als Feuerholz noch gute Dienste leisten könnten...

"Dein Plan mit den Wachen klingt gut Dan - wir könnten uns noch einmal kurz die Wege ansehen, zumindest den dort oben bei dem felsigen Abhang, zu dem anderen Pfad da hin... Und dann sollten wir uns wirklich absichern hier oben auf der Lichtung!"

Gemeinsam mit Dan erkundete Jask Derindi daraufhin den Pfad. Kurzerhand stellten sie gemeinsam fest, dass der Weg schließlich wohl gen Süden führte - und irgendwann würde er sich sicherlich mit dem Pfad aus der Senke vereinen: Vielleicht waren sie hier oben auf einer Art Wachposten oder etwas Ähnlichem angekommen, ziemlich sicher sogar - jetzt mussten sie also die Wache übernehmen! Zurück auf der Lichtung dann errichteten sie gemeinsam mit Kwazeel einen kleinen Unterschlupf, richteten zwei Posten für die Lagerwachen ein und sicherten die Schlafplätze mit kleinen Stolperfallen ab: Sicher, viel würde es nicht helfen im Ernstfall, aber es beruhigte innerlich doch ein wenig. Dann setzten auch sie sich zusammen im Lager und begannen die Wachen für die Nacht einzuteilen sowie ihren weiteren Plan festzulegen. Tolkwy und Nevos waren derweilen noch mit Simue ins Gespräch vertieft, die sich plötzlich ziemlich seltsam verhielt...
 1. Beute: 2x beschädigter Wurfspeer

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #731 am: 22.08.2012, 17:28:28 »
Zunächst bekam Simue kaum mit, dass sich eine weitere Person zu ihr gesellt hatte. Sie wollte nur, dass es vorbei war, dass sie mit ihr taten, was auch immer sie vor hatten, und sie würde sich dabei verstecken, tief in ihrem Innersten, ganz tief verborgen, wo sie niemand finden würde und wo sie nichts spüren würde...

Doch irgendetwas hielt sie. Nicht wieder, schien eine Stimme in ihrem Inneren zu sagen, nicht jetzt. Nur die letzten Worte von Nevos registrierte sie. Zusammenhalten? Helfen? Konnte das wirklich sein? Sie wagte es nicht, zu hoffen, und doch...

Mit Tränen im Gesicht sah sie auf, sah zu Tolkwy und Nevos. "Bitte schickt mich nicht weg", war alles, was sie herausbrachte, dann starrte sie wieder zu Boden.

Tolkwy Rotus

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #732 am: 23.08.2012, 08:43:10 »
Der goldene Schlüssel klimperte, als er ihm aus den Händen viel. Die Augen von Tolwky wurden immer größer, denn er konnte den Worten Simues nicht glauben. Saß da wirklich die Frau vor ihm die mit dem Geisterkapitän gesprochen hatte… die zusammen mit ihm mutig denn Kannibalen gegenüber getreten ist. Der Halbork verstand die Welt nicht mehr, solche Gefühls Schwankungen kann keine Frau haben.

„Wie soll ich das verstehen, dass du das Symbol du die Katze nicht kennst? Willst du mir sagen du hast die Katze nicht gesehen? Die Katze ist wie bei dem Geisterkapitän mit dem du gesprochen hast aufgetaucht. Und genau wie dort ist sie verschwunden als du bewusstlos geworden bist. Du musst doch bemerkt haben dass die Welt um dich herum verschwunden ist. Es will dich hier keiner wegschicken oder sonst wohin verbannen. Ich will nur wissen woran wir mit dem Katzenwesen sind.“

Tolkwy würde nicht locker lassen, bis er die Antworten auf seine Fragen hatte.

Simue

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #733 am: 23.08.2012, 12:39:16 »
Simue schüttelte nur verständnislos den Kopf. "Ich weiß nichts von dem Katzenwesen", wiederholte sie. "Ich habe keine Ahnung, was für ein Symbol..."

Dann stockte sie plötzlich. Tolkwy hatte behauptet, sie habe mit dem Geisterkapitän gesprochen! Sie erinnerte sich noch, wie sie starr vor Angst da gestanden hatte, und dann war sie in Ohnmacht gefallen... "Ich habe doch nie mit dem Geist gesprochen", sagte sie mit leiser Stimme, und ihr Blick schien abwesend, als würde sie etwas in ihrer Erinnerung suchen. Ein seltsam vertrautes Gefühl stieg in ihr auf. Kein schönes Gefühl, eher eines von früherem Leid, von Verzweiflung, von...

Dann verstand sie. War dies bereits die Strafe, die sich die anderen für sie ausgedacht hatten? Man redete ihr Dinge ein, die nie passiert waren, brachte sie dazu, an ihrem Verstand zu zweifeln...

Sie wollte nicht glauben, dass Tolkwy und die anderen so grausam zu ihr sein würden, und doch spürte sie fast so etwas wie Erleichterung, jetzt, da ihre Angst vor Strafe und Ablehnung endlich bestätigt wurde, und sie zumindest wusste, was man ihr antun wollte. Sie würde es ertragen, vermutlich hatte sie es für so viel Schwäche auch verdient.

Ihre Miene war nun nicht mehr von Verzweiflung und Angst geprägt, sondern von leerer, dumpfer Resignation. Ihre Tränen versiegten, ebenso wie das kleine Leuchten ihrer Augen, das bisher trotz aller Schrecken immer da gewesen war...

Tolkwy Rotus

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Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #734 am: 23.08.2012, 12:59:36 »
Der Halbork konnte den wenigen Sätzen von Simue immer weniger glauben. Es entglitten ihm sämtliche Gesichtszüge und der Kiefer klappte nach unten. Er sammelte sich zu einem letzten Versuch. „Simue, was weist du von den letzten Tagen auf dieser Insel überhaupt? Erzähl mir von wichtigsten Ereignissen die du erlebt hast und an die du dich erinnern kannst.“

Tolkwy hatte seine Fassung noch nicht ganz wieder gefunden und er konnte Simue überhaupt nicht mehr einordnen. Er grübelte vor sich hin, während seine Augen sie ununterbrochen musterten. „ Wurde von einem Inselt irgendeine Krankheit übertragen welche nun auszubrechen droht… Hat sie die letzten Stunden zu wenig getrunken oder hat der Geisterkapitän ihren Geist verwirrt. Was stimmt mit dieser Frau nicht.“ [1]Tolkwy saß fast ratlos neben Simue und fragte sich wer er wirklich vor sich hatte. Bis vor wenigen Tagen kannte er Simue nicht und nun kämpften sie zusammen ums Überleben.

„Simue, du willst mir sagen du hast weder mit dem Kapitän gesprochen noch hast du die Katze überhaupt gesehen?“ Er schüttelt den Kopf und wandte sich an Nevos. „Du hast die Katze doch auch gesehen und auch miterlebt wie Simue mit dem Geisterkapitän verhandelt hat, oder bin ich der verrückte hier unter uns.“ Tolwky war sich nun unsicher ob  zu guter Letzt nicht er es war der hier zu viel Sonne abbekommen hatte.
 1. Heilunde : 18
« Letzte Änderung: 23.08.2012, 13:04:52 von Tolkwy Rotus »

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