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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 94571 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #345 am: 08.10.2013, 02:44:44 »
"Ichabod Crane und dies ist Dana Gray, welche Ihr ja schon deutlich ins Auge gefasst habt!", antwortete Ichabod seinen Augen leicht zusammenkneifend und seinen Degen senkend.
Der Schurke war zwar nie ein eifersüchtiger Mensch im Verhältnis zu vielen anderen Männern, aber Ichabod hasste es, wenn fremde Männer Dana mit den Augen förmlich auszogen.
Soetwas roch er hundert Meter gegen den Wind, zumindest seiner Meinung nach.
"Mir geht es gut, Dana...", antwortete der Detektiv dabei knapp seiner Exfrau und ging auf Samuel weiter zu, und reichte ihm sogar seine Hand, nachdem sein Stock in die linke Hand gewandert war.
Sein Händedruck war dabei fest, jedoch unabsichtlich, denn wie alles im Leben, versuchte der Ermittler dies ebenfalls mit vollen Herzblut zu machen.
"Ihr seid mit Herrn Nefalen bekannt?", fragte Ichabod neugierig weiter und löste dabei seine Hand, um nachzulegen:
"Aber eigentlich auch egal, falls dem so ist.
Denn dies ändert nichts an meinem gut und ehrlich gemeinten Ratschlag:
Wenn Euch Euer Leben lieb ist, dann verschwindet so schnell wie Ihr nun gekommen seid und seid dieses Mal nicht der Letzte der Trauergäste!
Hier jedenfalls gibt es nichts zu holen, als Probleme und Ärger, welcher für drei Generationen reicht!"
, und versuchte dabei warnend zu sein, ohne drohend zu wirken.
"Ich kann Euch zur Not auch auf dem Friedhof die Stelle zeigen, wo unser alter Professor seine letzte Ruhe genießt, sofern Ihr Euch verabschieden möchtet und wollt!", wobei der Schurke versuchte sich dabei ein müdes Lächeln selbst abzugewinnen.

In einem Land wie Ustalav, wo Tod und Grauen an der Tagesordnung war, konnten seine Bewohner nicht anders als versuchen zu lächeln, um Desna davon abzuhalten sie für ihr Unglück auszulachen.
« Letzte Änderung: 08.10.2013, 09:49:35 von Sensemann »

Samuel Pierce

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #346 am: 09.10.2013, 11:54:11 »
Samuel wertet es als einen seiner wenigen guten Einfälle, dass er die Frau im Türrahmen, nicht als Tochter des Professors angesprochen hatte, das hätte nur wieder zu einer peinlichen Situation geführt.

Da Ichabod nun vortrat und den Blick auf Dana komplett freigab, ließ Samuel seinen Blick über diese gleiten, ungeachtet der Andeutung von Crane. Seine Augen verweilten dabei an zwei Körperstellen länger, als es für Samuel gut sein könnte.
Er erwiderte den Händedruck seines Gegenübers “Mr. Crane.“
Nur um danach Dana mit einem auf ihre Hand  gehauchten Kuss zu begrüßen, natürlich nicht ohne ihr ein besonders herzliches Lächeln zu schenken. “Es ist mir eine Freude, eine Frau wie Euch kennenlernen zu dürfen.“
Seine anerzogenen guten Manieren, holte er für eine Frau, deren Anblick seinen Augen mehr als schmeichelte, nur zu gerne hervor.

Er fragte sich allerdings, warum Crane ihm so einen Blick zuwarf. War er etwa eifersüchtig? Grey war nett anzusehen und vielleicht hatte der Hänfling Interesse an ihr. Wohlmöglich auch daher das Aufgebarden mit seinem Stock - der Gedanke, dass Ichabod Dana imponieren wollte, war nicht fern. Mit seinem Körperbau konnte er es sicherlich nicht punkten. Die Schuhe mit den leichten Absätzen waren Samuel erst aufgefallen, als er sich an ihm vorbeigedrückt hatte um Dana zu begrüßen. Er äußerte sich vorerst nicht dazu, dafür würde es sicherlich noch eine bessere Gelegenheit haben.
Zudem hatte er es sich schon mit Nefalen verscherzte, es war zwar ein irrwitziger Gedanke, aber trotzdem möglich das Dana Crane mochte.
Für Sticheleien war nun keine Zeit. Samuel hatte Hunger und noch immer sein erhofftes Erbe vor Augen.

Er hörte Crane aufmerksam zu, doch das Feld zu räumen, kam ihm nicht im Geringsten in den Sinn. Vermutlich waren die Ringe an seinen Fingern nur Tarnung und alles was er noch besaß, wurde so an seinen Händen zur Schau getragen. Er würde sich damit in guter Gesellschaft mit verarmtem Adel befinden. Einen Erben mehr für ein Vermögen zu haben, würde ihm vermutlich genauso wenig gefallen, wie Samuel selbst und er schätze das diese Warnung genau daher rührte.
Er warf einen Blick auf das wirre und noch nasse Haar und schüttelte leicht den Kopf. Vermutlich hatte sich der Kerl nur seinen Schädel irgendwo angeschlagen und war nun völlig verwirrt ohne zu wissen, was er da redete. Nein, da mussten schon bessere Argumente kommen um ihn von seinem Gold wegzubringen. Mittlerweile war er sich doch wieder sicher, dass es sich um eine große Summe handeln müsse, bei dem Zirkus den hier alle veranstalteten.
Bevor er antwortet ließ er sich auf einem Stuhl nieder und griff nach dem Brötchen, welches er in Augenschein genommen hatte.

“Ja, dem ist so. Herr Nefalen war so freundlich mich aus der Kälte einzulassen.“
Er nahm einen großen Bissen von dem Brötchen und kaute in aller Ruhe. Hetzen ließ er sich nicht besonders gerne.
“Nun immer mit der Ruhe Crane, ich bin gerade erst angekommen und hatte nicht vor wieder abzureisen, bevor ich meinem guten Freund die letzte Ehre erwiesen habe. Zudem scheint sich hier ja eine illustre Gruppe eingefunden haben, wozu also die Eile?“
Nun waren es seine Beine, die er, weit von sich gestreckt, überschlug.
“Leider war der Brief den ich erhielt,“ sagte er und deutete mit dem Brötchen in der Hand auf das Schriftstück, “nicht besonders ausführlich. Wie ist der gute Professor ums Leben gekommen? Er erscheint mir für einen natürlichen Tod etwas zu jung. Hat ihn eine Krankheit dahin gerafft?“
“Vermutlich ist es eine hochansteckende und tödliche Krankheit gewesen. Alle hier sind infiziert - ich nun auch. Kaum werde ich das Gold habe, kann man mich sicherlich auch zu Grabe tragen!“ dachte er missmutig und blickte zu Crane und Grey herüber.
Er war froh die Frage nicht seiner Hinterbliebenen Tochter stellten zu müssen und hoffte auf Antworten.

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #347 am: 09.10.2013, 12:23:28 »
Der Söldner und ehemalige Leibwächter des Professors erwachte mit einem Schrecken. Er hatte unruhig geschlafen und seine Träume waren von verschiedenen Dorfbewohnern erfüllt gewesen, die in schwarze Roben gekleidet waren und irgendein Ritual in einem dunklen Raum vollführten. Er hatte Vater Grimburrow gesehen, den Unruhestifter Gibbs und sogar Miss Fallenbridge und sie alle hatten Formeln gemurmelt. In dem Moment war Brann Morton klar geworden, das er versagt hatte, den flüsternden Pfad aufzuhalten.
Doch er wurde von Mister Nefalen aus dem Albtraum gerissen und während dem Söldner noch immer das Murmeln und Lachen der Kultanhänger im Kopf herumgeisterte, hörte er die Wörter "Besucher" und "Im Auge behalten". Er rechnete Eins und Eins zusammen und wusste das die Arbeit rief.

Der schlaftrunkene Mann stand mit einem kehligen "Ich kümmere mich darum." auf und unterzog sich einer kurzen Katzenwäsche. Anschließend legte er wie jeden Morgen seine Rüstung an, setzte seinen Helm auf und überprüfte mit schnellen und sicheren Handgriffen den Sitz seiner Rüstung und seines Schildes. Er nahm seinen Flegel zur Hand und war damit nach wenigen Minuten bereit, sich dem "Besuch" zu stellen. Das Brann ihn genau im Auge behalten sollte, musste ihm der Alchemist eigentlich nicht sagen, denn er nahm seine Arbeit sehr Ernst und nach den gestrigen Erlebnissen war Vorsicht angesagt. Überall konnten Gefahren lauern, selbst von Besuchern.
So stapfte der schwer gerüstete und hungrige Mann die Treppen herunter und vernahm dabei auch schon die Stimme des Detektivs und die eines fremden Mannes. Womit hatte er das nur verdient, konnte Ichabod Crane nicht wenigstens morgens seine vorlaute Klappe halten und die Stille genießen? Musste er sich vielleicht selbst reden hören um zufrieden zu sein? Was auch immer der selbsternannte Detektiv sagte, der Söldner hörte nicht hin. Er war noch zu müde und hatte einfach keine Geduld an diesem Morgen.
Während Brann Morton die Treppen herunterlief, erkannte er auch schon Dana, die außerhalb des Esszimmers stand und auf etwas im Inneren zu blicken schien. Er warf ihr ein kurzes Lächeln zu aber drückte sich dann auch schon an ihr vorbei, um in die Küche zu kommen.

Er sah Ichabod Crane und einen ihm unbekannten Mann, der anscheinend gerade erst angereist war. Das musste der Besucher sein, von dem Jadar gesprochen hatte. Mit einem kritischen Blick betrachtete Brann Morton den Neuankömmling.
Dabei konnte Samuel Pierce problemlos erkennen, das vor ihm nun anstatt des dünnen, kleinen und adligen Mannes ein fast zwei Meter großer, durchtrainierter und ernst dreinblickender Mann stand. Er trug nicht nur einen Brustharnisch und Stahlhelm, sondern auch einen Schild und hielt einen Kriegsflegel griffbereit. Mit einigem Misstrauen in der Stimme und einem unnachgiebigem Blick, antwortete er dem Mann, denn die letzte Frage hatte er gerade noch mitbekommen - nicht jedoch, bevor er Ichabod und Dana einen vielsagenden Blick zugeworfen hatte.

"Petros ist von einer Gargoyle-Statue erschlagen worden. Ein schrecklicher Unfall. Wenn ihr zu der Beerdigung wollt, seit ihr leider zu spät." Er ließ seinen Schild sinken und steckte seinen Kriegsflegel weg, bevor er dem Mann die Hand reichte. "Brann Morton, mit wem habe ich die Ehre?"

Anschließend löste er den Schild von seinem Arm und setzte sich an den Esstisch, wobei er dem Neuankömmling im Auge behielt. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, seinen knurrenden Magen zu beruhigen. Er spürte das heute ein anstrengender Tag werden würde und so etwas ließ sich nicht mit leerem Magen angehen.

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #348 am: 09.10.2013, 15:22:19 »
Etwas Anspannung fiel von Dana ab, als klar war, dass vom überraschenden Besuch in der Küche scheinbar keine akute Gefahr ausging – und noch ein bisschen mehr, als sich herausstellte, dass es sich bei Samuel Pierce um einen weiteren Trauergast handelte, der die Beerdigung verpasst hatte. Angesichts der Umstände, in denen sie sich befanden, war es allerdings nicht ratsam, einem Fremden blindlings zu vertrauen und ohne Gewissheit zu glauben, weswegen sie für sich beschloss, abzuwarten, was Kendra zu diesem verspäteten Ankömmling zu sagen hätte – denn behaupten, eingeladen worden zu sein, und nach Informationen zu fragen könnte auch ein Anhänger und Spion des Flüsternden Wegs – auch wenn Samuel Pierce auf Dana nicht wie ein Nekromant oder jemand mit böser Absicht wirkte. Es war zudem beruhigend für Dana zu hören, dass es Ichabod gut ging, denn wohlauf hatte er im ersten Moment nicht auf sie gewirkt. Sie ließ den Griff ihres Dolches los, den sie aus Vorsicht umfasst hatte, als Ichabod vortrat, um Herrn Pierce zu begrüßen.

Ihr Mann hätte den Blick, mit dem Samuel Dana bedachte, nicht kommentieren müssen, damit sie ihn bemerkt hätte – dazu war das Interesse des Neuankömmlings für ihren Körper zu offensichtlich. Ihr war solcherlei Aufmerksamkeit nicht unbedingt fremd, auch wenn es ihr nicht sonderlich angenehm war, wenn man(n) sie derart musterte – was sie sich aktuell äußerlich jedoch nicht anmerken ließ. Bei Samuel war sie bereit, darüber hinwegzusehen, da er ihr bewies, ungeachtet dessen Manieren zu haben, indem er sie mit dem Handkuss auf angemessene und charmante Weise begrüßte.

Sie erwiderte sein sympathisches Lächeln freundlich und beantwortete sein Kompliment mit:
„Danke, es ist auch mir eine Freude, Euch kennenzulernen“ – aber nicht ohne ihn in Verlegenheit zu bringen, indem sie nachfragte:
„Was genau meint Ihr denn mit ‚einer Frau wie mir‘?“, denn sie wusste schon selbst, mit Annäherungsversuchen umzugehen und Verehrern den Wind etwas aus den Segeln zu nehmen, indem sie sie entwaffnend aus dem Konzept zu bringen versuchte. Dazu benötigte sie keine Hilfe von Ichabod, auch wenn sie es mit Wohlwollen aufnahm, dass er sich in dieser Beziehung abwehrend und vielleicht auch etwas eifersüchtig einmischte.

Ichabod legte Samuel nahe, nicht lange hier zu verweilen, auch wenn diesen das scheinbar weniger interessierte – verständlich, da der Neuankömmling sich wahrscheinlich nicht bewusst war, was hier in Ravengro vor sich ging. Dana fand, dass dies für Herrn Pierce aber vermutlich die beste Lösung wäre: In Unwissenheit gelassen zu werden und einfach wieder abzureisen. Hier war jeder in Gefahr und auch Samuel würde es sein, wenn er sich entschließen würde zu bleiben.

Brann betrat die Küche – Dana erwiderte sein begrüßendes Lächeln – und kam ihr mit einer Antwort auf Samuels Frage nach den Umständen des Todes des Professors zuvor. Auch der Söldner schien es für das Beste zu halten, erst einmal keine wichtigen Informationen mit Samuel zu teilen. Vorsicht war besser als Nachsicht.
„Brann, dies ist Samuel Pierce“, übernahm Dana die Vorstellung des unerwarteten Besuchs und redete dann mit einem traurigen Lächeln weiter:
„Es stimmt, es sind tragische Umstände, die uns zusammenführen.“
Auf den „Unfall“, dem der Professor zum Opfer gefallen war, ging sie dabei ebenfalls nicht ein.
„Sicher wird Kendra trotz Eurer Verspätung dankbar sein, dass Ihr der Einladung gefolgt und gekommen seid, Herr Pierce – auch wenn ich Euch bitte, Ichabods Warnung nicht als Unhöflichkeit anzusehen, sondern als gut gemeinten Rat. Wir sind hier als Fremde in diesem Ort nicht sonderlich willkommen.“

Dana schenkte Ichabod ein warmes Lächeln, um ihm damit erst einmal im Stillen richtig zu begrüßen, auch wenn sie sein wirres Aussehen eigentlich zum Schmunzeln brachte. Anschließend folgte Dana Branns Beispiel und nahm ebenfalls am Tisch Platz, um zu frühstücken und währenddessen auf Kendra zu warten, die hoffentlich die Angespanntheit, die im Raum schwebte, etwas lösen würde. Bevor die Tochter des Professors für Klarheit sorgte, ob sie Samuel vertrauen könnten, würden sie diesen wohl im Auge behalten und genau darauf achten müssen, was sie sagten.

Samuel Pierce

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« Antwort #349 am: 09.10.2013, 15:48:01 »
Dana schien es ein wenig zu gefallen geschmeichelt zu bekommen, doch auf die Nachfrage von ihr, was er mit seiner Andeutung gemeint hatte, zwinkerte er. Es war ein netter Versuch von ihr gewesen, ihn aus der Fassung zu bringen, doch dafür bedurfte es durchaus mehr. Er setzte gerade zu einer Erwiderung an, als er eine Bewegung bemerkte. Hinter Dana erschien eine weitere Person.
Da Samuel bereits wieder am Tisch Platz genommen hatte, betrachtet den Mann – nein wahrscheinlich auch Erben – vorerst aus sicherer Entfernung, welcher in Rüstung durch den Flur kam. Er kam die Tür hinein und ging an Crane vorbei, als nehme er ihn gar nicht wahr. Das Erscheinungsbild was er abgab, war durchaus eindrucksvoll und Pierce beschloss, es lieber vorsichtig mit dem staatlichen Krieger angehen zu lassen. Der Flegel in dessen Hand, verursachte in Samuel nicht unbedingt Freude, bedachte er nur, dass er nur einen Dolch bei sich führte und von einer Rüstung nur träumen könnte – abgesehen von der Tatsache, dass diese ihm sicherlich zu unbequem sein würde.
Doch nicht nur die Rüstung und Waffe sprachen für sich, auch der Körperbau ließ Samuel vorsichtig agieren. Während Crane sicherlich keine Gefahr in einem Kampf darstellen würde, nicht einmal mit seinem bedrohlichen Stock, würde es bei diesem Exemplar voraussichtlich derjenige sein, der sich am Boden wieder finden würde.
Nach der kurzen Vorstellung seinerseits, streckte Brann Morton ihm nun die Hand entgegen.
Samuel stand auf und wurde sich seiner von der Reise müden Glieder gewahr, in einer Kutsche schlafen, war sicherlich nicht bequem. Auch die ihm nun entgegengestreckte Hand ergriff er, wie zuvor bei Ichabod. An Vorstellungen genügte es ihm trotzdem langsam aber sicher und er wartet nur darauf eine der Personen mit dem falschen Namen anzusprechen. Glücklicherweise kam ihm Dana zuvor und informierte Brann mit wem er es zu tun habe. “ Freut mich Euch kennen zu lernen, Morton.“
Wie üblich verzichtete er auf eine Anrede, seiner Meinung nach pure Zeitverschwendung.
Zwar hatte sein Gegenüber seine Waffe weggesteckt, doch das ließ Pierce nicht unvorsichtiger werden.
Seine verbitterten Gedanken nahmen sein Denken kurz in Anspruch “Vermutlich haut mir die laufende Ritterrüstung den Flegel ohnehin zwischen die Schulterblätter wenn ich mich umdrehe!“
Schnell holte ihn aber die Realität wieder ein, als er über die Schilderung des Unfalles nachdachte. Ein Gargolye. Obwohl Pierce sich früher oft in Herrenhäusern und anderen Gebäuden umhergetrieben hatte, die auf Verzierungen dieser steinernen Art nicht verzichtet hatten wollen, war es ihm noch nie untergekommen, dass eine solche sich einfach auf den Weg zum Boden machte.
Er zog bei der Erläuterung überrascht die Brauen hoch und kam zu dem Schluss, dass es allen nur um eins ging – das Erbe natürlich. Sein Erbe! Wieder ein Gedanke mehr, der ihm den Tag vermieste. Vielleicht befand sich sogar ein heimtückischer Mörder unter ihnen. Doch weder Crane, Grey oder Nefalen machten rein körperlich den Anschein, als könnten sie einen tonnenschweren Hausschmuck stürzen. Selbst Morton hätte dies nicht fertig gebracht. Vielleicht hatte die Truppe zusammen gearbeitet – mit der Tochter? Angst schnürte Samuel die Kehle zu, wenn er nun in die Quere gekommen wäre und bald seinem Ableben entgegen sah? Aber nein – das ergab keinen Sinn. Er wäre nicht zur Beerdigung eingeladen worden, wenn dem so wäre.
“Nefalen öffnete mir die Türe und unterrichtete mich bereits, dass ich zu spät komme. Leider w3ar ich verhindert, so dass ich nicht rechtzeitig erscheinen konnte. Was ich zutiefst bedauere.“ Dies stimmte sogar, wenn es auch nicht um die Beerdigung oder den Professor direkt ging. Doch die Gruppe machte tatsächlich einen niedergeschlagenen Eindruck, offenbar gab es Menschen die tatsächlich sehr von dem Tod bestürzt waren. Natürlich war es ein Drama, wenn ein Mensch starb, doch da dieser Samuel nicht besonders nahe gestanden hätte, wie die meisten seiner Mitbürger, war seine eigene Trauer im Prinzip nicht existent. Doch im Gegensatz zu ihm selbst, war es dem Professor offenbar gelungen Freunde zu finden. Der wehmütige Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht, mochte für die anderen als Trauer um den alten Freund Petros zu werten sein, in Wirklichkeit handelte es sich nur um Wut und Trauer um sich selbst. Grimmig dachte er daran, dass er nie wirklich keinen Freund gehabt hatte und der alte, nun tote Lorrimor, gleich so viele.
Er wog seinen Kopf von Seite zu Seite und schob sich den letzten Bissen von dem  Brötchen in den Mund, als sich Brann setzte.
“Eine Statue sagt Ihr? Ich will meinen, ich hätte noch nie von einem Gargolye gehört, der sich von alleine auf den Weg zum Erdboden gemacht hätte. Ein rätselhafter Unfall wie es scheint.“
Auch Dana hatte Platz genommen, Samuel warf ihr zwar einen Blick zu, verzichtete aber diesmal darauf sie noch genauer in Augenschein zu nehmen, als ohnehin schon. Dafür würde es hoffentlich noch genug andere Situationen geben.
“ Zwar kann ich Eure Sorge verstehen“, im Grund tat er das eigentlich nicht, er an seiner Stelle hätte sich nicht um einen ihm Unbekannten gesorgt, er sorgte sich nicht einmal um die meisten Menschen die er kannte, “aber willkommen war ich schon sehr lange nirgendwo mehr.“

Ichabod Crane

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« Antwort #350 am: 09.10.2013, 15:52:29 »
"Ja, dies ist Samuel Pierce!", antwortete Ichabod Brann und bestätigte damit Dana's Antwort, wobei seine Tonlage anders war als zuvor.
Scheinbar als versteckte Andeutung durch eine andere Tonlage, dass nicht gewiss war, ob dies wirklich der wahre und richtige Name war, denn schließlich könnte Samuel Pierce ebenso ein Agent des Pfades mit falscher Identität sein.
Anderseits war der Ermittler wohl jetzt schon kein Freund ihres neuen Gastes, was man vielleicht ebenfalls aus seiner Stimmlage heraus lesen konnte.
Dabei sind die obzönen Blicke des Fremden noch nicht einmal der Hauptanlass für seine Abneigung gegenüber dem Trauergast, sondern viel mehr sein gesamtes Auftreten.

Doch da sprach Samuel schon erneut und weckte noch mehr Misstrauen durch seine Worte und Fragen bezüglich des Todes des Professors.
Denn wie schnell vermutete er, dass dies kein normaler Unfall war?

Außerdem versuchte der Unhold in Sachen Dana's Ehre mit seinem letzten Satz scheinbar Vertrauen zu wecken.
Doch sollten sich doch Brann und der Rest an diesem Gast die Zähne ausbeißen.

"Wenn Ihr ansonsten meinen gut und ehrlich gemeinten Rat, besser schnell wieder abzureisen, bevor auch Ihr die Probleme am Hals habt wie wir - die restlichen Freunde des Professors - ablehnt, wie Dana ebenfalls bemerkt hat, so jammert später nicht, dass ich Euch nicht gewarnt habe!", zischte Ichabod mit zusammengekniffenen Augen und zusammengezogenen Augenbrauen sowie ernsten Falten auf der Stirn mit spitzer Zunge weiter und nahm sich dabei ebenfalls eine Tasse Tee und etwas vom Frühstück (wobei er sich fragte, wer den Tee und die Brötchen zu Tische geführt hatte) - ohne jedoch wie Dana, Samuel und Brann dabei Platz zu nehmen.
Kauend, nachdem der Schurke die ersten zwei Male in der Brötchen gebissen hatte, und damit ohne Benehmen und Respekt gegenüber dem Fremden, welcher diesen Respekt auch ihm nicht zollte, sprach Ichabod weiter:
"Wenn es Euch jedenfalls um Geld geht, so schaut mich an: Sehe ich aus, als hätte ich vor kurzem reich geerbt?", und verzehrte damit sein Frühstück fertig mit vollen Backen wie ein flusskönigländlicher Feldhamster.

Zumindest könnte dies die Ambition des Fremden hinter seiner Ignoranz bezüglich Ichabod`s Warnung sein, wenn er wie Ichabod gedacht hätte - obgleich sein Aussehen vermuten ließ, dass er wie Ichabod nicht viel auf der hohen Kannte hatte.

Anschließend leerte der Detektiv seine Tasse Tee und zog sich zurück.
Jedoch nicht ohne sich zu verabschieden:
"Ich ziehe mich ansonsten ersteinmal zurück, denn ich habe lange genug meine Morgentoilette hinaus gezögert, um gut gemeinte Ratschläge zu erteilen, welche scheinbar vergeudet sind.", womit sich Ichabod zurückzog, allerdings nicht ohne Dana einen vielsagenden Blick zu schenken, dass er sie demnächst für ein Gespräch unter vier Augen erwarten würde, und nicht ohne ein zweites belegtes Brötchen einzupacken, falls heute das Mittagessen ausfallen würde.

In seiner Unterkunft angekommen, machte sich der Varisianer weiter fertig für den heutigen Tag, wobei der Adelige aus Aashügel dabei die Pläne für den heutigen Tag zu Ende schmiedete.
Der gestrigen Abend und der Besuch des Fremden hatten schon genug kostbare Zeit gekostet.

Der selbsternannte Meisterdetektiv hatte nicht nur seine Morgenwäsche, Zahnpflege und seine Frisur fertig, sondern auch seine nächsten Schritte.

Und so wartete Ichabod auf Dana, während er Knöpfe und Hemd am Leib zu Ende richtete und seiner Meinung nach sehr ansehnlich nun wieder war.
Zumal Ichabod das, was ihm an Größe und Stärke für einen Mann fehlte, mit Charisma, Flinkheit, Geschick und vorallem Schläue auszugleichen wusste.
Denn nicht umsonst war er ja schließlich ein Meisterdetektiv.

Selbst wenn er seinen alten Lehrmeister Viktor Saint-Demain nicht das Wasser reichen konnte.

Ichabod hoffte ansonsten außerdem, dass Brann den unliebsamen und verdächtigen neuen Trauergast vor die Tür setzen würde, sofern Herr Mortis in seiner guten Menschenkenntnis dies nicht übernehmen und machen würde, noch bevor Kendra von all dem Wind bekam.
« Letzte Änderung: 09.10.2013, 17:07:33 von Sensemann »

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #351 am: 09.10.2013, 21:39:27 »
Lange hatte Viktor die Nacht im Bett gelegen und stumm die Wand angestarrt. Auch wenn er Dana gebeten hatte alleine gelassen zu werden um zu schlafen, sondern um sich den Tag ein weiteres Mal durch den Kopf gehen zu lassen. Soviel war passiert. Dana und Ichabod hätten beide ihr Leben verlieren können... auf einem der heiligen Acker von Pharasma von Wiedergängern angegriffen. Es klang so absurd und unwirklich aber dennoch war es passiert.

Irgendwann in den düsteren Überlegungen driftete Viktor in einen leichten Schlaf und wachte am nächsten Morgen auf. Doch viel Ruhe hatte der Pharasmit offensichtlich nicht gefunden denn als er die Augen öffnete und sich aufrichtete war er müde und sein Nacken schmerzte. Wie ein alter Mann ächzend erhob er sich, nahm sein heiliges Symbol vom Nachttisch und kniete sich vor das einzige Fenster des Raums und kniete sich hin um zu beten. Leise stimmte er ein melodisches Gebet an um seiner Herrin zu huldigen. Viktor war kein talentierter Sänger, doch jahrelange Routine hatte den Pharasmiten zu einem passablen Sänger gemacht. Auch wenn es nur seine eigenen Stimme war, so spendeten ihm die Worte des Gebets Trost und zumindest für kurze Zeit kehrte das warmherzige Lächeln auf seine Lippen zurück.

Nachdem er sich sorgfältig gewaschen und seine Kleidung angelegt hatte, begab sich Viktor in Richtung Küche um ein bescheidenes Frühstück einzunehmen. Bereits bevor er die Küche erreicht hatte hörte der Priester Stimmen von mindestens drei Personen aus der Küche ,die der Pharasmit einige Momente später selbst betrat.

Viktor begrüßte die anderen und den Neuankömmling mit einem Nicken und einem "Guten Morgen." und wandte sich dem ihm unbekannten Mann zu und verneigte sich:  "Mein Name ist Viktor Mortis, darf ich fragen wie euer Name ist und was euch hierher führt?
Normalerweise wäre Viktor höflicher gewesen doch man konnte Viktor immernoch ansehen wie sehr in der gestrige Tag mitgenommen hatte.

Ichabod Crane

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« Antwort #352 am: 10.10.2013, 13:20:15 »
In der Zwischenzeit hatte Ichabod seinen Gedanken zu Ende geführt und war zu einem Entschluss entkommen, welchen der Schurke schon seit der letzten Nacht hegte.
Statt sich auf die Unzuverlässigkeit eines Briefes zu verlassen, würde er zusammen mit Kendra bei den Kundschaftern seiner Heimat vorsprechen und damit indirekt ab diesem Zeitpunkt tätig werden.
Denn bis auf Dana legte niemand auf ihn wert und mit seinem Verschwinden würde man wahrscheinlich auch den Dorfbewohnern und dem Klerus ersteinmal den Wind aus den Segeln nehmen.

Wie jedoch sollte er dies nur Dana erklären?
Emotional aufgewühlt wartete Ichabod auf seine Exfrau.
« Letzte Änderung: 10.10.2013, 13:21:38 von Ichabod Crane »

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #353 am: 10.10.2013, 19:03:18 »
Dana blickte Ichabod hinterher, als dieser gereizt den Raum verließ, beschloss aber, in Ruhe aufzuessen und ihren Tee zu trinken, bevor sie ihm folgen würde, um mit ihm zu reden. Samuel schien die Umstände des Todes des Professors, genau wie Dana selbst, schon beim ersten Hören sehr seltsam zu finden und zu hinterfragen, doch sie ging nicht auf den unterschwelligen Wunsch des Neuankömmlings, mehr zu erfahren, den sie aus seinen Worten heraushörte, ein.
Sie begrüßte Viktor, der nun ebenfalls in der Küche auftauchte, lächelnd und ebenfalls mit dem Wunsch eines guten Morgens und wartete anschließend, bis sich der junge Pharasmit und der Neuankömmling gegenseitig vorgestellt hatten, bevor in knappen Worten noch einmal, an Samuel gewandt, auf das zuvor Gesagte einging:
„Es ist wahrlich schade, dass Ihr die Beerdigung verpasst habt. Es war eine schöne Zeremonie.“
„Nachdem der Mob das Weite gesucht hat“, fügte sie in Gedanken hinzu.

Sie wollte nicht unhöflich sein, aber es viel ihr schwer, gesprächig sein, während sie damit rechnen musste, dass Samuel Pierce einer der Mörder des Professors war.
Deshalb frühstückte Dana zuende, auch wenn sie dabei nicht so schlang wie Ichabod es getan hatte, denn sie wollte ihr Benehmen nicht vergessen, und verabschiedete sich dann:
„Bitte entschuldigt mich für den Moment“, sagte sie in die Runde und stand vom Tisch auf, um ihr Geschirr beiseite zu stellen und die Küche zu verlassen. Brann und Viktor würden sich mit Herr Pierce befassen, vielleicht würde sich auch bald Jadar und Kendra zu ihnen gesellen. Wenn sie Hilfe benötigten, würden sie schon rufen.

Dana steuerte unterdessen das Zimmer an, in dem Ichabod und Jadar nächtigten, und atmete durch, bevor die klopfte und eintrat. Sie rechnete damit, dass er mit ihr das Gespräch unter vier Augen führen wollte, zu dem sie am gestrigen Abend doch nicht mehr gekommen waren.
Der Ichabod, der sie erwartete, war gewaschen und ordentlich und glich kaum noch dem schäbigen Tagedieb, mit dem sie sich auf der Reise nach Ravengro von Marian Leigh an die Kutsche geteilt hatte. Es gefiel ihr, dass er sich nicht mehr gehen ließ, denn Ichabod war sehr gutaussehend, wenn er sich nicht selbst im Weg stand.

Dana ließ ihn nicht das Wort ergreifen, sondern legte ihre Hände in seinen Nacken und gab ihm einen zärtlichen Kuss – weil sie nun allein waren und ihr danach war – und schob beiläufig mit dem Fuß hinter sich die Tür ins Schloss zurück. Es stimmte, was sie ihm gegenüber gestern zugegeben hatte: Sie hatte es nicht wahrhaben wollen, dass sie ihn vermisst hatte, dabei hatte sie die Sehnsucht nach ihm, ihrer großen Liebe und ihrem Ehemann, förmlich zerfressen. Die Trennung mochte so kurz nach ihrem Wiedersehen und Wiederzusammenfinden noch immer schmerzen und zwischen ihnen stehen, genauso wie ihre Lage hier in Ravengro sehr aufwühlend war und zur herrschenden Anspannung nicht wenig beitrug, dennoch gab Ichabods Nähe Dana die Sicherheit, die sie in der vergangenen Zeit sehr vermisst hatte.
Doch dann löste sie sich wieder von ihm.
„Bist du sicher, dass es dir gut geht?“, fragte Dana, während Ichabod in mit aufkeimender Sorge musterte, denn obwohl er dies vor dem Frühstück bereits bejaht hatte, merkte sie ihm an, dass irgendetwas nicht stimmte. Was beschäftigte und beunruhigte ihn? War es der unerwartete Besucher Samuel Pierce?

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #354 am: 10.10.2013, 19:53:08 »
"Wenn man vom Mord an unserem alten Freund abzieht und den gestrigen Vorfällen, kann ich auf tiefsten Herzen Dir nur aus Deine Frage entgegnen, dass ich nicht glücklicher sein kann, denn ich bin an Deiner Seite, meine Liebste...", erwiderte Ichabod mit schwerer Stimme das Gesicht von Dana nachdenklich und lächelnd streichelnd, nachdem er zuvor die Zärtlichkeiten seiner eintretenden Exfrau nicht nur sehnsüchtig entgegen genommen hatte wie ein Fisch, welchen man zurück ins Wasser geworfen hatte, das Wasser begrüßte, sondern auch leidenschaftlich erwidert.

Dennoch lag Dana mit ihrem Gefühl nicht falsch und Ichabod kein Freund davon mit der Wahrheit hinter den Berg zu halten, selbst wenn Ichabod nun lieber mit einem neckischen Wortgefecht, bei welchem auch Samuel das Thema wäre, anfangen würde Dana ins Bett zu ziehen und es mit ihr gemeinsam aufzuwühlen.

"Ich werde noch heute die Stadt verlassen, wenn möglich zusammen mit Dir und Kendra, um die Kundschafter persönlich zu informieren, anstatt mich auf einen Boten zu verlassen! ", waren stattdessen seine ehrlichen und direkten Worte, wobei er sich auf ein Gefühlsgewitter der Empörung gefasst machte und deswegen nachträglich sich erklärte mit einem Nachsatz:

"Denn je länger ich in dieser Stadt bleibe, desto weniger bist Du sicher, denn Du bist an meiner Seite und ich für alle der Dorn im Auge und der Sündenbock...", und blickte traurig und resigniert Dana tief in die Augen.
« Letzte Änderung: 10.10.2013, 20:02:08 von Sensemann »

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #355 am: 10.10.2013, 20:38:27 »
Kendra schien, die einzige gewesen zu sein, die die letzte Nacht guten Schlaf gefunden zu haben. Zuerst war nur das Knarren der alten Dielen im Obergeschoss zu hören, gefolgt vom leichten Knarren der Treppe ins Erdgeschoss.
Wie gewöhnlich hatte sich die Tochter von Petros Lorrimor ihre braunen, langen Haare zu einem Dutt gebunden. Auf ihren Wangen war wieder eine leichte Röte zu erkennen, auch ihre Lippen schienen nicht mehr ganz so blass. Sie trug ein blassgrünes Kleid mit einem eckigen Ausschnitt, die Ärmel und der Saum waren mit braunen Mustern verziert.

"Guten morgen." begrüßt sie die in der Küche Verbleibenden: "Das hättet ihr doch nicht gebraucht, ich hätte mich doch um das Frühstück gekümmert." Rügte sie euch scherzhaft. Erst dann fiel ihr der Fremde in ihrer Küche sitzend auf: "Oh verzeiht, Kendra Lorrimor. Mit wem habe ich das Vergnügen?" Samuel hörte schon auf zu zählen wie oft ihm diese Frage in den Minuten, die er hier verbrachte gestellt wurde. Aber immerhin schien er nun diejenige gefunden zu haben, die ihm den Brief schickte.

Samuel Pierce

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #356 am: 11.10.2013, 12:11:40 »
Ohne groß mit der Wimper zu zucken, besah sich Samuel den Abgang von Crane. Die Worte die er gesprochen hatte, mochten wahr sein, aber Zweifel blieben dennoch. Wenn man sich Crane besah, stimmte es, er sah nicht aus, als habe er in letzter Zeit ein großes Erbe erhalten. Doch die Ringe an seinen Fingern sprachen eine andere Sprache. Grimmig überachte Pierce, das er Ringe in dieser Wertkategorie schon lange veräußert hätte. Was halfen einem Schmuckstücke an den Fingern, wenn man hungerte, oder wie in diesem Fall einer Pfeife mit ordentlichem Tabak nach schmachtete? Nichts. Samuel vermutete eher eine faustdicke Lüge hinter der Geschichte, er konnte sich immerhin nicht Monate verspätet haben und wenn man das Erbe erst einmal hatte, musste man es ja auch zuerst einmal unter die Leute bringen.

Kurz danach, gerade als Samuel ein Gespräch mit Dana beginnen wollte, erschien ein weiterer Mann in der Tür.
“Hätte ich mir denken können. Mehr Erben, als ich Haare auf dem Kopf habe. Vermutlich habe ich ein Goldstück geerbt. Die Anreise hat mich sicherlich mehr gekostet. Verdammt, ich hätte mit meiner Zeit etwas Besseres anfangen können.“ ging es ihm durch den Kopf.

Der Mann, der sich als Viktor Mortis, vorstellte, erwartet verständlicherweise zu erfahren mit wem er es zu tun habe. Er nickte diesem ebenfalls zur Begrüßung zu, nicht darum bemüht um für eine Vorstellung aufzustehen.
"Ein Priester! Darf das denn wahr sein? Es wird immer besser!"
Doch bevor Samuel etwas sagen konnte – mittlerweile leicht gereizt - beendete Dana ihr Frühstück und entschuldigte sich, als sie den Raum verließ. Er blickte ihr merklich länger hinterher, als er es zuvor bei Crane getan hatte. Sein Augenaugenmerk lag dabei eindeutig auf ihrem verlängerten Rücken.

Da er sich aber nun im Warmen befand, spürte er die Kutschenfahrt deutlich in seinen Knochen. Er war müde und goss sich eine Tasse Tee ein, mit der Hoffnung dass dieser ihn aufwecken würde. Doch nicht nur Samuel sah aus, als habe er schon bessere Tage gehabt, auch Viktor schien nicht der Frischste zu sein.

Wiederholt setzte er an um zu antworten, als abermals die Tür aufging. Doch dieser Anblick erfreute ihn nun wieder, da es sich um eine Frau handelte. Um genau zu sein, hatte er endlich die Tochter und vermutliche Haupterbin vor sich stehen. Er erhob sich und begrüßte Kendra Lorrimor, ebenso wie Dana zuvor mit einem Handkuss. Er setzte einen leidenden Gesichtsausdruck auf bevor er sprach.
“Ms. Lorrimor, es ist mir eine Freude Euch kennen zu lernen – wenn auch unter solch tragischen Umständen. Mein Name ist Samuel Pierce. Ihr schicktet mir einen Brief, um mich über das Ableben Eures Vaters zu informieren. Sein Tod schmerzt mich zutiefst. Verzeiht mir meine Verspätung, ich wurde aufgehalten. Mein herzlichstes Beileid.“
Er verneigte sich noch einmal und trat dann einen Schritt zurück.

Er beschloss so freundlich wie möglich zu ihr zu sein, bis er sein Gold in der Tasche hatte um dann wieder zu verschwinden. Die Truppe die sich hier versammelt hatte, schien ein bunt zusammengewürfelter Haufen zu sein. Noch wusste er nicht wie er die Einzelnen einschätzen sollte.
Im Geiste ging er die Personen zügig durch, die bisher in Erscheinung getreten waren, in der Hoffnung es würde nicht noch mehr werden.
Wenn dies alles Freund des Verstorbenen waren, musste er am Ende noch für die Beerdigung aufkommen. Viel Gold konnte ja nicht mehr übrig sein. Nur mit Mühe schaffte er es seinen Gesichtsausdruck neutral zu halten, so dass die Zornesfalte, die so oft auf seiner Stirn erschien, nicht seine Gedanken verraten zu können.
“Ich wurde bereits unterrichtet, dass ich das Begräbnis verpasst habe. Ich bin untröstlich meinen guten, alten Freund auf seinem letzten Wege nicht begleitet haben zu können. Verzeiht mir in diesem Zusammenhang meine Indiskretion, aber Morton hier,“ er deutete mit seiner Hand locker auf den Söldner herüber “sagte, es habe einen schrecklichen Unfall gegeben. Eine Gargolye-Statue habe Petros das Leben gekostet. Wenn ich ehrlich sein darf, Ms. Lorrimor, eine Statue die von alleine auf den Weg zum Erdboden macht, ist mir bisher nicht untergekommen. Dabei sah ich schon die wunderlichsten Sachen. Der Professor war ein guter Freund und dieser Unfall erscheint mir haarsträubend.“
Mit Schrecken erkannte Samuel, dass ihn mal wieder seinen Neugier gepackt hatte. Was war hier wirklich gesehen? War das Erbe so groß, dass andere danach trachteten? Wieder kam ihm in den Sinn, dass auch die Anwesenden eine Horde von Meuchlern sein könnten. Doch diesen Gedanken schob er von sich. Denn sollte es so sein, saß er ohnehin in der Falle.
Hätte er auch die Vogelscheuche Crane niederstrecken können, bei Morton sah die Sache anders aus. Außerdem waren es fünf, sechs, sieben (er hatte aufgehört mitzuzählen) gegen einen.
Also hoffte er, dass es sich bei denen, von ihm vermuteten, Mördern nicht um die hier Anwesenden handelt würde.
Er war sich sicher, dass er es kein Unfall gewesen war und Samuel war davon überzeugt, dass er sich nie irrte.
Abgesehen von seinem Fauxpas mit der Verwechslung von Nefalen einmal abgesehen, diese war aber so unbedeutend, dass er sich nicht mehr damit befasst.


« Letzte Änderung: 11.10.2013, 12:23:37 von Samuel Pierce »

Dana Gray

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« Antwort #357 am: 11.10.2013, 20:09:18 »
Damit, dass Ichabod ankündigte, Ravengro noch heute zu verlassen, hatte Dana nicht gerechnet. Davon, dass die Kundschafter ihnen beistehen würden, war sie zwar überzeugt, doch gefiel es ihr nicht, dass Ichabod sie persönlich um Hilfe ersuchen wollte. Wohl oder übel würde sie ihn wohl begleiten, wenn sie sich gezwungen sah, zwischen ihm und der Pflicht gegenüber dem verstorbenen Professor zu entscheiden, jedoch wollte sie diese Entscheidung nicht treffen müssen. Sie gedachte, ihren Mann von seinem Plan abzubringen.
Missbilligend runzelte Dana die Stirn, als Ichabod diesen äußerte, auf ihrem Gesicht zeigte sich jedoch dann ein mildes Lächeln, als er seine Sorge um sie bekundete. Statt sich empört gegen sein Vorhaben auszusprechen, versuchte sie auf andere Weise, ihn zu überzeugen, zu bleiben.
„Was ist, wenn ich dich nicht gehen lasse?“, fragte Dana ihn schmunzelnd und mit einer hochgezogenen Augenbraue. Sie war sich des Umstands durchaus bewusst, dass sie gerade zwischen ihm und der Tür stand.
Dann wurde sie jedoch etwas ernster.
„Was ist, wenn Kendra hier bleiben möchte? Dieser Ort ist ihre Heimat und selbst wenn sie sich bereiterklären würde, abzureisen, verdienen es die anderen Trauergäste und auch diese unfreundlichen Bauern hier nicht, in Gefahr zurückzubleiben. Wir würden sie möglicherweise einem grausamen Schicksal überlassen und dem Pfad den Weg ebnen, den Flüsternden Tyrannen zu erwecken und ganz Ustalav in Dunkelheit zu stürzen – sollte dies denn wirklich sein Ziel sein. Bedenke auch: Karcau ist am anderen Ende des Landes. Hin- und Rückweg wird Tage in Anspruch nehmen – Zeit, die uns nicht nehmen können wie es uns beliebt, in Anbetracht der Umstände. Ein Bote ist vorerst die bessere Lösung“, fand sie. Sollte die Lage hier in Ravengro zu brenzlig werden, konnten sie immer noch zusammen mit Kendra fliehen und sich persönlich zu den Kundschaftern begeben – sollte denn ein Bote nicht ausgereicht haben.

Dana legte Ichabod tröstend die Hand an die Wange und schenkte ihm ein Lächeln.
„Sorge dich nicht um mich. Eigentlich solltest du doch wissen, dass ich zäher und wehrhafter bin als ich aussehe. Solange ich an deiner Seite bin, ist eher derjenige, der sich um seine Sicherheit sorgen sollte, der, der es wagen würde, dir zu nahe zu kommen.“ Es war mit der Hochzeit wahrlich zu Danas Lebensaufgabe geworden, Ichabod vor Unheil zu bewahren, in das er häufig drohte zu geraten. Doch sie schützten einander. Danas Worte bedeuteten aber auch, dass sie sich von nichts und niemandem davon abhalten lassen würde, zu ihm zu stehen und ihre Krallen auszufahren, sollte Ichabod in Schwierigkeiten sein.

Um ihn jedoch schnell gedanklich wieder von dem Thema abzubringen und weiterhin Überzeugungsarbeit zu leisten, appellierte sie nun an seinen Stolz und seine Berufsehre:
„Was würde zudem denn der große Viktor Saint-Demain dazu sagen, wenn sein talentiertester Schüler noch vor der Aufklärung eines Mordfalls das Handtuch werfen würde?“, fragte sie ihn.
„Die Kundschafter werden Schreckenfels  vermutlich mit Freuden ausräuchern, doch was nützt dies uns, wenn der Pfad Ravengros Bevölkerung unterwandert hat und die Schuldigen so davonkommen? Kendra wäre weiterhin in Gefahr – ganz Ustalav wäre in Gefahr. Wir wissen nicht, warum der Pfad an Schreckensfels interessiert ist, deswegen können wir nicht sicher sein, ob die Arbeit der Kundschafter allein gründlich genug wäre, um die Pläne der Nekromanten endgültig zu durchkreuzen. Wer außer dir soll denn die Wahrheit um den Tod des Professors aufdecken, wenn du zum Schlammgoldanwesen aufbrichst? Viktor vielleicht oder Jadar?“, erkundigte sie sich in etwas skeptischen Ton, wohl wissend, dass Ichabod besonders der Gedanke daran, dass der Alchemist weitere Nachforschungen betreiben, dabei falsche Schlüsse ziehen und die Möglichkeit zur weiteren Recherche unter Umständen sogar komplett verbauen könnte, wurmen würde.
„Wir wissen beide, dass hier in Ravengro Ichabod Cranes Beherztheit und Verstand benötigt wird“, fügte Dana abschließend hinzu und küsste ihn erneut. Sie wollte ihn keineswegs verspotten, sondern ihm schmeicheln.

Jadar L. Nefalen

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« Antwort #358 am: 11.10.2013, 20:39:33 »
Nachdem Jadar, vor der Tür auf Kendra wartet, begleitete er sie nach unten in die Küche. Neben dem Neuankömmling, befanden sich sowohl Brann als auch Viktor, in der Küche. Der Alchemist war besonders froh Brann zu sehen, welcher seinem Vorschlag gefolgt war, so dass der Fremde nicht allzu lange unbeaufsichtigt blieb.

In gleichen Maße wie Jadar über die Anwesenheit des Priesters und des Söldners freute, so sollte ihn auch die Abwesenheit Cranes in gute Stimmung versetzen, doch das tat sie nicht, denn er hatte das Gefühl, das sie mit Samuel Pierce nun eine weitere Person gleichen Schlages gefunden hatten, eine andere Variante des Möchtegern Detektivs wenn man so will.

Dieser Eindruck erhärtete sich je mehr er Samuel Pierce reden hörte, irgendwie bezweifelte er das der Professor mit solch einer Person befreundet war, andererseits zählte der Professor auch jemanden wie Ichabod zu seinen Freunden.
In den Augen des Alchemisten bot Samuel Pierce zwar eine weit imposantere Erscheinung als das lachhafte Gebilde welches Ichabod Crane darstellte, wobei keiner von beiden es mit der körperlichen Präsenz von Brann Morton aufnehmen konnte. Im Gegezug schienen Samuel Pierce mentale Kapazitäten denen von Crane dermaßen unterlegen zu sein, dass ein Vergleich der beiden eher tragisch als amüsant wäre. Wenn Jadar ehrlich mit sich selbst war, hatte ihn die Tatsache für einen Diener gehalten zu werden doch mehr gestört, als er es zugeben würde.

Wenigstens war Samuel Pierce intelligent genug, die Diskrepanz zu erkennen, die diese ungewöhnliche Todesursachen mit sich brachte, denn von einer Gargolye-Statue erschlagen zu werden war in der Tat äußerst ungewöhnlich.
Die Kernfrage war jedoch konnten sie Samuel Pierce vertrauen?
Glücklicherweise war diese Frage leicht zu beantworten. Falls Samuel Pierce tatsächlich ein enger Freund des Professors war würden sie seinen Namen in dessen Testament finden, mit der Bitte, dass er Kendra beschützen und das Dorf retten sollte.
Wenn es sich bei Samuel Pierce aber nur um eine flüchtige Bekanntschaft handelte, würden sie im Testament einen Verweis darauf finden wie viel oder was der Professor, diesem vermacht hat.

Bevor sie nun weitere Worte verschwendeten und sich möglicherweise verrieten, wollte der Alchemist klarstellen, was es mit dem ungebetenen Gast nun auf sich hat. Daher sagte Jadar, nachdem Samuel Pierce seine Einleitung beendet hatte:
"Ich plädiere dafür die Gespräche um den Tod des Professors erstmals ein zustellen, der Frühstückstisch ist nicht der passende Ort dafür und ich möchte euch weiterhin darauf hinweisen, das Miss Lorrimor noch nichts zu sich genommen hat, auch die Anderen scheinen ihr Frühstück noch nicht beendet zu haben."
Das gesagt ging Jadar zum Tisch und schenkte sich eine Tasse Tee ein.
"Nach dem Frühstück können wir uns im Arbeitszimmer einfinden, dort kann Miss Lorrimor das Testament nochmals verlesen und wir können alles Weitere besprechen. Dies soll natürlich nicht bedeuten, dass wir uns überhaupt nicht unterhalten können. Mr.Pierce wie haben sie und der Professor sich kennen gelernt?
Und wie kam es dazu, dass sie sich derart verspätet haben?"

Sagte der Alchemist nachdem er sich einen Schluck Tee genehmigte. Er hoffte das Brann und Victor sein Vorhaben erkannten
und ihm dabei helfen würden dem Neuankömmling Informationen zu entlocken.
"Miss Lorrimor kann ich sie für eine Tasse Tee interessieren, Mister Pierce kann ich ihnen nachschenken."
Jadar runzelte unwilkürlich die Stirn, als er die Ironie der Situation erkannte.
« Letzte Änderung: 12.10.2013, 12:55:51 von Jadar L. Nefalen »

Ichabod Crane

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« Antwort #359 am: 11.10.2013, 21:10:31 »
Und Ichabod, welcher eigentlich mit seiner Entscheidung sich sehr sicher und entschlossen war und mehrfach mit den Lippen zuckte, da er zur prompten Gegenargumentation ansetzen wollte, war am Ende nicht mehr als Wachs in Dana's Händen, welche geschickt ihn an seiner Ehre und seinem Stolz sowie seinem unstillbaren Bedürfnis immer wie Wahrheit hinaus zu finden packte, um nicht auf chelisch zu sagen - ihren Mann am Bart kitzelte wie ein Teufel.
Er würde in Ravengro bleiben, auch wenn der Schurke zweifelte, dass dies gut wäre für den Rest und das der Brief, welcher als Alternative die Kundschafter ereilen würde, jemals sein Ziel erreichen und ankommen würde.

Und so erwiderte Ichabod den Kuss von Dana, diesen Mal leidenschaftlicher und energischer als zuvor, wobei seine Hände Dana's Wangenknochen umschlossen, während seine Küsse Dana Gesicht und Hals erforschten wie ein Waldläufer unbekanntes Gefilde.

"Du spielst nicht fair, meine Teuerste.
Nicht nur, dass Du meinen alten Lehrmeister erwähnst und unverholen Jadar ansprichst, nein...Du umzingelst mich auch noch mit Shelyn und Calistria an Deiner Seite!"
, haucht Ichabod Dana gespielt empört in ihr Ohr, als er endlich wieder etwas zu Sinnen kam.
"Da frage ich mich, zu welchem schweren Geschützen Du ausholen würdest, wenn ich Dir nun weiterhin widersprechen würde?", fragte Ichabod provozierend und schelmisch mit einem leicht verführerischen Unterton sowie einem näckischen Zwinkern und strich dabei mit seinen für einen Mann recht femininen und gepflegten Händen Dana durch ihr Haar.

Jedoch nur, um plötzlich wieder sich selbst zu diziplinieren, denn es reichte schon, wie stark die beiden Schurken wieder miteinander liierten:
"Lass uns besser wieder zum Rest zurück gehen, bevor ich mich vergesse...sei Dir aber gewiss: Diese Schlacht hast Du gewonnen, aber den Krieg noch lange nicht!", seufzte Ichabod und gab Dana einen letzten Kuss für den Moment.

"Wie war es eigentlich gestern Abend bei Viktor?
Muss ich mir Gedanken machen, warum dieser noch nicht auf ist?"
, neckte der Ermittler auch prompt schon wieder seine Exfrau, auch wenn er eigentlich lieber mit Ihr noch andere Dinge tun oder zumindest über andere Dinge reden würde.

Stattdessen versuchte der Mann aus Aashügel an Dana vorbei zur Tür zu gelangen, um diese zu öffnen.
Jedoch nicht ohne ein letzte Kompliment mit einer spitzbübischen Randbemerkung:
"Dieser Pierce mit seinem aufdringlichen Augen beweist übrigens Geschmack...Du siehst wirklich in der Tat erholt und gut, um nicht zu sagen atemberaubend, heute wieder aus!"
« Letzte Änderung: 11.10.2013, 21:17:56 von Sensemann »

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