Ichabod Crane's Augen weiteten sich voller Panik, als der vermeintliche Anführer des seiner Meinung nach vom Inzest geprägten Dorfpacks und Bauerntölpel mit der Mistgabel voraus auf ihn und die restlichen Sargträger zustürmte.
Diese Reaktion hatte der Meisterdetektiv nicht kommen sehen und war davon ganz gar nicht angetan.
Sich der gewaltätigen Auseinandersetzung entziehend - denn es reichte doch schon, dass es einen Sarg zu tragen gab - ließ der Varisianer deswegen den Sarg los und suchte sein Heil feige um Hilfe schreiend in der Flucht.
Langsam wurde Brann Morton wirklich wütend auf diese Dorfbewohner. Die kleine Gruppe, die nur in das Dorf gekommen war um den Tod von Professor Lorrimor zu betrauern, so unfreundlich zu empfangen war eine Sache aber das die Dorfbewohner verhindern wollten, das der Professor hier begraben wurde, war eine ganz andere. Als ob ein Hebel in dem Söldner umgelegt wurde, ließ er den Sarg los und rannte auf den Anführer der Dorfbewohner los, wobei er im rennen noch seine Waffe zog. Völlig in die Arbeit vertieft, die er schon seit Jahren ausführte, warf er den vermeintlichen Anführer mithilfe seines Gewichtes mit Leichtigkeit auf den Boden und starrte die Dorfbewohner an.
"Mir ist es völlig egal, wie wir hier empfangen werden aber das hier geht zu weit. Ich würde es begrüßen, wenn wir die Sache friedlich regeln können und ihr mit eurem Anführer einfach verschwindet. Lasst euch hier nicht mehr blicken und hört auf damit Lügen über den Professor zu verbreiten."
Der Blick und die Aussprache des Söldners ließen keinen Zweifel daran erkennen, das er zur Not auch Gewalt anwenden würde um seine Worte noch deutlicher zu machen.
Jadar konnte nicht fassen was gerade geschah, als sie von einem wütenden Mob angehalten und bedroht wurden. Was diese erbärmlichen Kreaturen von sich gaben war solch ein Unfug, dem Jadar nicht einmal solch minderbemittelten Geistern zugetraut hätte.
Wie konnten diese Dreck verzehrenden Bauern auch nur andeuten dass Professor Lorrimor ein Totenbeschwörer war. Ausgerechnet der Professor, der Jadar mehrmals wegen seiner unorthodoxen Praktiken gewarnt hatte, soll ein Totenbeschwörer sein.
Die Stimme des Alchemisten war Eis seine Augen bar jeder menschlichen Emotion. Doch seine Haltung verriet ihn, den er verströmte nur Wellen blanker Wut, die förmlich spürbar waren.
"Ihr geht jetzt besser aus dem Weg. Ich werde es nicht zulassen dass Ihr den Professor bei seiner letzten Reise stört.
Falls ihr aber der Vernunft nicht zugänglich seid, so kann ich euch sagen, dass die Gräber eurer Ahnen nur eine eurer geringsten Sorgen sein werden. Wenn ihr aber nur die Sprache der Gewalt versteht, und weiter auf diesen Unfug und diesen Lügen besteht, versichere ich euch dass ihr in mir einen ausgezeichneten Gesprächspartner gefunden habt."
Er war sich nicht sicher ob die Bauern seine Drohungen verstanden haben doch er ging davon aus das sie mindestens den Inhalt verstanden.
"Wollt ihr wirklich ein Ritual mit Gewalt entweihen?" rief Viktor den Dorfbewohnern teilweise entrüstet und entsetzt entgegen. Nachdem der Sarg zwei mal stark schwankte und der Pharasmapriester die zusätzliche Last auf seinen Schultern fühlte, war ihm klar, dass sich ein Teil der Trauergemeinde dazu entschieden hatte entweder den Dorfbewohnern gegenüber zu treten oder ihr Heil in der Flucht zu suchen.
"Stellt den Sarg ab aber lasst ihn, bei Pharasma, nicht fallen", presste Viktor zwischen seinen Zähnen hervor während er mit Mühe versuchte den Sarg auf den Boden zu stellen.[/b]
Mit Erstaunen nahm Dana wahr, dass der Anführer der Mistgabelträger tatsächlich zum Angriff blies. Auch wenn ihr bewusst gewesen war, dass die Dörfler stur zu sein schienen, hätte sie nie gedacht, dass die Empörung der Trauergäste über die Diffamierung des verstorbenen Professors sofort eine gewaltsame Ausschreitung hervorrufen würde. Wut war auf beiden Seiten zu spüren gewesen, sie empfand diese ihrerseits auch noch immer, aber sie hatte nie gewollt, dass es so weit kam.
Als der Sarg dann auch noch schwankte, weil zwei von dessen Träger losließen - dass einer davon Ichabod war, konnte sie, trotzdem sie ihren Exmann in ihrem Rücken nicht weglaufen sah, unschwer überhören (dies ließ sie etwas undamenhaft Schnauben) -, wurde ihre Aufmerksamkeit erst einmal darauf gelenkt, den Leichnam des Professors nicht fallen zu lassen. Reflexartig suchte sie sichereren Stand auf dem schlammigen Untergrund, um dem plötzlich größeren Gewicht, das auf ihr lastete, etwas entgegensetzen zu können.
"Verletzt sie nicht!", rief Dana besorgt und meinte mit "sie" die Dorfbewohner, als sie Brann Mortons Handlung beobachten konnte, denn als Ärztin konnte ihr unnötiges Gemetzel nur missfallen. Trotzdem die Anschuldigung gegen den Professor absurd war, wäre es Unrecht, den Dorfbewohnern zu schaden, wenn es sich vermeiden ließ.
Glücklicherweise widmeten sich neben Dana auch Viktor Mortis und Jadar Nefalen dem Sarg, sodass dieser nicht zu Boden stürzte.
Erschrocken hielten die fünf Dorfbewohner, die dem Sturm gefolgt waren an, als ihr Anführer von Brann nahezu gefällt wurde. Sie starrten mit weit aufgerissenen Augen zwischen dem Kämpfer mit dem langen Haaren und Jadar hin und her. Sichtbar unsicher was sie tun sollten. Die kleinere Gruppe, die bisher nur zugeschaut hatte zerstreute sich schnell. Als sie hörten, wie ihre Bekannten hinter ihnen das weite suchen machten sich auch die fünf Randalier auf und davon.
Der Anführer starrte Brann mit großen Augen an. "Bitte." murmelte er ließ seine Mistgabel los und versucht wieder auf die Beine zu kommen und zu flüchten.