Mit einem
"Lass uns später weiter reden..." beendete Ichabod sein näckisches Spiel mit seine Exfrau Dana und nahm seinen Gehstock wie eine Waffe in die Hand, denn es war neben einem nützlichen Spaizierstock vorallem auch ein Stockdegen, wurde Ichabod plötzlich sehr ernst und grimmig, nachdem er wie ein Dormel oder Kamuffel erst von ihr gewarnt werden musste.
"Untote-Bagaasch!"Denn als Varisianer aus Aashügel hatte er mit dieser Gattung von Kreaturen schon häufig zu tun gehabt und hasste diese Wiedergänger mehr als alles andere, auch wenn ihm sein wild klopfendes Herz vor Schrecken fast aus der Brust sprang.
Und so eilte der Ermittler auch schon kampfbereit mit einem
"Mandenieren wir das mal so wie immer..." auch schon los - in einem Bogen um die Untoten, damit er sie kurz darauf mit Dana flankieren konnte.
Hierbei begrüßte er den ersten Wiedergänger mit einem ersten Angriff, welcher wie üblich sehr gezielt, aber nicht sehr durchschlagskräftig durchgeführt war.
"Ich bin sowieso gerade nicht in Stimmung für deine Ratespielchen, mein Teuerster", antwortete Dana, bewusst ebenfalls die Anrede nutzend, mit der sich auch Ichabod zuvor an sie gerichtet hat, während sie ihr Rapier schon zieht, um sich ihren unverhofften, neuen Friedhofsbekanntschaften angemessen vorzustellen.
Dabei war sie sich eigentlich sicher gewesen, noch nicht einmal drei, wenn nicht sogar noch nicht einmal zwei Versuche zu brauchen, um Ichabod seine gewünschte Antwort zu geben - wobei es vielleicht auch in gewisser Weise besser war, dass sie nun unterbrochen worden waren, denn Dana wollte ihren Exmann eigentlich nicht auch noch durch weitere offene und vielleicht untaktvolle Bloßlegung dessen, wovon sie überzeugt war, das es ihn die Frustation trieb, der er nur allzu ersichtlich ausgeliefert war.
Auch Dana lief nicht direkt auf die Untoten zu, sondern machte ebenfalls einen Bogen um ihre fauligen Gegner, so wie sie es im Kampf an Ichabods Seite gewohnt war. Von seinem neuen beziehungsweise fast schon antik wirkenden Gehstock, den er, wie Dana glaubte, vermutlich von seinem Vater geerbt und der sich nun als Stockdegen entpuppt hatte, ließ sie sich dabei nicht irritieren, doch auch wenn Ichabods erster Streich wenig Spuren hinterlässt, ist tut dies Danas gezielter Stich mit ihrem Rapier umso mehr.
Dass Ichabod und sie nun überhaupt hier auf dem Friedhof auf diese Wiedergänger trafen, machte es für Dana zur Gewissheit, dass der Professor mit dem Flüsternden Weg Recht gehabt hatte (woran sie nicht gezweifelt hatte) und Vater Grimburrow ein ignoranter Narr war.
Auch wenn der Schlag von Dana tief in das tote Fleisch ihres Gegenübers einschnitt, hielt er sich weiterhin schwankend auf den Beinen. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie der Degen an ihrem Gegner abglitt. Doch genau in diesem Moment schwang der zweite Zombie seine Arme nicht wie erwartet. Insgeheim hatte sie damit gerechnet, dass er nach ihr schlagen würde, doch er benutzte seine kompletten Unterarme eher wie Keulen und eine traf sie hart an der Schulter. Zischend trieb es ihr die Luft aus den Lungen und die Tränen in die Augen.
Angst und Panik machte sich in Ichabod breit - nicht wegen seiner Selbst und seinem Wohlbefinden, sondern aus Sorge um Dana, welche wirklich einen harten Treffer kassierte.
So war es nicht verwunderlich, dass sein nächster Angriff mit zittriger Hand geführt wurde und deswegen den Wiedergänger verfehlte.
Der überraschend intensive Schmerz, den der Treffer des Zombies Dana verursachte, brachte sie aus dem Konzept. Ihr entfuhr zwar kein Schmerzenslaut, weil es ihr den Atem raubte, jedoch fiel ihr folgender Angriff deswegen ziemlich kläglich aus. Dieser war eher ein überhastetes Gefuchtel mit dem Rapier statt ein ernstzunehmender und gezielter Hieb, sodass Dana ihren Gegner verfehlte. Jedoch konzentrierte sie sich sogleich mehr auf ihre Deckung.
Danas Atem ging schwer, kaum konnte sie sich auf die richtige Handhabung ihrer Waffe konzentrieren, zusätzlich hierzu achtete sie darauf verstärkt darauf nicht erneute getroffen zu werden. Dieser Treffer konnte böse folgen für sie haben. Auch Ichabod war nicht vom Glück verfolgt, eher schien das Pech an seinen Händen zu kleben. Sein zweiter Hieb war direkt auf den Körper gezielt, doch der Untote fing den Hieb mit seinem Arm ab.
Plötzlich brach der Gegnger zwischen den beiden unvermittelt zusammen, keiner der beiden konnte sich genau erklären warum, hatte doch kein Angriff den Zombie ernsthaft getroffen.
[1] Der zweite Untote rieß seinen Mund weit auf, fast schien es als würde er schreien, doch kein Laut drang aus seinem Mund.
Erneut schwang er seine Arme wie Keulen, doch dieses Mal war Dana darauf vorbereitet und wich geschickt aus.
Ohne weiter darüber nachzudenken, weshalb der erste Untote zu Boden ging, passte Ichabod seine Position an, um den zweiten Wiedergänger zusammen mit Dana nun in die Zange zu nehmen.
Und erneut würde sein Stockdegenangriff wohl treffen, wenn auch erneut ohne die entscheidene Durchschlagskraft.
Aber der Ermittler war noch nie der geborene Kämpfer gewesen.
Dana hingegen profitiert nun deutlich von dem Adrenalin, das zusammen mit ihrem Blut von ihrem aufgeregt schlagenden Herzen durch ihren Körper gepumpt wird. Schmerzen hin oder her, ihren Waffenarm kann sie kontrolliert bewegen und sticht gezielt mit dem Rapier auf den noch verbliebenen Zombie ein. Die Zähne aufeinanderbeißend, reißt Dana sich zusammen und achtet weiterhin darauf, dass ihr die Pranken des Untoten nicht noch einmal zu nahe kommen.
Doch das Glück ist eine Schlampe. So schnell wie man den Gedanken nur aussprechen konnte trafen beide Schurke den Untoten fast gleichzeitig. Ein merkwürdig unartikuliertes Röhren entwich dem Untoten. Wie wild schlug er mit den Armen um sich. Dabei traf er erneut die von Schmerzen geplagte Dana. Für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Doch nach einem tiefen Atemzug war sie sich sicher, dass sie sich auf den Beinen zu halten vermochte.
Nur noch halb bei Sinnen, ließ sich Dana dazu hinreißen, dem Zombie nun das Ende bereiten zu wollen. Als Ärztin hätte sie es eigentlich besser wissen müssen, doch stur wie sie war, war sie sich sicher, bei Bewusstsein bleiben zu können. Die ausholende Bewegung mit ihrem Rapier war allerdings nicht nur unpräzise und verfehlte ihr Ziel, sondern fügte ihr auch noch einen weiteren stechenden Schmerz zu. Nun wurde ihr endgültig schwarz vor Augen und ihre Knie gaben nach.
Mit Schrecken sah Ichabod wie Dana einfach zusammenbrach. Mit der Kraft der Verzweiflung schlug er weiter auf den Untoten ein. Sein Schlag war gut gezielt, doch anscheinend war das Monster zäher als gedacht, es konnte sich weiter auf den Beinen halten. Mit einem grollenden Geräusch auf seinen Lippen drehte sich der Zombie um, seine Hände einfach gerade vom Körper streckend. Ichabod konnte nicht schnell genug reagieren und wurde von den klauenartigen Händen erwischt.
Ichabod steckte den Treffer des Zombies verbissen stumm ein. Angst, tiefe Trauer und Entsetzen hatte sich in ihm breitgemacht und der Anblick Dana, die schwer getroffen und nun bewusstlos neben dem bereits besiegten Untoten auf dem Friedhofsweg lag, trieb ihn zu ungeahnten Kräften an. Seiner Wut ließ der adlige Meisterdetektiv nun freien Lauf und rammte dem Zombie seine Klinge gezielt und kraftvoll in von unten in die Kehle, sodass er gleich den ganzen Schädel des Wiedergängers aufspießte.