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Autor Thema: Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der lange Weg zum Ruhm  (Gelesen 61968 mal)

Beschreibung: Sieg oder Tod

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Lamira von Kalten

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #360 am: 11.02.2014, 17:53:42 »
Lamira wird schnell bewusst, dass sie die Dinge nach denen sie Ausschau hält wohl kaum auf der Station auftreiben können wird und so erwirbt sie lediglich einen neuen Respirator um ihre alte, von den Xenosgasen doch sehr mitgenommene, Version zu ersetzen. Bei ihrer Suche nach Ausrüstung lässt sie in den Gesprächen mit den Händlern dabei immer wieder durchsickern, dass ihr das beschädigte Inquisitionsschiff gehört und das sie vorhat sobald wie möglich wieder in Imperiales Territorium aufzubrechen. Dabei zückt sie nicht direkt immer ihre gestohlene Inquisitionsroessete, aber die Art und Weise wie sie von "ihrem Schiff" und dem Imperium spricht legt doch deutlich nahe, dass sie im Auftrag des heiligen Ordos unterwegs ist. Eine ausreichend grimmige, überhebliche Persönlichkeit vorzuspielen fällt ihr dabei wirklich nicht schwer. Nach ihrem letzten Abenteuer kommen ihr die Gespräche mit den Händlern wie Zeitverschwendung vor und es fällt ihr nicht wirklich leicht die nötige Geduld für den erforderlichen Smalltalk aufzubringen, den die meisten Menschen vor Preisverhandlungen zu erwarten scheinen.

Luther Engelsnot

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #361 am: 11.02.2014, 22:22:33 »
Thiopia schaut Tal'Ygramus mit einem Schmollmund an, als dieser immer unsicher auf dem Markt steht. Währenddessen geht um sie herum der Trubel auf den Markt weiter. Leute feilschen um Waren, aber überall werden feindselige Blicke auf die verschiedenen Xenos geworfen, seien es Kroot, Stryxis oder die merkwürdigen zwei berobten Xenos, direkt in Tal'Tal'Ygramus Nähe.
„Ich meine ich kann nicht garantieren, dass der Clan meine neuste Errungenschaft zu schätzen weiß, aber es wird spannender als hier herumzustehen.“
Dann schweift ihr Blick jedoch ab und sie deutet auf eine Frau, die von Stand zu Stand läuft.
„Wolltest du nicht zum Schiff. Ich glaube die gehört dazu. Zumindest erwähnt sie gerade zum dritten Mal, dass sie davon stammt und von der Inquisition. Aber glaub mir, dazu gehört sie sicher nicht. Wenn sie so weiter macht, bekommt sie aber sicher Ärger.“
Thiopia schaut wieder zu dem Psioniker aus dem heulenden Wirbel und umgreift den Arm.
„Also? Sie oder ich?“
In dem Moment sieht Tal'Ygramus, wie eine kleine Gruppe von Schlägern auf die Frau zukommt. Es sind vier Stück gekleidet in schwarzes Leder und mit eindeutig mehr Muskeln als Hirn. Lose in Halftern hängen vollautomatische Pistolen und sie gehen direkt auf die Frau zu, um ein Gespräch mit ihr zu beginnen.

Lamira versucht weitere Hinweise zu streuen, aber die meisten zögern, reagierend abweisend oder wollen nichts damit zu tun haben oder gar etwas darüber wissen. Sie lässt die Rosette bei so viel Unwilligkeit lieber stecken und schüttelt den Kopf. Lamira will gerade sich vom Stand abwenden, wo ein Händler eine kleine Auswahl von Talismanen, Fetischen und anderem Krimskram ausgelegt hat, als sie plötzlich vier bemuskelten Schlägern gegenübersteht. Gekleidet in schwarzem Leder und bewaffnet mit automatischen Pistolen. Der Anführer eine Frau mit etlichen Narben, Piercings und einem roten Hahnenkamm eröffnet das Wort, während sie die Arme verschränkt.
„Bist du die halbe Portion die dauernd über die Inquisition redet?“
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Aylana

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #362 am: 12.02.2014, 00:44:41 »
Aylana steift nun schon einige zeit durch den Markt auf der Suche nach der von ihr benötigten Ausrüstung. Schnell erkennt sie, dass sie sich aufgrund der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nur auf die Einfache zu beschaffenden wahren konzentrieren kann. So Klappert Aylana mit ihrem immer noch Stummen Leibwächter die verschiedenen Stände ab und kann den ein oder anderen Handel tätigen. Die meisten der neuen Sachen werden entweder direkt zwischen ihr und ihrem Begleiter aufgeteilt oder landen in einem der gerade frisch erstandenen Rucksäcke. Als sie gerade einen letzten Handel über ein Schutzschild abschließen möchte der Händler sich aber sträubt taucht plötzlich 2 komische Chem-Pan-Sey auf, das merkwürdige an diesen ist der Geruch der die beiden begleitet welcher unangenehm ist jedoch ist Alyana schlimmeres von den Verwesenden Leichen abgeschlachteter Feinde und Sklaven gewöhnt. Als jedoch einer dieser beiden den Schutzschild erwirbt an dem Aylana Interesse hatte beschließt Aylana sich mehr für diesen zu interessieren und merkt sich sein Gesicht. Immerhin könnte man sich von diesem den Schild auch kostengünstig 'erwerben'. Gerade als sie zu ihrem Frisch angemieteten Lagerraum aufmachen will um die nicht benötigte Ausrüstung dort zu verstauen fallen ihr die 4 in schwarzes Leder gekleideten Menschen auf die sich der Xenophobe Frau der Gruppe zu bewegen die sich ebenfalls auf dem Markt befindet. Als sie deren Waffen entdeckt die nur lose in ihren Holstern stecken und die Gruppe sich schnell ihrer Zweck verbündete auf eine nicht ganz freundlich erscheinenden weise nähert, gibt Aylana ihrem Leibwächter ein Zeichen so das dieser ihr folgt. Woraufhin sich die Kriegerin eine gute Position bezieht um notfalls unter die arme zu greifen aber immer noch in der Lage ist dem Gespräch zu folgen.


Hierzu begibt sich Aylana mit ihrem Begleiter auf einen etwas höher gelegenen Steg der halb im Schatten liegt und wo sich die beiden mit Hilfe ihrer neu erworbenen Chamäleon Mäntel verbergen, weiter der Situation folgen und ihre Waffen für den Fall der fälle bereit halten. Dabei gibt Aylana ihrem Wächter einen ersten Befehl: "Wenn die Männer unsere Begleiterin angreifen erschießen wir die Angreifer aus dem Hinterhalt, die sollen nicht mal merken was sie getroffen hat, nehme dafür den Karabiner wir wollen hier keine Strukturschäden anrichten."[1]
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Lamira von Kalten

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #363 am: 12.02.2014, 21:01:54 »
Lamira dreht sich langsam um als sie so abrupt angesprochen wird und mustert die´sich nähernde Gruppe für einen Moment, bevor sie ihren Blick auf der Frau ruhen lässt, die die Anführerin der kleinen Schlägertruppe zu sein scheint. Ihrer ersten vorsichtigen Einschätzung nach handelt es sich bei den Gestalten wohl kaum um die Leute, die sie aufzuspüren versucht.
"Nicht die Personen die ich suche..."

Die Scharfschützin setzt ein falsches Lächeln auf und lässt eine Hand locker auf dem Knauf ihres Schwertes ruhen.
"Mit der Inquisition habe ich nichts zu tun.", antwortet sie recht knapp auf die Frage und fügt dann noch hinzu: "Wie kommt ihr auf die Idee?"

Luther Engelsnot

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #364 am: 12.02.2014, 21:08:16 »
Die Schläger lachen.
„Ja, ja erzählt dauernd rum sie gehört dazu und kaum sieht sie sich Leuten gegenüber, die es interessiert, wird sie stumm. Hör mal her Kleine. Entweder du gehörst zu Ihnen und wir führen ein Gespräch oder du lässt diese Scheiße sein. Notfalls prügeln wir es dir auch ein:“
Droht sie offen der Frau.
„Also was darf es sein?“
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Tal'Ygramus

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #365 am: 12.02.2014, 21:41:38 »
Der Hexer schmunzelt über das Gesicht seiner Begleiterin, aber auch über die Szenerie der Frau:
"Was macht sie da? Ich glaube sie sucht sich die falschen Freunde..."
Tal'Ygramus macht eine einladene Kopfbewegung in Richtung der Frau und den vier Gestalten und meint:
"Wetten ich kann das regeln, ohne dass ich Blut vergießen muss?"
Er macht einen Schritt nach links zu einem Stand, wo eher ärmliche Textilien zum Verkauf stehen, und wirft dem Verkäufer ein paar Thron zu: "Den Lappen da!" Seine Wahl ist ein grober brauner Stoff, welchen er sich sogleich überwirft, um seine edle Ceramit-Kettenrüstung zu verbergen.
"Nun muss ich mich nur noch ein wenig zurecht machen meine Liebe..."
Doch nicht nur das Erscheinungsbild des Hexers wird noch ausdrucksstärker; die Temperatur fällt rapide ab, so dass sich ein eisiger Film auf dem Boden bildet.
"Meine Waffe will die Seelen dieser Männer kosten, aber ich gebe nicht nach... Ich habe nicht vor hier zu töten..." Die beiden Hexer begeben sich schnell aus dem Bereich, um nicht mit der Wirkung in Verbindung gebracht zu werden. Nunmehr dekoriert er seinen Stoff zu einer Art Bettlerrobe mit provisorischer Kaputze und konzentriert sich auf die Erscheinung seiner Maske, während er sich langsam aber sicher der bisher noch amüsanten Szenerie nähert. Die Luft richt immer noch wiederlich faulig und grotesk.
"Nicht zu früh einmischen.", denkt er sich, dann kommt er in ihren Bereich, bereit sein Gesicht zu zeigen:
"Sie... Sie...", krächts er gespielt: "Sind sie von der Inquisition? Mein Fleisch ist verpestet und ich sieche dahin...
Können sie mich heilen? Alle in meinem Umfeld erkranken und verfaulen... Bitte Schwester, spende deinen Segen mir!" Ein diabolisches Grinden kann sich der Illusionist nicht verkneifen, als er Lamira einmal zuzwinkert und ihr unter seiner Robe kurz die gesunde Hand zeigt. Doch sein Gesicht spricht eine andere Sprache...
Wiederlich entstellt von Eiter, Geschwühren und pulsierenden Pestbäulen, gepahrt mit dem Gestank...
Von hinten hat er sich den vier Gestalten genähert. Er hofft, dass seine Maskerade funktioniert und seine verstümmelte Gestalt die Leute genug einschüchtert. Wenn nicht, so würde er seine  Wette verlieren und seine bisher gut unter Stoff verborgene Klinge ziehen.
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Aylana

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #366 am: 12.02.2014, 22:56:08 »
Als plötzlich eine Gestallt in der Menge auftaucht die einen selbst für Aylana grausigen Anblick darstellt, wundert sich diese darüber denn sie hatte bereits viele schrecken gesehen so das sie sich fast sicher war das da was nicht mit rechten dingen zugeht. Als sie bemerkt wie ihr Leibwächter der Furcht zu erliegen droht stumpt sie diesen kurz an und start ihn finster an dies und die Erinnerung daran wen er vor sich hat reicht um ihren Leibwächter bei der Sache bleiben zu lassen. Dann befiehlt sie diesem: "Der Kerl ist nicht normal, wechsle auf die Schwere Waffe und nimm ihn ins Visier aber erst Schießen wenn ich es sage!"[1]
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Lamira von Kalten

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #367 am: 16.02.2014, 13:14:46 »
"Führen wir also ein Gespräch. Wenn ihr alle mich schon so freundlich darum bittet.", lächelt Lamira die Anführerin an, während sie der Frau insgeheim bereits ein etwas düsteres Schicksal zuteilt.
"Fünf Seelen...
Langsam und bedächtig nimmt die Scharfschützin ihre Hand vom Knauf ihres Schwertes, um so ihre friedlichen Absichten zu demonstrieren, oder zumindest zu signalisieren, dass sie momentan keine Gegenwehr leisten wird. "Ich schlage vor wir begeben uns an einen Ort an dem wir uns ungestört unterhalten können, fernab von lauschenden Ohren, die jedes aufgeschnappte Geheimnis für einen Becher Amasec verkaufen würden. Wenn ich da einen Vorschlag machen dürfte..."

Weiter kommt Lamira jedoch nicht, denn dann drängt sich Tal'Ygramus zwischen sie und den kleinen Trupp aus gedungenen Schlägern und unterbricht damit ihre "Verhandlungen". Der Gestank seiner berobten Gestalt lässt sie bereits zurückzucken noch bevor sie überhaupt das von Krankheit fürchterlich entstellte Gesicht under der braunen Kapuze zu sehen bekommt. Instinktiv will sie den Mann zurückstoßen, doch dann zögert sie, als der Hexer ihr Augenmerk mit einem Zwinkern auf seine vollkommen gesunden Hände lenkt. Der eisige Frost, der sich um sie herum ausbreitet, ist ein Signal das Lamira mitlerweile gut zu deuten weiß. Die Kräfte des Warps sind hier am Werk. Einen Moment lang zwingt sie sich dazu, dass verfaulte Gesicht des falschen Bettlers genauer anzusehen und versucht dabei zu erkennen, ob sich vielleicht Kasimir von Krant hinter der Illusion von Krankheit und Verfall verbirgt, aber es ist ihr unmöglich die wirklichen Züge des Mannes unter all den Geschwüren und Beulen auszumachen. Sicher ist nur, dass wer auch immer sich hinter dieser trügerischen Maske verbergen mag anscheinend für Ablenkung sorgen möchte. Obwohl es ihr schwer fällt den unglaublichen Gestank noch länger auszuhalten, zwingt sie sich dazu Blickkontakt ihrem Gegenüber zu halten.

"Wer gesehen hat was hinter den Schatten dieser Welt wartet, der weiß das niemand dir mehr helfen kann.", antwortet sie der Pestgestalt etwas kryptisch, in der Hoffnung, dass der Mann ihre Worte zu deuten weiß.
"Unwissenheit schützt nicht die Schafe vor dem Beil des Schlachters."


Luther Engelsnot

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #368 am: 16.02.2014, 15:11:10 »
Thiopia schüttelt den Kopf.
„Wetten tut man nur, wenn man keine Gewissheit hat.“
Danach fängt der Psioniker von Q'Sal mit seinem Schauspiel an und bei der Verwandlung durch die Maske weichen viele Leute instinktiv zurück oder laufen sogar panisch vor dem Kranken weg. Thiopia scheint auch nicht sehr begeistert und wendet sich von dem furchtbaren Anblick ab. Als Lamira gerade antwortet und Tal'Ygramus dazu stößt, weichen ein Teil der Schläger angsterfüllt zurück, im Gegensatz zu der Anführerin, welche schmunzelt.
„Da seht ihr welche Züge euer loses Maul angenommen hat. Selbst so etwas weiß es inzwischen. Aber ihr seid ja vernünftig.“
Sie kramt in einer Tasche und wirft dem kranken Tal'Ygramus eine Münze zu.
„Für euch arme Seele“ danach schaut sie zu Lamira „und ihr kommt mit uns. Wir haben den passenden Ort für das Gespräch.“
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Varna a.k.a. Cell9

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #369 am: 16.02.2014, 20:42:49 »
"Meinen Dank," lächelt Varna tatsächlich hocherfreut, als Kasimir sich als williger Spender herausstellt. "Wir können es gleich hier machen." Die Maschinenseherin hält es nicht für notwendig, irgendeinen anderen Ort aufzusuchen, um die Proben zu entnehmen. "Halte nur dein Handgelenk kurz hin."
Eine feine Düse bläst eine heiße Dampfschwade über die chirurgischen Werkzeuge, mit denen die bionische Hand der Techpriesterin ausgestattet ist. Mit der organischen - wenn auch nicht sonderlich warmen - Hand hält sie das Handgelenk des jungen Adligen fest, und sticht fachmännisch mit einer Spritze hinein, welche gierig das begehrte Blut aufsaugt. Die Menge ist allerdings klein, und dürfte nicht einmal einen leichten Schwindelanfall auslösen. Dann fährt ein feines scherenartiges Utensil über dem mechanischen Ringfinger der Abtrünnigen vor und schnappt sich wie ein winziges Tier ein millimetergroßes Hautstück heraus. Eine kleine Wolke aus scharf riechendem Desinfektionsmittel brandet, von einer weiteren Düse ausgespien, über die 'angezapfte' Stelle.
Immer noch mit einem Lächeln auf den schmalen Lippen verstaut die Heretek die Probe in einem winzigen Glasbehälter, den sie aus einer Robentasche produziert. "Wir sehen uns in zwei Stunden," verabschiedet sie sich und eilt zusammen mit Eugenius in die Tiefen der Station.
Die Fabrikweltlerin sucht jedoch weder Güter höchster Seltenheit, noch Ärger, sondern schaut sich auf einem Markt um, was für Tauschgeschäfte sie abwickeln kann, um die Ausrüstung ihres stummen Begleiters aufzuwerten. Am Ende des kurzen Einkaufsausflugs ist die Techpriesterin zufrieden: mit der Axt aus den Drehbänken hat sie zwar ein Meisterwerk der Schmiedekunst eingetauscht, doch im Gegenzug ein - wenn auch defektes - Plasmagewehr auftreiben können, sowie eine kleine Kettenklinge und mehrere Kilo verbeulte, verramschte Panzerplatten.
Damit sind die persönlichen Erledigungen der Ketzerin jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Auf direktem Wege begibt sie sich auf das von Dockarbeitern umwuselte Schiff und auf die Krankenstation, aus der sie notfalls die fleißigen Reparateure scheucht. Die Maschinenseherin hat nicht viel Zeit, doch die neuen Proben sollten ihrer Einschätzung nach recht schnell ihre wahre Qualität offenbaren.
Nachdem sie zehn Minuten mit der mikroskopischen Betrachtung der Zellen zugebracht hat, holt Varna mehrere kunstvoll konservierte Organproben - darunter Gehirne - der gefallenen Inquisitionsakolythen und impft sie in mühevoller Kleinarbeit mit Bestandteilen aus Kasimirs Blut und Hautgewebe an. Selbstverständlich beachtet sie dabei die okkulten Elemente und ehrt die heilige Zahl des Seuchenvaters.
Als schließlich sieben behandelte Organe in modifizierter physiologischer Lösung, angeschlossen an oszillierende Messgeräte, in durchsichtigen Bottichen vor sich hin schwimmen, widmet sich die inspirierte Abtrünnige dem gröberen Werk zu: sie überholt Eugenius' Panzerung komplett, indem sie seinen Leib in zurechtgeschnittene Metall- und Keramitplatten kleidet, die seine Bewegungen nicht behindern, und montiert die neu erworbene Kettenklinge an seinem rechten Arm.
Varna ist gerade mit dem nicht sonderlich komplizierten Verbinden der Anschlüsse am Arm des Servitors fertig, als eine Kakophonie aus Signalen, die die Messgeräte plötzlich von sich geben, sie herumwirbeln und ihr eigenes elektrodendurchsetztes Herz höher schlagen lassen. Die Organe geben tatsächlich Impulse von sich, die vorhin nicht da waren. Insbesondere die Ströme der toten Gehirne erwecken die Faszination der Heretek. Auch wenn nicht alle Zellen darin tot waren, so wären die komplexen Muster auf den grünen Bildschirmen, denen die Pupillen der Fabrikweltlerin nun gebannt folgen, nicht ohne weiteres möglich.
"Heureka. Die psychoaktiven Eigenschaften sind übertragbar," strahlt die ketzerische Techpriesterin ob der Bestätigung ihrer Hypothese. Das Aufräumen der unnatürlich pulsierenden Organe geht ihr auch ohne Eugenius' Hilfe ganz leicht von der Hand, und nur wenige Minuten später schraubt sie eine der Schädelplatten des Servitors auf, während neben seinem Kopf eine Petrischale voller Tröpfchen mit aufbereiteten Organellen wartet.
Einen Augenblick lang zögert die einstige Dienerin des Mechanicus. Nun wird es ernst - und es geht um die einzige Person in der Galaxie, für die sie alles tun würde. "Großvater Nurgle, gib mir deinen Segen," raunt die Abtrünnige ein kurzes Stoßgebet an den Herrn der Plagen, während sie in die ausdruckslosen, gehorsamen Augen der vor ihr liegenden Gestalt schaut. "Bring mir meinen Liebsten wieder."
Die Maschinenseherin fasst sich ein Herz und entfernt die Metallabdeckung, unter der ein Gewirr aus Drähten, elektronischen Implantaten und organischem Gewebe ans Licht kommt. Sanft dreht sie den Kopf des Servitors zur Seite und beginnt behutsam, mit einer feinen Spritze die psychoaktiven Substanz- und Organellentröpfchen in verschiedene Areale des vor Jahren zurechtgeschnittenen, inhibierten Gehirns zu übertragen. Die Heretek nimmt sich Zeit, und selbst als sie am Ende des Vorgangs feststellt, dass sie bereits seit fünf Minuten am Treffpunkt sein sollte, bricht sie nicht in Hektik aus und bringt die Schädelplatte ordentlich wieder an, um dann die normalen Funktionen des Servitorkörpers zu überprüfen.
Eugenius erhebt sich, nach wie vor stumm, vom Operationstisch, so wie Varna es ihm mit einer knappen, einprogrammierten Geste befiehlt. All seine Operationsparameter scheinen im Normalbereich, eine sofortige Veränderung bleibt jedoch aus, auch wenn die Techadeptin einen neuen, schwachen Glanz in seinen Augen entdecken will. Gehorsam sammelt der Servitor seine neue Waffe ein und folgt seiner bangenden und hoffenden Meisterin vom Krankendeck und schließlich vom Schiff, zum vereinbarten Treffen, zu dem Varna bereits zu spät kommt.
The Mechanicus does not seek to improve its servants' bodies. It strives to amputate their souls.

Kasimir von Krant

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #370 am: 17.02.2014, 11:52:02 »
Kasimir verzieht keine Miene, als die einstige Anhängerin des Herrn der Maschinen die Proben nimmt- auch, weil seine Haut sich immer noch taub von der Manifestation der Macht Nurgles anfühlt. Das Gefühl in seinem Körper sollte eigentlich widerlich sein. Wäre widerlich für jeden anderen Menschen. Aber Kasimir hat schon lange solche Gefühle und Einschätzungen verloren. Vermisst sie ein Wenig.

Als die Heretek ihm mitteilt, dass er entlassen ist, macht er sich auf in die Tiefen der Station. Nimmt seine Schwester am Pfötchen, vertreibt gierige Blicke mit herausfordernder Geste- keiner würde seiner Schwester auch nur zu Nahe kommen.

Worauf Kasimir es abgesehen hat ist Ausrüstung- nicht wirklich ausgefallenes Zeug- aber offenbar mehr, als diese Station zu bieten hat. Weder ein Funkgerät, noch eine einfache Atemmaske sind auf dem Bazaar zu finden- geschweige denn ein Satz Chamaelioninmäntel. Dafür entdeckt der Psioniker etwas anderes.

Auf deinem der fleckigen, aus Rost zu bestehen scheinenden Tische liegt ein kleiner Schatz. Er hatte solche Sichtgeräte schon gesehen. Bei seinem Vater. Seltene Geräte- die einem, so die Gerüchte, den Blick eines Raubtieres verliehen. Angeblich gingen diese Gläser auf einen entflohenen Häftling zurück, der sich in einem Gefängnis die Augen eines Raubtieres einsetzen liess- und durch seinen Erfolg die Entwicklung dieser Gläser hatte forciert.

Kasimir blickt den Händler an. Liess die gepanzerte Faust um den Schaft der Stangenwaffe knacken. "Diese Sichtgeräte. Wieviel?" Der Händler grinst nur anzüglich. "Also ich glaub nich das du dir die leisen kanns, so wiede aussiehs. Aber für ne Stune mit deine Kleen.."

Weiter kommt der Mann nicht. Millimeter vor seiner Kehle bleibt die Spitze des Fleischfressers stehen. "Pass auf was du sagst, Sterblicher. Ich habe ins Auge des Warp gesehen, und wenn du noch einmal meine Schwester so ansiehst, dann wird darin keine Zukunft für dich zu sehen sein, Wurm. Also, nenne mir deinen Preis für die Geräte, oder ich schwöre bei den großen Vier, ich werde deinen Schädel als Trophäe an mich nehmen!"

Der Händler erbleicht. Greift langsam nach einer Waffe auf dem Tisch- lässt die Bewegung aber sein, nachdem die Reisszähne der Waffe vor seinem Hals aufröhren. "Nimm dih Dinge... abe dann verschwine!" keucht er- und Kasimir tut wie ihm gehiessen. Blickt einen Moment in die Augen seiner Schwester- und sieht die Enttäuschung darin.

Als sie ein Stück weitergegangen sind, blickt sie ihn wieder an. "Früher warst du nicht so, Bruder... du hast dich verändert. Früher warst du nicht so voller Zorn. Voller Gewalt. Ich mach mir Sorgen um dich."

Durch Kasimirs Herz zuckt ein Schmerz- der Beweis, er kann doch noch fühlen. Aber er zwingt sich ein Lächeln ab. Streichelt seiner Schwester über die Wange. "Keine Angst, kleine Katze. Alles wird wieder gut. Wir müssen uns nur der Umgebung anpassen- und hier kommen wir mit Lieb und Nett nicht weit. Aber bald kommen wir hier weg. Versprochen."

Seine Schwester zögert einen Moment. Nicht dann zaghaft. Hängt sich wieder an seinen Arm- das Sichtgerät um den Hals gehängt. Auch Kasimir prüft den Sitz seiner neuen Errungenschaft. Rückt sie auf seiner Stirn zurecht- und macht sich auf den Rückweg zum Schiff.

Er wartet. Die zwei Stunden sind schon um- und doch fehlt von der Heretek jede Spur. War ihr etwas geschehen? Hatte sie ihn vielleicht doch vergessen? War er doch an die Falschen geraten, die nur seine psionischen Fähigkeiten stehlen wollten- und ihn jetzt alleine liessen? Auch Katjuscha warf ihm fragende Blicke zu- und da sahen sie die schwer verwechselbare Gestalt wieder auf sich zukommen. Seufzten beide im Chor erleichtert auf- und mussten zusammen grinsen. Bald ist alles gut, kleine Katze... Bald.
« Letzte Änderung: 17.02.2014, 11:52:21 von Kasimir von Krant »

Lamira von Kalten

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« Antwort #371 am: 18.02.2014, 17:30:00 »
"Natürlich. Ich bin erfreut, dass ihr euch über die Umstände unseres Treffens bereits Gedanken gemacht hat."
Lamira schenkt der Anführerin des Schlägertrupps ein vermutlich wenig überzeugenes Lächeln und macht sich bereit ihr zu folgen. Sie weiß, dass sie in ihrer derzeitigen Verfassung noch kaum in der Lage dazu ist einen Kampf zu überstehen, so lächerlich dieser Haufen nach dem Kampf gegen die Xenosbrut auch erscheinen mag. Ihr bester Plan ist es für den Moment mitzuspielen und mehr Zeit herauszuschinden, in der Hoffnung vielleicht eine Situation zu erzeugen in der die Chancen etwas besser verteilt sind.
Sie ist sich noch nicht wirklich klar über die Intention des falschen Bettlers, aber der Mann hat eindeutig Interesse an ihr und sich selbst bereits schon in potentielle Gefahr begeben, nur um mit ihr Sprechen zu können.

"Kauf dir etwas zu essen. Und einen neuen Mantel... der Geruch ist ja nicht auszuhalten.", entgegnet Lamira in Richtung von Tal'Ygramus und wirft ihm dann ebenfalls eine Münze vor die Füße und zwar eine die deutlich mehr wert ist als die der anderen Frau, während sie sich bereits zusammen mit dem Schlägertrupp im Gehen befindet.

Luther Engelsnot

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« Antwort #372 am: 18.02.2014, 22:07:56 »
Lamira verlässt zusammen mit den Schlägern den Markt, während Aylana und ihr Leibwächter sich an ihre Fersen heften. Unbemerkt von allen fünf verfolgen sie die Menschen durch die Schleusen und Gänge der Station, auch wenn sich immer wieder Leute umdrehen und ihnen finstere Blick zu werfen. Die Anspannung scheint förmlich spürbar.
Die Schläger führen Lamira zu einem alten Hangar, in dem nur wenige Frachter stehen, einige Raumfahrer sich in einer Ecke unterhalten und zwei einzelnen Servitoren alles überwachen. Sie führen die Frau direkt zu einem alten Shuttle und halten davor an.
„Also bevor wir uns unnötig die Mühe machen. Gehörst du zur Inquisition und wenn nicht, was soll der Scheiß?“

Varna und Kasimir warten noch etwas länger, aber es scheint keine Spur von Lamira zu geben oder gar der merkwürdigen Xenos. Varna ist über den Umstand nicht gerade glücklich, aber sie wollten auch nicht ewig warten. Notgedrungen macht sie sich mit Kasimir auf den Weg. Sie nehmen eines der Transportershuttle zu den bewohnen Asteroiden und legen am richtig an, um den Händler zu finden, den Varna aufsuchen möchte. Sie verlassen den herunter gekommenen Hangar unter dem Blick mehrerer Mutanten. Sie durchstreifen enge Tunnel voller Kabel und ab und zu einem einzelnen, flackernden Licht. Manchmal sprühen Funken aus den Kabeln und die kleine Truppe setzt ihren Weg durch das Ganggewirr fort. Es dauert fast eine Stunde, ehe sie das Ganglabyrinthes hinter sich lassen, und sie sich auf einen großen Platz wiederfinden. Überall sind heruntergekommene, kleine Stände und Bettler, Mutanten und einfache Arbeiter unterhalten sich, handeln oder preisen ihre Waren an, die aus merkwürdigen Delikatessen, schlechten Kleidung und grobem Werkzeug bestehen. Die Wände sind von Holzverschlägen überzogen und ähneln den Waben von Bienenstücken. Varna erinnert sich an den Weg und am anderen Ende des Platzes gibt es eine Besonderheit. Ein Haus, welches aus schweren Betan gefertigt wurde, und völlig fehlt am Platz wirkt. Der Eingang weist eine Sprechanlage auf und das hohe, turmähnliche Gebäude besitzt keine Fenster, jedoch mehrere Kameras, die den Platz davor im Auge behalten. Dort muss der Händler sein.
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Tal'Ygramus

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« Antwort #373 am: 19.02.2014, 00:54:06 »
Der Hexer würde improvisieren müssen, nachdem sich die Anführerin nicht so leicht einschüchtern ließ:
Er verneigt sich gespielt demütig vor beiden Frauen und krächzt zur angeblichen Inquisitionsschergin: "Seit gedankt für euren Großmut, doch bitte ich euch, schreibt mir einen heiligen Psalm auf meine Bandage, damit das Licht des Vaters bis in meine Dunkelheit hinein reichen möge, ehe ich vergehe..."
Tal'Ygramus reicht Lamira, die gesunde Haut stets unter Stoff verborgen, einen Teil seines weißen Untergewandes.
Würde die Frau eine Nachricht hinterlassen wollen, wäre der Augenblick jetzt geeignet.

Nach einer Weile folgt der Hexer den Gestalten.
Sein Geruch würde ihn verraten, würde er zu dicht aufschließen, und er war anscheinend nicht der Einzige, der Lamira folgte. Immer wieder kreuzten die zwei Xenos vom Marktplatz seinen Blick.
Zunächst eher zufällig, aber an einfache Zufälle glaubte der Novize noch nie.
Fast alle Begebenheiten und Geschehnisse geschahen aus einem bestimmten Grund.
Es gab viele Lebewesen, dessen einzige Bedeutung es war einestages zu sterben und zuvor den Mächtigen und Schicksalsträchtigen auf die ein oder andere Weise zu dienen.
Diese Xenos und die Frau des Inquisitionsschiffes waren keine Bauern in diesem Spiel.
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Aylana

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Zerbrochene Ketten: Kapitel 3 - Der Weg zum Ruhm
« Antwort #374 am: 19.02.2014, 13:13:38 »
Kaum sind Aylana und ihr Leibwächter in dem Hangar angekommen suchen die beiden sich ein Gutes Versteck von dem sie einen Guten Blick und Schussfeld auf die Gruppe und Lamira haben. Dann Signalisiert Aylana ihrem Leibwächter das dieser auf die Fremden schießen soll sobald Aylana das Feuer eröffnert oder es anderweitig zu einem Kampf kommt. Da gegen nicht wirklich gepanzerte die Dark Lance einfah nur Overkill ist wächselt sein Begleiter wieder auf den Splitterkarabiner.

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