Bis zum Punkt, den ich gleich zitiere, schließe ich mich der Meinung Mahlakars an. Auf die Punkte danach ist Mahlakar nicht eingegangen, also werde ich dabei paar Worte zu verlieren.
@Hitze: 55° wäre in der Wirklichkeit wohl auch kaum jemand noch reisend unterwegs. Gibt durchaus Gründe wieso man in einer richtigen Wüste des Nachts reisen und tagsüber schlafen soll
Mir wäre nicht bekannt, dass das Wüstenleben nachts stattfindet, sondern die Hauptaktivitätsphasen in den Morgen und Abendstunden sind. Aber so sind die Tuareg dafür bekannt, auch bei Temperaturen von 45-50° Celsius durch die betreffenden Gebiete zu reisen und ihre Tiere dabei durch die Gegend zu treiben
[1]. 55° ist natürlich eine besonders massive Hitze, zum Vergleich sind die Hitzeextrema auf der Erde bei herkömmlicher Messung bei etwa 58° in Libyen und mit Satellitenmessung 70,7° Celsius in der iranischen Wüste
[2]. Allerdings sieht Pathfinder vor, dass man bereits ab 110° Fahrenheit, also ab 43,3° Celsius Lufttemperatur Betäubungsschaden im 10-Minutenrhythmus nehmen wird (ab 32° übrigens schon im Stundentakt). Dabei ist es relativ egal, ob man sich bewegt oder nicht, die Ausnahme sind tiefe Schattengebiete, sich in Wasser zu baden, Elemente trotz zu wirken etc. - Man stelle sich vor, wie jedes Kind, welches in der Sahelzone lebt, sofort durch die Hitze im Sommer bewusstlos werden muss.
Deswegen sehe ich es wie Mahlakar und stelle den Charakter und Menschlichkeit in den Vordergrund meines rollentechnischen Denkens und keine Regelerwägungen, sonst dürfte ich nicht einmal mehr in die Sauna gehen, weil man ab 140° Fahrenheit oder 60° Celsius Feuerschaden bekommt. Sicherlich wird man sich nicht ewig in einer Sauna aufhalten können, aber ich bin noch nie mit Verbrennungen oder Kohlelunge bei Temperaturen von 80° - 130° Celsius aus der Sauna gekommen.
Denn wenn ich 15-Minuten sauniere, bekomme ich an einem schlechten Tag 3W6 Feuerschaden
. Oder anders ausgedrückt, ich habe nichts dagegen, dass der Spielleiter das eher wohlwollend behandelt, auch wenn es natürlich eine große Anstrengung für unsere Charaktere sein dürfte. Da sollten die Regeln sicherlich nur eine Richtlinie sein, da sie für das ORPG zu wenig simulatorisch sind.
Außerdem ist es so, dass Tia'tha bei Kaveh nicht einmal anhand des Zaubers feststellen konnte, ob er an Vecor glaubt oder nicht (obgleich sie es natürlich aus anderem Zusammenhang nach wie vor weiß), dementsprechend würde es auch hinken, da Tia'tha in dem Punkt Kaveh ja nicht überlegen wäre, sondern einfach auf statistische Gesetze hoffen müsste, dass ich meine 60%-Erfolgschance irgendwann mal versiebe. Anhand dieser Tendenz ist Kavehs Willen Tia'thas Enttarnungsversuchen 6 zu 4 überlegen. Du willst es also aus einer anderen Haltungen beweisen, nämlich nicht aus der Haltung der Überlegenheit, sondern aus der Haltung, dass du das Ergebnis bereits kennst und einfach den Vorteil hast, dass irgendwann die Wahrheit in statistischer Zwangsläufigkeit ans Licht kommen muss. Smiley
Tia'tha kennt sich mit Magie und ihren Kräften aus. Sie weiß halt, dass niemand auf Dauer einer geistigen Befragung wiederstehen kann. Was aber nicht heißt, dass sie deine geistige Kraft in Game nicht durchaus unterschätzt haben mag. Die wenigsten die sie in ihrem Leben getroffen hat werden so gute Rettungswürfe gehabt haben wie du. Insofern wird sie schon von dir überascht sein und deine Worte im Nachhinein nicht mehr als reine Angeberei abtun.
Aber mal ein Beispiel wogegen du dich überhaupt nicht wehren kannst: Empathy. Und Wenn Tia'tha so was beherrscht geht sie auch davon aus, dass die Bösen etwas ähnliches möglicherweise können. Und das könnte schon gute Hinweise bei uns liefern dass etwas im Busch ist.
Ich hoffe ihr werdet euch nicht aufregen, wenn ich das benutze - und dabei dann auch euch mitbetreffe.
Schön, dass wir uns da einig geworden sind.
Empathy ist da übrigens kein Problem, auch wenn du oberflächliche Emotionen wahrnehmen kannst. Das zwingt meinen Charakter zu keinem Handeln und darum ging es ja letztendlich, wie Mahlakar nochmal betont hatte. Die Fingerübungen in den Nuancen der Argumentation mag das eine sein, aber es ging ja um die weiten Grundsatz und nicht darum, in irgendwelche Kleinigkeiten abzudriften, welche nicht dazu taugen, die Gesamtargumentation zu beeinflussen. Das heißt unabhängig von den Deskriptoren bleibt eine Handlung durch einen Spieler, welche einen Mitspieler zu etwas zwingt, was er nicht möchte, eine Gefahr für den Gruppenfrieden. Da ist das relativ gleich, ob es eine Compelling Voice, ein Charm Person, ein Dominate Person oder ein Feuerball ist. Es ist ganz menschlich. Was hilft, baut Vertrauen auf, was schadet, beschädigt das Vertrauen, auch wenn ich den diogenesischen Grundsatz, wie von Stobaios überliefert, ja nachvollziehen kann:
"Other dogs bite only their enemies, whereas I bite also my friends in order to save them." - Aber so sehr ich Diogenes von Sinope schätze, ist es für ein Gruppenspiel schädlich, wenn solches Verhalten nicht im Vorfeld abgesprochen ist, weil wir auch alles empfindliche Menschen sind, die ungern Kontrolle über etwas verlieren, was sie gern haben.
Aber diesen Punkt haben wir ja jetzt ausreichend niedergelegt.