Sezair sah sich den Mann, der nun vor ihm stand genau an und suchte nach Ähnlichkeiten. Es war viele Jahre her, seitdem das Dorf überfallen worden war und er seinen Sohn das letzte Mal gesehen hatte. "
Er muss mittlerweile ein stattlicher junger Mann geworden sein. Schon längst im heiratsfähigen Alter.", dachte sich Sezair. Dieser hier vor ihm war groß und muskulös und von Gesichtszügen und -farbe her eindeutig von der nördlichen Wüste Kehjistani stammend. Er sprach fließend Kejistani und gab auch vor, das Fischerdorf zu kennen, noch bevor Sezair es genannt hatte. Und diese Augen... . Als sich Ihre Blicke erneut kreuzten, wußte Sezair, dass er seinen Sohn vor sich hatte.
Die anderen Reiter wurden unruhig. Anscheinend fragten sie sich auch, was hier gerade vor sich gehen mochte. Einer, er war zur linken des Anführers geritten, stieg nun auch vom Sattel, behielt den Säbel aber in der Hand. Er sagte etwas, in der Sprache, die wieder nur Belanar verstand, und er klang sehr jähzornig. Der andere blieb ruhig und bestimmt.
Anorochisch (Anzeigen)"
Uzman Onbaşı[1], was geht hier verflucht noch mal vor sich? Warum redest Du in fremden Zungen und wer ist dieser Mann?"
, sagte er mit unterdrückter Wut.
Anorochisch (Anzeigen)"
Werter Agha[2], demütig bitte ich um Entschuldigung. Es hat den Anschein, als wären wir unvermutet auf meinen Vater getroffen."
, erklärte der erste.
Anorochisch (Anzeigen)"Blödsinn! Wie kannst Du das behaupten? Erinnere Dich, dass wir Dich aus der Steppe Kehjistani geholt haben und Dich als einen der unseren aufgenommen haben. Du hast keinen Vater, als uns. Und Dein Vater befiehlt Dir nun, dass Du mit Ihm machst, was wir mit allen tun!"
, forderte er ihn auf und eine gute Spur Misstrauen war in seinen Zügen erkennbar.
Anorochisch (Anzeigen)"Ich beteuere Euch, dass dies mein leiblich Vater Sezair aus dem kleinen Fischerdorf in Nord-Kehjistani ist. Wie hätte er wissen können, dass ich sein bin? Er muss mit uns kommen und ihm darf kein Leid geschehen. Das verlange ich."
, sagte der erste mit einer gewissen Schärfe.
Anorochisch (Anzeigen)"Das verlangst Du?! Wie kannst Du es wagen, Dir das anzumaßen, Kehjistani? Hast Du etwa Deine Position vergessen? Sollen wir Dich strafen und züchtigen? Du kannst gar nichts verlangen! Und jetzt nimm diesen Männern, was sie haben und lege ihnen Fesseln um!
, schrie dieser in an und hob dabei die geballte Faust zur Drohgebärde.
Anorochisch (Anzeigen)"
Nein, Agha. Wir werden sie mit uns nehmen und ihnen die Gastfreundschaft Eurer Väter zu Teil werden lassen. Nicht ich, sonder der Höchste gebietet es Euch. Denn Ihr seid einer, der dem Glauben al-Muʿizzs folgt[3] und Euch sind die Gebote heilig."
, sagte er bestimmt und wandt sich von ihm ab.
, zischte der zweite, doch auch er wandt sich ab und bestieg wieder sein Pferd.
Der Mann, der den Zug befehligte, wechselte nun wieder die Sprache.
Kehjistani (Anzeigen)"Kommt mit uns, Vater. Sagt Euren Gefährten, dass sie keinen Widerstand leisten dürfen. Ich... kann jetzt nicht reden."
, sagte er mit ernster Stimme, in die sich Unbehagen und Bedauern mischte. Dann dreht er sich von Sezair weg und ging zu seinem Pferd. Er gab einen Befehl und darauf sammelten sich zögelich die Männer in einer zweireihigen Linie.
"
Kommt!", rief der Anführer in gebrochener Gemeinsprache.