Die orangegelben Augen der Katzenhexe leuchteten wie kleine außerweltliche Feuer. Sie würde den Gnom um den Finger wickeln, den Schlüssel zum Abenteuer im Schloss umdrehen und durch die Tür treten, Geheimnissen und Träumen entgegen. Die Aussicht gefiel Echo-im-Halbdunkel, denn sie fürchtete das Ungewisse nicht.
Als die Kellnerin den bestellten Braten brachte, griff die humanoide Katze nicht zum Besteck. Stattdessen fuhr sie ihre Krallen aus - die kaum groß und stark waren, um sich fürs Kämpfen zu eignen, aber doch als Kletterhilfe und Gabelersatz dienen konnten. Die Hexe zwackte ein mundgerechtes Fleischhäppchen nach dem anderen ab, führte es zum Mund und sprach derweil zu Gelik:
"Was ich biete? Tüpfel und ich bieten Euch das Wissen des Dschungels und der Kolonie, wachsame Ohren, Augen und Nasen, Pfoten, die Wunden verarzten, Gifte austreiben und Seuchen behandeln, und...", sie machte eine Kunstpause und lächelte, "...Zauberkünste."
Wieder hielt Echo-im-Halbdunkel inne, kaute am leckeren Braten und ließ ihre Worte auf Gelik einwirken. Tüpfel spürte wohl den Genuss, den ihre große Freundin mit rabenschwarzem Fell empfand, und sprang unter dem Tisch hervor und auf den Schoss der Hexe. Auch wenn sie kürzlich eine fette Maus verputzt hatte, ließ sie es sich nicht nehmen, den duftenden Braten auch noch zu verköstigen.
Mit einer Hand streichelte Echo ihre wohlig schnurrende Vertraute, mit der anderen fuhr sie fort, Bratenstücke abzureißen, und antwortete schließlich auch auf die andere Frage des Gnoms:
"Und was ich will, was wir wollen? Wir wollen an den Entdeckungen und Geheimnissen teilhaben. Ein gerechter Anteil an Wissen und Tauschgütern wäre doch nicht zuviel verlangt, oder, Gelik?"
Tatsächlich interessierten alte Schriften, Zauber und Stätten die Katzenartige weitaus mehr, als gestanztes Gold, auch wenn sie es natürlich nützlich fand, Münzen in Gegenden dabeizuhaben, in denen sie als geläufiges Tauschmittel dienten. Ein besonderes Begehren empfand sie danach aber nicht, wie der Gnom bereits wusste.