Luis presste seine von Durst geplagten trockenen Lippen zusammen, um sich nicht auf die Lippen beißen zu müssen, denn viel zu gerne würde der Adelige dem verhassten Wachhauptmann etwas Bissiges zurück sagen.
Denn dieser Wachhund war es, welcher ihn gebrandmarkt hatte und nun auch noch als Abschaum betitelte.
Doch all die zornblühenden Gedanken ließ der Antipaladin von sich abfallen.
Asmodeus hatte ihm diese Bürde auferlegt und er würde nicht scheitern.
Zumal seine Rufe scheinbar zum Widererwarten seiner Mitgefangenen Früchte getragen hatten.
Jedoch hatte Luis keinen Schimmer, wer diese hübsche Frau sein könnte.
Vielleicht eine Abgesandte seines Hauses, ein Mitglied seine Kirche oder seines Ordens? Oder vielleicht sogar ein Mitglied des Hauses Thrune?
Ein teuflisches Grinsen musste Luis sich schon verkneifen, denn schon sehr bald würden die Mitgefangen mit Sicherheit es ihm nachtun und ebenfalls lautstark beginnen zu schreien.
Doch ihre laut werdenden Dummheiten würde niemand erhören.
Sollten sie doch ruhig weiter unnütz wie ein blinder Jagdhund weiter philosophieren über Ausbruchsmöglichkeiten reden und damit ihre letzten Sandkörner in ihrer Sanduhr vergeuden - er würde nun mit Sicherheit hier rauskommen.
Daraufhin streckte sich der Asmodeusanhänger ersteinmal provokativ - aber nicht alleine um den Wachhauptmann und seine Mitgefangen zu provozieren, sondern auch um seine steifen Knochen und Muskeln wieder weich zu bekommen.
Denn vielleicht müsste er ja sich gebührend vorstellen müssen bei seiner Flucht.
Es juckte ihn jedenfalls schon bereits deutlich in seinem Schwertarm.
Übertrieben freundlich - fast als hätte er Kreide gegessen - entgegnete er dem Wachhauptmann.
"Selbstverständlich, bei Asmodeus - dem Hüter von Cheliax - werde ich Folge leisten, Wachhauptmann Blackerly! Wo geht es entlang?"Doch seine eigentliche Frage möchte ich dennoch nicht stellen: Wie lautet denn der Name seines Besuches lautet.
Denn ungern würde er eine mögliche Liste seines Landes im Keim ersticken.
Einen vielsagenden Blick in Richtung seiner Mitgefangenen, gezeugt voller Hohn und Häme und sich im Recht nun wissend für sein Rufen, kann er sich jedoch nicht ersparen, als ihm die Ketten abgenommen wurden und der Höllenritteranwärter seine Druckstellen unter den Ketten anfing zu reiben, damit wieder Blut in sein Fleisch gelangt.
Doch ein Gedanke ließ ihn nicht los:
Luis kannte jedoch niemand in Talingard, der ihm einen Besuch abstatten würde.
Wäre es vielleicht eine List von diesem verblendeten Wachhauptmann ihn dieser Dirne von Rittergöttin nun zu opfern?
[1]Plötzlich sehr ungern, aber dennoch sich auf seinen Stolz und seine Tapferkeit berufend möchte Luis seinen Bewachern folgen.