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Autor Thema: Kapitel III - Söhne des Gruumsh  (Gelesen 34680 mal)

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Kâdir Zinopolous

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #240 am: 01.03.2012, 13:52:59 »
Kâdirs Blick bleibt kritisch auf dem fremden Orkblut haften, während er ebenfalls ruhig aber bestimmt seinen Bogen entschultert. Die Geste wirkt nicht bedrohlich, sondern symbolisch wie zum heimlich vereinbarten Gruß - scheinbar haben sich hier zwei Jäger der Wildnis getroffen.

"Wir sind Kundschafter Melvaunts," antwortet Kâdir, "doch nicht dessen Volk. Wir untersuchen Überfälle auf die Handelsrouten und begegneten am frühen Morgen einem Banditenlager. Die Einwohner dieser Gegend sind feindselig, Haravak. Seid Ihr es auch?"

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #241 am: 01.03.2012, 17:48:49 »

"Hätte ich euch nicht längst angegriffen, wären Raub und Mord meine Absicht? Nein, mich müsst ihr nicht fürchten.
Was ihr da sprecht über Banditen und Überfälle erscheint mir töricht. Weiß Melvaunt nichts über die Horde? Seid ihr Menschen blind im Angesicht des Sturms am Horizont?
...
Nun, was soll es mich kümmern. Ich bin den Menschen nichts schuldig."


Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #242 am: 01.03.2012, 18:09:44 »
"Töricht, gewiss!", schaltet sich Liam in das Gespräch ein, "Doch deswegen sind wir schließlich hier, um die Torheit durch das Tor der Erleuchtung zu schicken! Liam Aritchenko, Künstler, Darsteller und Vagabund. Seid auch mir gegrüßt, Haravak und Grunwar."

Tief verbeugt sich der Zwerg, ehe er mit stolzer Stimme weiterspricht.

"Auch Ihr habt nichts zu fürchten, werter Waldläufer. Wenn Euer Urteil lautet, dass es die Horde ist, über die wir unwissend sind, dann sind wir bereit zu lernen. Doch ich höre Trotz in Eurer Stimme. Meint Ihr, dass die Menschen sich bei Euch eine Schuld zukommen lassen haben?"
« Letzte Änderung: 01.03.2012, 18:10:12 von Liam Aritchenko »

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #243 am: 01.03.2012, 18:26:18 »
Vaêl packt seinen Bogen weg und steigt vom Pferd. Dann wendet er sich an den Waldläufer.

"Liam hat Recht. Wir suchen keinen Streit, sondern würden im Gegenteil sogar sehr gerne hören, was ihr zu berichten wisst. Bittet sprecht[1]."
 1. Diplomatie: 27.

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #244 am: 01.03.2012, 19:30:45 »

"Ihr seid ein Zwerg, nicht wahr? Sagt, was denkt ihr über die Menschen? Ich selbst habe mich immer gefragt, ob mein verfluchtes Blut den Hass der Menschen auf sich zieht oder ob es der Hass der Menschen ist, der mich mein Blut verfluchen lässt.
Doch genug davon, ich wählte vor vielen Jahren meinen Pfad und blicke nicht zurück.

Ihr wollt etwas über die Orks wissen? Die Orks sind stark geworden.
Ein Kriegsherr hat sich erhoben. Die Orks nennen ihn Thrull, das bedeutet Herrscher in ihrer Sprache. Er ist groß, selbst für einen Ork und seine Haut hat die Farbe von Fels.
Thrull eint die Stämme, die Orks halten ihn für einen Auserwählten Gruumshs. Immer mehr Krieger schließen sich ihm an und zusammen formen sie die Horde.
Jeden Tag werden es mehr und schon bald wird jeder Ork der Thar unter seinem Banner marschieren. Tausende von Orks werden unter demselben Banner marschieren. Es wird zum Krieg kommen, soviel ist sicher. Thrull wird nicht eher ruhen, bis die Städte der Menschen bis auf die Grundmauern niedergebrannt sind.


Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #245 am: 01.03.2012, 19:46:27 »
Vaêls Miene verdunkelt sich. Seine schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten. Wenn die Orks der Thar vereint sind, wir sie nichts aufhalten können. Die Städte der Mondsee werden brennen. Der See sich rot vom Blut der Toten färben. Ein Alptraum. Doch noch ist es nicht soweit. Noch marschieren die Orks nicht. Es Bestand also Hoffnung!

"Schlimme Kunde, Haravak. Ihr wisst viel über die Orks. Sagt, wisst ihr wo sie sich sammeln? Vielleicht können sie aufgehalten werden."

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #246 am: 01.03.2012, 20:59:48 »

"Die Thar ist voller Ruinen eines vergangenes Reiches. Diese alten Bauwerke zeugen von einstigen Macht der Orks und viele gelten bei ihnen als Kultstätten. Thrull weiß um dieses Erbe und so hat er die Ruinen von Xûl-Jarrak zu seinem Lager gemacht. Die Stämme sammeln sich dort unter seinem Banner und warten darauf die Kriegstrommeln erklingen zu lassen.
Xûl-Jarrak ist etwas mehr als eine Tagesreise gegen Norden. Ich kann euch den Weg weisen, zumindest bis wir den Qualm der ersten Feuer sehen.
Doch sagt, was glaubt ihr dort zu erreichen? Die Orks nehmen keine Gefangene. Wer nicht getötet und gefressen wird, den opfern die Schamanen ihren wilden Göttern."


Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #247 am: 01.03.2012, 21:14:29 »
Vaêls Blick folgt dem Halb-Ork und er schaut gen Norden. Ein Heerlager der Orks, nur ein wenig mehr als eine Tagesreise entfernt.

"Ich danke euch, Haravak und nehme gerne eure Hilfe an. Bitte führt uns zum Lager. Dort wird sich zeigen, welche Möglichkeiten uns offen stehen. Bei Lathander, wenn es einen Weg gibt, das drohende Unheil abzuwenden, werde ich ihn bestreiten."

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #248 am: 01.03.2012, 22:42:49 »
Der Halb-Ork sieht erst Vaêl in die Augen und blickt dann auf den Rest der Gruppe.


"Gilt das für alle von euch? Ihr wollt euch wirklich der Horde in den Weg werfen um eine Stadt wie Melvaunt zu retten?"


Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #249 am: 02.03.2012, 00:16:12 »
Der Kleriker lächelt milde.

"Ich verstehe eure Sorge, Haravak und auch, dass ihr Melvaunt als einen Schandfleck bezeichnet. Die Stadt der Schwerter ist wahrscheinlich keine Bastion des Lichtes. Sie wird mit brutaler Hand von reichen Oligarchen geführt, die jeden Widerstand mit Gewalt ersticken. Sie beuten die Armen aus und verpestet die umliegenden Lande mit ihrem Stahl. Melvaunt ist ein trostloser Ort. Und sicherlich nicht der schlimmste der Mondsee.

Ihr sagtet, ihr seid den Menschen nichts schuldig. Als Träger orkischen Blutes wird man euch hier sicher mit Ablehnung, wenn nicht gar Hass begegnet sein. Ich verstehe eure Gleichgültigkeit. Aber wenn Melvaunt brennt und die Orks die umliegenden Lande brandschatzen, wird sich nichts ändern. Vielleicht verbünden sich die Städte der Mondsee, vielleicht eilt Cormyr zu Hilfe, am Ende werden die Orks zurück gedrängt und der Himmel wird sich Verdunkeln vor den Scharen der Krähen, die auf den Toten niedergehen.

Könnt ihr das? Den Blick abwenden, vor so viel Leid? So viel Tod? Ich kann es nicht. Ich habe die Menschen der Mondsee gesehen. Ich sehe ihre finstren Absichten, aber auch ihre Ängste und ihre Hoffnungen. Niemand hat dieses Gemetzel verdient. Weder die Bewohner Melvaunts, noch die orkischen Stämme. Wenn es in meiner Macht steht, werde ich alles tun, um es zu verhindern. Um den Bewohnern dieser kalten Einöde einen anderen Weg zu zeigen."

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #250 am: 03.03.2012, 15:31:00 »
Jegor mustert den Ork kühl.

"Führt uns zum Lager. Alles andere wird sich zeigen."

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #251 am: 07.03.2012, 01:35:46 »
Haravak nickt und lässt sich in einiger Entfernung zum Lagerfeuer nieder. Sein wilder Gefährte tut es ihm gleich und so verbringt das ungleiche Paar aus der Wildniss die nächsten Stunden bis zum Sonnenaufgang.
Der Schlaf der Gruppe ist unruhig, weiß sie doch nicht ob sie dem Neuankömmling trauen kann. Obgleich die Nachtwache, insbesondere der misstrauische Kâdir ein wachsames Augen auf den Halbork hat, macht dieser verdächtigen Bewegungen, ja versucht nicht einmal ein Gespräch zu beginnen. Es scheint der fremde Waldläufer verbringt die Nacht in einer seltsamen Form des Halbschlafs, bei der er im Schneidersitz auf dem Boden hockt, doch bei dem kleinsten Geräusch die Augen aufreißt.

Am nächsten Morgen wartet Haravak bis die Gruppe das Feuer gelöscht und die Pferde gesattelt hat, dann macht er sich ohne große Worte auf den Weg.
Der Halbork führt die Gefährten durch ein stilles und trostloses Moor, dass sich scheinbar viele Meilen in jede Richtung ausdehnt.
Auf ein Bemerkung Bolmurs hin erklärt der Haravak, dass diese Gegend in der Tat das Stille Moor genannt wird und im Sommer ein heimtückischer Morast ist, auf dessen Grund die Knochen unzähliger unvorsichtiger Reisender liegen. Im Winter hingegen ist das Moor zu einer einzigen harten Ebene gefroren, auf der weit und breit nicht ein Kraut zu sehen ist.
Die meisten Tiere und Bestien der Thar meiden diesen Ort aus Instinkt und in der Tat kommt es bis zum Ende des Tages nicht zu einer einzigen Begegnung.

Als es dämmert, setzt ein schwacher, aber beständiger Schneeregen ein und mischt sich mit dem Nebelteppich, der über dem Land liegt.
In der Ferne taucht ein schwaches Licht auf und dann ein weiteres. Immer mehr flackernde Feuer schälen sich vor euch aus dem grauen Dunst und dann erheben sich die Zinnen einer Zitadelle aus ein Nebelschleier. Wie die Finger einer verkrüppelten Hand erhebt sich das Bauwerk über einen gewaltigen schwarzen Felsen.
Die tanzenden Lichter - es müssen dutzende sein - sind in etwa einer halben Meile um die Zitadelle herum verteilt. Als sich der Nebel immer mehr lichtet, erkennt ihr, dass sich ein Lager aus Zelten und grob gezimmerten Hütten um jedes der Feuer gruppiert. Obwohl ihr noch mehr als einen Pfeilschuss von der Festung entfernt seit, könnt ihr das Treiben hunderter, wenn nicht tausender Orks hören, dass aus den Lagern zu euch herüber dringt.




Haravak bemerkt die überraschten Gesichter der Gefährten:


"Xûl-Jarrak, einst Zitadelle der alten Könige, jetzt Festung von Thrull, Kriegsfürst und Häuptling aller Stämme.
Nun verratet mir, wie ihr einer Armee schlachtbereiter Orks gegenüber tretet um die verfluchte Stadt Melvaunt zu retten."

« Letzte Änderung: 08.03.2012, 01:04:29 von Ultan »

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #252 am: 07.03.2012, 12:16:33 »
Vaêl schluckt, als sein Blick langsam über die Orklager geht und dann auf der dunklen Zitadelle hängen bleibt. Erst jetzt wird ihm das volle Ausmaß der Bedrohung bewusst und er fragt sich, wie man dieser Übermacht entgegentreten soll. Die Worte des Halb-Orks dringen wie von fern an sein Ohr.

Xûl-Jarrak? Vaêl hatte nichts von diesem Ort gewusst[1].
 1. Wissen (Geschichte): 9, Legendenkunde: 5.

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #253 am: 07.03.2012, 15:52:54 »
Eine verfallene Ruine der alten Orkreiche. Jegor kniff die Augen zusammen und versuchte, so viel wie möglich über die Lage in Erfahrung zu bringen, doch er war zu weit weg. Fieberhaft überlegt er, ob es einen anderen Weg gäbe, doch es sah so aus, als müssten sie in Beshabas sauren Apfel beißen.

Der Magier zieht seine Kapuze tiefer in die Stirn, um sich vor dem Regen zu schützen und wendet sich an seine Gefährten.

"Es führt kein Weg daran vorbei. Wir müssen diese Festung betreten."

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #254 am: 07.03.2012, 16:04:29 »
Vaêl schreckt auf und wirft Jegor einen misstrauischen Blick zu.

"Und dann, Meister Petrov? Was habt ihr vor?"

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