Charakter (Anzeigen)Kindheit und Jugend:
Schon lange hat Silvara ihre Kindheit verdrängt und vergessen. Jahzehnte ist es her, dass sich die heutige Elfenfrau in ihrer Heimat aufgehalten hat. Dabei war sie zu Anfang nichts weiter als eine kleine Elfe unter Vielen.
Schon in frühen Jahren zeigte sich ihre starker Charakter und ihr Durchsetzungsvermögen. Ihre Eltern vermochten der Elfe niemals ihre Grenzen aufzuzeigen, doch liebten sie Sie von ganzem Herzen. Dennoch war in Silvara's Herzen eine Dunkelheit, die zu ihrem Glück keiner bemerkte. Auch wenn sie immer wieder in kleinere Schwierigkeiten geriet, konnte das einnehmende, unschuldige Lächeln der Elfin ihr immer wieder einen schnellen Weg heraus bahnen.
Als sich die ersten Anzeichen ihrer Kräfte zeigte, war sie kaum mehr als ein Kind. Dennoch brannte sie darauf ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln, genoss die Kraft der Geister. Genoss es sich mit ihnen zu messen und sie zu unterwerfen. Während alle anderen in dem kleinen Dorf skeptisch ob der Kräfte es jungen Mädchens waren, vergingen dennoch Monate und Jahre, bevor man die Augen vor der wachsenden Macht der Elfin verschließen konnte. Erst als sie schon die Grundlagen selbst erlernt hatte, schickten ihre Eltern sie mit traurigen Blick fort zu einem Lehrmeister. Während ihre Eltern nur schwer verkrafteten, das ihr einziges Kind sie schon so früh verlassen sollte, war es Silvara gleich. Ihr Herz fühlte nichts für ihre Eltern. Manchmal verachtete sie sich selbst, weil sie anders war. Weil sie nur selten etwas fühlte. Und fast immer nur dann, wenn sie die Macht der Geisterwelt erschloss.
Lehrzeit:
Sie ging erfreut zu ihrem zukünftigen Lehrmeister Lorati, einem alten Shamanen der fast eine Woche entfernt von ihrem Dorf wohnte und dort eine kleine Gruppe von Elfen leitete. Der gutmütige Mann war der Erste, der der Elfe Grenzen zeigte und sich ihrem Willen gewachsen zeigte. Doch auch er vermochte nicht gänzlich in das Herz der Elfin zu schauen und während er sie nur langsam in tiefere Geheimnisse einweihte und sie bremste, erkannte er langsam, dass Silvara zwar jedem seiner Worte gehorchte und den Elfen in der Stadt half, aber ihre Beweggründe darin ein tiefe, in ihrem Inneren verwurzelte Ehrhaftigkeit war. Gab sie ihr Wort, brach sie es nicht. Hatte er eine Regel, brach sie sie niemals. Dennoch wand sie sich wie eine Schlange um diese Grenzen, übertrat sie nie, hölte sie jedoch aus mit allen Mitteln, die die Regeln hergaben. Zunehmend weniger brachte er der jungen Elfe bei, versuchte ihr vielmehr Werte und Anstand, Nächstenliebe und Freundschaft zu zeigen. Und während die Elfenfrau nickte und lächelte, jedes seiner Worte aufzusaugen zuschien, erreichte es niemals ihr Herz. Mit großer Hingabe und Disziplin lernte sie auch ohne Lorati immer tiefer in die Geisterwelt vorzudringen.
Sie merkte bald wie viel schwieriger es war sich alleine fortzubilden, drängte ihren Meister immer wieder ihr mehr zu zeigen, der sich jedoch ihrer immer unsicherer wurde.
Eines Tages überschritt sie dann die Grenze. In seiner Abewesenheit versuchte sie mehr zu lernen, als ihr Lehrmeister ihr erlaubte. Sie las die privaten Tagebücher ihres Meisters, seine Aufzeichnungen, Schriftrollen mit Magie und experimentierte mit einigen seiner magischen Gegenstände.
Doch Lorati kam früher als erwartet zurück, statt für fast eine Woche fort zu sein, kam er am gleichen Abend und überraschte die Elfin dabei. Einige Minuten lang bedrängte er Silvara mit Worten, versuchte ihr Vernunft einzureden. Versuchte zu verstehen, was sie hier tat. Versuchte zu erkennen, wie stark er gescheitert war.
Irgendwann jedoch wurden aus vorwurfsvollen, bedachten Worte schon bald Worte voller Zorn und Hass. Schmerzende Worte bis Silvara und Lorati beiderseits ein tödliches Glühen in den Augen aufwiesen.
Wenn sich Silvara an die geladene Situation heute erinnert, weiß sie nicht mehr wer zuerst die tödliche Kraft der Geister anrief. Wer zuerst aus Worten Taten werden lies. So oder so war der Kampf ausgeglichen, die Willensstärke seiner Schülerin war seiner ebenwürdig, ihre Kraft enorm.
Sie gewann das Duell, aber nur knapp. Ausgelaugt und gänzlich erschöpft schaffte sie es zuletzt ihren Lehrmeister in die Knie zu zwingen. Vielleicht war es auch nur, weil er im Gegensatz zu ihr noch immer Hemmungen verspührte sie zu verletzten. Sie war im Begriff ihren Lehrmeister zu töten, als sie Stimmen außerhalb der Hütte hörte. Ihr Kampf und ihr Streit schien die Aufmerksamkeit einiger Dorfbewohner erregt zu haben.
Zu schwach für eine weitere Auseinandersetzung griff sie einige Gegenstände in ihrer Reichweite und flüchtete aus dem Dorf, ihren Lehrmeister verendend auf dem Boden zurücklassend. Doch Lorati starb nicht. Angeblich jagt er die nun verstoßene Elfe noch heute, obwohl sie sich schon lange außerhalb des Reiches der Elfen aufhält.
Die Zeit außerhalb des Reiches der Elfen:
Erst später erkannte sie, dass sie sich nie zuvor derart lebendig gefühlt hatte, als zu dem Zeitpunkt, als sie auf Leben und Tod kämpfte. Als sie alle ihre Fähigkeiten einsetze mit nur einem Ziel. Und auch, dass das Schicksal ihres Lehrmeisters, ob Tod oder Lebendig, ihr nichts bedeutete.
Sie verließ das Reich der Elfen und lernte das Leben unter den Menschen, ihre kehlige wiederwärtige Sprache und ihre Gier. Im Gegensatz zu den Elfen waren sie Willensschwach, leicht zu beeinflußen und dumm. Und doch war sie sich des Potenzials dieser Rasse bewußt. Ihre Gier und ihre kurzlebigkeit ließen sie schneller lernen als die Elfen. Silvara, in ihrer Ähnlichkeit zu den Menschen zugleich angewiedert und auch fasziniert, lebte in Dörfern und Städten der Menschen. Und schon bald war sie das erste mal als Söldnerin angeheuert. Bei einem Überfall von Söldnern geriet sie erneut in den Rausch des Kampfes. Lebte, fühlte die Kraft der Natur und der Geister. Die Freiheit der Natur, wie sie sie im Inneren der Städte vermisste, war mit einem mal da. Sie kämpfte mit der Macht der Geister und ließ ihre Feinde lebend oder Tod zurück - ihr war es gleich.
Seitdem hat sie Seite an Seite mit vielen Söldnern gekämpft. Und schon so mancher ihrer Gefährten, der am liebsten vor Furcht zurückgewichen wäre im Angesicht es Kampfes, sah das seltene, überaus zufriedene Lächeln im Gesicht der Elfin, als der Kampf begann. Ein Lächeln, dass sie wunderschön und zierlich erschienen lies und seltsam im Angesicht des Todes erschien.
Schicksalhafte Begegnungen:
Silvara erreichte kurz nach ihrer Flucht aus dem Elfenreich erschöpft ein Gehöft der Menschen. Mühsam schleppte sich die Elfe, noch immer erschöpft von dem Kampf mit ihrem Lehrmeister, aus dem Wald auf die groben Gebäude der Menschen zu. Sie vernahm Geräusche aus einem der Gebäude, die sie erst später als Musik erkennen sollte. Wenige Meter vor dem Gasthaus zischte ein Pfeil an ihr vorbei und blieb zitternt im Boden stecken. Drei Elfen hatten sie verfolgt und eingeholt. Zwei von ihnen standen dort mit Klingen aus Stahl, ein weiterer mit einem Bogen. Als die Tür des Gasthauses aufging und eine weitere Elfe zu sehen war, dachte Silvara ihr Leben sei beendet. Doch das Bild das sich der Fremden ergab, war ein anderes.
Eine mit blutigen Wunden und erschöpfte Elfin, gehetzt von drei weiteren Elfen. Silvara erkannte den Zweifel in den Augen der Fremden und setzte ihren verzweifelsten und flehensten Blick auf, der nicht einmal gespielt war. Leise, mit erstickter Stimme flüsterte sie der Elfin zu: "Helft mir bitte. Sie fürchten die Kräfte der Geister und Natur und wollen mich deswegen töten! Mein Lehrmeister ... wurde von ihnen ermordet."
Tränen rannen über ihr Gesicht, während ein weiterer Pfeil diesmal nur knapp ihr Bein verfehlte und die beiden anderen sich näherten. Plötzlich schien der Boden unter ihren Verfolgern selbst zum Leben zu erwachen, Wurzeln und Ranken griffen nach den Beinen der Elfen.
Mit letzter Kraft schuf sie einen flammenden Dolch und um sich zu verteidigen. Doch keiner ihrer Angreifer war dem Pflanzenangriff entkommen, alle drei wurden vom Erdboden selbst festgehalten. "Diese hier steht unter dem Schutz der Natur. Kehrt um, oder sterbt." hörte sie Worte in ihrer eigenen Sprache, gefolgt von dem Sirren einer Bogensehne. Kurze Zeit später waren die drei Verfolger wieder im Wald verschwunden. "Mein Name ist Aiwëtaurnís. Komm herein und iss etwas. Du schuldest mir eine Erklärung."
Es war ein langer Abend, in dem sie der Elfe ihre Sicht der Dinge darlegte. Wie sie stets zurückgehalten wurde, ihre Kräfte nicht verstanden und gefürchtet wurden. Und sie nun wohl nicht mehr in das Reich der Elfen zurückkehren würde, sondern sich in dieser ihr fremden Welt zurecht finden würde.
Söldner Kämpfe:
Es geschah vor einiger Zeit als Silvara einem Händler diente, dessen Geschäfte im Nachhinein gesehen vielleicht nicht ganz ehrlich gewesen waren. Zumindest geschah es, dass selbiger mit einem anderen Händler in Streit geriet und schon bald beide Händler zu den Waffen ihrer Söldner riefen. Die Zahl der Söldner war ausgeglichen und auch der Kampf war nicht von leichter Natur. Ihr Widersacher, ein menschlicher Söldner mit einer langen Gleve, verstand es auf den Zweikampf und kämpfte mit bitterer Leidenschaft. Erst als einer der anderen zu Boden ging, endete das Duell zwischen Elfe und Mensch - ohne einen eindeutigen Sieger hervorgebracht zu haben. Lächelnd nickte sie dem Krieger zu, als der Händler klein beigab und damit verhinderte, dass es Tote gab. Während er seine Waffe zu Boden legte, ging sie einige Schritte zu dem verletzten Kammeraden des Menschen und versorgte seine Wunden. "Der Tod sollte nicht sein und ohne böses Blut verlassen wir diesen Ort." sagte sie zu den 5 anderen Söldnern, während die Händler nun besonnener Diskutierten.