Runde 3
Doch die Riffklauen sind verdammt gerissene und schlaue Biester, denn statt an Land zu kriechen und weiter blind anzugreifen ziehen sie sich lieber in tieferes Gewässer zurück, um dort den Abenteurern aufzulauern, sollten sie sich ins Wasser zurück trauen.
Ungläubig starrt Ascardia auf Dorins Rücken. Auch sie hatte die Flagge erkannt, doch es war mehr als nur leichtsinnig ihren Gegenübern derart jegliche Handlungsoptionen zu nehmen. Wenn sie sich jetzt wie Fesselpiraten aufführen würden, Ascardia könnte es verstehen.
Da sich aber auch die Riffklauen zurückziehen reduziert sie ihr Tempo, es hat keinen Sinn in der Hitze des Tages durch die Gegend zu laufen. Das sie dabei auch ein wenig Abstand zu Dorin aufnimmt ist mehr als nur zufällig.
"Nochmals gegrüßt...". ruft sie den Neuankömmlingen zu.
"Für Riffschreckenfischer seht ihr ziemlich überrascht von ihrem Erscheinen aus." Sie lacht auf, ihre Stimme scheint sich wieder gefangen zu haben, den das Lachen ist hell und klar.
"Dürfen wir Euch unter unsere Palmen einladen, während wir überlegen wie wir auf euer Schiff zurück kommen?" Sie deutet in Richtung der Klippe von denen herab gerade der Zwerg rutscht.
Errérith nickt Ilmari zustimmend zu. Plugg würde bezahlen, aber erstmal müssen sie lebend wieder aufs Schiff kommen.
Die Beleidigung des Zwergen ignoriert der Druide für den Moment. Die würde dem Bartträger schon vergehen, wenn er das erste Mal ausgepeitscht würde. Egal.
"Vielleicht können wir uns im Süden im Schutz der Felsen auf den Kampf vorbereiten", sagt Errérith Laurwen zu seinen beiden Mitstreitern.
Da sollte uns Plugg nicht sehen und wir können vielleicht etwas zaubern, geht es dem dunkelhäutigen Halbelf dabei durch den Kopf. Die Kräfte der Schiffsmagierin hat er währenddessen fast vergessen.
Ilmari versteht sofort, worum es dem Druiden geht. Daher nickt er und fordert Taeren auf:
"Komm mit, Saufkopp, wir müssen zusammen bleiben! Die Biester zerfleischen einen, der alleine bleibt...."
Ilmari schickt sich an, dem Druiden hinter her zu kommen.
Das erste Mal seit langem Land unter den Füßen zu haben ist für ihn ungewohnt und so fordert dieser Weg viel Anstrengung und Mühen. Denn dort, wo andere unsicher stehen, ist seine Heimat. Das Schiffsdeck.
Jeder hätte sich das heilige Symbol von Besmara auf die Brust tätowieren können, um andere womöglich in die Irre zu führen. Aber es bestand die Chance, dass Dorin tatsächlich einen Glaubensbruder vor sich hatte, es wäre eine große Sünde vor Besmara, wenn er nicht einem möglichen Diener von ihr helfen würde.
Dorin läuft so schnell ihn seine Beine tragen können nach Norden zu den anderen und zieht dabei sein Entermesser.
Er sagt dann zu dem Undinen mit dem Tattoo:
"Ich decke Euch und Euren Mateys den Rückzug, mein Glaubensbruder. Während Ihr so schnell davon lauft wie Eure Beine Euch tragen können. Ich bin selbst ein eher misstrauischer Mensch, aber wir wollen Euch wirklich nichts schlechtes. Ich hoffe, mein Wort genügt Euch."
Man sieht dann wie Dorins Blick auf das Meer westlich von ihm fixiert ist.
Auch sein Entermesser, das schon einmal bessere Tage gesehen hat, zeigt dort hin.
Dorin kennt diese Wesen nicht und er kann es nicht ausschließen, dass sie vielleicht auch an Land kommen könnten.
Taeren ignoriert Fischfingers Bemerkung zu seinen Saufgewohnheiten. Er verschwendet keinen Gedanken auf die Frage, ob der Undine es spitzgekriegt haben könnte, dass er angetrunken ist (was nicht unwahrscheinlich ist), sondern ist eher damit beschäftigt, sich stolpernd durch den Sand zu kämpfen.
"Arrr, Fischfinger!", erwidert Taeren ärgerlich knurrend und verbringt die Pause zwischen diesem Ausruf und seinem nächsten Satz damit, angestrengt keuchend nach Luft zu schnappen und Flüche auszuspucken.
"Das nächste Mal kannst du es mit den Viechern aufnehmen und dich zerfleischen lassen, während ich mich am Strand ausruhe!"
Immerhin ist er es doch, der als Einziger von den Riffklauen äußerst schwer verletzt wurde, bereits viel Blut verloren hat und sich nun kaum mehr auf den Beinen halten kann.
So wie er sich fühlt, ist es gut möglich, dass er jeden Moment einfach umkippt und verreckt, bevor sich entweder die Flossenbestien oder die Fremden, die hier am Strand herumgelungert haben, über seine Leiche hermachen können. Aber sein Entermesser zieht er trotzdem - oder vielleicht auch genau deswegen. Er würde versuchen, beide Gruppen auf Abstand zu halten. Selbst wenn er den Fremden, auf die sie gerade zurennen, am liebsten das Maul stopfen würde. Wer so wenig Respekt hat, verdient es nicht anders.
Nachdem die Gefahr der Riffklauen gebannt zu sein scheint und Ascardia wohl den Fremden gut zuredet, zuckt Khel stumm mit den Achseln und bleibt erst einmal stehen. Mit gespieltem Desinteresse mustert er die drei Schwimmer.
"Ein Fischmensch, ein Halbelf und dieser Kerl mit dem Hut... besonders beeindruckend haben sie sich ja nicht gegen diese Viecher angestellt. Haben wohl nicht mit ihnen gerechnet. Soll der Rotschopf sich mit ihnen Unterhalten, schließlich ist sie wie eine Irre auf die Drei zugestürmt."Schließlich bricht er dann doch, aus einer Laune heraus, sein Schweigen:
"Hey, Hackfleisch", spricht er den verletzten Menschen an,
"wenn du willst, dass ich dich zusammenflicke, dann kostet das was."Bhoron geht noch ein paar Schritte nach vorne um die drei Piraten etwas besser sehen zu können. Als Khel dann das Wort an sie richtet, muss Bhoron leise lachen, auch wenn die Situation eigentlich nichts lustiges an sich hat. Vielleicht ist es aber nur die Erleichterung das er sich erst einmal nicht mit den Riffklauen anlegen muss die ihn zum lachen veranlasst. Nach einer kurzen Pause, in der er nachdenkt, fällt ihm etwas auf und er richtet das Wort abermals an die Piraten: "Ich glaube nicht das wir dem Kampf entgehen können, irgendwie müsst ihr ja zurück auf euer Schiff und auf diesen Moment werden die Riffklauen warten. Ihr werdet kämpfen müssen und da ich von dieser Insel weg möchte, werde ich euch helfen."
"Sklave auf einem Piratenschiff zu sein ist immer noch besser als auf ewig hier auf dieser Insel zu vergammeln, am nächsten Hafen werde ich dann das Schiff verlassen." denkt sich Bhoron, obwohl er sich noch unschlüssig ist ob das die richtige Entscheidung ist.