Archiv > Pathfinder Chronicles - Der Schlangenschädel: Die Fortsetzung

Part II: Wettlauf ins Verderben

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Ksynthral:
Die Dorfbewohner waren allem Anschein nach wenig beeindruckt von den tierischen Begleitern Simues - lediglich vor Xerxes hatten sie etwas mehr Respekt und wichen zurück, als er den Kopf hob. Dankbar nahmen sie die Tatsache auf, dass die Gefährten sich vorstellten: Und aus Fremden wurden Gäste.

Auch Echo fand ihren Platz in der Runde mit Kornam und probierte wenig redselig von dem Brot. Es war wirklich köstlich.

Der Anführer ließ die Gefährten gewähren und bedankt sich sogleich für den Segensspruch:

"Habt Dank - mögen die euren Götter und die unseren über uns alle wachen."

Als dann beim gemeinsamen Mahl das Gespräch von Trovag eröffnet wurde verstummten einige der Dorfmitglieder. Kornam schluckte seinen Bissen Brot, welchen er gerade im Mund hatte, schnell hinunter und antwortete prompt, aber nicht so gewandt wie zuvor:

"Wer über uns wacht? Wir wachen über uns selbst - nun ja, wir sind unsere eigenen Herren, wenn ihr das meint. Und über uns wachen die verschiedensten Götter: So ist das im Dschungel nun mal, viele eurer Götter haben dort keine Macht. Die Menschen suchen Schutz und Zuflucht in ihren eigenen Kulten und ideologischen Ideen, zumeist allerdings sind diese den euren nicht völlig fremd. Und dann gibt es da noch etwas, aber das sollten wir nicht hier beim Essen besprechen."

Er nickte Trovag zwinkernd zu und forderte sie auf ruhig weiter zu essen und zu trinken. Alsbald gesellten sich weitere Dorfbewohner zu den Gefährten und wollten wissen wohin genau sie zogen und was der Zweck ihrer Reise war. Der Dschungel war schließlich nicht jedermanns Reiseziel.

Krakqualntopp:
"Das Leben ist überall um uns herum. Genauso wie das Vergehen. Beide sind Teil der Natur, die uns umgiebt."
Mehr hatte der Gnom zu dem Thema der Götter nicht beizutragen.
Und auch sonst verhielt er sich weiter still und aß und trank eher wenig, sondern versuchte mehr über die Leute durch ihr Verhalten und das, was sie nicht sagten, zu erfahren.[1]
Sollte Simue sich darum kümmern, ihre Mission geheim zu halten oder zu offenbaren. Wobei Trovag zweiteres vielleicht sogar schneller bewerkstelligen würde.  1. Sense Motiv: 26; mit ner Nat20 gewürfelt. :D

Trovag Tilor:
"Ja, so ist Dschungel", bestätigte Trovag die Ausführungen des Vorstehers und fuhr fort: "Die Augen der Lebewesen sind stets wachsam: sie schauen, starren, harren und warten auf ihren Moment. Das Wasser gibt euch ebenso Nahrung wie der Boden und doch verzeiht der Dschungel kaum eine Unachtsamkeit. Doch eine längere Diskussion war kaum möglich, denn es kamen weitere Bewohner des Dorfes hinzu.

Trovag zeigte stolz seine Sammlung von Tierzähnen und Fängen, die er als Kette um den Hals trug und ebenso wackelte er mehrfach mit den Ohren, wobei die entrissenen Federn zweier prächtiger Vögel hin- und her wogten.

"Viel hört man unter meinen zwergischen Brüdern und Schwestern über die Tiere des Dschungels, doch die meisten interessieren sich nur für die Schätze aus den Tiefen der Erde. Doch Trovag nicht, denn ich weiß die Pracht des Dschungels zu schätzen und habe schon so manchem Raubtier das Fell abgezogen", prahlte der Barbar ein wenig. Dass er mehr als einmal fast selber Haut und Haar verloren hätte, verschwieg er an dieser Stelle. Schweigsam wie der Gnom war einfach nicht die Art des Zwergen, obgleich er auch grummeln konnte.

Neugierig fragte der Barbar die Dorfbewohner nach guten Jagdgründen. Fische oder die Nahrung aus dem See interessierten ihn dabei weniger, sondern der Wald und die Geschöpfe darin. Zu Vorschlägen, die keine Trophäe bringen würde, schüttelte er nur den Kopf.

Doch der Vorsteher schien noch etwas anderes besprechen zu wollen, aber einen Aufbruch zu einer besseren Gesprächsgelegenheit überließ Trovag Anderen.

Ksynthral:
Das Gespräch über Götter und Glauben schien schneller vorbei zu sein, als es begonnen hatte. Nach Krakqualntopps Conclusio wagte es niemand so recht mehr etwas zu sagen. Das bemerkte der Gnom durchaus, doch sein wacher Geist signalisierte ihm, dass diese Menschen hier schlichtweg keinen Streit wollten. Sie waren durch und durch gastfreundlich und stets darauf bedacht Reisende in den Dschungel zu bewirten und ihnen auch einen längeren Aufenthalt anzubieten. Auch in Kornams Worten fand er keine Lüge, nur eine zögernde, gar schamhafte Zurückhaltung: Dieses Dorf schien ein Geheimnis zu haben - und allem Anschein nach, war der Vorsteher gerade dabei es ihnen anzuvertrauen. Immer wieder vernahm der Gnom während der Mahlzeit den Namen "Aomak".

Auch Echo vermochte es diesen Namen aufzuschnappen, hielt sich aber mit ihrem Wissen bedeckt. Sie war sich immer noch unsicher, was diesen Stamm am See der verschwundenen Heere anbelangte. Sie beendete ihre Mahlzeit und fing an sich die Krallen zu säubern, während sie geistesgegenwärtig dem Gespräch zwischen Kornam und Trovag zuhörte.

Kornam nickte bedächtig und überließ das Wort relativ schnell seinen Stammesbrüdern. Er wusste vieles zu erzählen, soviel war sicher - aber die Jagd auf offenem Felde lag ihm nicht: er war ein Fischer durch und durch. Und der gesamte Stamm lebte fast ausschließlich von dem, was das große Wasser ihm bot. Die wenigen Jäger unter ihnen schienen beeindruckt von Trovags Geschichten, durchschauten sie aber gleichfalls recht schnell. Sie ließen sich aber nichts anmerken, der Zwerg schien nichts verbergen zu wollen und er sprach offen. Viele Antworten bekam er, einen ganzen Haufen, die er nicht hören wollte, aber auch einige, die durchaus interessanter waren:

"Schätze aus der Tiefe der Erde? Nun, auch das Wasser birgt manchmal Schätze, Trovag! Raubtiere gibt es allerhand, sie fallen sogar manchmal bis ins Dorf ein. Weiter nördlich gibt es einige Herden von Flusspferden, sie kann man gut jagen, und friedfertig wie sie sind, greifen wir sie meistens zuerst an. Schreckensaffen sind ebenso oft gesehen worden. Einen gefangen und getötet haben wir allerdings noch nie."

Und wieder ein anderer fügte hinzu:

"Wollt ihr im Dschungel nach Schätzen suchen?"

Echo-im-Halbdunkel:
Reisen und Wandern lag Echo-im-Halbdunkel im Blut, und so hatte sie den Ritt aus Kalabuto gen Dschungel genossen. Auch ihre Vertraute war guter Dinge gewesen, und beide Katzenwesen hatten die Umgebung mit großen, neugierigen und aufmerksamen Augen beobachtet.
Für den herzlichen Empfang im Fischerdorf war die Katzenhexe ebenfalls sehr dankbar, auch wenn sie bald ein Geheimnis schnupperte und ihre Ohren sich aufstellten. Die Regenmäntel verteilte sie unter ihren Gefährten, sodass Tüpfel in die leere Kisten hüpfen und es sich dort gemütlich machen konnte. Schnurrend nahm die Zauberkundige das angebotene und von Krak gesegnete Mahl zu sich und lauschte den Gesprächen. Zu der Diskussion über Götter und Schutzmächte sagte sie nichts - sollten die Leute doch raten und sich wundern, was eine Katze glaubte.
Allmählich aber begannen Echos Schnurrhaare zu kribbeln. Ja, etwas mysteriöses steckte hinter dem vorsichtigen Geraune der freundlichen Dorfbewohner. Aber sie wusste, an wen sie sich da wenden konnte.
"Tüpfel? Ich weiß, du magst die Kiste. Wir können sie behalten. Schau dich nur erst um im Dorf. Hier geht etwas vor, etwas Spannendes," miaute die Hexe ihrer Vertrauten zu. Es bedurfte noch weiterer Überredungsversuche, ehe Tüpfel die gemütliche Kiste verließ und hinaushopste, um unauffällig durchs Dorf zu schleichen, als würde sie Feldmäuse jagen, am Unkraut kauen oder Fischdüften nachschnuppern. In Wahrheit aber war die Aufmerksamkeit der kleinen Katze auf die Seltsamkeiten gerichtet, die von den menschlichen Bewohnern der Siedlung ausgingen.

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