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Autor Thema: Kapitel 5 - Klingensturm  (Gelesen 21031 mal)

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Selenia

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #30 am: 21.10.2013, 12:24:59 »
Vor den Toren der Stadt

Selenia lächelt sanft als die Späher sich durch ihre Worte angegriffen fühlen. Tsaer hatte ihre Befürchtungen zumindest zum größten Teil zerstreuen können.

"Verzeiht mir das Misstrauen, aber es sind gefährliche Zeiten und wir müssen mehr als vorsichtig sein. Bereits einmal hat es ein Feind geschafft, sich verkleidet unter unser Volk zu mischen und nur dadurch sind wir überhaupt in diese Gefahr gekommen, die nun vor unseren Toren lauert. Wenn eure Worte wahr sind, dann wird die Königin euch natürlich ebenso empfangen wollen wie uns, denn auch wir bringen wichtige Nachricht. Vielleicht die wichtigste in diesen Zeiten..."


Im Schloss Cormanthor

Selania ist gespannt, wie die Reaktionen ausfallen würden, doch zunächst wartet die Armathorin ab, als Vagor das Wort ergreift. Er trug die Klinge und so oblag es auch ihm diese zu präsentieren. Mit wachsamem Blick schaut die Sternenelfin sich um, um die Gesichter der Anwesenden zu betrachten, während sie verarbeiten, was ihr Mitstreiter ihnen soeben unterbreitet hat.

Tsaer Herbstabend

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #31 am: 22.10.2013, 16:48:19 »
Tsaer war aufgeregter, als es dem recht jungen Elfen lieb wäre. Die Situation war angespannt und die Gefahren, die Myth Drannor und damit auch seine Heimat in den Wäldern umgab war realer, als er es je erwartet hätte. Das was sie auf dem Weg hierher gesehen hatten, die Verwüstung, die von den Dämonen in nur so kurzer Zeit angerichtet worden war, das Leid und der Tod den sie über das Land gebracht hatten, war mehr, als Tsaer ertragen wollte. Das schlimmste daran war, dass es ihn in seinem Glauben bestätigte. Es war wieder mal alles so gekommen, wie der einsame Wolf es immer schon sah. Einen Schritt weiter gedacht, folgert Tsaer scharfsinnig, könnte man sich fragen, ob denn dieser ewige Kampf überhaupt einen Zweck hatte. Gewinnen konnte man ihn eh nicht, denn wo ein neuer Frieden gefunden würde, würde alsbald Verrat ihn wieder vergessen machen. Dies war die Natur der Sache. Und dennoch, Tsaer würde nicht aufgeben. Es wäre nicht richtig.

So wartet der Wildelf mit erhobenem Haupt auf die Antwort der Königin und die Reaktion der anderen Anwesenden. Sogar ein wenig Stolz macht sich in seiner Brust breit. Dass er dazu beigetragen hatte, dieses mächtige Artefakt zu bergen... Doch auch ein weiterer Gedanke schießt ihm durch den Kopf. Was, wenn die Dämonen diese Waffe verändert hatten? Was, wenn Sie sie verflucht hatten? War alles nur ein hinterhalt? Einen Augenblick überlegt er, ob er eingreifen sollte. Doch ein Blick in die Gesichter der Anwesenden zeigt ihm, dass es sowieso sinnlos wäre. Dieses Artefakt hatte längst alle in den Bann gezogen. Wenn die Geschichten stimmten, die er auf dem Weg von seinen Gefährten über diese Klinge gehört hatte, dann würde ein Zweifel an der Reinheit der Klinge erstens nicht beachtet werden und zweitens Zweifel an Tsaer selbst sähen. Ungeduldig verfolgt er die Szenerie weiter. Bald wäre es eh zu spät, etwas zu unternehmen.

Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #32 am: 26.10.2013, 19:45:54 »
Ein überraschtes Raunen geht durch die Menge. Offensichtlich hat keiner der Anwesenden damit gerechnet, dass in diesen schwierigen Zeiten jemand eine der beiden seit so langer Zeit verlorenen legendären Elfenklingen in die Halle tragen würde. Alle Augen sind auf den knienden Sonnelelf gerichtet und ungläubiges Wispern erhebt sich unter den Elfen, die sich in der Halle befinden. Ilsevele selbst tritt langsam vor zu den vier Neuankömmlingen und blickt mit ungläubigen Augen auf die Waffe, die er präsentiert. Es vergehen viele stumme Sekunden, in denen die Königin nach Worten sucht, bis sie sie schließlich findet: "Eine wirklich große Gabe ist es, die ihr uns an diesem Abend präsentiert Vagor o Rûn. Wären die Zeiten nicht so finster, wäre dies ein Tag großer Freude, doch ich fürchte, dass in dieser Zeit die Feierlichkeiten aufgeschoben werden müssen, bis diese Krise, die alles bedroht, was wir aufgebaut haben überwunden ist."
In dessen tritt Araevin erneut an ihre Seite und auf eine Geste seiner Hand hin erhebt sich die Kunstklinge aus den Händen des Klingensängers erhebt und sich um die eigene Achse dreht, sodass sie jetzt aufrecht in der Halle schwebt. Alle Blicke sind auf die Waffe gerichtet, während die Königin fortfährt: "Seit jeher ist Aryfaern Kerym die Waffe des Zaubermeisters von Myth Drannor. Ihr bringt diese Waffe her, doch keiner von euch beansprucht sie. Also wird wie in alter Zahl die Wahl des Zaubermeisters erneut an dieser Waffe hängen. Ein jeder, der sich ihrer Führung für würdig hält, möge vortreten und sie egreifen, auf dass es erneut in den Händen des Schwertes liege, wer an der Spitze der Akh'Faern steht." Die Augen wandern von der Waffe zu Myriil Haladar, deren Rang soeben von der Königin an die Waffe geknüpft wurde, die mitten im Thronsaal schwebte. Die Sonnenelfe tritt vor und schließt zu Königin Miritar und dem Hochmagier auf. Ihr Blick ist entschlossen auf die Waffe gerichtet, während sie spricht: "Ich stehe an der Spitze der Akh'Faern und so ist es mein Recht und meine Pflicht mich der Prüfung von Aryfaern Kerym zu stellen. Ich Myriil Haladar, Tochter von Illion und Zerys, Trägerin des Sterns von Leuthilspar und Dienerin des achten Kreises, Zaubermeistern von Myth Drannor, beanspruche für mich die Klinge der Kunst und den ersten Rang unter den Zauberkriegern von Myth Drannor." Die Elfe macht einen weiteren Schritt auf die Waffe zu und umschließt den Griff mit ihrer Hand.
Die Zeit scheint für eine ganze Minute still zu stehen, bis Myriil Haladar keucht und die Klinge loslässt. Sie bricht auf ein Knie hinab und murmelt Worte, die nur sie selbst verstehen kann. Überraschung ist in den Augen der Anwesenden zu erkennen, da alle wissen, was die bedeutet. Die Akh'Faern wurden soeben ihrer Anführerin und Myth Drannor einer seiner mächtigsten Zauberwirkerinnen beraubt.
Während das Gemurmel unter den anwesenden Elfen immer lauter wird, tritt ein andere Goldelfe aus dem Halbkreis, der sich gegenüber der Neuankömmlinge aus dem Kriegsrat gebildet hat vor. Auf ihrer weißen Robe ist der goldene Kopf eines Drachen aufgestickt, Sarlana Durothil, eine der fünf Faernae von Myth Drannor und das ranghöchste anwesen Mitglied der Akh'Faern nach Myriil Haladar. Doch bevor sie ein Wort sagen kann, erhebt Arias Ulondarr seiner Stimme: "Beendet diesen Wahnsinn! Schon einmal hat eine Elfenklinge, derer niemand würdig war diese Stadt ins Verderben gestürzt. Wenn ihr zulasst, dass auch nur ein anderer jetzt seine Macht dem Verlangen nach mehr Macht opfert, wird dies uns alle mehr kosten, als wir zu zahlen bereit sind." Auf die Worte des alten Elfen hin bleibt Sarlana stehen und tritt zurück in den Kreis, während erneut Königin Miritar das Wort ergreift: "Eure Worte sind weise, Arias Ulondarr. Auch wenn Aryfaern Kerym eine mächtige Waffe ist, so ist es doch der Arm, der sie führt und der Krieger der sie längt, der zur Entscheidung in der Schlacht führt. Und schon jetzt sind wir zu wenige, um gegen diesen Feind zu bestehen. Niemande anderes soll sich der Prüfung der Waffe stellen, solange Myth Drannor nicht diese Gefahr überstanden hat."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Tsaer Herbstabend

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #33 am: 27.10.2013, 08:47:52 »
Tsaer schluckt. Leise flüsternd wendet er sich an Selinea: "Habe ich es richtig verstanden, dass Myriil Haladar gerade Ihre gesamte Zauberkraft verloren hat?", muss er sich daher bei Selinea versichern. Wenn dies stimmte, so war die Waffe vielleicht doch eher ein Fluch als ein Segen. Die Gegner konnten damit rechnen, dass genau dies passieren würde. Und was waren die Konsequenzen? Würde der Schutz, der unter der Anleitung des Zaubermeisters errichtet worden war nun rückgängig gemacht? Noch bevor Selinea dem Wildelfen antworten kann, beginnt dieser leicht zu zittern ob des Ausmaßes dieses möglichen Verrats. Vielleicht wollte die Waffe auch nur Rache üben? Wie hatte ihr Gegner die Waffe führen können, ohne dass sie ihm schadete?

Taeglyn

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #34 am: 27.10.2013, 17:34:04 »
In diesem historischen Augenblick an der Seite seiner Gefährten stehend, fühlt Taeglyn genau wie sich ein erhabendes Gefühl in seiner Brust ausbreitet. Sie hatten es geschafft! Die Klinge war nach vielen Wirrungen wieder im Besitz Myth Drannors und die kommende Schlacht wird den Sieg bringen! Aulmpiter würde unter Aryfaern Kerym Macht zerbrechen und von dieser Ebene verbannt! Welch glorreicher Tag! Welch freudiger Augenblick!

Nicht überrascht, dass es ausgerechnet Myriil Haladar ist, die als erstes ihre Hand ausstreckt, durchfährt es Taeglyn eiskalt als er die bitteren Konsequenz miterlebt die sich vor seinen Augen entfalltet. Bestürtzt schlägt er sich die Hand vor den Mund um seinen Unglauben nicht laut hinaus zu keuchen. Ein weiteres Mitglied der Familie Haladar, das durch den Griff nach der Kunstklinge den Zugang zur Kunst selbst verliert.

Doch Königin Miritars folgende Worte sind der härteste Schlag für den Scout überhaupt. Ihr Urteil lässt den Mondelf einen halben Schritt nach hinten taumeln und um Fassung ringen. Hatten sie all den Weg umsonst angetreten? Sollte die Klinge hinter dicken Mauern ruhen während draußen die Schlacht tobt? Nein!

Ehe er seinen Mut verlieren kann, macht Taeglyn einen ganzen Schritt nach vorne, baut sich zu all seiner Größe auf und lässt seine Stimme selbstbewusst und ungewohnt laut das auflackernde Gewirr aus Gesprächen übertönen:

"Verzeiht mir meine Königin! Ich bitte euch meine Worte anzuhören:

Wir wurden von Phyrra Iliathor ausgesandt um drei von zweien zu finden. Zweien die notwendig sind um dem alten Feind Einhalt zu gebieten. Ich erinnere mich dieser Worte als wäre es gestern gewesen, dass ich sie vernahm. Die Lösung muss eine andere sein, als das Schwert und das damit verbundene Schicksal zu missachten. Diese Klinge wird ein wichtiger Bestandteil unserer gemeinsamen Sache sein."


Die letzten Worte - der deutlich zu vernehmende Zweifel an ihrem Sieg - der Regentin hatten ihren Armathor zutiefst erschreckt und so fügt er - vielleicht unpassend persönlich für diesen Ort, doch ehrlich und offen Herzens - mit stolzer Gewissheit hinzu: "Und zweifelt nicht an euren Streitern - denn der Sieg wird der unsere sein!"

Wie sehr wünscht sich Taeglyn Talindra heute hier her, die in einem Moment wie diesem kein Schweigen geduldet hätte und alle mit ihrem Wissen um Vergangenes und Mystisches überzeugen hätte können. Doch ihm, Kind der Ferne, bleibt nur sein Herzblut mitsamt all seiner Überzeugung um diese Lücke zu füllen und Königin Miritar zu einem Umdenken zu bewegen.

Hoffnungsvoll und mit Zuversicht im Blick ruhen die Augen des Faernils auf seiner Regentin um zu sehen ob sein Aufstehen Früchte getragen hat...

Vagor o Rûn

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #35 am: 28.10.2013, 10:11:03 »
Vagor erhebt sich und tritt vom Thorn zurück als die Klinge sich aus seiner Hand erhebt. Sie hatten ihre Schuldigkeit getan, nun war es an anderen zu handeln. Und so überrascht es ihn wenig als Myriil vertritt und das Recht die Klinge zu führen für sich beansprucht. Und auch wenn seine Gefühle für sie nicht voll von Sympathie sind, hofft er dennoch, dass sei aktzeptiert werden würde. Er bangt während sie sich von der Klinge prüfen lässt, ahnend wieviel intensiver diese Prüfung im Vergleich zu seiner als er Faevian ergriffen hatte sein würde. Und wieviel mehr Risiko auf dem Spiel stand. Und so stöhnt er auf, als die Zaubermeisterin in die Knie geht. Mitleid  paart sich mit dem Gefühl des Verlustes für Myth Drannor. Kein Elf sollte jemals gänzlich von Gesang ausgeschlossen werden. Die Musik die in jedem Elfen klang, ob kanalisiert durch Willen oder göttlichen Einfluss, oder auch unkanalisiert. Sie ist ein Teil ihres Volkes, von ihr abgeschnitten zu sein hies nicht mehr dazu zu gehören. Und für jemanden mit Myriils Zaubermacht war der Schlag noch schlimmer. Er ist versucht ihr zu helfen, doch ahnt er, dass seine Hilfe nicht angenommen werden würde.
Und so ist er zwiegespalten, zwischen dem Wunsch einen Klingenträger zu sehen und Myth Drannor nicht weiter zu schwächen. Doch erklingen die Worte Josidias in seinen Ohren.
Hört meinen letzten Rat:
es ist wahr, dass Myth Drannor ohne die zwei nicht bestehen kann, aber nicht die Hand, die die Klinge führt wird entscheidend sein. Traut der Hand, deren Muskeln durchtrennt sind, denn ihr Griff wird zusammenhalten, was zu zerfallen droht. Wenn ihr das bewahrt, wonach es den Feind verlangt, werdet ihr ihn niederwerfen.

Worte die er bisher nicht weitergegeben hat. Sein Blick wandert auf die Hände Arias, dessen Worte aus seinem eigenen Herzen stammen könnten. Sollte er derjenige sein, der die Entscheidung herbei führen sollte? Waren Josidiahs Worte ein Hinweis die Klinge zwar zu sichern aber, dass sie keinen Einfluß auf den Kampf haben würde? Weissagungen waren ein zweischneidiges Schwert. Je mehr Deutungen vorlagen, desto vielseitiger konnte sie ausgelegt werden. Und so beschließt er seine eigene Deutung der Dinge hervorzubringen.
"Ich stimme der Meinung der Königin zu und beuge mich ihrem weisen Entschluß. der Zweck unserer Reise war es die Klinge vor den üblen Einflüssen Alumpiter und seinen Slaadis zu schützen, zu verhindern, dass sie gegen Myth Drannor eingesetzt werden würde. Solange sie sicher vor seinen Händen ist, ist die Mission in meinen Augen von Erfolg gekrönt." Ihm ist bewußt, dass er wohl seine Befugnisse übertritt als er unaufgefordert am Hof spricht, und es tut ihm Leid Taeglyn zu widersprechen.
"Die letzten Worte Josidiahs Starym, der uns durch Visionen zu der Klinge leitete waren:
Hört meinen letzten Rat:
Es ist wahr, dass Myth Drannor ohne die zwei nicht bestehen kann, aber nicht die Hand, die die Klinge führt wird entscheidend sein. Wenn ihr das bewahrt, wonach es den Feind verlangt, werdet ihr ihn niederwerfen."



« Letzte Änderung: 28.10.2013, 10:12:00 von Vagor o Rûn »

Selenia

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #36 am: 28.10.2013, 13:03:12 »
Selenia nickt Tsaer zaghaft zu. Ja, wenn sie sie es richtig verstanden hatte, dann war genau dies hier geschehen. Myriil Haladar hatte ihre Zauberkraft eingebüßt. Ein hartes Schicksal. Auch wenn die Zaubermeisterin sich in der Vergangenheit nicht gerade durch ihre Art hervorgetan hatte, ganz im Gegenteil, und sie ihr Vorankommen in der so wichtigen Aufgabe eher erschwert hatte, dadurch, dass sie ihnen keinen Glauben schenken wollte, und sie die Prophezeiung eher belächelt hatte, die den Weg der Elfen bishin zu der Klinge geleitete, die nun dafür gesorgt hatte, dass die Sonnenelfe ihre Magie verlor, auch wenn sie in Selenias Augen des Postens nicht würdig war, den sie bis vor Kurzem noch innehatte, so hätte sie ihr dennoch nie ein solches Schicksal gewünscht.

"Ich schließe mich Vagors Worten an," sagt sie schließlich. "Wir sind einer Weissagung gefolgt und sie hat uns bis zu Aryfaern Kerym geführt und uns so ermöglicht, zu verhindern, dass die Klinge in die Hände unserer Feinde fällt. Damit ist uns bereits ein wichtiger Schlag gegen den Feind vor unseren Mauern gelungen. Jetzt gilt er herauszufinden, was es ist, dass er verlangt, um ihn niederzuwerfen, wie Josidiah Starym es uns prophezeit hat."

Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #37 am: 29.10.2013, 20:31:23 »
Alle Anwesenden hören aufmerksam die Worte der drei Elfen, die die Kunstklinge zurück gebracht hatten und da zwei von ihnen der Königin in ihrem Urteil beistimmten, fällt kein weiteres Wort dazu, außer einem Satz der Königin, der sich auf die von Selenia verkündete Prophezeiung bezieht: "Es besteht kein Zweifel, dass ihr mit gutem Willen geleitet werdet und bisher seid ihr nicht fehl gegangen, also soll es auch dieses Mal an euch sein diesen Worten zu folgen."
Anschließend wendet sich die Königin jedoch den drei Spähern zu: "Auch, wenn ihr schon Großes habt vorgehen sehen, so sollt ihr doch nicht vergessen werden. Bitte verkündet, was ihr in Erfahrung bringen konntet." Daraufhin tritt einer der drei vor und ergreift das Wort. Er beschreibt ihre Erkundungen, wirklich interessant wird es aber erst, als er zu den Kräften des Feindes kommt: "So wie es aussieht, hat der Feind seine Truppen auf drei Lager aufgeteilt, die sich in einem Dreieck um die Stadt gruppieren. Wir sind uns recht sicher, bei welchem es sich um das Hauptlager landet. Dort befinden sich große Kontingente an Riesen, Daemonen und anderen Gezüchts. Die Daemonen lassen sich durch ihre Teleportationsmagie nur schwierig fassen und bei den wenigen Drachen, die die Reihen verstärken verhält es sich ähnlich. Aber die übrigen Bodentruppen sind ohne Zweifel aufgeteilt."
Nachdem der Bericht beendet ist, beraten die anwesenden Elfen eine Weile. Niemand erhebt Einspruch, dass die vier Bringer der Klinge ebenfalls anwesend sind. Allein Myriil Haladar hat sich zurückgezogen, da sie merklich erschüttert und geschwächt ist durch den schrecklichen Verlust, den sie durch die Kunstklinge erlitten hat. Es wird viel diskutiert, doch vor allem die Worte von Araevin stoßen auf Gehör: "Noch schützt uns der Mythal aber die Präsenz der unheiligen Kreaturen in seinen äußeren Grenzen schwächt ihn bereits. Der Zirkel und ich tun unser möglichstes, um den Schutz zu bewahren, aber wir führen einen Kampf, den wir nicht gewinnen können. Über kurz oder lang wird er versagen und dann werden die Daemonen ungehindert vordringen können." Daried Selsherryn ist es, der anschließend einen gewagten Plan vorbringt, nachdem er die Lage noch einmal eingeschätzt hat: "Wenn der Mythal versagt, werden wir nicht bestehen können. Wir sind zu wenige um die ganze Stadt zu halten und in einem Häuserkampf werden wir nicht nur alles verlieren, was wir aufgebaut haben, sondern auch die Leben der einfachen Leute riskieren, die sich unsere Stadt als neue Heimat auserkoren haben. Ich denke, dass der Feind einen Fehler gemacht hat, seine Truppen so aufzuteilen, dass er nicht schnell reagieren kann. Noch schützt uns der Mythal und ohne die Daemonen und Drachen werden die Feinde nicht gegen die Stadt vorgehen. Also schlage ich vor, dass wir dem Feind zuvor kommen. Wir können nicht auf die Truppen aus dem Osten warten. Wir wissen nicht, wie schnell Waffenmeister Fflar vorwärts kommt und ob er überhaupt in der Lage sein wird uns Hilfe zu leisten. Deshalb müssen wir zuschlagen und alles auf eine Karte setzen. Meiner Meinung nach sollten wir den Kampf zu den Lagern des Feindes tragen und ihn direkt angreifen. Wir sammeln unsere Truppen und lassen nur das nötigste hier zurück, um die Stadt zu verteidigen. Wir schlagen zu und zerschmettern eines der Lager. Wir werden es mit den meisten Daemonen und den Drachen aufnehmen müssen, aber wenn wir sie zu Fall gebracht haben, sind die übrigen Truppen zu schwach, um uns ernsthaft zu gefährden. Eine Belagerung durch Risen und Orks können wir auf Monate aussitzen und wenn mehr als die Hälfte dieses Gezüchts in den Reihen des Feindes fehlt, weil es zu weit entfernt ist, haben wir eine reelle Chance einen Sieg zu erringen. Es ist riskant, aber einen vollen Sieg werden wir nur mit Risiko erringen. Schon einmal haben wir im Kampf gegen Invasoren uns immer weiter zurückgezogen und uns hinter dem Mythal versteckt. Das hat uns für Jahrhunderte vertrieben. Jetzt sind wir zurückgekehrt und haben Myth Drannor einmal wiedergewonnen. Wir dürfen es nicht jetzt schon wieder aufgeben."
Auch wenn der Plan des Sonnenelfen riskant ist, so widerspricht ihm doch keiner. Seine Rede scheint die Kommandanten Myth Drannors mit grimmiger Entschlossenheit zu erfüllen, auch wenn keiner von ihnen offen Zustimmung äußert.
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Selenia

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #38 am: 30.10.2013, 16:59:06 »
Selenia nickt bei den Worten des Sonnenelfen, ein Präventivschlag ist auch in ihrer Vorstellung der beste Weg, die Kräfte ihrer Feinde zu verringern.

"Ich stimme mit Daried Selsherryn überein, dass dies eine gute Gelegenheit für uns ist, die Angriffsmacht unseres Feindes zu schwächen. Ich würde vielleicht sogar zwei Lager angreifen. Eines davon allerdings nur mit einer kleinen, mobilen Gruppe von Zauberwirkern, ein Dutzend vielleicht, die schnell und hart zuschlagen, um sich sofort danach zurückzuziehen. Wenn sich die Lager weit genug außerhalb befinden, sollten wir hierfür Teleportationsmagie nutzen können. Währenddessen begibt sich der Großteil unserer Truppen in Position, um das schwächste Lager des Feindes anzugreifen und idealerweise vollständig aufzureiben. Die Unterstützung der Dämonen und Drachen, die früher oder später eintreffen wird, wird dieses Vorhaben schwer genug machen. Die kleine Gruppe stößt dann zu ihnen, sobald sie kann. Je nachdem, wie die Lage ist, könnten sie sich sogar noch mit dem dritten Lager anlegen, um die Kräfte des Feindes zu teilen und ihnen nicht zu früh zu verraten, wo unser wahres Ziel liegt. Und, wenn der Kampf zu kippen droht, sollten wir uns nicht festbeißen, sondern uns sofort zurückziehen. Wir können uns hier sammeln und einen neuen Angriff planen, wenn dies geschehen sollte."

Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #39 am: 30.10.2013, 18:39:08 »
Sarlana Durothil, die einzige verbliebene Kommandantin aus den Reihen der Akh'Faer ergreift auf den Vorschlag von Selenia hin das Wort: "So viel für diese Strategie spricht, fürchte ich, dass unsere Reihen zu dünn sind, um so etwas zu versuchen. Die Akh'Faer waren nie zahlreich, aber heute sind sie es weniger denn je. Ein Großteil unserer Truppen ist bei den Streitkräften im Osten und es bleibt nur eine einzelne Sphäre[1], die in diesen Kampf eingreifen könnte. Und wir werden alle Hände voll damit zu tun haben die gefährlichsten Feinde an uns zu binden. Wir haben alle gesehen, was Daemonen unter einfachen Soldaten anrichten können. Ein einzelner Nycaloth kann Dutzende Soldaten binnen Minuten aufreiben, wenn keine der unseren anwesend sind, um ihn aufzuhalten. Und der Feind ist nicht dumm. Die Daemonen können sich ohne Schwierigkeiten mit ihrer Magie über weite Strecken bewegen, ohne dabei unsere Grenzen zu spüren. Ein kleiner Kampftrupp würde von den Daemonen schnell überwältigt, erst recht wenn große Zahlen von Risen und Orks an ihrer Seite stehen. Nur gebündelt haben wir eine Chance zu widerstehen, wenn die Akh'Faer und die Akh'Velar Seite an Seite stehen, denn so können sie sich gegenseitig stützen."
 1. Eine Sphäre ist eine Einheit in der Akh'Faer, die insgesamt 88 in Untergruppen unterteilte Soldaten umfasst
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Vagor o Rûn

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #40 am: 02.11.2013, 14:49:20 »
"Verfügt über mich, und setzt mich ein wo ihr meint, dass ich gebraucht werde." Er zögert kurz, nach wie vor unsicher, in wie weit er in diesem Kriegsrat das Wort ergreifen durfte, bevor er fortfuhr. "Myth Drannor hat Freunde, unter Menschen, Zwergen und Elfen die nicht hier Leben. Ist Nachricht an jene Leute geschickt worden? Sicher gibt es noch Portale die kurzzeitig gesichert werden könnten, um Verstärkung und Hilfe zu erhalten." Er dachte an Rosbro, an die Menschen, die ihnen während des Kreuzzugs beigestanden hatten, an Silbrigmond mit den Armeen des Nordens, ja selbst an Immerdar, den scheinbar hatten auch die Elfen dort ein Interesse an dem Schicksal Myth Drannors. Vielleicht... "Vielleicht könnte man einen Überfall von mehreren Seiten koordinieren. Myth Drannor erneut in den Händen von Dämonen und Nycoloths kann nicht in dem Interesse von irgendjemand in Faerun sein."

Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #41 am: 02.11.2013, 15:01:20 »
Es besteht kein Zweifel, dass keiner der Anwesenden irgendeinen Groll gegen Vagor hegt, weil er es wagt in diesem Rat zu sprechen, doch sein ehemaliger Kommandant Rhys Neidre gibt ihm Antwort auf seine Frage nach Verbündeten: "Wer sollte kommen? DIe Täler erholen sich noch immer von dem Krieg gegen die Fey'ri und gegen die Zhentarim. Alles, was sie an Truppen zu unserer Hilfe aufbringen konnten, befindet sich beim Waffenmeister und seinen Truppen im Osten. Die elfischen Reiche liegen ebenso in Trümmer durch vergangene Schlachten und können nicht binnen weniger Tage Truppen aufstellen, um uns zu helfen. Cormyr ächzt unter dem Druck der Umbravar und sie werden sich keinen zweiten Feind machen wollen. Hätten wir Zeit, könnten wir vielleicht Unterstützung finden, aber es gibt keine stehenden Heere, die uns zur Hilfe eilen könnten. Und das ist es, was wir bräuchten, denn uns bleibt nicht mehr allzu viel Zeit. So sehr es schmerzt das zu sagen, aber in diesem Kampf stehen wir allein."
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Vagor o Rûn

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #42 am: 02.11.2013, 15:17:55 »
Vagor nickt nur stumm. Das Bild das sich zeichnete war wahrlich düster. Doch merkwürdiger Weise stärkte es seine Entschlossenheit und Motivation. Sein Blick wandert über die Gesichter der versammelten. Er versuchte sich ihre Gesichter einzuprägen. Wer würde nach der Schlacht noch hier stehen? "Mögen die Seladrin auf uns hinab sehen und uns gewogen sein." murmelt er leise vor sich hin. Es schien keine Hintertüren und Auswege zu geben. Sie waren von Alumpiter ausmanövriert worden. Er hatte die Truppen die sie brauchten gebunden. Jetzt hatten sie nur noch eins zu tun. Die Initiative zu übernehmen, um zumindest diesen Vorteil nicht aus der Hand zu geben. Aber auch daran würde Alumpiter gedacht haben. Es könnte eine Falle sein, doch selbst wenn, sie hatten keine Wahl mehr. Sie kämpften für Myth Drannor. Er hatte seinen Frieden gefunden. Er hatte ein Bild vor Augen, eine Vision von Myth Drannor. Dafür würde es sich lohnen zu kämpfen.

Taeglyn

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #43 am: 04.11.2013, 12:45:05 »
Entschlossen nickt auch der Mondelf und düster streift sein Blick über die Anwesenden, ähnlich wie Vagor fragt auch er sich wer in wenigen Tagen noch auf Faerun verweilt und wer zu den Ahnen nach Arvandor gegangen sein wird. Doch so finster die Stunde auch zu sein scheint, so erlischt nicht das helle Licht Taeglyns Optimismuses. Blut und Seelen würde die Verteidigung der Waldheimat verschlingen, doch die Tel'Quessir würden ihr Reich kein zweites Mal verlieren und gestatten, dass Myth Drannor Hort von Unholden werden würde.

Mit dieser Gewissheit im Herzen, hebt der Armathor seinen Blick und lässt die Zuversicht unverfälscht auf seine Züge treten. Die mittlerweile vernarbten Arme vor seiner schmalen Brust verschränkend, ist er bereit zur Tat zu schreiten.

Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #44 am: 06.11.2013, 18:23:30 »
Die Taktikbesprechung dauert noch Stunden an, aber schließlich sind sich alle einig und der Plan wird auf der Grundlage von Darieds Vorschlag ausgearbeitet. Die Elfen würden eines der Lager mit aller Macht über die sie verfügten angreifen, in der Hoffnung die Reihen des Feindes zu brechen und ihm so die Kraft zu nehmen den Mythal zu überwinden. Nur ein kleiner Kampftrupp würde in der Stadt verbleiben unter Führung und zum Schutz der Hochmagier, die den Mythal weiterhin durch ihre magische Macht stärken würden. Der morgige Tag würde noch zur Vorbereitung dienen, aber mit dem Aufgang der Sonne am folgenden Tag würde die Streitkraft Myth Drannors aufbrechen, um sich dem übermächtigen Feind zu stellen.
Es wurde beschlossen, dass die Armee in drei Teile geteilt würde, die unabhängig kommandiert werden würden, aber Man entschied sich dagegen von mehreren Seiten anzugreifen. Der Feind war bereits in der Überzahl und die Mobilität der Daemonen brachte die Gefahr mit sich, dass eine einzelne Abteilung zwischen ihnen aufgerieben werden würde. Deshalb würden die drei Trupps aus der selben Richtung vorstoßen, sodass sie zumindest ihre Flanken denken konnten.
Die Königin selbst würde die zentrale Streitmacht anführen, die Palastwache unter dem Kommando von Rhys Neidre an ihrer Seite. Der rechte Flügel würde Daried Selsherryn und Sarlana Durothil unterstehen, während der linke Flügel unter dem Kommando von Vagor o Rûn und seinen drei Gefährten stehen würde. Ess ist Rhys Neidre, der diesen Vorschlag macht und seinem ehemaligen Untergebenen damit sein Vertrauen ausspricht. Angesichts der Leistungen, die die vier erbracht haben, zögert keiner der Anwesenden dem Urteil des Penaal zu widersprechen, der seinen ehemaligen Untergebenen für bereit hält. Jegliche Widerworte werden von dem Beschluss der Königin im Keim erstickt und so geht der Kriegsrat nur wenige Stunden vor Sonnenaufgang auseinander.
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