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Autor Thema: Kapitel 5 - Klingensturm  (Gelesen 21317 mal)

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Taeglyn

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #45 am: 09.11.2013, 15:27:06 »
Den darauf folgenden Tag mit der Vorbereitung auf den Kampf verbringend - Pfeilvorrat auffüllen, Vagor um sein Rapier mitsamt dem magischen Stein bitten - versucht Taeglyn auch die im Kampf erlangten Gegenstände identifizieren zu lassen und mit seinen Kameraden zu besprechen wie diese aufzuteilen sind. Gerne würde der Mondelfsocut seine altgediente Ausrüstung aufbessern, aber die bevorstehende Schlacht hat die Lager und Verkaufsräume Myth Drannors geleert und so ist er sich nicht sicher was er noch bekommen kann. Am späteren Nachmittag den Tempel seines Gottes - Erevan Ilesere - um mit den Priestern und Geweihten zu trinken und ihren lehrreichen Geschichten zu lauschen.

Als der Abend erreicht ist, verabschiedet sich der Armathor, hinterlässt eine Spende und macht sich auf zu den Hallen der Hanali Celanil. Im warmen Licht magischer Kerzen und sanfter Musik, entfliehen Taeglyn die Stunden in den Tempelräumen voll von elfischen Maiden, Kriegern und Soldatinnen, die allesamt die morgigen schicksalhafte Schlacht für diesen Augenblick vergessen wollen und ihre Sehnsucht nach Nähe und Vertrautheit stillen möchten, ehe das Blutvergießen beginnen wird.

Erst nach geraumer Zeit, sucht der Mondelf auf einer grünüberwachsenen Terrasse die Abgeschiedenheit. Mit nicht mehr bekleidet als einem Weinkelch in der Hand, blickt Taeglyn über die schlafende Stadt und gedenkt seiner gefallenen Kameraden in diesem Moment der inneren Einkehr. Als erste erscheint Talindra neben ihm an der Brüstung. Die blonde Sonnenelfe, war die Letzte gewesen die von ihnen gegangen ist. Er wird ihre vielsprachigen Abende am Lagerfeuer und das schier unerschöpfliche Wissen der Armathorin auf ewig missen. Aeryn ist die Nächste der er gedenkt - der Waldelfe mit dem schnellen Bogen. Vor seinen Augen war sie verbrannt in einem Feuerball aus der Hand eines Fey`ris. Ihre Zuversicht, hatte ihn stets inspiriert und genährt. Auch Filidan, mit dem er in diesem Kampf Seite an Seite gegen Aulmpiter gekämpft hatte und eine Orkarmee besiegte, war kurz darauf verschwunden und niemals wieder heimgekehrt. Nur Caelreth, nicht mehr Teil Gruppe, war es gelungen sein Leben in andere Bahnen zu lenken. Ihm schuldet Taeglyn mehrfach sein Leben und wünscht ihm aus tiefster Seele eine friedliche Existenz.

Und so, Seite an Seite mit den nach Arvandor Gegangenen, die niemals ruhenden Lichter Myth Drannors überblickend, hebt der Kundschafter den Becher und trinkt auf seine gegangenen Freunde. Vielleicht wird er bald unter ihnen weilen. Die Götter alleine wissen es...

Den leeren Kelch auf das glatte Holz der Balustrade abstellend, neigt er noch einmal sein Haupt im stillen Gedenken ehe er sich umdreht und langsam zu dem warmen Gewirr aus Leibern, Wein, Musik und Vergessenheit zurückkehrt, dass ihn durch die Nacht bringen wird.

Vagor o Rûn

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #46 am: 10.11.2013, 21:11:51 »
Wie aus einem Trance erwacht fühlt sich Vagor als er den Kriegsrat verlässt. Er hatte Seite an Seite mit den Großen und Mächtigen des Reiches debattiert, Strategien und Taktiken entworfen und genau so schnell wieder verworfen. Seine Scham war schnell vergessen, man hatte ihm zugehört, seine Meinung war respektiert und geschätzt worden. Schließlich war er sogar zum Befehlshaber über einen Flügel der Streitmacht ernannt worden. Erst jetzt fühlt er den Druck der Verantwortung der plötzlich auf ihm lastet. Eine Unsicherheit macht sich in ihm breit. Es war eine Sache an der Seite von seinen Gefährten eine Quest zu bestreiten, eine andere Seite an Seite mit anderen Soldaten zu kämpfen. Er hatte beides erlebt und genossen. Doch nun musste er Entscheidungen treffen. Er war in Verantwortung. Leben oder Tod, Sieg oder Niederlage.

Wie in Gedanken wandert er durch Myth Drannor, an Ruhe ist erst einmal nicht zu denken. Er läuft die Grenzen des Mythals ab, bleibt bei den Feuer der Wachen stehen, wechselt ein paar bedeutungslose Worte, versucht Mut und Hoffnung in seinen Gesprächspartnern zu wecken, doch sie sind Soldaten, wie er. Gut gemeinte Worte können ihnen nicht den Blick auf die Realität verdrängen. Und doch nehmen sie ihn auf, behandeln ihn als einen der ihren, bis sich mit dem Aufgehen der Sonne die Neuigkeit seines Kommandos herumspricht. Die Haltung der Soldaten, die ihn erkennen ändert sich, sobald er auftaucht. In ihren Blicken erkennt er Anerkennung, aber auch Argwohn. Wer war dieser Hervorkömmling? Würde er führen können? Es sind seine eigenen Zweifel die er in den Augen der Wächter sieht. Er blickt hinaus in den Wald, in das Glühen ab Horizont. Ein Halbelf in der Uniform eines Nykerym, wesentlich jünger als Vagor selbst, doch bereits ergraut und vom Alter und Schlachten gezeichnet stellt sich neben den Klingensänger und lässt seinen Blick gemeinsam mit Vagor schweifen. "Zweifel lassen uns zögern. Doch sie schützen uns auch." Die Worte des Halbelfs bleiben in der Luft stehen. Sie sagen Vagor nichts neues, doch ist er sicher, das der Halbelf weiter reden wird. Nach einer Weile fährt der alte Halbelf fort. "Ihr kennt mich nicht, doch ich habe von euch gehört. Diejenigen die an eurer Seite im Kreuzzug gekämpft haben sprechen in den höchsten Tönen von euch. Es kursieren Geschichten über euch. Ihr tragt eine der verloren geglaubten Klingen, und habt eine der legendären Klingen zurück an den Hof gebracht. Viele Glauben an euch, ihr gebt ihnen Hoffnung." Ein gequältes Lächeln schleicht sich auf Vagors Gesicht.
"Zweifel sind normal. Sie zeigen, dass ihr wisst was auf dem Spiel steht. Doch lasst nicht zu dass sie euch lähmen. Vertraut auf das Urteil derer die über euch stehen. Es hat einen Grund, dass ihr ausgewählt worden seid. Ich werde euch gerne in die Schlacht folgen." Sein Lächeln unterdrückend ergreift Vagor die dargebotene Hand des Nykerym und blickt ihm fest in die Augen. Die Worte des alten hatten etwas in ihm berührt, er fühlte sich zuversichtlicher als zuvor. "Ich danke für eure Worte. Es wird mir eine Ehre sein euch zu kommandieren." Es ist als ob eine Last von seinen Schultern genommen wurde. Viele Leute, die er hoch achtete vertrauten ihm. Ja selbst Josidiah Starym hatte ihn wertgeschätzt. Was ihm vor Minuten noch Angst eingejagt hatte, machte ihn nun zuversichtlich. Seine Schultern straften sich, und er lachte auf, aus tiefen Herzen, als der Druck der sich angestaut hatte sich Luft machte. Immer noch das Handgelenk des Halbelfen haltend blickte er auf, in die irritierten Blicke der anderen Wächter. "Für Myth Drannor, Brüder und Schwestern. Für Frieden und Glück." Und tatsächlich trat so etwas wie Glück und Hoffnung auf die Gesichter der Soldaten. Und Vagor spürte auf einmal die Müdigkeit. Er würde doch noch Ruhe vor der Schlacht finden.
Nach einem kurzen Regenerationszyklus streift Vagor wieder durch Myth Drannor. Er trifft sich kurz mit den Gefährten und klärt letzte Einzelheiten des Schlachtplans, doch sein Hauptaugenmerk gilt darin sich zu zeigen. Zuversichtlich spricht er mit den Kommandanten der einzelnen Teileinheiten. Er versucht Zweifel an seiner Position gar nicht erst aufkommen zu lassen, und versucht sich ein Bild davon zu machen, wer in kritischen Situationen wohl einen kühlen Kopf bewahren würde.
Die einzige Zeit die er wirklich für sich selbst nutzt ist die Zeremonie des Mondaufgangs im Correllon Tempel. Auch dort versteckt er sich nicht, sondern sorgt dafür, dass er gesehen wird. Seine Gebete gelten weniger ihm selbst, als vielmehr Myth Drannor, und jenen die den morgigen Tag nicht überleben werden. Denn er macht sich keine Illusionen, dass der Tag ohne Verluste von statten gehen wird.
Schließlich sucht er noch die Ruhe der Meditation, in der Abgeschiedenheit eines Zimmers in der Palastgarnison. Und tatsächlich findet er die Erholung die ihm gefehlt hat. Erfrischt und ausgeruht macht er sich kampfbereit.

Selenia

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #47 am: 10.11.2013, 23:23:08 »
Selenia nutzt ebenfalls den nächsten Tag, bevor sie alle in die entscheidende Schlacht ziehen werden, um dem Feind entgegenzutreten, dessen finsterer Schatten sich nun bereits seit langer Zeit über ihrem Weg ausgebreitet hatte. Sie streift durch die Straßen und Haine von Myth Drannor, noch durch den Mythal geschützt und unberührt von den dämonischen Kräften die nicht allzu fern vor den Toren der Stadt nur darauf warteten, hier alles zu zerstören, wenn man ihnen den Weg hinein ins Herz der Stadt ebnen würde.

Die Sternenelfin erfreut sich an den Anblicken und gewinnt neue Kraft und Zuversicht durch die vielen Eindrücke, die in Myth Drannor auf sie einwirken. Auch wenn dies nicht ihre eigene Heimat ist, so fühlt sie sich doch verbunden mit diesem Ort und ihr ist klar, dass sie alles auf sich nehmen wird, um ihn zu bewahren. Auch ihre Heimat, die Zuflucht Sildëyuir und den durch Portale mit ihr verbundenen Yuirwald, spiegelt sich in ihren Gedanken wieder. Lange war sie nun schon auf Reisen und fernab von diesen Orten, an denen sie Jahrzehnte ihres Lebens verbracht hatte. Über die Schönheit der Stadt und ihrer Heimat reflektierend wächst ihr inneres Feuer, bereit von der Zauberin entfesselt zu werden, um ihre Feinde zu Asche zu verbrennen, wie sie es schon in der Vergangenheit einige Male vollbracht hatte.

Sie fragt sich, ob sie wohl Aulmpiter selbst gegenüberstehen werden, oder ob der General, der Anführer der dämonischen Horden, seine Stränge weiter im Hintergrund ziehen wird. Seit ihrem letzten Aufeinandertreffen, wo sie mit viel Glück entkommen konnten, waren sie sehr viel stärker geworden. Doch würde es reichen, um ihm diesmal von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten? Und welche Teufeleien hatte der Dämon sich zudem noch ausgedacht. Eine Horde von Orks und Riesen, selbst wenn sie von einer Schar Dämonen unterstützt würden, war sicherlich nicht alles, was er aufzubieten hatte. Hatten sie seine Pläne genug durchkreuzen können, um hier vor den Toren der Stadt einen Unterschied zu machen? Er war hier, soviel war sicher, und damit fühlte er sich bereit, die Stadt zu vernichten, so wie er es geschworen hatte. Sie konnten nur hoffen, dass er sich irrte.

Den Abend nutzt Selenia dann, um an einem Schrein ihres Schutzpatrons, Sehanine Mondbogen, zu beten. Ihr Schutzengel hatte schon oft im Kampf über sie gewacht und auch am morgigen Tag würde sie sich wieder darauf verlassen können, dessen war sie sich sicher.

Anschließend sucht sie noch ihre Gefährten auf, um sie vor Eintritt der Nacht noch mit Zaubern zu belegen, die sie am morgigen Tag der Entscheidung wie ein Schild gegen ihre Feinde schützen sollen.

Tsaer Herbstabend

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #48 am: 18.11.2013, 18:10:54 »
Tsaer hatte der Diskussion über die ganze Zeit beigewohnt und versucht, nicht nur die Worte abzuwägen, sondern sich immer auch ein Bild über die Personen hinter den Worten zu machen. Was hatten die einzelnen Personen zu verlieren und zu gewinnen. Gab es Anzeichen dafür, dass nicht nur hehre Motive der Zunge Flügel verleihten? Schließlich musste Tsaer aber feststellen, dass zumindest dem Anschein nach alle zusammen standen und dasselbe Ziel verfolgten. Nur eines konnte Tsaer noch nicht richtig ins Bild einfügen. Warum hatte dieses mächtige Artefakt, für dessen Bergung seine Freunde und er alles riskiert hatten, dem Zaubermeister die Kräfte geraubt. Und wie konnte es sein, dass dieses selbe Artefakt von einem der Dämonen so problemlos geführt werden konnte? War es nachher vielleicht genau dieser Plan der Dämonen gewesen? Es war abzusehen, dass der Zaubermeister dieses Artefakt ergreifen wollte. Zwei mögliche Erklärungen drängten sich somit auf: Entweder, die Dämonen wussten darum, dass der Zaubermeister durch das Artefakt seine Macht verlieren würde und Ihnen dies zuspielen würde. Vielleicht hofften Sie sogar, dass noch weitere Ihrer Gegner Ihre Macht an das Artefakt verlieren würden. Oder aber, der Zaubermeister sollte das Artefakt bekommen und es nutzen können. Wenn er unwürdig war, wieso war dem so? Lauerte hier vielleicht Verrat? Myriil Haladar hatte die Besprechung verlassen, aber konnte Sie wieder zurück gekehrt und allem gelauscht haben? Hatte Sie vielleicht nur vorgetäuscht, dass Sie der Klinge unwürdig war? Gab es noch weitere Spitzel des Feindes?

Die Gedanken des einsamen Wolfs laufen ins Leere. Was bleibt ist das, was immer da war: Zweifel. Unsicherheit. Doch der größte Feind war oft das Zaudern, welches dem Zweifel folgt. Wenn sich der Zweifel nicht ausräumen lässt, muss man trotzdem handeln. Die Anhänger des einsamen Wolfes wissen, dass man immer Zweifeln konnte und sollte. Es wäre daher töricht, auf ein Handeln zu verzichten. Doch es war schwer, sich in dieser Logik nicht zu verfangen. Deshalb gab es nur wenige wie ihn. Die meisten, die so tief über den Zweifel sinnierten erlagen entweder dem Wunsch, allen Zweifel auszuräumen in dem Sie den Tod suchten - sei es durch Leichtsinn, Wagemut oder das eigene Schwert - oder aber, in dem sie sich einem falschen Glauben hingaben und die Gedanken hinwegfegten, indem sie sie durch Gehorsam und Ideologie ersetzten. Tsaer empfand Mitleid mit diesen. Es war der einfache Weg, aber nicht der bessere.

Als die Unterredung zu Ende ist, wendet Tsaer sich noch kurz an Vagor. "Der Einsame Wolf hat mich auf diese Prüfung vorbereitet. Einmal wurden wir von Furcht im Kampf übermannt, dies soll uns nicht ein zweites Mal geschehen. Ich werde morgen früh ein Festmal zu Ehren des Einsamen Wolfes vorbereiten, welches uns den notwendigen Mut und die Klarheit verleihen wird, um den Dämonen zu widerstehen. Neben uns vier können noch neun weitere Personen teilnehmen. Wählt diese mit Bedacht aus unserer Truppe aus." Nachdem Vagor seine Zustimmung gegeben hatte, macht Tsaer sich auf um ein paar letzte Besorgungen anzustellen. Sicher konnte er noch ein paar Tränke auftreiben, die ihm und seinen Freunden Flügel verleihen würden, wenn dies notwendig sein würde. Und dann war da noch die neue Rüstung, welche er von einem Künstler dekorieren lassen musste.  Danach würde er sich früh zur Meditation begeben, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein.

Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #49 am: 19.11.2013, 20:20:31 »
22. Eleint im Jahr des Aufstiegs des Elfenvolkes 1375 TZ

Der über den Wipfeln des Cormanthor aufziehende Tag kündet in seiner Milde und Heiterkeit mit keinem Tod, von dem Blutbad, das den Elfen bevorsteht, die sich auf dem großen Feld am Rande Myth Drannors versammeln. Beinahe lieblich zwitschern die in den Wäldern verbliebenen Vögel und die ersten Strahlen der Sonne lassen das von Tau feuchte Gras glänzen. Aber all diese Schönheit kann die grimmigen Gesichter der Elfen nicht aufhellen. Auch sie selbst in ihren leuchtenden Rüstungen, mit ihren strahlenden Schilden aus Stahl, Silber und Mithral würden einem Zuschauer sicherlich ein Staunen entlocken, aber niemand ist hier, der diese Versammlung betrachten wollte. Die Elfen, die nicht mit der Streitkraft marschieren würden, sind allesamt damit befasst sich auf die möglichen Konsequenzen der Schlacht vorzubereiten. Die Augen der Krieger und Kriegerinnen auf dem Feld hingegen sind alle auf ihre Königin gerichtet.
Ilsevele Miritar steht auf einer schwebenden Scheibe über ihren Untergebenen, umringt von den übrigen Kommandanten der bevorstehenden Schlacht. Die Königin trägt über ihrem alten abgetragenen Lederpanzer einen weißen Wappenrock, auf dem die vier Dolche aus dem Wappen ihres Hauses Miritar abgebildet sind. Auf dem Rücken trägt sie einen Köcher in dem sich unzählige weißgefiederte Pfeile befinden und über ihre Schultern ist ihr treuer Bogen aus rötlichem Eibenholz geschlungen. Sie blickt hinab auf die unter ihre versammelten Elfen: “Männer und Frauen Myth Drannors! Heute ist ein Tag, an den man sich für Jahrhunderte erinnern wird. Vor nicht allzu langer Zeit hat mein Vater erklärt, dass die Zeit des Rückzuges vorbei und die Zeit der Rückkehr angebrochen ist. Vor Jahrhunderten begann unser Volk den Rückzug aus diesen Wäldern angesichts eines Feindes, der weit mächtiger war, als wir. Heute könnte ich erneut einen Rückzug erklären, erneut könnten wir unsere angestammte Heimat verlassen und Zuflucht in der Ferne suchen. Weit weg von den Gefahren und Feinden, die uns hier immer wieder gegenüber stehen. Einmal sind wir zurückgewichen und für Jahrhunderte hat das Böse hier geherrscht, aber es ist genug. Wir werden uns nicht zurückziehen! Wir werden nicht mehr weichen! Wir sind nicht hierher zurückgekehrt, um Myth Drannor gleich wieder aufzugeben. Wir sind zurückgekehrt, um zu bleiben. Alle haben uns herausgefordert: die Fey’ri, die Drow, die Zhentarim und wir haben Stand gehalten. Jetzt sind es Daemonen und Orks. Wir werden erneut standhalten! Nie wieder werden wir uns von hier vertreiben lassen. Wir werden einstehen für das, was unser ist! Wir werden einstehen für das, was richtig ist! Wir werden einstehen für das, was gut und wahr ist!
Noch in Jahrhunderten, wenn wir alle von dieser Welt gewichen sind, werden unsere Kinder und Enkel dieses Tages gedenken. Des letzten Tages der Rückkehr. Von diesem Tag an, sind wir zurück! Von diesem Tag bis zum Ende der Zeit werden wir Cormanthyri sein. Nichts wird diese jemals ändern können und unsere Kinder und Kindeskinder werden sich an uns als die ersten Cormanthyri erinnern. Wir alle, die wir hier stehen, Sonnenelfen und Mondelfen, Waldelfen und Menschen, Halblinge und Halbelfen, wir alle sind Cormanthyri. Denn ein jeder, der bereit ist für unsere Heimat, für den Wald von Cormanthor, sein Blut zu vergießen, soll von diesem Tag an Cormanthyri genannt werden! Und als Cormanthyri werden wir für immer Seite an Seite stehen. Wir werden uns diesem Feind entgegenstellen und jedem weiteren Feind, der es wagt uns herauszufordern. Und wir werden nicht wanken, wir werden nicht fallen. Denn solange wir einig Schulter an Schulter stehen kann niemand einen Keil zwischen uns treiben. Wenn wir einander stützen, kann keiner von uns straucheln. Eltagrim Irithyl hatte einen Traum von einem geeinten Cormanthor. Wir alle glaubten diesen Traum verloren, aber er ist es nicht. Dieser Traum ist Wirklichkeit. Hier. Jetzt. Für immer. Für Cormanthor!“

Der Ruf der Königin hallt in den Herzen der versammelten Krieger wieder. Auch wenn die meisten Elfen waren und nur wenige N’Tel’Quess, so eint sie in diesem Augenblick doch die gemeinsame Liebe zu ihrer neugefundenen Heimat und sie glauben den Worten ihrer Königin. Wie ein einziger Mann stimmen sie in den Ruf mit ein und grimmige Gesichter werden jetzt von einem Lächeln berührt. Und so macht sich die verwegene Truppe Myth Drannors auf in Richtung des Feindes, mit Hoffnung im Herzen und Siegesgewiss auch angesichts der gewaltigen Übermacht.

Der Marsch zum auserkorenen Kampfplatz scheint geradezu an den Truppen vorüberzurasen und schon bald haben die neugetauften Cormanthyri ihren Kampfplatz erreicht. Späher informieren die Streitkräfte, dass der Feind den Marsch bemerkt hat und sich nun seinerseits in Bewegung gesetzt hat. Es ist offensichtlich, dass sich der Feind die Gelegenheit nicht entgehen lassen will diese Armee zu schlagen und dass er sich ihr stellen würde, auch ohne einen Großteil der Orks und Riesen, die in den beiden anderen Lagern außer Reichweite waren.
Die Feuer haben eine Lichtung an diesem Ort entstehen lassen und am Rand des Waldes stellen sich die Truppen Myth Drannors auf. Der Feind rückte an und auch wenn keiner der Krieger Myth Drannors genau weiß, was sich dort nähert, so hören sie die Kriegstrommeln und das Gebrüll der Orks doch schon aus den Wäldern zu ihnen herüber schallen.
Die Krieger, die nach den Worten ihrer Königin noch frohen Mutes waren, blicken jetzt wieder mit zweifelndem Blick zu Vagor o Rûn, ihrem Kommandanten. Der Sonnenelf lässt sie gerade Aufstellung beziehen und 350 Cormanthyri folgen seinen Befehlen, aber in ihren Augen kann der Klingensänger sehen, dass sie mehr von ihm brauchen als nur ihre Aufstellung.
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Vagor o Rûn

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Re: Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #50 am: 01.12.2013, 22:47:15 »
Ruhig und mit ernstem Gesicht geht Vagor seine Truppen ab. Von der Unsicherheit des Vortages ist nichts mehr zu sehen, was sicher auch dem Festmahl Tsaers zu verdanken ist. Sich selbst zu überzeugen war einfach gewesen. Jetzt galt es Furcht und Angst aus seinen Truppen zu verbannen. Sie auf das vorzubereiten, was dieser Tag bringen würde.
"Brüder und Schwestern" fängt er an, seine Stimme klar und fest in leichtem Singsang, "schaut euch um. Unsere Heimat brennt. Alles wofür wir gekämpft haben, was wir mit Mühen zurückerlangt haben ist in Gefahr." Er atmet tief durch und versucht durch diese Pause allen Gelegenheit zu geben herauszufinden, was er für sich sicher weiß. Diese Stadt ist es wert verteidigt zu werden. "Wir haben diesen Krieg nicht gewollt, doch sind wir bereit zu kämpfen." Er lächelt als er die ersten bekräftigenden Schläge auf Panzerungen und Schilde hört. Jetzt hat er die Aufmerksamkeit. Jetzt mußte er sie einen. "Wir werden Drachen, Orks, Trollen Riesen und Goblingezücht gegenüber stehen. Kreaturen der Niederhöllen und der Chaosebenen werden sich uns entgegenwerfen. Doch Brüder und Schwestern, es gib einen Unterschied, zwischen ihnen und uns. Schaut nach links und rechts in die Gesichter eurer Mitstreiter. Prägt sie euch ein, den sie werden euer Leben retten, wie ihr das ihre. Und das macht uns stark. Wir sind kein Haufen Monster, unter die Knute gezwungen, wir sind freie Elfen mit einem Ziel. Wir verteidigen unsere Heimat!" Der Jubel wird lauter und Vagor ist zufrieden. In den Jubel hinein zieht er Faervian und lässt die Flammen aufleuchten als er die Klinge in den Himmel stößt. "Für Myth Drannor!"

Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #51 am: 18.12.2013, 18:34:12 »

Tosender Jubel wogte durch die Reihen der Elfenkrieger doch dieser Jubel wird schnell ertränkt in den Schlachtrufen der Orks, Goblins und Gnolle von der anderen Seite der Lichtung. Drei kleine Hügel bilden das Herz von Vagors Flanke und die Reihen seiner Krieger schützen die Bogenschützen, das Herz und die Schlagkraft von Myth Drannors Armee. Die Truppen der Elfen stehen Schulter an Schulter in der Erwartung des Feindes – das genaue Gegenbild zu den monströsen Horden, die sich von der anderen Seite der Lichtung her in Bewegung setzen. Nichts scheint sie zu lenken, denn wie wahnsinnig stürmen die Orks gegen die Elfen vor.
Die Kommandanten der Bogenschützen sind von Vagor deutlich instruiert worden und so lassen sie die Orks ein ganze Stück herankommen, bevor der tödliche Hagel aus Pfeilen von den singenden Sehnen der Elfen Myth Drannors auf die anstürmenden Massen niedergeht. Auch wenn die Orks einen hohen Blutzoll zahlen müssen, so können die Elfen damit doch nicht verhindern, dass die Woge der Monster auf ihre Reihen prallt. Doch wie ein Fels in der Brandung stehen die elfischen Krieger und ebenso viele Orks und Goblins fallen unter den Schwertern wie unter den Pfeilen. Schnell ist die Lichtung gefüllt mit Wut- und Schmerzensgeschrei und der Boden feucht vom Blut.


Vagor blickt von dem leicht erhöhten Hügel hinter seinen Schlachtreihen hinab auf seine Truppen. Die Schlacht ist jetzt in vollem Gang und nicht nur seine Flanke wird heftig attackiert, sondern auch die übrigen Elfen müssen sich der wilden Attacken der Orks erwehren. Aber der Klingensänger weiß genau, dass dies nicht die Entscheidung bringen würde und dass die Orks nicht die eigentliche Gefahr sind. Die ganze Zeit wartet er darauf, dass er Berichte von dem Eingriff der Daemonen, der Riesen oder der Drachen erhält. Dann würde sich zeigen, wie gut sein Plan ist.
Unbewusst geht sein Blick immer wieder zurück zu den Rändern des Waldes, wo sich die wenigen Reiter seiner Truppe versammelt haben. In der Deckung des Blätterdaches sollten sie den Augen des Feindes entgehen. Schließlich erreicht die Nachricht den Klingensänger und seine Gefährten, die er erwartet und zugleich auch gefürchtet hat. Aus dem Nichts sind auf einem der Hügel Mezzoloth aufgetaucht. Damit haben die Elfen gerechnet. Dies sind nicht die ersten Externare gegen die diese Soldaten kämpfen müssen und so weichen die Krieger der Akh’Velahr ganz selbstverständlich zurück und die Akh’Faern rücken vor, um sich diesem Feind zu stellen. Bisher läuft alles nach Plan, aber dennoch ist dies ein kritischer Moment. Cannoloth und Mezzoloth, die die Reihen der Elfen attackierten richten unter den einfachen Akh’Velahrn ein Blutbad an und die Schreie von sterbenden Elfen mischen sich mehr und mehr unter das Gebrüll der Monster.
Vor allem das Zentrum der Armee, das die Königin selbst kommandiert wird schwer getroffen. Denn hier hat der Feind offensichtlich seine stärksten Truppen versammelt. Nur Berichte und vereinzelte flüchtige Eindrücke erreichen Vagor und seine Gefährten von diesen Ereignissen. Sie sehen nicht die von Äxten gespaltenen Schilde und Helme, die sich aufeinander türmenden Leichen von Elfen. Sie können nicht beobachten, wie Elfen ihre Waffen in einem Ork nach dem anderen bohren. Sie entdecken nicht den ungläubigen Blick des Kriegers, schon Jahrhunderte auf Toril verbracht und jetzt auf die drei Zacken hinabblickt, die aus seiner Brust hervorragen, nachdem ein Mezzoloth seine Waffen in seinen Rücken gerammt hat. Sie riechen nicht den Duft verbrannten Fleisches, das in den Feuerbällen von Elfen und Gnollschamanen gleichermaßen verkohlt wurde.


Verglichen mit jenem Tod und jener Trauer ist es an der linken Flanke noch beinahe ruhig. Ein Großteil der Truppen steht noch in ihren geschlossenen Reihen, nur wenige sind durchbrochen. Doch auch unter Vagors Kriegern sähen Mezzoloth und andere Daemonen Unordnung. Elfen fallen wie Statuen zu Boden, nachdem die Zunge eines Cannoloth ihr Fleisch gefunden hat. Ork- und Gnollpfeile verdunkeln für Augenblicke den Himmel und gehen als tödlicher Hagel für Feind und Freund auf die kämpfenden nieder. Schreie und Befehle in allerlei Sprachen werden gebrüllt, der einzelne Soldat kann seine eigenen Schmerzensschreie kaum hören. Es ist an der Zeit, dass der Kommandant eingreift.
In all diesem Chaos ist Vagor auf das Wort und die Signale seiner Soldaten angewiesen und über die Kämpfenden hinweg erblickt er die roten Funken, die von den Akh’Faer aufsteigen, genau dort, wo die Mezzoloth erschienen sind. Dies ist das Signal der Magier und Klingensänger, um ihm zu zeigen, dass der Feind ihnen überlegen ist und sie die Reihe nicht würden halten können.
Genau für einen solchen Augenblick hat Vagor seine Kavallerie versteckt zurückgehalten. Jetzt gilt es die Falle zuschnappen zu lassen, denn die Mezzoloth haben sich zu weit vorgewagt. Vagor weiß, dass es ein Risiko ist, aber er weiß auch, dass die Kavallerie bewusst mit magischen Klingen ausgestattet wurde, genau für diesen Zweck. Also hebt er seine Hand und lässt ein grünes Licht aus ihr hervorschießen.
Daraufhin reagieren seine Truppen. Die Kavallerie gibt ihren Reittieren die Sporen und prescht auf die Lichtung, während alle Elfen in ihrem Weg sich so schnell sie können von ihrem Feind lösen und ausweichen. Die Mezzoloth erkennen nicht, was ihnen bevor steht, sondern verfolgen die sich scheinbar zurückziehenden Klingensänger. Wie aus heiterem Himmel trifft sie der Ansturm der Kavallerie. Wie eine Sense durchs Korns schneidet dringen die Elfen mit ihren Rössern durch die Scharen der Mezzoloth und halten blutige Ernte. Jeder Ork und jeder Gnoll der zwischen die Hufe der Schlachtrösser gerät wird ohne Gnade niedergetrampelt und die im Kampf gegen den übermächtigen Feind schon entmutigten Akh’Velahrn schöpfen wieder neuen Mut. Daemon um Daemon, Ork um Ork, fällt unter ihren Waffen, disziplinlose Monster nehmen reis aus, um den Klingen der Elfen zu entgehen. Auch die Mezzoloth verschwinden, sobald sie erkennen, dass dieser Feind nicht zu bezwingen ist. Die zuvor noch unter den Attacken wankende Schlachtreihe ist jetzt wiederhergestellt. Doch Vagor und seinen Gefährten ist bewusst, was folgen würde. Für dieses Manöver, das den Feind schwer getroffen und die Herzen der wankenden Elfen mit neuem Mut geführt hat, würden sie einen Preis zahlen. Zum ersten Mal während der gesamten Schlacht musste Vagor sich und seine Gefährten als Kommandanten offenbaren. Dieser Feind ist kein Narr und auch wenn er die Orks einfach zur Schlachtbank führt und die Mezzoloth nicht viel mehr als Fußtruppen für ihn sind, würde er jetzt, da Vagor seine Trumpfkarte gespielt hat, die eigene spielen. Irgendetwas würde kommen und so ist es dann auch. Vagor spürt, wie sein Zauber auslöst und er weiß instinktiv, dass der Feind jetzt kommt. Um ihn herum bemerkt er eine ganze Reihe von Verwirbelungen im Gewebe, die darauf hindeuten, dass bald Angreifer, vermutlich Daemonen erscheinen würden.
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Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #52 am: 10.01.2014, 18:11:23 »
"Teleporter!" mit den Händen auf die Stellen zeigend an denen er spürte, das bald Monster auftauchen würden, warnt Vagor seine Gefährten.

Tsaer handelt schnell. Die Monster würden rings um sie herum erscheinen. Doch die Falle wird sich umkehren. Noch während er sein Schild reckt, verlässt eine einzige Silbe seinen Mund und beschleunigt alle die in der Nähe stehen, damit sie sich angemessen positionieren können. Dieser Gegner würde kein einfaches Ziel bekommen. "Schwärmt zum Rand aus!" Im  nächsten Moment zitiert er mit lauter Stimme das Dogma seiner Gottheit und bindet mit diesem uralten Ritual Kraft, welche ihm und seinen Gefährten, darunter auch zahlreiche Mitglieder der Streitkräfte, Schutz und Präzision verleiht, bevor er dann selbst in Richtung Süden sprintet.

Mit blutverschmierten Klingen in der Hand, ist Taeglyn nicht zu stoppen. Unaufhörlich huscht er durch die Reihen von Feind und Freund und lässt seine Schwerter schneiden, stechen und reißen wo ein Ork einen Verbündeten bedrängt. Über einen mächtigen Axthieb hinweg springend, köpft der Scout den mächtigen Orkkrieger vor sich beinahe beiläufig, ehe er hinter einen Standartenträger rutscht um auch diesen mit einem blitzschnellen Schwertstreich zu Fall zu bringen.
Tasers Warnung aufnehmend, nickt der Mondelf dem Geweihten konzentriert zu und schneidet sich in gedankenschnelle einen Pfad durch die scheinbar unerschöpflichen Heerscharren Aulmpiters. Wie von Geisterhand verschwindet er wenige Meter vor der voraussichtlichen Ankunftsstelle des ersten Gegners im Schlachtgetümmel und lauert auf dessen Erscheinen.

Vagor sieht Taeglyn nahe eines der der Ziele verschwinden, woraufhin er sich dem nächsten zuwendet, darauf hoffend das sich auch Selnia aus der vermeintlichen Zielzone herrausbewegt. tänzelnd und durch Tsaers Zauber beschelunigt nimmt er seine Position ein, Faervian gezogen und bereit sich zu behaupten. De Schildzauber den er dabei wirkt, ist mehr ein Reflex, als eine bewußte Entscheidung.

Selenia nickt den anderen zu. Ihre Form ist nachwievor verwandelt und geschmeidig wie eine Katze verschwindet der Lenoal in nördliche Richtung, wo sich eine größere Steinformation befindet. Dort hält Selenia an und blickt sich lauernd um, während sie noch schnell einen einfachen Schutzzauber wirkt, bereit die bald auftauchenden Feinde anzuspringen.
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Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #53 am: 10.01.2014, 18:12:00 »
Überall um die Elfen verteilt erschienen Mezzololth aus dem nichts, die sich sofort auf den nächstehenden Gegner stürzen. Aber ganz offensichtlich hat der Feind nicht damit gerechnet, dass seine Teleportation vorher bemerkt werden würde und so sind die Kreaturen noch aus dem Gleichgewicht und laufen direkt in die erhobenen Schwerter vieler wartender Krieger.

Vagor zögert nicht lange. Um Tsaer weiter zu schützen dringt er auf den Gegner vor ihm ein und fällt in seinen Kampftanz.

Als der Dämon wie erwartet vor ihm auftaucht, nutzt Taeglyn gerne die sich darbietende Gelegenheit und verletzt den Unhold mit sicherer Führung am Oberschenkel und fügt ihm so eine hässlich blutende Wunde zu. Als dieser sich denoch abwendet und anschickt Vagor und Tsaer zu attackieren, zögert der Mondelf nicht einen Herzschlag und verschwindet erneut im Choas der Schlacht und taucht erst wieder auf als er erneut dem Ungetüm sein scharfes Schwert zu kosten gibt.

Selenia löst sich von ihrem Gegner. Gegen stärkere Dämonen sind ihre Klauen wenig hilfreich. Sie bewegt sich geschwind durch das Schlachtfeld, um sich in die Nähe ihrer Gefährten zu begeben. Dort wirkt sie schnell einen Zauber, der ihre Hände kurz in gleißendes Licht taucht, gefolgt von einem weiteren Zauberspruch, der die fünf Feuersphären erscheinen lässt, die nun einen Teil des Lichts angenommen haben und bei ihren Bewegungen Schlieren heiligen Lichts in der Luft hinterlassen.
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Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #54 am: 10.01.2014, 18:12:36 »
Jetzt da die erste Überraschung der Teleportation überwunden ist, halten die Mezzoloth ihren Widersachern stand. Und so ist es offensichtlich auch geplant gewesen, denn in all dem Chaos taucht eine bedrohliche Gestalt auf, die Tsaer dazu bringt seine Magie zu entfesseln, auch wenn offensichtlich wird, dass diese Kreatur nicht gerade erst aufgetaucht ist, sondern unterm Schutz von Unsichtbarkeit einen Augenblick gewartet und ein Ziel ausgewählt hat. Dieses Ziel war Vagor o Rûn, der sich gleich mit zwei Mezzoloth maß, und sie daran hinderte ihre Bannzauber zu entfesseln. Mit der freien Hand deutet die Kreatur, deren Haut schuppig und eklig gelb, aber größtenteils von einem wallenden schwarzen Mantel bedeckt ist, auf Vagor. Ein schwarzer Strahl schießt auf den unvorbereiteten Sonnenelfen zu und er spürt, wie seine Lebensenergie umgehend zu schwinden beginnt. Beinahe beiläufig rammt der neu aufgetauchte Feind das Schwert, das in der anderen Hand trägt einem unglücklichen Elfen in die Brust, während Mezzoloth sich um ihn versammeln, um ihn vor Feinden zu verteidigen.
Andere Mezzoloth sind erfolgreicher als Vagors Gegner und so spürt Selenia wie die schützenden Zauber, die Tsaer auf sie gewirkt hatte, sich auflösen. Aber ihre eigene Magie kann den Mezzoloth wenigstens widerstehen.

Schmerzen wallen in Vagors Brust auf, doch er unterdrückt sie, und widmet sich weiter seinem Kampf. "Kämpft für Myth Drannor!" brüllt er erneut heraus, um den Elfen Mut zu machen, die hier gerade angegriffen werden. Ein wenig auch sich selbst. Tsaer würde Wissen was ihm solche Schmerzen macht, der Priester des einsamen Wolfes hatte sein volles Vertrauen. Und so erledigt er zuerst Tsaers gegenüber bevor er seine Attacken auf den den weiteren Mezzoloth niederprasseln lässt.

Selenia blickt mit sorgenvollem Blick in Richtung des Neuankömmlings. Er hatte auf jeden Fall eine beeindruckende Erscheinung und schien ganz offenbar auch im Rang über den anderen Dämonen zu stehen. Dieser Feind würde ihnen einiges abverlangen, soviel war ihr bewusst. Nun stellt sich der Zauberin die Frage, ob sie direkt gegen ihn vorgehen sollte, oder besser erst seine Beschützer aus dem Weg räumen. Immerhin waren sie an seine Seite geeilt, um ihn zu schützen, auch wenn er nicht gerade den Eindruck erweckte, wehrlos zu sein. So begibt sich Selenia etwas an die Seite, vorbei an kämpfenden Elfen und Ungetümen, hält den Anführer der feindlichen Streitmacht, für den sie den gelblich Geschuppten hält, aber genau im Auge.

Erneut im Gedränge der Schlacht verschwindend, vertraut der Mondelf darauf, dass es Vagor mit Faervian in seiner Hand gelingen wird, sich rasch des verbleibenden Mezzoloths zu entledigen. Um nicht wie bisher den entscheidenden Konfrontationen nachzulaufen, entschließt sich der Scout die Initative zu ergreifen und sich den Strahlenwerfer als erster vorzuknöpfen. Dazu huscht er möglichst ungesehen durch die Kämpfenden bis er hinter dem Feind auf den rechten Moment lauert.

Tsaer hatte mit einigem gerechnet, aber nicht damit. Scheinbar hatte der Gegner größere Angst vor Ihnen, als gedacht. Ein letztes Wort verlässt seine Lippen. Ob oder wie sehr die Feinde von dem damit finalisierten starken Fluch betroffen werden, ist für den Priester jedoch leider nicht direkt erkennbar. Der folgenschwere Angriff auf Vagor zeigt jedoch, was das wahre Ziel war. Ohne lange zu überlegen nutzt Tsaer die Macht in seiner magischen Krone und stärkt die Freunde im Kampf - jetzt galt es schnell viel Schaden anzurichten. Dass die Elfen und anderen verbündeten ebenso von diesem mächtigen Zauber profitierten war ein netter Nebeneffekt. Die Gunst war wieder auf Ihrer Seite. Kurz überlegt Tsaer, was nun zu tun war, dann trifft er die Entscheidung sich und die Gefährten vor weiteren Angriffen dieser Art zu schützen.
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Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #55 am: 10.01.2014, 18:13:21 »
Taeglyns Vorstoß erweist sich als zu tollkühn, denn die gelb leuchtenden Augen des Daemonen funkeln ihn an und er hört die Stimme der Kreatur in seinem Kopf: Das war ein Fehler, Insekt! Gleich mehrere Mezzoloth scheinen nun ebenfalls auf Taeglyn aufmerksam zu werden und ihn zu attackieren. Die wahre Gefahr ist jedoch der gewandete Daemon in ihrer Mitte und nur Selenias aufmerksamen Blick ist es zu verdanken, dass zumindest ein Teil der Magie des Daemonen durch flammende Sphären, die seine Gewänder in Brand setzen unterbrochen wird. Aber alles kann auch sie nicht aufhalten und so treffen drei flammende Strahlen den Mondelfen, der zugleich auch mit dem Dreizack eines Mezzoloth zu kämpfen hat, der sich in sein Fleisch bohrt.
Als Gegenleistung wird Selenia ein weiterer ihrer Zauber entrissen, während Vagor überhaupt keine Probleme damit hat sich gegen die Horden von Mezzoloth zu behaupten, die auf ihn einstürmen.

Selenia wirkt einen schnellen Zauber, um ihre Zauberkraft noch zu verstärken. Dabei hat sie weiterhin den dämonischen Anführer im Auge. Bedrohlich schweben ihre Feuersphären weiterhin um ihren Kopf, und auch wenn ein Teil ihrer Magie gebannt wurde, so ist die heilige Kraft nachwievor in ihnen enthalten.

Vagor versucht sich zu Tsaer genug Platz zu machen um sich der ernsthaften Bedrohung durch den Zauberwirker stellen zu können. Wieder und wieder dreht er sich, Faervian scheint unermüdlich auf die ihn umgebenden Dämonen einzustechen.

Die Angriffe hinnehmend, verliert der Scout sein Ziel nicht aus den Augen. In wenigen  Augenblicken würden seine Freunde den verbleibenden Mezzoloth besiegt haben und an seine Seite aufschließen.
Gekonnt an den Dreizacken der Gegner vorbei rollend, kommt der Mondelf direkt neben dem Strahlenwerfer zum stehen und lässt ihn als erstes seine magische Klinge spühren.

Tsaer zögert nicht lange. Vagor würde mit diesem Feind auch ohne seine Hilfe fertig werden. "Schließt auf, wenn ihr mit dem Feind fertig seid.", raunt er dem Krieger zu. Dann verlässt eine einzige Silbe seinen Mund und die Bewegung aller Streitkräfte Myth Drannors im Umkreis um den Priester beschleunigt sich erneut auf magische Weise. "Schließt die Reihen um die Gegner!" Mit beschleunigten Schritten und einem weiteren Zauber auf den Lippen nähert sich Tsaer dem Anführer dieses Dämonentrupps.
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Idunivor

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #56 am: 10.01.2014, 18:15:59 »
Es gelingt den Kriegern Myth Drannors mehr und mehr die Mezzoloth zurückzudrängen und um Vagor, ihren Kommandanten bildet sich ein Wall aus Soldaten, die den Sonnenelfen verteidigen. Dieser bedarf dieser Hilfe eigentlich aber gar nicht, denn sein Klingensang und Faervian in seiner Hand sind eine Herausforderung, der kein Mezzoloth gewachsen ist.
Ganz anders sieht es da bei Taeglyn aus, der mitten unter der einzelnen größeren Ansammlung von Mezzoloth dem Kommandanten des Angriffstrupps gegenüber steht. Um ihn herum fallen überall Elfen den Dreizacken der Mezzoloth zum Opfer und auch Taeglyn, der sich todesmutig dem Daemon in seinen wallenden Roben entgegengeworfen hat wird von diesen Waffen mehr als bedroht. gleich drei bohren sich in seinen Körper und halten ihn so fest. In den Augen des Ultroloth brennt kalter Hass, der sich Bahn bricht als dieser sein eigenes Schwert erhebt und es dem Mondelfen, der bereits am Rand der Bewusstlosigkeit steht bis zum Heft in die Brust rammt. Dunkelheit umfängt ihn.

Doch so leicht lässt Tsaer seinen Freund nicht ins Totenreich gehen. Mittels mächtiger Magie verhindert der Priester den Tod des Gefährten, wenngleich die Schmerzen die dieser Angesichts der normalerweise längst tödlichen Wunden zu Erleiden hat das Bewusstsein rauben.
Zwar schließen sich die Wunden nicht, doch die Atmung und Hautfarbe zeigt deutlich, dass es dem Gefährten besser geht, als es möglich sein sollte. Höhnisch wendet Tsaer sich dem Dämon zu: "Wenn ihr meine Gefährten besiegen möchtet, so müsst ihr zuerst mich besiegen!". Hoffentlich geht das gut... Der Zweck des Hohns ist klar: Tsaer versucht seinen Freunden die notwendige Zeit zu verschaffen und den Körper des Freundes vor weiteren Gräueltaten zu bewahren.

Mit einem letzten Schlag löst sich Vagor aus der Menge und sprintet Tsaer hinterher. Taeglyns Plan war verwegen gewesen, der Klingentänzer hatte von dem mondelfen nichts mehr gesehen, aber wieder hatte er versucht weiter zu machen nachdem er entdeckt worden war. Ein Einzelner gefärdete alles, und doch, Vagor war nicht bereit ihn und auch Tsaer zu opfern. "Lass ihm keine Luft Selenia." ruft er der Sternenelfe zu als er an ihr vorbei läuft.

Selenia schüttelt innerlich den Kopf, als Taeglyn zu Boden geht. Zum Glück konnte Tsaers Magie nocheinmal das Schlimmste verhindern. Der voreilige Mondelf musste wohl gedacht haben, dass es sich um einen kämpferisch schwachen Magier handelt, anders konnte sie sich diesen Alleingang nicht erklären.
Es half alles nichts, ihre Angriffe mussten weitergehen, und da die Elfen dem Anführer nun genug Ziele geboten haben, war es auch nicht weiter sinnvoll, damit zu warten. Daher schickt Selenia ihre Feuersphären sogleich los, um ihr Ziel zu attackieren.
Dann spricht die Sternenelfin noch ein Befehlswort, um ihr Amulett zu aktivieren, woraufhin eine der Tränen verblasst, währen die Schutzmagie freigesetzt wird.

Die Attacken der Elfen teffen indessen die Reihen der Dämonen schwer. Selenias Feuersphären bringen den Anführer zu Fall und die Mezzoloth handeln jetzt weniger durch dessen Willen gesteuert, sodass es den Truppen Myth Drannors jetzt endgültig gelingt die Oberhand zu gewinnen. Unter den Klingen der Elfen fällt ein Mezzoloth nach dem anderen bis schließlich alle bezwungen sind.
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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #57 am: 10.01.2014, 18:30:29 »
Als Vagorr sich nach dem Fall des letzten Daemonen umsieht muss er feststellen, dass seine Truppen sich gut geschlagen hatten. Schweißbedeckte Gesichter blicken zu ihrem Kommandanten, der mit Faervian in der Hand mitten unter ihnen steht und selbst dank der Macht seines Schwertes mehr Daemonen in den Tod geschickt hat als jeder einzelne seiner Soldaten. Aber niemand jubelt. Nicht zwischen den Leichen von Brüdern und Schwestern, die nicht so viel Glück hatten.
Es dauert nicht lange bis eine Mondelfe an Vago herantritt. Es ist Aneirin Narlbeth, ein Arkerym unter Vagors Kommando. Eine der Schwertscheiden an ihrem Gürtel ist leer, in der anderen steckt ein einzelne Kurzschwert. Ihre Haare kleben vom Schmutz und Geifer der Daemonen aneinander und ihre Rüstung ist an der linken Schulter blutig rot gefärbt. In ihren Augen zeigt sich dennoch soetwas wie grimmige Entschlossenheit: "Ein Viertel eurer Garde sind gefallen Kommandant. Unter anderem Penaal Nachtstern." Vagor kannte den Mondelfen, von dem Aneirin sprach nicht wirklich. Er weiß jedoch, dass er ein Mitglied des Königsrates und der Kommandant einiger seiner Begleiter im Kampf gegen die Drow gewesen war. Sein Tod ist ein herber Verlust für Myth Drannor, aber er würde nicht der einzige bleiben. Diese Schlachte würde noch mehr gute Männer und Frauen das Leben kosten. Aber das ändert nichts daran, dass sie ausgefochten werden muss. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
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Vagor o Rûn

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« Antwort #58 am: 11.01.2014, 11:02:40 »
Auch aus Vagors Gesicht war jegliches Lächeln verschwunden. Zuerst die Entscheidungen die er während der Schlacht hatte treffen müssen, und nun dies. Er steht inmitten von Gefallenen und Verletzten, doch wie es scheint scheinen seinen Truppen den ersten Sturm der Yugoloth abgewehrt zu haben und ihre Positionen zu halten. "Was zauberst du als nächstes aus deiner Trickkiste?" fragt er sich, als sein Blick auf die Massen von Orks und Gewürm fällt die gegen die Elfenreihen anlaufen. Sie waren nicht die Gefahr, doch sie verbrauchten ihre Ressourcen.
"Wir werden ihn Ehren wenn die Zeit gekommen ist. Die Priester sollen sich um die Verletzten kümmern, die nächste Welle kommt bestimmt. Organisiert die Garde neu, und stellt ein paar Leute ab die Leichen dort neben dem Hügel abzulegen. Tsaer kümmer dich bitte voerst um Taeglyn, Selenia, ich brauche einen Status über unsere magischen Ressourcen das Schlachtfeld umzugestalten. Illusionen, Mauern, Gräben, Erdbeben, du weißt schon was." Entschlossen kommen die Befehle aus seinem Mund, und auch wenn es ihm Bauchschmerzen macht, seinen Kampfgefährten Befehle zu geben, so ist es doch notwendig.
Er ahnt das um den Zauber der ihn getroffen hat zu bannen, mehr notwendig sein wird als die Heilressourcen die ihm selbst zur verfügung stehen, doch sträubt er sich um Hilfe zu bitten, wo die göttliche Magie doch von so vielen anderen benötigt wird.

Selenia

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Kapitel 5 - Klingensturm
« Antwort #59 am: 11.01.2014, 14:18:05 »
Die Nachricht über die Gefallenen, allen voran Penaal Nachtstern, nimmt Selenia schweigend auf. Sie zeigt ihre Trauer nicht, auch wenn sie etwas Mühe hat, ihre Gefühle im Zaum zu halten.

Als Vagor sie direkt anspricht, widemt sie ihre Aufmerksamkeit dem Sonnenelfen.

"Schlachtfeldmagie ist nicht meine Stärke. Der einzige Zauber, den ich wirken kann, der in die Richtung geht, erschafft ein Meer aus Flammen, welches eine kurze Zeit verweilt, ehe es niederbrennt. Aber gegen die Dämonen wird dieser Zauber nicht viel Wirkung zeigen, dazu reicht meine Zauberkraft noch nicht aus, um ihn mit der nötigen arkanen Essenz zu versehen. Was unsere Truppen angeht, das muss ich erst in Erfahrung bringen. Ich sehe mich mal um."
« Letzte Änderung: 12.01.2014, 15:21:13 von Selenia »

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