Mir fehlt nun auch nur noch der Hintergrund.
@ Patrick Rothfuss: Ich habe die deutsche Version der bisher erschienenen Bände der Königsmörder-Chronik gelesen. Kvothes Lebensgeschichte ist, auch wenn mir der Schreibstil des Autors und die Erzählweise sehr gefällt, nicht unbedingt durchgehend spannend. Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, finde ich ganz nett, doch einige Passagen sind wirklich langatmig - besonders bei den beiden Teilen des zweiten Bands ist mir das sehr aufgefallen. Das liegt einfach daran, dass Kvothe in seiner Erzählung nur wenig auslässt. Sicher ist das so beabsichtigt, weil der Chronist die komplette Wahrheit niederschreiben soll und der Autor viele Ideen einbringt, aber teils ist es wirklich etwas zu viel des Guten.
Dennoch muss ich sagen, dass mich das beim Lesen eher weniger gestört hat, weil ich einfach sehr in der Geschichte vertieft war und der Schreibstil mich gefessel hat. Trotz dieser Passagen, in denen wenig Handlung geschah, hat Rothfuss mich von sich überzeugen können. Diese waren aus meiner Sicht nämlich eine von nur wenigen Schwächen. Dass Kvothe nicht unbedingt jedem sympathisch ist, kann ich nachvollziehen. Ich bin ihm gegenüber eher neutral eingestellt, zum Teil tendierte es eher zum Positiven, zum Teil eher zum Negativen. Seine Entwicklung mitzuverfolgen, auch wenn er sich im Verlauf der Handlung immer mehr zum Allrounder wird, war für mich bisher interessant. Ich bin gespannt, was noch kommen mag, wenn man den "heutigen" Kvothe und bereits angedeutete Ereignisse im Hinterkopf hat.
Allerdings würde ich mir wünschen, dass zukünftig auch mehr Handlung im "Jetzt" stattfindet, anstatt immer mal wieder nur kurze Zwischenspiele einzuschieben. Noch wirkt Kvothe auf mich beinahe wie ein alter Herr, der sich, im übertragen Sinne, irgendeinen unglückseligen Wurm geschnappt hat und diesem mit Erzählungen über die gute alte Zeit die Ohren wund redet - dabei ist Kvothe der Blutlose/Arkane/Königsmörder/... ja noch gar nicht so alt.