Serrah atmet einmal tief ein, ehe sie sich langsam erhebt und den jungen Hitzkopf fixiert.
Dann blickt sie in Richtung des Königs, verneigt sich höflich und sagt: “Eure Majestät, bitte erlaubt mir etwas zu diesen furchtbaren Anschuldigungen zu sagen. Es tut mir sehr leid, dass Euer fröhliches Fest nun unter dieser unschönen Geschichte leiden muss. Wir hatten es vorgezogen, Eure Majestät an diesem Festtag nicht damit zu behelligen. Aber nun bleibt uns leider keine andere Wahl.”
Wortgewandt lässt sie so Adham Cockshaw als Störenfried dastehen, um bereits im Vorfeld die Gunst des Königs in dieser Angelegenheit zu erlangen.
“Mein Name ist Serrah Thalred, Tochter von Lord Ethan Thalred und seiner verstorbenen Frau, Lady Corenna.
Bereits auf unserer langen Reise von den Westufern der Weite bis hierher in die Königsstadt haben wir von den Gerüchten erfahren, die Adham Cockshaw hier in blindem Hass von sich gibt und uns, dem Hause Thalred, vor die Füße wirft. Es hat uns viele Anstrenungen gekostet, diese feigen Lügen von uns zu weisen und bis heute ist es uns offensichtlich noch nicht vollständig gelungen.
Es stimmt, dass Bauern auf den Ländereien der Cockshaw getötet wurden. Und es stimmt auch, dass die Männer unsere Gewänder trugen. Das ist es jedenfalls, was wir bisher in Erfahrung bringen konnten.
Es stimmt hingegen nicht, dass dies im Auftrag des Hauses Thalred oder gar mit dessen Billigung geschah. Ganz im Gegenteil, die Thalreds sind seit jeher für ihre Ehre und Redlichkeit bekannt und auch diese Wellen werden an unseren Wänden zerschellen, wenn die Wahrheit erst ans Licht gekommen ist.
Bereits gestern abend haben wir das Gespräch mit Lord Cockshaw gesucht, um diese unerfreulichen Vorkommnisse mit ihm selbst zu besprechen und ihm zu vergewissern, dass wir nicht hinter diesen Taten stehen. Und, um ihm unsere Hilfe bei der Aufklärung der Vorkommnisse anzubieten. Denn auch das Haus Cockshaw ist genau wie die Thalreds ein Opfer dieser Intrige. Jemand möchte offensichtlich Feindschaft zwischen unseren Häusern schüren. Dies wird allerdings nicht gelingen, denn wir werden standhaft bleiben. Leider wurden wir nicht angehört, denn sein Sohn, Adham Cockshaw, wies uns ab, so verblendet ist er von seinem Hass. Leider hatte, wer auch immer hinter diesen Taten steht, bei ihm bereits vollen Erfolg.
Am heutigen Vormittag konnten wir schließlich einen ersten großen Erfolg in der Aufklärung der Vorkommnisse erzielen. Wir konnten Clayton Archay, auch bekannt als der Fuchsritter und Feind des Königs, da er immer noch an die Herrschaft der Targaryens glaubt, gefangennehmen. Schon auf unserer Reise nach King's Landing hatten wir von einem seiner Schergen, der uns über den Weg gelaufen war, erfahren, dass er diese feige Tat auf dem Grund der Cockshaws eingeleitet hatte. Es wurden Wappenröcke mit dem Zeichen unseres Hauses gestohlen und bewusst als 'Beweis' zurückgelassen, um den Hass zwischen unseren beiden Häusern zu schüren. Und auch der Fuchsritter selbst gab dies mittlerweile zu. Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt in Eurer Gefangenschaft, Eure Majestät. Wir haben ihn gegen Mittag der Stadtwache übergeben. Leider wissen wir noch nicht, wer ihn dazu beauftragt hat, aber auch dies ist nur eine Frage der Zeit bevor wir denjenigen vor Euren Thron bringen, um die Gerechtigkeit Eurer Majestät zu erfahren!”
Serrah beendet ihr Plädoyer mit einer weiteren Verneigung vor dem König.