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Autor Thema: Kapitel I: Willkommen im Dreck  (Gelesen 22551 mal)

Beschreibung: Unterwegs in Falkrest

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Belat Olden

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #75 am: 14.05.2012, 00:34:29 »
Wieder hatte Belat sich zurückgelehnt. Er mochte die Spannung nicht. Trotzdem war das Angebot  sich zur Mittagszeit wieder zutreffen sehr in seinem Sinne - direkter Zugang zu zum alten Nanther konnte Gold Wert sein. Wortwörtlich. Und wenn es was mit der Suche nach dem Goldjungen zu tun hatte, dann würde Jurijs Gruppe so oder so auf sie zurück kommen müssen. Oder auf andere Halsabschneider die sich auf das das Verfolgen von Beute in einer Stadt verstanden. Aber die kannte Jurij nicht. Den Fuß hatte er in der Tür.

Jetzt muss ich nur noch Mival davon abhalten dass er einen von denen so reizt dass der ihn die Nase oder schlimmeres Brach. Söldner waren da gewöhnlich kürzer angebunden als Stadtvolk.

"Gerne, bis Morgen. Und in der Stadt auf, wo ihr hintretet. Der Lokalkolorit könnte euch sonst an den Stiefeln kleben bleiben" Belat sah Mival an. Der war sicher alles andere als Zufrieden mit ihm.

Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #76 am: 14.05.2012, 09:47:11 »
"Daran erinnere ich mich noch recht gut. Nicht gerade das beste vom Besten was hier auf den Straßen zu finden ist." nach diesen Worten konzentrierte sich Jurij auf das Fleisch vor sich und die restlichen Getränke. Nunja, wobai hier nicht wirklich viel mehr vor ihm stand. Den Wein wollte er nicht nach dem Brand anrühren und das Wasser hatte nur einen vorteil. Es konnte problemlos getrunken werden. Also trank er die nächste Zeit das Wasser. Jedenfalls bis die Schankmaid den neuen Brand gebracht hatte. Als dieser auf dem Tisch stand, tauschte Jurij recht bald das Wasser gegen den Brand.
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Thokk Ruokhren

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #77 am: 14.05.2012, 11:47:26 »
"Hm.", also wusste man letztendlich doch nicht, ob der Kaputzenträger nun nur ein Schwätzer war, oder tatsächlich auch irgendetwas konnte. Bei den letzten Worten hatte Thokk den Eindruck, dass sie wohl demnächst gehen würden, aber andererseits schien Thokk die Zeit dafür noch nicht gekommen und sie hatten ja eh vor hier zu übernachten. So nahm er sich nochmals von dem Fleisch, dem Brot und dem Bier. Er hatte nicht den Eindruck, das hier irgendjemand erzählen wollte was letztendlich los war und sein Atem war ihm zu schade, als dass er ihn für etwaige Fragen verschwenden wollte und so aktzeptiert er sein Nicht-Wissen über die zwei mit am Tisch sitzenden.
« Letzte Änderung: 14.05.2012, 11:53:32 von Thokk Ruokhren »

Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #78 am: 14.05.2012, 22:18:58 »
Die fünf genossen das Bier und das gute Essen im Silbereinhorn. Obwohl sich von allen Anwesenden Jurij und Belat am besten miteinander verstanden, wurde die Stimmung auch beim Rest mit fortschreitender Stunde gelöster. Gegen Ende hatten die meisten den alkoholischen Getränken soweit zugesprochen, dass sie zwar nicht betrunken, aber immerhin angeheitert waren. Da sie sich hauptsächlich mit sich beschäftigten und kaum um die anderen Gäste der Gaststätte kümmerten, konnten sie nicht viel Neues mehr in Erfahrung bringen. Nur Mival gelang es bei einem Flirt mit einer hübschen blonden Bedienung noch ein paar Gerüchte aufzuschnappen. Besonders fruchtbar war das Gespräch allerdings auch nicht gewesen, da der Wirt Arcos die junge Dame, die offenbar seine Tochter war, mit hochroten Kopf zurück an die Arbeit drängte, nachdem er sie mit dem geheimnisvollen Mann hatte reden und lachen sehen. Das Mädchen verzog entschuldigend das Gesicht, tat aber wie ihm geheißen. Später am Abend konnte Aiwëtaurnís hören, wie sich Arcos am Tresen über die "unverschämten Burschen" ausließ, die es alle nur auf seine Töchter, ihre Unschuld oder ihre Mitgift abgesehen hätten. Sie musste dabei unwillkürlich schmunzeln.

Gegen elf Uhr verabschiedeten sich Belat und Mival schließlich von den anderen. Ehe die beiden den Heimweg antraten, verständigten sie sich gemeinsam mit den anderen darauf, dass sie sich am nächsten Tag zur zehnten Stunde vor dem Silbereinhorn wieder treffen wollten. Jurij, Thokk und Aiwëtaurnís baten danach den Wirt, ihnen die Unterkunft zu zeigen, die ihnen durch Lord Nanthers Schriftstück zugedacht worden war. Weil nicht mehr viele Gäste da waren, führte Arcos sie persönlich hinauf. Sie konnten auf den ersten Blick sehen, dass das Zimmer sicherlich nicht das teuerste des Hauses war, weil es vier Betten auf enthielt und weder besonders groß noch besonders schön eingerichtet war. Es war jedoch sauber und strahlte durch seinen lodernden Kamin eine rustikale Behaglichkeit aus. In der Ecke stand sogar ein Waschzuber, was Jurij wohlwollend zur Kenntnis nahm. Auf seine Bitte brachte ein halborkischer Diener mehrere Eimer Wasser nach oben. Das war zwar nur lauwarm, aber Jurij genoss es dennoch, sich den Schmutz der letzten Tage aus dem Körper zu waschen. Thokk und Aiwëtaurnís taten es ihm schließlich gleich.

Als Thokk und Jurij am nächsten Morgen erwachten, war das Bett der Elfe leer. Sie wunderten sich zunächst, fanden ihre Begleiterin dann aber nach kurzer Suche schon wartend im Gastraum vor. Aiwëtaurnís erzählte ihnen, dass sie Silvara beim ersten Licht des Tages mit den besten Wünschen zum Tor hinaus gebracht hatte. Gemeinsam begaben sie sich nach einem knappen Frühstück zum Anwesen der Familie Nanther, das sie ein paar Minuten vor der Zeit erreichten. Die Sonne stand noch tief am Himmel und tauchte die Stadt in der kühlen Morgenluft in ein angenehmes rötliches Licht. In diesem Moment wirkte das Falkrest tatsächlich schön.
« Letzte Änderung: 14.05.2012, 22:23:15 von Taris »

Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #79 am: 15.05.2012, 11:00:45 »
Das Bad am Abend hatte Jurij richtig erfrischt und nun nach einer Rasur sah er auch nicht mehr wirklich wie ein dahergelaufener Söldner aus. Nun, und dank der sauberen Sachen und geputzten Rüstung, wirkte er mehr wie ein Wachsoldat oder ähnliches im höheren Rang. Auch hatte er dank dem Treffen mit Aurorum und dem Festschmaus am Abend viel bessere Laune als auf den letzten Wehen der Reise. Jedoch hatte er kaum Zeit für die Schönheit des Morgens, oder besser gesagt übertünchte es für ihn nicht die Wahrheit der Stadt. Denn wie heißt es, eine Rose ist nur so lange schön, solange du nicht ihre Dornen spürst.

Als sie dann das Haus Nanther erreicht hatten, zögerte Jurij nicht lange. Er klopfte an die Eingangstür und verkündete, als eine Person das Kuckloch öffnete, dass die Mannen da seien, welche der Fürst sprechen wollte.
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Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #80 am: 15.05.2012, 11:26:23 »
Es dauerte nicht lange, bis die Tür aufging und sie in den Innenhof gelassen wurden. Der Innhof wurde von drei Seiten von dem eigentlichen Anwesen umschlossen, wobei der linke Trakt dem Geruch nach die Küche und Diensträume enthalten musste. Im rechten Flügel befand sich ein kleiner Stall für etwa ein halbes Dutzend Pferde, der aber nicht belegt war. Der Torwächter überquerte mit den drei Gefährten den Hof und öffnete ihnen die Tür zum Hauptgebäude. Als sie eintraten, öffnete sich vor ihnen eine Empfangshalle, an deren Ende sich eine Treppe befand, die auf zwei Seiten nach oben führte. Am Fuße der Treppe standen zwei Wachmänner in roten Umhängen, die die Ankommenden ohne eine Miene zu verziehen musterten. In die Decke des Raumes war in ca. 4m Höhe eine Kugel eingefasst, die ein mattweißes Licht ausstrahlte. Der Boden bestand aus sorgfältig verlegten Eichendielen, die wie die Treppe zum Teil mit einem grünen Teppich bedeckt waren. Auch die Möbel waren aus dunklem Eichenholz und von gehobener Qualität. Es gab sogar eine Vitrine aus echtem Glas, in der eine alte Axt ausgestellt war. Aiwëtaurnís, Jurij und Thokk erkannten sofort, dass es nicht viele Häuser in Falkrest geben konnte, die diesen Stand aufweisen konnten.
Noch während sie den Eindruck auf sich wirken ließen, kam ein älterer Mann die Treppe herunter. Er mochte um die sechzig Jahre alt sein. Er stützte sich deutlich sichtbar auf einen vergoldeten Gehstock mit einem Adlerkopf. Auch wenn er gut gekleidet war und zur Begrüßung ein gezwungenes Lächeln aufsetzte, machte er den leicht zerfahrenen Eindruck eines Mannes, der schon seit Tagen zu wenig geschlafen hatte. „Ah, da seid Ihr ja. Ich habe Euch bereits erwartet,“ begrüßt er die drei. „Wie Ihr sicherlich wisst, bin ich Fürst Woarsten Nanther, das Oberhaupt der mächtigsten Familie in Falkrest.“

Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #81 am: 15.05.2012, 13:37:50 »
Erstaunlich was für einen Reichtum die alten Häuser angehäuft hatten. Besonders der Glasschrank mit der Axt zog die Aufmerksamkeit von Jurij auf sich. Jedenfalls bis der Fürst die Treppe hinunter kam. Sogleich verneigte sich Jurij höflich und hoffte, dass seine beiden Begleiter es ihm gleich taten. Erst nachdem der Fürst ausgesprochen hatte, richtete sich Jurij wieder auf und erwiederte den Gruß mit den Worten: „Es ist uns eine große Freude vor euch gelassen zu werden, ehrenwerter Fürst Nanther.“ Danach wartete er, dass der Fürst das Thema begonn.
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Thokk Ruokhren

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #82 am: 15.05.2012, 13:39:00 »
Thokk trotte am Morgen hinter Jurij her. Er ließ die Stadt auf sich wirken, so in den Stillen morgenstunde war es hier wirklich ganz angenehm - aber so würde es wohl nicht bleiben. Auch den Innenhof des Anwesens betrachtete der Halbork eingehend, ein paar mehr Bäume und mehr Grün wäre von Vorteil befand Thokk und mehr selbst machen, weniger bedienen lassen, aber das war ja nicht sein Ding. Und er war auch kein Stadtmensch. Genaugenommen war er nichtmal ein Mensch. Bei diesem Gedanken atmete Thokk kurz tief aus, wodurch ein Laut eines leichten Seufzens entstand.
In der Empfangshalle angekommen baute er sich zu seiner vollen Größe auf und schaut sich seinerseits die Wachen genau an. Selbst als der Alte Mann erscheind bleibt sein Blick noch einen Moment bei den Wachen bevor er den Alten ansieht. Kurz bleckt er seine Zähne, er hatte entschieden den Alten nicht zu mögen.
"Ihr wisst sicherlich warum wir hier sind. Wir sind er seit kurzem in Falkrest und haben schon gehört, dass einige Söhne verschwunden sind. Vielleicht wollt Ihr uns verraten, ob und wie wir euch helfen können. Und was euch unsere Hilfe Wert ist", sprach er den Alten an, wobei er lächelte und gespannt war auf die Reaktion des Alten, ob er ein Rassist war und nicht mit Ihm reden würde.

Aiwëtaurnís

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #83 am: 15.05.2012, 14:35:57 »
Wie sehr ein Brief doch Türen öffnen konnte. So weit war Aiwëtaurnís bislang noch nie in eines der Häuser der alten Handelshäuser vorgedrungen. Ihre selbst auferlegte Mission regte sich in ihr. Doch sie unterdrückte es dem Handelsherrn ihre Forderungen zu präsentieren. Wenn es stimmte was ihnen Aurorum und Mival erzählt hatten war Fürst Nanther im Augenblick wohl nicht in der Stimmung für Kompromisse. Aber sollten sie ihm helfen können wäre es gewiss möglich ihre Bitte anzubringen. Und so verneigte sie sich, versuchte dabei möglichst präzise die Bewegungen Jurijs zu imitieren. Auf die Idee das vielleicht von einer Frau eine andere Geste erwartet wurde kam sie gar nicht. Gerade hatte sie sich wieder aufgerichtet als sie Thokks Worte vernahm. Das war nicht die richtige Art mit einem verzweifelten Vater umzugehen. Sie beschloß den Worten ihre Spitze zu nehmen in dem sie redete bevor dieser zu einer Antwort ansetzen konnte.
"Auch ich Grüße euch Fürst Nanther. Möge die Sonne Licht auf eure Wege werfen. Wie mein Begleiter schon anmerkt spricht der Wind davon das sich Schatten auf eurer Seele breit machen. Wir sind gewillt euch zu helfen die Schatten zu verteiben, so es in unserer Macht steht, eine Aufgabe die ihr wahrscheinlich jenen Rittern zugedacht hattet, die wir fanden." Sie hoffte mit ihren Worte den doch recht barschen Auftritt des Halborks zu relativieren.

Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #84 am: 15.05.2012, 14:53:12 »
Die Taktlosigkeit des Halborks quittierte Lord Nanther mit einem eiskalten Blick. Für den Rest des Gespräches tat er so, als wäre der Mann überhaupt nicht anwesend. Es war wohl Jurijs und Aiwëtaurnís schmeichelnden Worten zu verdanken, dass er nichts anderes unternahm. Sein Gesicht brachte sein Missfallen jedenfalls deutlich zum Ausdruck. „Seid gegrüßt", sagte er schließlich und ließ sich dann in einen schweren Lehnstuhl fallen, der neben der Treppe stand. "Ich möchte mich nicht lange aufhalten, denn die Lage ist ernst. Ihr habt durch Euer Verhalten meine Aufmerksamkeit erregt. Die Ritter, denen ihr den Brief abgenommen habt, waren unterwegs, um mir zu helfen. Ob ihr sie selbst getötet habt oder nur tot aufgefunden habt, ist mir egal, denn ganz offensichtlich wären sie keine große Unterstützung gewesen. Außerdem entbindet es mich von der unangehmenen Situation, dem Schwertbrüderorden einen Gefallen zu schulden. Anscheinend seid ihr eine Gruppe erfahrener...–  sagen wir einfach – Abenteurer, die sicherlich ein paar Münzen gut gebrauchen können. Außerdem seid Ihr mit keinem der anderen Häuser verbunden, was nur von Vorteil sein kann." Lord Nanther ließ offen woher er diese Information hatte und stand wieder auf. Er wirkte unruhig und etwas weniger souverän als man es von einem Mann seiner Position erwartet hätte. "Ich möchte daher, dass ihr meinen Sohn Oreal findet. Er ist zwar ein erwachsener Mann und ich verfolge nicht täglich, was er treibt, aber ich habe ihn seit nunmehr fast sieben Tagen nicht mehr gesehen. Angesichts der hier herrschenden Verhältnisse ist das eindeutig zu lang. Mein Sohn weiß, dass wir mächtige Feinde haben und würde mich niemals bewusst im Unklaren über sein Verbleiben lassen. Er hat jedoch nicht einmal eine Nachricht hinterlassen. Stattdessen scheint er wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Ich habe natürlich versucht ihn zu finden, aber meine Möglichkeiten sind begrenzt. Als Außenstehende habt Ihr sicherlich bessere Chancen."
Lord Nanther seufzte und fuhr dann fort. "Als wäre das Verschwinden meines Sohnes noch nicht schlimm genug, gibt es Gerüchte, dass auch die Söhne einiger anderer Häuser vermisst werden. Es gibt bereits die wildesten Spekulationen. Ich habe sogar gehört, ich selbst hätte die anderen Sprösslinge in den Karvur werfen lassen. Zweifellos versucht irgendjemand, Kapital aus der Angelegenheit zu schlagen, um meine Autorität zu unterminieren. In Falkrest schrecken meine Feinde nicht einmal vor Mord zurück, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Das ist die Politik in dieser Stadt...Wenn ihr mir meinen Sohn zurückbringt, zahle ich jedem von Euch 250 Platinmünzen. Mir ist egal, ob er freiwillig mitkommt oder ihr ihn dazu zwingen müsst. Solltet ihr zufällig einen der anderen Vermissten finden, bringt bitte auch ihn zurück – ich kann es mir nicht leisten, dass mich die anderen Häuser der Ermordung, Entführung oder Verletzung ihrer Erben bezichtigen. Aber um eins klarzustellen – das Geld kriegt Ihr nur, wenn Oreal sicher nach Hause zurückkehrt.“

Aiwëtaurnís

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #85 am: 15.05.2012, 15:22:24 »
"Es tut mir Leid mein Herr, aber wenn dies eure Bedingungen sind werde ich ablehnen müssen. Ich bin kein Kopfgeldjäger, und für nichts anderes wollt ihr mich bezahlen. Ich bin eine Söldnerin, ich arbeite für einen festen Lohn, für eine vertraglich fest gesetzte Zeit. Und vielleicht für einen Bonus beim Erreichen dieses Ziels. Dafür arbeite ich in dieser Zeit nur für euch, und keine andere Börse kann mich locken. Ihr sagt dass ihr uns für fähig und unabhängig haltet. Um diese Unabhängigkeit zu wahren habe ich diese Regeln. Weil Kopfgeldern können auch von der anderen Seite erhoben werden. Diese Regeln sind der Preis für meine Loyalität." Fast tat es Aiwëtaurnís Leid in dieser Situation derart vor dem doch leicht verzweifelt wirkenden Vater aufzutreten, doch so hatte sie es immer gehalten. Ein fester Auftrag, eine begrenzte Zeit und ein schriftlicher Vertrag. Auch wenn sie als Elfe immer einen schlechten Stand hatte, wenn es darum ging Verträge einzuklagen, war es ihr wichtig, dass sie ihre Zeit nicht für die Möglichkeit eines Gewinns einsetzte. Innerlich war ihr bewußt, dass sie wohl so oder so der Sache nachgehen würde. Es roch zu sehr nach einer Möglichkeit zu Ruhm zu kommen, um sie verstreichen zu lassen. Aber für die Tätigkeit bezahlt zu werden wäre eine angenehmere Ausgangssituation.
« Letzte Änderung: 15.05.2012, 15:23:03 von Aiwëtaurnís »

Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #86 am: 15.05.2012, 17:57:54 »
Weise Worte, nun müsste der Fürst dies noch einsehen aber Jurij vertraute da auf die schönen Worte seiner Begleiterin. Schließlich hatte sie es auch geschafft den Worten von Thokk ihren Biss zu nehmen. Durchaus beachtlich, wenn man bedachte, dass es auch anders hätte laufen können.

Um dem Fürsten zu zeigen, dass er Aiwëtaurnís beipflichtete, nickte Jurij. Ein Vertrag war deutlich besser als so ein Kopfgeld.  Auch viel Jurij nach dem Nicken ein Argument ein, welches auch dem Fürsten zu gute kommen würde. Denn schließlich, heuerte er für 750 Platinmünzen fähige Söldner an, um nicht nur seinen Son zu retten sondern auch die anderen Söhne der Stadt. Dass er dies nicht an eine große Glocke hängen würde war selbstverständlich und so im Ernstfall, so die anderen Häuser ihn beschuldigen, durchaus ein tragendes Argument für ihn. Doch wollte Jurij erst einmal sehen, ob der Fürst jetzt schon einem Vertrag zustimmte. Wenn nicht konnte er dieses Argument immer noch einwerfen.
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Mival Wyndael

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #87 am: 15.05.2012, 19:01:15 »
Mivals Unterschlupf war nicht gerade luxoriös. Man konnte es als eine Bruchbude in der Nähe des Hafenviertels bezeichnen. Aber Mival fiel dadurch nicht weiter auf. Alles, was für ihn von wert war, nahm er immer mit und außerdem rechnete man nicht damit, dass dort, wo Mival war auch irgendetwas von wert sein würde. Selbst Bettler belästigten ihn nicht. Um sich sauber zu halten und seine Kleidung ging Mival manchmal in Tavernen oder zu netten Damen, die ihm weiterhalfen. Am Morgen richtete Mival lange Zeit Gebete an seine Gottheit Myrr. Er genoss das Gebet an seine Gottheit. Er würde Spielchen in ihrem Namen spielen. Trotz des Gebets würde Mival überpünktlich zum Silbereinhorn komme, um dort Belat zu treffen. Mival bemerkte bei seinem Gang zum Silbereinhorn niemanden der ihn verfolgte und er war deswegen erleichtert.

Bis Belat kommen würde zum Frühstück bestellte sich Mival erst einmal bloß etwas Wasser. Als Belat dann endlich kam und Mivals Alkoven fand, begrüßte er ihn mit einem freundlichen Gesicht: "Guten Morgen, Belat! Ich muss mich bei Dir für gestern entschuldigen. Ich konnte nicht ahnen nicht, dass Du aus dem ganzen noch etwas Geld herausschlagen könntest. Ich bestelle uns beiden aber erst einmal ein Frühstück. Dann reden wir weiter."

Als die Bedienung kam, bestellte Mival auch schon das Frühstück, damit sie die beiden erst einmal in Ruhe lassen würde. Als dann das Essen kam, dedankte sich Mival höflich bei der Bedienung dafür bevor sie wieder ging. Das Frühstück im Silbereinhorn war eine große Portion aus Schinken, Käse, Honig und Tee. Mival nippte etwas am Tee, danach rückte er näher an Belat heran und flüsterte ihm zu: "Sag mal ehrlich hat dieser Jurij Dir Dein Leben gerettet und bist Du deswegen mit ihm befreundet? Ein anderer Grund fällt mir persönlich irgendwie nicht, warum Du mit verkehrst. Dieser Jurij weiß ja nicht genau mit welchen Leuten Du hier in der Stadt verkehrst. Er schaut anscheinend bloß auf das Alter. Was wäre, wenn er es mit mir mit einem mächtigen Hexenmeister, einem Assassinen oder dem Sohn eines Unterweltbosses zu tun gehabt hätte und ich mich deswegen so verhalten habe? Ich wusste, dass mir nichts passieren würde, denn er war mit Dir befreundet, bellende Hunde beißen nicht und außerdem würde Dein Freund Jurij bestimmt nicht gerne aus der Taverne geworfen werden, wenn ich um Hilfe schreie. Außerdem ist mir mein Glaube und die Geheimniskrämerei mehr wert als meine körperliche Unversehrtheit. Du erinnerst Dich ja Belat, dass es lange dauerte bis ich mich entschloss einiges mehr über mich zu erzählen. Meine Spielchen kann ich einfach nicht mit jedem spielen, aber bei solch einem plumpen Typen wie diesem Jurij hat es mir einfach zu viel Spaß gemacht, meinen Glauben auf diese Weise auszuleben. Dieser Jurij ist kein subtiler Typ. Er ist in meinen Augen ein Holzkopf und für irgendwelche Nachforschungen in dieser Stadt würde ich ihn nicht heranziehen. Ich hoffe, er ist im Kämpfen besser als in Subtilität. Das ist auch der einzige Grund, warum ich mit jemandem wie ihm zusammenarbeiten würde, obwohl man mit ihm und seinen Begleitern bestimmt ziemlich auffallen würde. Außerdem habe ich noch etwas an diesem Jurij zu kritisieren: Das Geld war ihm offenbar wichtiger als Eure Freundschaft. Selbst wenn ich ihm ohne guten Grund mehr über mich erzählt hätte und ihm in den Arsch gekrochen wäre, wäre er nicht bereit gewesen, das Geld mit Dir zu teilen."
« Letzte Änderung: 15.05.2012, 19:08:09 von Mival Wyndael »

Belat Olden

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #88 am: 15.05.2012, 20:20:09 »
Belat hörte angestrengt zu, doch irgendwann schlich sich ein lächeln auf die Lippen "Was Jurij´s und meine Vergangenheit betrifft... die ist ein Geheimnis. Du bist eingeladen es aufzudecken. Ich hätte ihn übrigen gewarnt, wenn du ein Meuchelmörder-Unterweltboss-Hexenmeister wärst. Ich pass auf meine Freunde auf" schnell wurde er wieder ernst "Ansonsten wird sich aus der Sache eine Menge Geld ergeben. Die drei werden vermutlich den Auftrag erhalten Nanters Sohn zu finden. Genau das werden sie als brave Söldner auch machen. Mit meiner, und wenn du willst deiner Hilfe. Nicht weil ich einen angelaufenen Kupferling dafür will. Was ich will können Leute wie wir uns so wie so nicht leisten. Einen Gefallen vom alten Nanther"

Thokk Ruokhren

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #89 am: 15.05.2012, 21:38:06 »
Thokk hatte sich schon gedacht, dass der Alte sich für etwas besseres hielt. Und so grinst er den Fürsten der Stadt an, während er spricht, schließlich hatte Thokk den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Dem Mann ging es einfach um einen Kopf. Als Aiwe darauf hinwieß, dass ein Kopfgeld nur ein kleiner Anreiz wäre, stimmt Thokk ihr mit verschränkten Armen und kopfnickend zu. Sich mit lauter anderen Leuten um ein Kopfgeld zu schlagen erschien Thokk nicht wirklich reizvoll, zumal der Bengel auch genug Feinde zu haben schien, dass es sowieso zu Blutvergießen kommen könnte. Und noch andere ohne Belohnung mitbringen, dass schien Thokk nun wirklich völlig realitätsfern.

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