Entspannt hatte Sir Luis mit neu aufgefrischter Tarnung im Schankraum Platz genommen und sich ein Glas Wein bestellt.
Sicher könnte man nun den Kontakt mit den Zwergen gleich suchen, eine Runde Hochprozentigen spendieren oder gar zur Tat greifen, jedoch wäre es besser ersteinmal abzuwarten und zu überlegen.
Nicht zu viel, weil man nicht umsonst spöttisch sagte, dass dies nichts brachte außer am Ende Kopfschmerzen und zu viele Optionen.
Noch galt es abzuwarten, statt sich mit einem weiteren Namen voller Schall und Rauch vorzustellen und auffällig zu werden.
Denn noch waren zu viele Leute anwesend in der Schänke und vielleicht müsste der ein oder andere Zwerg bald austreten und seinem Harndrang nachgehen.
Obgleich die beste Option wäre die Zwerge auf ihrem Heimweg abzufangen und auflauernd anzugreifen, doch ihre stolze Zahl machte es schwierig dies schnell und unauffällig zu machen, zumal es Gegenwehr vom kleinen bärtigen Volk geben würde.
Vielleicht wäre die Möglichkeit gegeben alle Zwerge aufeinmal anzugreifen und zu beseitigen, indem der fanatische Wiscrani die finstere Macht und Kraft des Asmodeus kanalisieren würde.
Doch noch blieb der Antipaladin dabei abzuwarten und sich keine größeren Gedanken zu machen - denn vielleicht hätte der restliche Knoten eine teuflische Idee.
Sein vielsagender Blick in Nicolas Richtung sprach jedenfalls Bände und forderte förmlich den Feuerteufel auf mit einen Plan auszuhecken und zu schmieden, sofern der Alchemist den kurzen bedeutungsschwangeren Blick des Glaubensfragen verstand.
Außerdem war Luis in schlechter Stimmung, da es weiter nichts neues und kein Lebenszeichen vom Niederen und vom Weibe gab.
Dagegen waren sein Groll gegenüber den Externaren des Knotens langsam nur noch ein stetiges nerviges Gefühl voller Nebensache.
Eine Nebensächlichkeit, welcher man zu einem anderen Zeitpunkt nachgehen müsste, selbst wenn der Adelige aus Cheliax nicht verstehen konnte wie um alles in der Welt eine Anhängerin eines verfeindeten Gottes von Asmodeus überhaupt mit dem restlichen Nessusknoten zusammen arbeiten durfte - wo sie dem Kardinal wohl nicht als Hohepriester des Asmodeus fehlerfrei sah.
Luis zweifelte eben durch die Hexe und ihre Daseinsberechtigung ebenfalls, jedoch würde er dies nie offen ansprechen, aussprechen und seinen Meister kritisieren beziehungsweise sein Urteil offen anzweifeln.
Denn der Chelaxianer wusste, dass solch ein Pakt schon Paktbrecher hart bestrafen würde, sollte er nach dem Ermessen der höchsten Ordnung - der Ordnung der neun Höllen - gebrochen werden.
Und noch war kein Teufel gekommen, um die Tieflingdame zu bestrafen.
Es blieb weiter abzuwarten und zu beten.
Genauso wie ob Arkil sein Fehlverhalten jemals bemerken und sich entschuldigen würde, was Luis bezweifelte, denn nicht umsonst hielt der Asmodeuspriester den Schattenbeschwörer spöttisch und abfällig für einen Lemur.