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Autor Thema: Keimusho: Verschollen hinter den Mauern der Räuberfeste.  (Gelesen 7448 mal)

Beschreibung: Fushous Gefangenschaft

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Ginsengsei

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Keimusho: Verschollen hinter den Mauern der Räuberfeste.
« Antwort #45 am: 19.10.2011, 01:12:30 »
Die restliche Nacht kauert Fushou auf dem einsamen Stein. Von der Decke tropft das Regenwasser in unregelmässigen Abständen und Fushous Verstand beginnt, unter dem Schlafmangel und der unangenehmen Situation, zu mürben. Als nach Stunden des Wartens wieder etwas mehr Licht in das sonst so dunkle Verlies fällt, weiss Fushou, dass nun der Tag angebrochen ist. Langsam streckt er seine müden, von Kälte und Feuchtigkeit gepeinigten Knochen, sein Magen knurrt und sein Nacken schmerzt ihm von der unangenehmen Haltung.

Auch der Kranich ist wach geworden, seine Haare sind vom Liegen zerzaust und ein Blick auf seinen Gesichtsausdruck verrät mehr als jeder noch so perfekt gesprochene Haiku. Darum wählt Kakita Jiro auch einfachere Worte: "Auch dieser Tag wird von der Nacht verabschiedet nur um dann von seinem jüngeren Bruder abgelöst zu werden! Solange wir noch hier sind bleibt uns nur die Hoffnung auf den jüngsten Bruder der uns die Freiheit schenkt! Für heute jedoch wünsche ich mir nur eine warme Mahlzeit und ein trockenes Verlies."
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Fushou

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Keimusho: Verschollen hinter den Mauern der Räuberfeste.
« Antwort #46 am: 23.10.2011, 09:58:22 »
Fushou lacht laut auf. Er muss bereits verrückt geworden sein. Dann steht er auf und streckt sich. Der Magen knurrt und Durst hat die Wespe auch. Was machten seine Begleiter nur? Hatten Sie ihn einfach vergessen? "Wir sollten unser Glück selbst in die Hand nehmen." Der Blick der Wespe gleitet hinauf zur Schlange, die noch immer ziemlich regungslos am Gitter verharrt.

"Wachen! Wachen!", brüllt Fushou.
« Letzte Änderung: 23.10.2011, 15:31:11 von Ginsengsei »

Ginsengsei

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« Antwort #47 am: 23.10.2011, 16:21:31 »
Fushous Mitbewohner richtet sich auf und blickt erwartungsvoll hinauf zum hölzernen Verliesgitter. Es dauert eine ganze Weile. Dann verdunkelt sich das Licht, welches ins Verlies fällt und die beiden hören schwere Schritte die Stufen herabkommen. In kurzem Abstand folgen weitere Schritte. Noch ehe die beiden Gefangenen jemanden erkennen können, ertönt eine Männerstimme, die Fushou direkt dem Wachtposten zuordnen kann, der ihn und Ikari beim Eindringen in die Festung erwischte: "Ach, die Schlange dann halte ich besser Abstand. Solange einer der beiden schreit, ist auch mindestens noch einer am Leben!" Der Mann lacht und will sich gerade umdrehen um das Verlies wieder zu verlassen, da steht hinter ihm die Schlange der Berge. Erwartungsvoll war er sofort zum Verlies geeilt in der Hoffnung, dass einer der Gefangenen sich einen Schlangenbiss zugezogen hat. "Was ist los? Sterbt ihr schon, törichter möchte gern Samurai!?", richtet er seine Worte an Fushou und nimmt dabei mit geübtem Handgriff die Bergviper hinter dem Kopf und richtet ihre und seine Augen auf den Tsuruchi.
« Letzte Änderung: 23.10.2011, 16:22:15 von Ginsengsei »
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« Antwort #48 am: 24.10.2011, 09:54:55 »
"Orochi." Abfällig spuckt Fushou auf den Boden und blickt dann hinauf, in die Augen der beiden Schlangen. "Nennt ihr euch deshalb "Schlange der Berge?" Fushou lacht abfällig. Noch bevor Orochi antworten kann fährt die Wespe fort. "Ich fordere euch zu einem Duell. Wenn ich gewinne, lasst ihr uns beide frei. Wenn ihr gewinnt, werde ich eure Fragen beantworten."

Ginsengsei

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« Antwort #49 am: 24.10.2011, 16:52:03 »
Orochi grinst nur müde. Dann zieht er aus den Untiefen seines Rachen eine ordentliche Portion Spucke und rotzigen Schleim und katapultiert diese mit einem lauten "Chrrrrr Püü" durchs Gitter in die Richtung der Wespe. Fushou rechnet aufgrund der akustischen Warnung natürlich mit dem Angriff und macht einen flinken Satz bei Seite, bevor er sich einer solchen Erniedrigung Preis geben muss.

"Pah, das ich nicht Lache: Meine Fragen beantworten! Was glaubst du eigentlich warum du noch am Leben bist?! Den einzige Weg für dich aus diesem Verlies, würdest du mit deinem Kopf bezahlen! Den ich würde ich dann aufgespießt an einer Stange neben das Eingangstor stellen und jedem präsentieren der meint er könne sich mit der Schlange der Berge anlegen!" Orochi redet sich, ob Fushous Dreistigkeit, förmlich in Rage. Offensichtlich scheint er dem Tsuruchi begreifbar machen zu wollen, dass dies hier kein Spiel ist sondern jeder Zeit tödlich enden kann.
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Fushou

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« Antwort #50 am: 24.10.2011, 18:06:55 »
"Und was meinst du, passiert, wenn du uns einfach so tötest? Wir haben euch mit zwei Mann ordentlich aufmischen können, was meint ihr, was ein Suchtrupp wohl mit euch machen würde? Oder glaubt ihr, ihr wärt nicht zu finden? So wie ich euch nicht gefunden habe? Und mit welcher Magie wollt ihr euch vor einer Shugenja schützen? Du weist gar nichts." Zum Ende hin wird Fushou immer lauter, so dass zweifelsohne nicht nur Orochi seine Worte hören würde.[1]
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Ginsengsei

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« Antwort #51 am: 28.10.2011, 00:22:24 »
Die Schlange der Berge, fährt sich mit einer Hand übers Kinn, so als ob er tatsächlich zumindest für einen Moment in Erwägung zieht Fushous Androhungen glauben zu schenken. "Die Schicksale waren beim ersten Mal gegen uns! Beim letzten Mal bist du nur knapp mit dem Leben davon gekommen und deine jämmerlichen Begleiter haben wir in die Flucht geschlagen, wie ein Tiger einen Haufen Hühner! Falls sie es sich je zu trauen sollten noch mals einen Versuch zu starten, werden wir sie erwarten und diesmal werden sie noch vor unseren Mauern in die Knie gehen und ihr Schicksal erfüllen!" Bestimmtheit liegt in Orochis Stimme.
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« Antwort #52 am: 28.10.2011, 09:12:30 »
"Ihr seid wahrlich ein feiger Hund. Aber ich hatte nichts anderes erwartet." resigniert zieht Fushou sich zurück in seine Zelle.

Ginsengsei

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« Antwort #53 am: 02.11.2011, 03:26:59 »
"..sagte die Maus zur Schlange, ehe Sie an ihrem Gift krepierte." fügt Orochi hämisch hinzu. Dann nimmt er von seinem Gürtel ein zu einem Beutel geschnürtes Tuch und lässt ihn durchs Gitter fallen. "Lasst es euch schmecken, Todgeweihte!" Mit diesen Worten dreht er sich um und verlässt, gefolgt von seinem Kumpanen, den Raum über die steinerne Treppe nach oben.

Zurück bleiben die Schlange, die Wespe und der Kranich und ein Bündel mit trockenem Reisgebäck und ein paar Streifen Yak Fleisch.
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Fushou

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« Antwort #54 am: 02.12.2011, 08:27:05 »
"Wenn er uns wirklich töten wollte, hätte er es längst getan", kommentiert die Wespe knapp und nur für den Kranich hörbar. Es war offensichtlich, das Orochi noch irgendetwas vor hatte. Fushou nimmt sich nur seinen Anteil vom Reisgebäck und reicht den Rest, inkl. dem Fleisch weiter. "In welcher Verfassung seit ihr?", fragt er Kakita Jiro und blickt dabei zur Schlange, während er einen Bissen nimmt.

Ginsengsei

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« Antwort #55 am: 03.12.2011, 23:44:05 »
Kakita Jiro nimmt das restliche Bündel mit einem Zögern entgegen und betrachtet den Inhalt misstrauisch doch mit hungrigem Blick. Es dauert einen kleinen Moment bis er auf Fushous Frage reagiert. Er nimmt ebenfalls einen Teil des Reisgebäcks, dann aber spricht er: "Sollten wir diese Speise überleben so werde ich guter Verfassung sein!" Mit diesen Worten bricht er eine Ecke des Reisgebäcks ab und blickt sich suchend nach der dicken Ratte um. "Nur wer auch in Not mit anderen teilt, wird überleben." merkt er an und wirft das abgebrochene Stück in die Ecke in der er die Ratte zum letzten mal gesehen hat. Das leichte Gebäckstück fliegt ungeschickt durch die Luft und landet auf einer kleinen Pfütze wo es auf der Oberfläche liegen bleibt und still vor sich hin treibt. Es dauert nicht lange und kleine Pfoten platschen durch die Pfütze. Neugierig beschnüffelt der Nager die ihm vorgeworfene Speise. Scheu blickt er sich um, der Kranich und die Wespe verharren still auf ihren Positionen. Dann beginnt er zu knabbern und in kürzester Zeit hat er das Stück, dass beinahe so groß wie er selbst war, verdrückt. Gespannt beobachtet der Kranich die dicke Ratte wie diese gemächlich durch die Pfütze stapft, die Nase hat sie dabei hoch erhoben um die Fährte der Nahrung auf zu nehmen. Zufrieden führt nun auch Jiro das Reisgebäck zum Mund und lässt die Zähne ihn die trockenen Reiskörner krachen.
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Ginsengsei

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« Antwort #56 am: 05.12.2011, 23:19:10 »
Fushou wartet bis Jiro aufgegessen hat dann greift er sich einen Stein, stellt sich in Position unter das Gitter und zielt auf die Schwarze Bergviper. Diese regt sich nicht und scheint die lauernde Gefahr noch nicht erkannt zu haben. Mit ordentlich Kraft hinter seinem Wurf, schleudert er den Stein in Richtung der Viper. Doch er trifft nur eine der Holzstreben und mit einem lauten Klock fällt der Stein wieder nach unten und landet in einer Pfütze neben Fushou. Die Bergviper scheint nun aber aufgeweckt und schlängelt sich langsam aus ihrer knäulartigen Sitzposition um sich in Verteidigungsstellung zu bringen. Hoch bäumt sie sich auf, der Kopf tanzt links und rechts, die kleine schwarze Zunge tastet nach dem Duft der Wespe. Ihr perfekter Panzer schimmert im Halbdunkeln und der Körper gerät in Wallung. Angespannt lauert sie auf eine Reaktion der Gegner währen sie immer wieder unter Fauchen die Giftzähne zeigt.
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Fushou

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« Antwort #57 am: 06.12.2011, 08:12:40 »
Erneut hebt Fushou den Stein auf und zielt damit auf die Viper, fest davon überzeugt, dass der Kranich ihm helfen würde. Doch zuerst musste die Schlange dazu bewegt werden, in Reichweite zu kommen.

Ginsengsei

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« Antwort #58 am: 07.12.2011, 00:12:26 »
Auch Fushous zweiter Versuch die Schlange zu treffen scheitert. Er reibt sich die Augen und hebt wieder einen Stein auf. 'Wenn nur diese Gitter nicht wäre!' Wieder und wieder wirft er den Stein und scheitert, als die Situation der Viper gerade unangenehm zu werden scheint und sie sich zurück ziehen will,  hat Fushou endlich Erfolg! Der Wurf des fünften Steins passt genau durch die Öffnung des Gitters und trifft den langen schwarzen Körper. Fauchend wirbelt Sie herum und starrt auf die Stelle wo der Stein durchs Gitter gekommen ist und ergreift dann die Flucht.

Der Kranich hat sich mittlerweile wieder gesetzt und blickt zu Fushou rüber, seine Mundwinkeln werden von einem Grinsen umspielt und sein Blick ruht auf Fushou, er hebt die Augenbrauen: "Und nun Tsuruchi-san?"
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Fushou

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« Antwort #59 am: 09.12.2011, 08:08:24 »
"Nun könnte ich euch hochheben, damit ihr das Gitter wegschiebt und wir unser Schicksal in die Hände nehmen können. Aber schnell!" Ohne auf eine Reaktion des Kranichs zu warten begibt sich der Hüne unter dem Gitter auf die Knie und reicht seine Hände nach hinten, in der Hoffnung, der Kranich möge auf seine Schultern steigen. "Ich bin sicher, ihr habt einen ausgezeichneten Gleichgewichtssinn."

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