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Autor Thema: Kapitel II: Der Norden ruft  (Gelesen 20662 mal)

Beschreibung: Eine Reise in die Wildnis

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Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #165 am: 17.10.2012, 10:02:39 »
Jurij knetete sein Handballen seiner Linken. Auch wenn die Geschichte der Elfe sehr schön vorgetragen war, und der alte Ritter ihr nicht das Wasser reichen konnte, so war für Jurij diese Variante viel aufregender. Dies mag wohl auch daher rühren, dass in der Geschichte des Sirs der Fokus nicht nur auf der Liebe der Protagonisten lag, sondern auch auf den Krieg Leomons gegen die Elfen. „Sie war gut.“ sagte Jurij ruhig und sann noch über die Geschichte Nach. Verglich sie mit der Version aus seiner Heimat und wog den Kopf an den Stellen, wo sie auseinander gingen. Sehr Wahrscheinlich gab es in der Menschenwelt so viele eigene Versionen von der Geschichte wie es Regionen gab in denen die Menschen siedeln. Welche der Beiden Versionen war ist, also die des Ritters oder der Elfe, darüber machte sich Jurij keine Gedanken. Es nützte nichts sich mit so etwas wie, wer hat recht, zu befassen, denn für ihn war die menschliche Wahr, für die Elfen die elfische Version und diese Einstellung, wenigstens das war Jurij klar.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #166 am: 17.10.2012, 22:55:31 »
Der Zwerg lauschte dem Gesang der elfischen Worte. Die Geschichte kannte er nicht. Eine Erzählung von unerfüllter Liebe war ihm unbekannt. In seiner Heimat hatte der Clanältester das letzte Wort über eine Ehe. Sein Wort galt, den ein Zwerg musste sich auf den anderen verlassen können. Aber eine Heirat zwischen einer Zwergin und einem Menschen um Frieden zu stiften, von so etwas hatte der silberbärtige Zwerg noch nie gehört. Das ist ein komischer Gedanke, ging es ihm durch den Kopf. Als Aiwëtaurnís endete schwieg er einen Moment. Die Worte verklangen und das Knistern des Feuers war in der Stille des Waldes wieder hörbar.
"Ihr habt eine große Gabe der Erzählkunst, Aiwëtaurnís. Die Klang eurer Worte, auch wenn ich das Elfische nicht verstehe, verweben sich doch die Worte kunstvoll in einander. Fast scheint ein Teppich von Klängen zu entstehen," sprach er zu der Elfe.
Doch die Elfe blieb nicht die einzige, die an diesem Abend Geschichten der Heimat erzählte. Ser Leonhard legte wenig später mit einer eigenen Interpretation der Geschichte weiter. Seine Sicht war die eines Menschen. Lorim lauschte auch dessen Erzählung. Hier klangen die Worte grober, der Kampf stand im Vordergrund: "So sieht jedes Volk die Ereignisse aus seiner Sicht. Auch wenn ihr kein Barde seid, so liegt euch das Erzählen des Vergangenen wohl im Blut", sagte er zu Ser Leonhard gewandt. Auf keinen Fall wollte er entscheiden, welche Geschichte die besser oder gar die richtige war. Nein, nein, das konnte nur Ärger geben. 

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #167 am: 18.10.2012, 08:42:42 »
Aiwëtaurnís lauschte andächtig den Worten des Menschen. Sie sah es nicht als Affront an, dass er die gleiche Sage erzählte wie er sie gelernt hatte, im Gegnteil, sie war überrascht wieviele Gemeinsamkeiten die Legende in den verschiedenen Kulturkreisen hatte. Sie nickte dem Ritter beifällig zu.
"Die Legende wird uns erzählt um sowohl die Macht der eigenen Triebe, als auch die Verpflichtung eines jeden einzelnen für sein Volk zu lehren. Doch bin ich für mich zu einer weiteren Warnung gekommen. Wer die Freiheit eines Individuum beschneidet, es behandelt wie einen Pfand oder eine Ware, wird nur Unheil herrauf beschwören. Und für diese Erkenntnis ist es egal, wer wem die Hörner aufsetze, der Spielball in dieser Geschichte, die Person deren Freiheit beschnitten wurde war Cymoril. Es war ihre Entscheidung mit wem sie leben wollte. Keiner hätte das Recht gehabt, sich einzumischen."
Ihre Erinnerungen wanderten zu Silvara. Auch sie war von einem ausgesprochenen Freiheitsdrang getrieben. Sie erinnerte sich an ihren ersten Besuch ind er tanzenden Elfe. Auch dort waren ihresgleichen, teilweise nicht freiwillig. Der Gestank des Sklavenmarktes drang in ihren Geistes, doch sie schob ihn beiseite. Es gab Probleme die sie nicht lösen konnte. Sie seufzte.


Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #168 am: 19.10.2012, 21:52:00 »
"In der Freiheit beschnitten.", er blickte im Liegen seine Gruppenmitglieder an. Hatten sie wohl die Wahl gehabt hier zu sein? So richtig eine Wahl hatte er selbst eigentlich nicht gehabt. Hatter er sie jetzt? Er atmete tief aus.
"Ich geh mich unten hinlegen.", mit diesen Worten warf er seine Schlafsachen und Köcher über die Schulter und machte sich auf den Abstieg. Unten angekommen richtete er sich in einer Ecke ein. Hier war es trocken und Windgeschützt, eine gute Lagerstelle. Eine Weile lag er noch wach, bevor er einschlafen konnte.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #169 am: 21.10.2012, 21:42:05 »
Die Abenteuer gingen bald schlafen und wechselten sich dann die Nacht über mit ihren Wachen ab. So langsam hatten sie sich an den Gedanken gewöhnt, dass es das Schicksal manchmal auch gut mit ihnen meinen konnte, und waren letztlich alle froh, auf ihrer Reise durch die Wildnis gerade diesen Ort gefunden zu haben. Das Bad in dem angenehm warmen Nass tat ihnen gut und sie verbrachten  die Nacht in einem sehr viel erhohlteren Zustand als in den Tagen zuvor. Der eine oder andere sann noch über die Geschichten nach, die die Runde gemacht hatten. Wie es schien, waren die Dinge in Wirklichkeit doch oft wesentlich komplizierter als sie in den alten Weisen erzählt wurden. Bis auf Mival, der sich eifrig Notizen machte, kam jedoch keiner der Abenteurer dazu, sich wirklich tiefgehendere Gedanken über das Verhältnis von Wahrheit und Legende zu machen. Sie hatten eine wichtige Aufgabe vor sich.

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #170 am: 22.10.2012, 19:30:38 »
Gut gelaunt kam Lorim Eisenhammer am frühen Morgen aus seinem Zelt. Er streckte seine Arme zum Himmel, schüttelte seinen Körper und gähnte ausgiebig. Dabei fiel sein Blick über das provisorische Lager inmitten der elfischen Ruinen. Einige der Gruppe waren dem Halbork in die Tiefe des Bades gefolgt, aber er hatte oben geschlafen. Das Bad am vergangenen Abend und der Schlaf in der Nacht hatten ihm gut getan. Nach einigen Tagen im Wald, glaubte er nun, dass sie dem Ziel näher kommen würden.

Für seinen morgendliches Trainingsprogramm, legte er seine Rüstung an und hob seinen Hammer aus dem Gürtel. Der Griff glitt durch seine Hand und mit der linken Hand strich er über die Runen an der Seite des Kopfes. Ach, wie lange schon war ich nicht mehr in der Heimat. Wie geht es meinen Brüder wohl in diesen Tagen. Sie werden sich auf den Winter vorbereiten.

Ein wenig vermisste er die Gemeinschaft des Clans. Bei den Erzählungen der Elfe und des Ritters war ihm bewusst geworden, wie sehr ihm die Geschichten und vor allem die Lieder fehlten. Einen Moment überlegte er ein Lied anzustimmen. Die ersten Töne glitten über seine Lippen, doch es war ihm nicht so recht danach. Erst die Arbeit, dann das Fest, sagte er sich und begann mit seinem Trainingsprogramm. Schnell kamen die Muskeln in Fahrt. Sein Herz pumpte das Blut durch den Körper, die Gelenke riefen fast von selbst die Bewegungen auf und wieder und wieder glitt sein Hammer durch die Luft. 

Nach einem kurzen Frühstück half Lorim beim Einpacken des Materials und dem Aufsatteln der Reittiere. Als alle in den Sätteln saßen, sprach der Zwerg in die Runde: "Das Bad hat uns gut getan. Der Ort bot uns Schutz in der Nacht. Nun warten die Orks auf uns. Lasst uns ihre Köpfe spalten und die Adeligen finden." Lorim wollte endlich auf den Feind treffen.

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #171 am: 23.10.2012, 21:02:29 »
Ähnlich wie der Zwerg hielt es Jurij. Er wollte auf keinen Fall dem leuchtenden Wasser näher als nötig kommen. Dass das bedeutete nicht in der wärme der künstlichen Höhle beziehungsweise kein Bad zu nehmen, nahm er in Kauf. Das die Anderen es diese Magie einfach so hinnahmen … Kopfschüttelnd nahm er dies hin. Es war ihre Sache, hier alle Vorsicht fallen zu lassen und solange ihn keiner zwang hinunter zu steigen, war es auch nicht sein Recht ihnen noch weiter vor den Kopf zu stoßen.

Nach den Geschichten hatte er auch nicht wirklich Lust dazu. Lieber lenkte er sich von den Offensichtlichkeiten ab. So auch mit der Wachfrage, die er vorerst ignoriert hatte. Thokk und Lorim konnten schlecht gemeinsam Wache halten. Beide hatten die Fähigkeit in der Nacht weitaus besser zu sehen als Menschen und so war dann die Wachaufteilung wie die Nächte zuvor. Das hieß, dass Thokk mit dem Sir, Lorim mit Mival und er selbst mit der Elfe wache hielt. Bevor er sich zur Ruhe legte, beschloss er für sich, die Wachordnung für die nächsten vier nachfolgenden nächte zu ändern. Schließlich sollten nicht immer die Selben die Gleiche Wachschicht haben aber das konnte wollte er beim Frühstück verkünden.
Als dann Stille in seine Gedanken einkehren sollte, tauchten die Gedanken über diesen Ort auf. Angst war es nicht nur ein mulmiges, ungutes Gefühl. Er hatte nichts gegen Magie aber hier drehte es sich um so alte, dass es ihm den Magen umdrehte. Er hatte zu wenig wissen um zu verstehen wie aber das es wieder der Natur war, denn alles musste Enden, war ihm klar. Auch einige stille Gebete an die dunkle Göttin vermochten es nur schwer ihren kleinen Bruder anzulocken. Der Schlaf und seine Träume ließen den Söldner noch lange warten und auch als seine Lieder schwer wurden, waren seine Träume eher unruhig als alles andere. Er wälzte sich hin und her. Landete dabei mal auf seinem Schild, mal auf seinem Schwert und ein anderes Mal trat er den Helm bei Seite. So sah das innere seines Zeltes, als er seine Wacht antrat, wie ein Schlachtfeld aus.

 Die Wache mit Aiwëtaurnís verlief ereignislos. Die Elfe ging ihren Angelegenheiten nach, betete wie zu jeder Morgenwache und tat noch andere Dinge. Jurij blieb diese Wache auch nicht untätig am Feuer sitzen. Auch wenn die Nacht unruhig war, er noch immer dreckig von den letzten Tagen war und er sich innerlich nach einem Bad sehnte, welches er sich verwahret, fühlte er sich etwas besser als die letzten Nächte. Das leicht mildere Klima in dieser Ruine zog schließlich auch nicht an ihm spurlos vorbei.
So stand er auf als das Morgenlicht hell genug war, um etwas zu erkennen. Er wollte die Elfe nicht stören und auch die anderen nicht vor der Zeit wecken. Also ging er kurz zu Aiwëtaurnís nickend, vom Platz, auf welchen sie ihr Lager aufgeschlagen hatten und verließ so das innere der Ruinen. An der Außenseite der alten Gemäuer wanderte entlang und suchte einen Platz, wo die magischen Rosen die Mauer noch nicht überwuchert hatten. Immer wieder blickte er dabei nach innen zum Lagerplatz und nach außen in den Wald, schließlich hatte er immer noch Wache und die anderen schliefen noch.
Jedoch fand er auf seiner suchen keinen solchen Platz. Als er dann einmal wieder nach innen blickte, erkannte er wie Lorim gerade sein Zelt verließ. Das war für ihn das Zeichen, dass die Anderen so langsam wach wurden. Also nahm er nun den erst besten Platz, wo er die Morgensonne noch etwas genießen konnte. Seine eher dunkle Rüstung heißte sich bei gutem Sonnenlicht leicht auf. Das war jetzt durchaus vorteilhaft, wobei die Herbstsonne nicht wirklich ausreichte um selbst eine schwarze Rüstung warm zu machen.

Während er die morgendliche Sonne genoss, betete er zur dunklen Göttin. In dem Gebet ging es um den ewigen Tages- und Nachtzyklus und wie dieser doch ein grandioser Beweis für das Wirken von Hel sei. Ein Beweis, dass jedes Ende ein neuer Anfang ist. Denn Schließlich starb die Sonne jeden Abend, durchwanderte das Reich von Hel und wurde am nächsten Morgen wiedergeboren. Das Gleiche galt für die Nacht, denn sie starb mit dem Aufgehen der goldenen Sonne und wanderte durch das Reich von Hel um zur nächsten Abenddämmerung neu geboren zu werden. Das Gebet endete mit den Worten: „Ruhe wohl Myrr, Göttin der Nacht. Sei willkommen Halldor, Gott der Sonne. Auf das Ende und einen neuen Anfang.“ Tief atmete Jurij ein und verhaarte noch einen Augenblick an Ort und Stelle.

Als er wieder in das Innere der Ruinen trat, war Lorim mit seinen morgendlichen Übungen fertig. Auch Mival war schon auf den Beinen. Der junge Myrrpriester sah deutlich ausgeruhter als sonst aus. Dem Stadtkind schien es hier richtig gut zu gehen und nicht nur das. Für ihn war das Ganze nichts anderes als ein großes neu entdecktes Geheimnis. Er schien es zu lieben. So saß er wohl schon seitdem er aus dem Baderaum hochgeklettert war an der Statur der beiden Liebenden und kritzelte etwas in ein Buch. Wohl waren es genaue Beschreibungen der  Statur und seine Gedanken über diesen Ort.

Jurij interessierte sich dafür recht wenig. Er machte sich lieber daran, das Frühstück vorzubereiten. Dabei machte er sich einen Überblick über die Vorräte. Es sah noch gut aus, das Pferdefleisch war durchaus eine gute Erweiterung gewesen doch befürchtete er, nicht in nächster Zeit die Vorräte in einem Dorf auffrischen zu können. Nach der Pleite mit dem Wasser, stand es auch nicht gerade gut um ihre Trinkwasservorräte und diese waren am Ende lebenswichtiger.
Beim Frühstück berichtete er den Anderen seine Gedanken für die nächsten Wachschichten. Die Paarungen sollten so bleiben nur alle fünf Tage sollte die Reihenfolge geändert werden. Dies bedeutet für die nächsten fünf Nächte, dass Mival und Lorim die erste Wache bekommen, Aiwëtaurnís und er die mittlere Schicht übernehmen würden und Thokk mit dem Sir die letzte Schicht hatten. So könnten Mival und Lorim nun auch einige nächte durchschlafen.
Nachdem die Wachordnung für die nächsten Nächte stand, so keiner einen triftigen Einwand hatte, wies er auf die Situation der Wasserschläuche und der Essenssäcke hin. Er bat Aiwëtaurnís und Thokk heute zu versuchen eine Wasserquelle anzusteuern und fragte sie nach ihrer Meinung, wie sie ihre Nahrungsvorräte aufstocken könnten. Er selber schlug zur Not vor, dass die beiden vor der nächsten Nacht auf Jagd gehen sollten. Frisches Fleisch oder auch essbare Wurzeln würden ihnen allen sicher gut tun.

Nachdem alles geklärt war, machte er sich an das Lager mit abzubrechen und sattelte auf. Ihm war es nur allzu recht so bald wie möglich weiter zu kommen. Auch wenn er nicht so kampflustig war wie der Zwerg. „Oder die Adligen einfach retten und so schnell wie möglich wieder verschwinden.“ meinte er nach dem Spruch von Lorim munter.
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Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #172 am: 26.10.2012, 11:31:17 »
Auch wenn Aiwëtaurnís den Ausführungen des Zwerges eher zustimmte als Jurij behielt sie es für sich. Auch das sie direkt über einer Wasserquelle standen, als Jurij sie bat dergleichen zu suchen schob sie beiseite und ließ sich ihre gute Stimmung nicht trüben. Schon kurz darauf war eine Wasserquelle gefunden, und die Vorräte aufgestockt.
Und so schien auch dieser Tag einer wie der davor zu werden, eintönig und ruhig. Doch da zügelten Aiwëtaurnís und Thokk ihre Pferde nahezu gleichzeitig und spitzten die Ohren. Ein Blick zwischen den beiden genügte, dieses gututrale Grunzen würden beide auch auf Meilen noch erkennen. Schnell bedeutete Aiwëtaurnís den anderen zu warten und ward schon im Unterholz verschwunden. Leise schlich sie den Stimmen entgegen, und fand schließlich einen Busch aus dessen Deckung herraus sie auf die Lichtung sehen konnte.[1] Was sie sah empörte sie, und so war für sie eine Entscheidung bereits getroffen. Schnell zählte sie die Schweinsnasen, und sah sich nach einem Weg um, auf dem sie den rest der Gefährten hier hin führen konnte. Dann verschwand sie ungesehen wieder im Unterholz und tauchte bei den Kameraden wieder auf.
Nachdem sie die Gruppe ohne weitere Worte noch einige Meter weiter zurück geführt hatte, berichtete sie:
"Einige Orks, ich habe sechs gezählt, es könnten aber mehr sein. In hundert Metern von hier aus, auf einer Lichtung. Diese Narren haben ein Feuer dass so hell scheint als würden sie vorheben den Wald niederzubrennen. Und einen Gefangenen in einem Käfig. Ich schätze ich kann uns ungesehen auf einige Schritt hinein führen, da wir die Landschaft zu unserem Vorteil nutzen können. Lasst uns die Pferde anbinden und los ziehen."
 1. Heimlichkeit: 17 bzw. 22 vs Orks (Take Ten, kein Abzug für Unterholz)
« Letzte Änderung: 26.10.2012, 15:05:11 von Taris »

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #173 am: 26.10.2012, 14:58:16 »
Als Aiwëtaurnís im Wald verschwand, überkam Lorim Eisenhammer ein Gefühl der Vorfreude. Jetzt würden sich seine morgendlichen Übungen auszahlen. Etwas ungeduldig rutschte er auf seinem Pferd Hin und Her. Nach ein paar Minuten tauchte die Elfe aus dem Unterholz wieder auf und brachte gute Neuigkeiten mit. Gedork nosews[1]

Der Zwerg schwang sein linkes Bein über den Pferderücken und glitt zu Boden. "Keine Späher? Ein einzelner Gefangener, wahrscheinlich keiner der Adeligen. Dennoch, mein Hammer soll in Orkblut tränken." Lorim wollte nicht viele Worte verschwenden, sondern ein eventuelles Überraschungsmoment nutzen. Er half die Reittiere anzubinden, schulterte sein Schild, nahm die Armbrust und ein paar Bolzen und stellte eine letzte Frage in die Runde: "Wollen wir einen am Leben lassen?" Ihm wäre es lieber alle zu töten. Sein Hammer baumelte an seiner Seite. Bei so wenigen Orks würde sich das Spannen der Armbrust vielleicht gar nicht lohnen. Unschlüssig blickte er zwischen Armbrust und Hammer Hin und Her und entschied sich für das vertraute Gefühl des runenbesetzten Hammers.
 1. Schlag den Ork mit deinem Hammer.

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #174 am: 26.10.2012, 16:11:44 »
Jurij verstand nicht, warum der Zwerg so kampfwütig war. Er fragte sich ob das so in der Natur der Zwerge lag aber ließ den fragenden Gedanken schnell verklingen. Gleich wer da gefangen war, verdiente es wohl kaum von Orks gefangen zu sein. Vielleicht hatte die Person, ja doch etwas mit den Adligen zutun. So stieg er vom Pferd und löste seine Glefe vom Rücken. Da Aiwëtaurnís meinte es sei eine Lichtung, könnte er wohl endlich wieder seine Stangenwaffe nutzen. Darauf freute sich Jurij.

„Hast du nicht erkannt wer da gefangen war?“ fragte Jurij während er vorsorglich den Halt der silbernen Klinge prüfte. „Aber egal, niemand verdient es von Orks gefangen zu sein. Sag gibt es dort genug Deckung für euch Bogenschützen und Mival? Wir brauchen ihnen ja nicht zeigen, dass wir zu sechst sind. Der Sir, Lorim und ich, wir könnten sie in eure Reichweite locken, ohne dass ihr in Gefahr kommt.  Mit Glück könnt ihr drei ihnen sogar in den Rücken fallen. Wäre das möglich?“ So er auf eine Antwort wartete, schnürte Jurij seinen Schild am Pferd fest. Wozu sollte er es mitnehmen, wenn eh nicht vorhatte sein Schwert zu nutzen.
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Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #175 am: 26.10.2012, 19:51:25 »
"Wahrscheinlich würden sie Lorim selbst gegen den Wind riechen. Zwerge haben so einen besonderen Duft." kommentierte Ser Leonhard grinsend das Gesagte. Er war froh, dass Jurij dabei war, er schien nicht nur ein relativ guter Kämpfer zu sein, sondern auch in der Lage zu sein sein Köpfchen zu benutzen.

"Und ich bin mir nicht sicher ob ich mich an irgendwen ranschleichen kann." wie um das Gesagte zu kommentieren quietschte ein Scharnie seiner Rüstung leise als er den Arm bewegte.

"Wir haben die besten Chancen, wenn wir uns ihnen nähern und ihre Aufmerksamkeit auf uns ziehen und du Eiwetauhniz und Thokk versuchen sie von der Seite anzugreifen." seine Zunge brach fast als er versuchte den Namen der Elfe auszusprechen. Dabei fiel ihm auf, dass er seit sie zusammen waren zum ersten Mal ihren Namen benutzte.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #176 am: 26.10.2012, 22:14:43 »
Auch für Thokk war die Nacht erholsam gewesen. Er hatte seine am Morgen zügig seine Sachen gepackt und sich reisefertig gemacht. Mit Aiwe zusammen vorweg zu reiten war eine willkommene Abwechslung. Auch wenn sie sich nicht viel unterhielten, so hatte er doch das Gefühl, sie kennenzulernen. Als sie schließlich auf die Orks gestoßen waren folgte Thokk ihr so, dass er sie im Blick hatte. Nur für den Fall des etwas schief gehen würde.
Zurück in der Gruppe folgte er den taktischen Ideen der beiden Menschen. Er kratzte sich unter seinem Kinn. Auch Thokk konnte spüren, wie sich sein Adrenalin langsam in seinen Venen sammelte. Allerdings war er nicht unbedingt ein großer Freund davon in einen Nahkampf verwickelt zu werden, wenn es nicht sein musste.
"Warum schießen wir sich nicht einfach aus dem Hintergrund über den Haufen?", fragte er in die Runde. "DIe eine Hälfte von uns geht mehr nach links, die andere nach rechts. Weit genug weg, damit sie uns nicht sehen. Die einen fangen an Pfeile zu schießen und sobald die Orks sich auf den Weg in ihre Richtung machen, machen sie sich weg. DIe anderen eröffnen das Feuer und wenn die Orks die Richtung ändern fangen die anderen wieder an zu schießen. Mit etwas Glück kommen sie überhaupt nicht bis zu uns. Oder wir locken sie durch den Beschuss mit Pfeilen zu uns", dann deutete er auf Jurij, Lorim und Leonhard:"beziehungsweise zu euch."

Lorim Eisenhammer

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« Antwort #177 am: 26.10.2012, 23:34:56 »
Lorim schnüffelte kurz und schaute etwas biestig in Richtung von Ser Leonhard. Immerhin hatte er gestern Abend gebadet, was sprach der Ritter da. Aber der Zwerg hatte in diesem Moment keine Lust einen Streit mit dem Menschen vom Zaun zu brechen. "Anschleichen in unserer Rüstung dürfte schwer fallen. Das Eisen habe ich im Feuer erhitzt, als dass es den Körper schützt, aber leise ist es nicht", unterstützte er den Einwand des Ritters. Der Plan des Halborks dagegen gefiel dem Zwergen. Die Orks mit Pfeilen anlocken und sie dann von der Seite anzugreifen und so wandte er sich an Thokk:
"Eure Idee sie mit Pfeilen in einen Hinterhalt zu locken hat etwas für sich. Ihr und Aiwëtaurnís seid beweglich und könntet sie zwischen uns treiben. Aber irgendwer wird beim Gefangenen bleiben. Die Orks werden ihn nicht unbewacht bleiben."

Taris

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« Antwort #178 am: 27.10.2012, 00:10:21 »
Mival beobachtete die Situation zunächst schweigend. Er strich sich mit der Hand über das Kinn. "Wäre es nicht vielleicht klüger, die Orks zu umgehen?", warf er schleßlich in die Runde. "Ich meine, wir haben doch keinen Grund uns hier einzumischen. Wir sollen die Adeligen retten und gefährden doch nur unseren Plan, wenn wir die Orks hier attackieren. Wahrscheinlich wird man sie vermissen, nach ihnen suchen oder anderweitig die Wachsamkeit erhöhen, falls sie nicht wiederauftauchen. Ich denke daher, dass es klüger wäre, einen Bogen um das Lager zu machen." Er schaute die anderen auffordernd an.

Jurij Klee

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« Antwort #179 am: 27.10.2012, 09:10:14 »
„Da hast du recht.“ bestätigte Jurij rasch die Worte des jungen Priesters bevor ihn der Zwerg oder die Elfe fertig machen konnte. Scheinbar hatte der Myrrpriester nicht gemerkt wie kampfwütig besonders der Zwerg heute war und wie selbstsicher die Elfe den Angriff «befahl». „Es ist wirklich nicht unsere Aufgabe und wird sehr wahrscheinlich die Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Jedoch ewig können wir uns eh nicht verstecken. Außerdem könnte es sich beim Gefangenen um jemanden handeln der sich hier besser auskennen als wir, ein Diener der Adligen ist oder Danke sagt und abhaut. Ohne es zu wagen wissen wir nicht.“Als er weiter  reden wollte viel ihm die Frage von Lorim ein. Keiner hatte sie bis jetzt beantwortet. „Außerdem, wir haben die Spur der Adligen verloren. Wandern auf gut Glück durch den Wald und zumindest einer der Orks, wir sollten wirklich einen Ork gefangen nehmen, könnte uns sagen wo ihr Hauptlager ist oder Informationen über die Adligen geben. Auch verdient es niemand von Orks gefangen gehalten zu werden. Ich hörte sie machen Trommeln aus der Haut ihrer Gefangenen …“ er ließ es kurz stehen und blickte zum Ritter. „Mal davon abgesehen könnte es auch eine Jungfrau in Nöten sein, die von einem strahlenden Ritter in glänzender Rüstung gerettet werden will. Da kann doch unser Sir nicht einfach vorbei.“ Auch wenn er sich durchaus ernst anhörte, war dies als Scherz gemeint. Wobei er erneut merkte wie schlecht doch die Informationen über die Person im Käfig waren und er sich fragte ob etwas mit den Augen der Elfe nicht stimmte.
„Also, welchen Plan verfolgen wir? Ich bin immer noch fürs aufteilen und das wir drei sie ihn euren Pfeilhagelhinterhalt locken.“ Jurij deutete dabei zuerst auf den Zwerg, den Sir und sich und dann auf die restlichen Gruppenmitglieder. Mival hatte ja seine Armbrust und war eindeutig besser bei ihnen aufgehoben.
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