Leadiron begutachtet die Törtchen, mehr um sich ein Bild über die Situation zu machen, als an wirklichem Interesse an den Törtchen. Brot und Kuchen, der Inbegriff, ja fast die Basis der sogenannten Zivilisation, liegen ihm überhaupt nicht.
Scheinbar waren die Törtchen ein hiesiger Brauch, eine Art Symbol. Er vermutet, das die ungebundenen jungen Frauen im heiratsfähigen Alter sie zu backen hatten, und dann wurden sie unter den Jungesellen versteigert. Vermutlich würde der Erlös dem Brautpaar zu Gute kommen. Die Höhe des Gebotes würde wahrscheinlich mehr von der Attraktivität der jungen Frau abhängen, als von ihren Backkünsten. Barbarisch, doch schließlich dem kurzen Leben der Menschen geschuldet, so vermutet er. Immerhin, so vermutet er, würde das junge paar eine zusätzliche Aussteuer bekommen.
Und so fragt er sich in wie weit es angemessen ist, wenn er als Gast von außerhalb sich in diesen Prozess hineindrängen würde. Sicherlich würden die wenigsten Bauern über mehr Bargeld als er verfügen, und ihm liegt nichts an selbigem. Andererseits hat er keinerlei Interesse an den Törtchen oder an einer festen Bindung. Wäre es nicht unfair der Gnomin gegenüber, deren Törtchen er ersteigern würde? Ein neuer Gedanke kommt in ihm auf. Wollte hier eine Bäckerin ihre eigenen Gebote erhöhen? Oder eine Rivalin um die Gunst eines jungen Mannes ihre Nebenbuhlerin ausstechen? Er dreht sich wieder zu Rami zurück, doch er kann keine Falschheit in ihren Augen erkennen. Andererseits, vielleich wollte die Schwester ja nicht heiraten, sich ihre Unabhängigkeit bewahren. Leadiron ist unentschlosssen.
"Ich weiß nicht ob das angemessen ist." sagt er vorsichtig. "Gehen irgendwelche Verpflichtungen mit dem Kauf des Törtchens einher? Sowas wie ein Versprechen?"