Und so machen sich die Kundschafter, nachdem Sylara Thrarin das Leben gerettet hat, wieder weiter daran die Tür im Osten aus den Angeln zu heben.
Dieses Mal jedoch nicht mit Faustschlägen, sondern mit vereinter Stärke und roher Gewalt, sowie unter Jarec's Führung.
Mit Hilfe von Thrarin, Oviento, Sylara und Allistra schafft es Jarec nach einigen Versuchen die Kristalltür endlich zu zerbrechen und wirft sie wütend auf den Boden, wo sie in tausend kleine Teile zersplittert, in welchen sie die Helden spiegeln.
Tausend Tropfen Schweiß haben sich auf der Haut der Helden wie ein dünner Ölfilm durch diesen gemeinsamen Kraftakt gebildet, nur am Ende in einem weiteren Raum mit einer weiteren Tür im Osten sich wiederzufinden.
Ein Raum, welcher geplündert wirkt, denn bis auf einen magisch erleuchteten roten Sessel aus roten Drachenleder und Rubinen befindet sich nichts in diesem Raum, sodass nur die nächste Tür im Osten interessant wirkt und einen weiteren Blick wert ist, denn die Kristalltür wirkt noch massiver als die Kristalltüren zuvor - fast so als hätte sie Xin mittels Magie versiegelt, um die Räumlichkeiten dahinter vor Eindringlingen zu schützen.
Zumal ein dicker Skarabäus aus Granit und Adamantid, welcher sonst nur in Osirion zu finden ist und welcher eine sonderbare aufwendige pulsierende und lebendig wirkende Rune auf seinem Rücken trägt, die Tür zusätzlich verschlossen hält, indem er mit seinen Beinchen die Tür umklammert und wie, als wäre er lebendig ständig seine Position ändert.
Diese Tür wäre noch schwieriger zu öffnen. Wahrscheinlich nur mit Hilfe des Sihedrons, um über noch mehr Stärke zu verfügen und um den dicken magischen Mistkäfer zu bannen.
Es ist aber auch Thrarin, welcher der Elfe noch keinen weiteren Dank und keine Antwort mehr schuldig ist und den Sihedron zurückgesendet hat, sondern noch mehr Licht ins Dunkel bringt, indem er erneut seinen Flamma Horacalcum anwendet, um auch in diesem Raum einen Blick in die Vergangenheit werfen zu können.
Und so können die fünf Kundschafter dieses Mal durch ihren Augen und nicht vor ihrem geistigen Augen folgende Situation aus der Vergangenheit mit ansehen.
Was allerdings den Nachteil hat, dass nicht alle Helden verstehen, was gesprochen wird, denn schließlich sprechen alle Anwesenden nur Thassilionisch:
"Lasst uns allein!" befahl der Runenkaiser Xin in seinem roten Sessel sitzend mit einem strengen Befehlston und konfrontierte damit eine Heerschar von Dienern und niederen Zauberschülern so schnell wie möglich die Räumlichkeit zu verlassen, aber nicht ohne die Geschenke der sieben anwesenden Audienz-Gäste und den Tribut seiner Runenherrscher dabei hinfort zu tragen.
"Die Shoanti brechen ihre Schwüre.
Die Varisianer verweigern ihre zugewiesenen Ländereien.
Kann sich die Zivilisation der Menschen noch mehr verfinstern?
Wie können sie ihren König so missachten?", waren seine Worte, nachdem die Niederen die Tür hinter sich geschlossen hatten.
"Eure Hoheit's Weisheitist grenzenlos..."antworte ein spitzbärtiger Azlanti-Magier in feinen Roben und einem Halsschmuck aus Pfauenfedern listig wie eine Schlange, unterwürfig wie ein Goblin und als hätte er Kreide gefressen, "...doch Eure Zeit ist zu kostbar für solche niederen Dinge. Vielleicht sollten wir..."
Doch das wird der charimatische Runenherrscher auch schon von roten arkanen Flammen erfasst und zum Schweigen gebracht. Wobei Xin's wütende Worte die luft förmlich zwischen ihm und Xanderghul zerschitten:
"Und was schlägst Du vor, Xanderghul? An meiner Stelle zu regieren?"
Doch da meldete sich eine weitere charismatische Runenherrscherin von atemberaubender Schönheit zu Wort, nachdem ersteinmal wie desinteressiert mit dem ein oder anderen Runenherrscher in ihrer Nähe nicht nur verführerische Blicke, sondern wie übliche heftige Zungenküsse ausgetauscht hatte.
Gekonnt lasziv und dennoch verspielt devot nahm Sorshen an den Beinen der Runenkönigs Xin Platz und fing an mit ihren Händen dessen Beinen zu streicheln, aber nur um immer näher dessen Männlichkeit zu kommen, während sie dabei ihren Schmollmund zu einem dämomischen Grinsen formte.
Wie Xanderghul war Sorshen eine Runenfürstin seit der ersten Stunde und wurde nie ersetzt durch einen Nachfolger.
Sie kannte Xin besser als ihre eigene Westentasche.
"Wir sind Deine Runenherrscher, Meister der arkanen Künste und König aller Könige. Wir können in Deinem Namen und in Deinem Sinne regieren. Dies würde Dir eine schwere Bürde abnehmen..."
Doch Xin fing nur empört und nach Verstand ringend an zu schnaufen.
"Ich habe Dich wahrlich meisterlich ausgebildet, meine kleine Sorshen.
Ihr alle seid noch immer meine auserwählten Vertreter der sieben Runenkünste. Meine Schüler und höchsten Diener, nicht wahr?"
Die sieben Runenherrscher und -fürsten stellten sich vor ihrem König auf und nahmen eine leicht unterwürfige Haltung als Antwort an .
"Ihr habt mir immer treu gedient bisher. Vielleicht ist es wirklich Zeit Euch noch mehr Macht anzuvertrauen."
Würde Xin sich daraufhin nicht erheben, um weiter in seinem Sternenmetallabor zu arbeiten, und damit seinen Runenfürsten den Rücken zuwenden - er würde sie vielsagenden Blicken und das teilweise teuflische bösartige Grinsen erkennen, welche die Runenherrscher austauschen.
Die Tage des Runenkaisers Xin wären gezählt.Doch auch im Raum werden die Helden und Abenteurer plötzlich auf Thassilionisch angesprochen, denn ein Geist mit dem Aussehen eines
azlantischen Mannes klagt die Kundschafter an:
"Lasst meinen Vater in Frieden und geht im Namen von Curchanus auf Eure Heimreise!
Ihr werdet nicht das zu Ende bringen, woran die Runenherrscher schon gescheitert sind!"
Jedoch nur, um mit Schrecken plötzlich den Sihedron in Sylara's Nacken zu entdecken.
"Der Sihedron!
Wie kann das sein?
Bei Lissala - das darf nicht wahr sein!
Wie ist das möglich?
Amaznen soll mir einen arkanen Blick auf diese dämonische List der Zura und Nurgal schenken.
Wahrhaftig - er ist echt!
Das Pfauengott soll mich nicht täuschen.
Aber warum nicht in der Hand meines Vaters?
Jetzt, wo er zurück ist?
Ist das von Groetus gewünschte Ende aller Tage?", wobei sich die Augen des Geistes schockiert weiten, während er wohl jedem alten Gott ein kurzes Stossgebet widmet.