Khel öffnet langsam seine Augen und schließt diese fast sofort wieder und stöhnt laut auf als er in die pralle Sonne blickt.
Nach einigen leisen, aber herzhaften, Flüchen, steht der junge Hexenmeister, sich die schmerzenden Glieder reibend, auf und blickt sich um. Anscheinend war er nicht der Einzige der diesen Horror überlebt hat, denn er kann gegen die gleißende Sonne die Gestalten von Dorin und Bhoron erkennen.
Bruchstückhaft, wie Luftblasen, steigen die Erinnerungen über den Sturm und den Untergang der 'Möwe' in Khel's Bewusstsein. Das tosen des Sturms, die hilflosen Schreie der anderen, in Panik geratenen, Schmuggler sind noch sehr lebhaft in seinem Kopf. Khel hatte nicht versucht, ein anderes Leben zu retten als sein eigenes. Warum sollte er sich von einem anderen unfähigen Tölpel in den Tod reißen lassen?
Das Ganze war schon sehr ironisch... das Schmugglerschiff, welches für seine seebrüchen Besatzungsmitglieder bekannt war, wurde von den Launen der Gezeiten förmlich in Fetzen gerissen. Wenn es die Möwe nicht mehr gibt, wer sollte die drei Überlebenden nun finden?
Khel's Gedanken fokussierten sich nun langsam auf die Gegenwart und er betrachtete Dorin, bei seinem Gebet an Besamara
"Warum betet er an eine Göttin die uns um ein Haar umgebracht hat? Haben wir 'Glück', dass wir nicht wie die anderen armen Teufel abgesoffen sind? Ich denke das wird sich heraus stellen, wenn wir von irgendwelchen wilden Tieren oder genauso wilden Menschen bei lebendigem Leib aufgefressen werden."
Mit einem leisen Seufzen spricht Khel zu den anderen beiden Gestrandeten und zeigt mit einem Finger in Richtung Felswand: "Ich denke wir sollten unsere traurigen Ärsche dort herüber schaffen, vielleicht finden wir dort eine schattige Stelle. Ich hab keine Lust hier rumzusitzen und mir den Verstand braten zu lassen. Vielleicht finden wir auch Wasser und etwas zu essen dort, dann musst du", Khel betrachtet Dorin, "nicht deine Magie verwenden, die wir vielleicht später gebrauchen können."
Da Khel diesen Weg so oder so für die beste Entscheidung hält, dreht er sich nach diesen Worten um und läuft langsam, vor Schmerz, leise fluchend auf den fesligen Abhang zu. Geistesabwesend nimmt er den einen oder anderen Kiesel aus dem Sand und wirft ihn nach den Krabben, sollten er nicht der einzige sein, der sich beschissen fühlt.