Syndalla nickt und grübelt einen Moment.
„Also gibt es doch noch Überlebende...aber wahrscheinlich nicht mehr lange. Nun wir können die Tunnel jederzeit verlassen...jedoch fürchte ich werden wir damit direkt in das Herz der Invasion stoßen. Es klingt wie Selbstmord. Die einzig andere Möglichkeit ist es das Ende des Rohrs zu erreichen. Dann kommen wir wahrscheinlich dorthin, wo all das Abwasser landet. Der Empfang muss dort besser sein, genauso wenn wir die Tunnel verlassen.“
Erklärt die Assassine, als beide plötzlich ein leises Zischen von weiter vorn vernehmen, gefolgt von einem lauten Krachen. Es scheint aus einer der vielen Abzweigungen zu kommen.
Nach einer Unendlichkeit des Nichts, getrieben von den letzten Gedanken des Verrates, erwacht Bruder Aguares. Sein Körper fühlt sich taub an, seine Gedanken betäubt, doch sein Durst nach Rache heiß. Aber wie konnte das sein? Die verdammten Eldar haben ihn getötet, ihn und sein gesamtes Team im blutigen Dreigestirn. Ein Hinterhalt wie es für die Xenos üblich ist. Die Schmerzen sind frisch in seinem Gedächtnis, genauso wie das Ausfallen der Lebenszeichen seiner anderen Bruder in den Anzeigen seines Helms und dennoch kann er wieder denken, spürt seinen Körper wieder erwachen und keinen Schmerz. Laut vernimmt der Blood Angel ein Zischen, spürt wie ein eiserner Griff ihn hält und langsam frei gibt. Sein Augen nehmen jedoch nur Schwärze wahr. Der Griff löst sich, Aguares glaubt einen Moment im freien Fall zu sein, ehe seine Rüstung zum Leben erwacht. Wie mit einem Donnern erwachen die Servos und stützen seinen Fall. Sein Anzeigen erwachen wieder zum Leben und einen Moment später beseitigen die eingebauten Biomonitore jedes Gefühl der Betäubung. Bruder Aguares ist erneut zum Leben erwacht. Er nimmt das grau von Beton wieder, seine Sensoren zeigen den Geruch von Abwasser an und er scheint aus einer Stasiskammer gefallen zu sein, kniet am Boden...doch er ist nicht allein. Eine zweite Kammer mit einer zweiten Gestalt, die davor kniet, ist ebenfalls da. Sie trägt eine ebenso schwarze Servorüstung wie er mit den Insignien der Deathwatch und eines anderen Ordens. Die Rüstung ist überzogen mit alten Blutspuren, welches ein dunkles Muster ergeben. Niemand aus seinem alten Team. Anscheinend ist er der einzige Überlebende.
Ein verpasste Chance, ein Hinterhalt, eine erwartete Falle und doch nicht. Der Einsatz war schwierig, der Köder zu verlockend, die Falle zu offensichtlich und dennoch konnte sich das Imperium nicht die Chance eingehen lassen einen Himmlischen zu töten. Die erhaltene Informationen waren solide, nicht gefälscht und zu präzise, um aus der Luft gegriffen zu sein. Kerith hatte schon oft mit den Tau zu tun und deshalb wurde er ausgewählt am Einsatz teilzunehmen. Die Mission war eindeutig. Den Hinterhalt der Tau umgehen, den Himmlischen ausschalten und danach die Truppen bei der Eroberung unterstützen. Es lief alle wie geplant und der Himmlisch war wirklich da, aber der Hinterhalt...kam auf anderem Wege. Sie wurden nicht von Kroot bedrängt, nicht von Tarnanzügen angegriffen oder von den Tau bedrängt. Nein aus dem Nichts erschienen die Eldar, die verhassten Xenos töteten alle und Kerith konnte nur zu sehen wie das Leben seiner Bruder und sein eigenes erlosch.
Oder doch nicht? Kerith konnte denken, sein Körper fühlt sich taub an und seine Servorrüstung scheint ausgefallen. Sein analytischer Verstand konnte nur zu einem Schluss kommen. Er lebt, wenn auch nicht voll Einsatzfähig ist. Nach und nach kommen mehr Empfindungen dazu. Ein eiserner Griff, ein lautes Zischen und das leise Summen der Servos. Der Griff löst sich, die Taubheit fällt langsam ab und seine Rüstung scheint sich wieder hochzufahren. Dennoch knickt der Astartes ein und kracht auf alle viere, als er noch vorne fällt. Aber seine Gefühl kehrt zurück, seine System schalten sich an und er kann das Grau des Betons sehen, das Abwasser riechen und sein Leben spüren. Der Raven Guard waren am Leben und nicht allein. Eine weitere Gestalt in der Heraldik und Farbe der Deathwatch ist ebenfalls im Raum.