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Autor Thema: Geisterstadt  (Gelesen 94565 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Omrah

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Geisterstadt
« Antwort #750 am: 31.10.2015, 00:25:03 »
Zum Einen war Omrah wirklich erstaunt, dass gerade Udeon ihm zu glauben schien und ihn als Orakel bezeichnete aber zum Anderen war es logisch, dass er ihn unterstützte, da sich der alte Mann mit dem Übernatürlichen sehr gut auskannte.
Was Omrah allerdings gar nicht an der Reaktion gefiel, war die offensichtliche Freude, die der Mann empfand. Das er sich dann noch die Hände rieb, machte die Situation fast schon gruselig. Am schlimmsten waren aber die letzten Worte. "Es fühlt sich nicht nach ihr an." Omrah fühlte sich irgendwie betatscht und angegriffen.
Trotzdem antwortete er und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Ich glaube nicht, dass es Elendra war. Es waren mehrere Wesen und ich konnte sie nicht genau erkennen. Manche sahen fast menschlich aus aber nicht alle." Er überlegte einen Moment und versetzte sich in die Situation zurück. "Da war eine Frauenstimme. So etwas schönes habe ich bis dahin noch nie gehört gehabt. Vielleicht war das doch Elendra..."

Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #751 am: 31.10.2015, 12:02:42 »
Schnüffler war noch nicht überzeugt. "Vielleicht hat Dir der Feind diese Vision auch eingegeben. Vielleicht fürchtet Sie, dass wir den schwachen Punkt ihres Plans ausnutzen könnten. Vielleicht sollten wir keine Zeit mehr vergeuden und diese Teufelsmaschine in Brand stecken. Khoon sagte mir, im Keller befände sich ein großer Tank mit Lampenöl. Aber vielleicht hast Du doch Recht und wir sollten die Lage aushalten. Oder vielleicht sollten wir nicht das Katapult, sondern die verdammten Zombies in Brand stecken. Damit würde sie garantiert nicht rechnen."

Schnüffler wandte sich hilfesuchend an Gelirion. "Bei meiner hässlichen Fresse! Ist das alles schwer verständlich! Sag mal, was hälst Du davon?"
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
Kurt Tucholsky

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William Marlowe

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Geisterstadt
« Antwort #752 am: 01.11.2015, 14:49:02 »
Während der aufgeregten Rede des zuvor so stillen Jungen hatte Will sich endlich vom Anblick der Untotenhorde losreißen können und saß nun mit angezogenen Beinen auf dem Boden, den Rücken an die Balustrade gelehnt. Als Omrah seinen Teil gesagt hatte, wurden Zweifel geäußert, obwohl auch eine Gegenstimme kam, die dem Jungen allerdings fast noch mehr zu verstören schien als die Äußerungen der Zweifler. Will dagegen sah die Sache noch einmal ganz anders.

Es ist doch völlig egal, ob der Junge tatsächlich von Göttern oder Lichtwesen auserwählt wurde, wenn ihm diese Vorstellung hilft! Herrje, in den nächsten Stunden könnt er schon sterben—oder Tagen, wenn wir Glück haben! Da soll er sich Trost suchen, wo er Trost findet! Das letzte, was er braucht, ist jemand, der ihn 'in die Realität' zurückholen will. Nein, wir sollten ihm den Trost gönnen und dazu noch das Gefühl, dass wir ihm glauben, dass er von uns ernst genommen wird. Am Ende ist's ja vielleicht sogar wahr. Denn ist das Leben nicht oft seltsamer als jede von Menschenhirn ersonnene Fabel?

Vom Boden aus bedachte er eine der Zweifler—diese Frau namens Iana—mit einem kühlen Blick und sagte ebenso kühl:

"Vor der Wahl der Götter muss die Bereitschaft des Menschen stehen. Ist jemand nicht bereit, etwas zu tun, was sollte es dann nützen, dass die Götter ihn dazu erwählen? Was verspottest du ihn wegen seines Alters? Frag dich doch lieber selbst, was du zum Schutz aller beitragen kannst! Das hat Omrah sich nämlich schon die ganze Zeit gefragt und er hat seine Antwort gefunden. Für das Licht will er kämpfen und die gefangenen Seelen retten! Da frage ich mich erst einmal gar nicht nach der Erfolgschance, denn die steht für uns alle so schlecht, wie man sich nur denken kann, da ziehe ich doch erst einmal meinen Hut vor seinem Mut und seiner Entschlossenheit!"

Hierzu sprang Will auf und verbeugte sich tief, wobei er einen Hut—den man sich dazudenken musste—vom Kopf nahm und mit wirbelnder Geste vor Omrah schwenkte. Dann setzte er sich wieder.

"Bei mir war's übrigens so ähnlich", sagte er, diesmal zu Omrah selbst. "Und ich habe gar nicht mal so ein großes Ziel vor Augen gehabt wie du. Ich habe die Götter bloß angefleht, mich nicht so jämmerlich im Dreck krepieren zu lassen. Einer meiner Mithäftlinge hatte mir gerade das Gedärm mit einem selbstgehauenen Steinmesser aufgeschlitzt und mich in der hintersten Grube liegengelassen. Da habe ich die Götter um Hilfe angefleht, obwohl ich kein sonderlich frommer Mensch bin und auch kein guter, und mir von daher kaum eine Chance ausrechnete, erhört zu werden. Doch dann war da plötzlich jemand. Die Grube war verlassen, die Nacht schon angebrochen, ich habe auch keine Schritte oder Atem gehört. Aber es war jemand dort. Hatte mich jemand erhört? Wenn es ein Gott war, dann kam dafür, bei meinem Lebenswandel, aber nur Zida oder Neodor in Frage, und so wiederholte ich meine Bitte direkt: 'Wenn du Zida bist oder Neodor, dann hilf mir, und du sollst meine Seele haben. Oder seid's ihr gar beide? Dann dürft ihr knobeln!' Du siehst, wenig fromm, aber es ist auch sehr schwer, in so einer Situation fromm zu sein. Und weiß du was: wer immer es war, er hat mir geholfen. Er hat mir die Gabe zu heilen gegeben. Und bis auf den heutigen Tag weiß ich nicht, wer es war. Bis auf den heutigen Tag muss ich beide anrufen, wenn ich mich oder einen anderen heilen will.

Was ich damit sagen möchte: es kommt vor. Einfach so, ohne Fanfaren, Blitzschlag oder Weihrauch. Und die Götter allein entscheiden, wen sie ihrer Gabe für würdig befinden. Das kann auch ein verurteilter Verbrecher oder ein kleiner Junge sein. Lass dir also von niemandem einreden, dass du einer solchen Gabe nicht würdig seist, Omrah, oder der Aufgabe nicht gewachsen, oder so ein Unfug. Wahrhaft scheitern kann nur der, der es nicht einmal versucht."

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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #753 am: 01.11.2015, 16:04:40 »
Schnüffler war ohnehin schon verwirrt und uetzt schwang auch noch dieser Harlekin seine Reden. Er runzelte die Stirn, was bei einem Ork einigermaßen dämlich aussieht. "Wie heißt die Rolle, in der Du gerade unterwegs bist? Aber sei's drum, was Du satst klingt richtig. Die Götter sind launisch wie Puffmutti Anastasia. Und da die Kacke am dampfen ist, ist ein bischen göttliche Unterstützung auch heiß ersehnt. Nun gut, ich will's glauben. Das heißt, wenn Will mein Gewährsmann bleibt und für die Richtigkeit seiner Einschätzung einsteht. Ich sehe Dich an meiner Seite, wenn wir Köpfe abtrennen und Bäuche aufschlitzen, um das Sanatorium zu verteidigen. Einverstanden, William?
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William Marlowe

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Geisterstadt
« Antwort #754 am: 01.11.2015, 17:15:44 »
"Nur Puffmutti Anastasia nennt mich William", sagte Will. "Und die Rolle gerade heißt Will. Und ich hätte absolut nichts dagegen, für unsere Besucher zusätzlich ein paar feine Überraschungen mit Feuer vorzubereiten. Es kam der Ruf nach einem Plan, aber es lässt sich schlecht planen, wenn man nicht einmal das eigene Gelände kennt. Gibt es einen Gebäudeplan vom Sanatorium? Welcher Ort ist am besten zu verteidigen, wo sind weitere mögliche Geheimgänge oder Schwachstellen, wo sind die Insassen, die man nicht aus ihren Kammern lassen kann, welchen Insassen dagegen könnte man die Situation begreiflich machen? Das müsste alles geklärt werden."

Sein fragender Blick galt Radjesha.
« Letzte Änderung: 01.11.2015, 17:21:25 von William Marlowe »
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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #755 am: 01.11.2015, 18:16:15 »
Schnüfflers Gesicht hellte sich auf. "Nun fangen wir an, diesselbe Sprache zu sprechen. Ich bin das Sanatorium ein paar Mal abgeschritten und habe mir bereits Gedanken gemacht. Sicherheitshalber sprechen wir noch mit Khoon und außerdem dem Mentaru. Der Alte hat's echt drauf. Wir werden den Eindringlingen einen heißen Empfang bereiten. Mir kommt da eine Idee, was man mit dem Lampenöl noch anfangen könnte. Ansonsten könnte Gelirion mit den Gefangenen sprechen. Als Ritter macht man einfach mehr her. Und außerdem könnte Omrah Katharina mit dem Artefakt helfen. Will, wir haben zwar noch keinen definitiven Plan, aber dafür alle nötige Entschlossenheit. Lasst uns ein paar vermodernde Ärsche treten! Hand drauf!", sagte Schnüffler überschwänglich. Dann spuckte er in die Hand und hielt sie Will hin.
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William Marlowe

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Geisterstadt
« Antwort #756 am: 02.11.2015, 14:46:05 »
Wahrscheinlich hätte Will noch vor wenigen Tagen nicht getan, was er als nächstes tat, aber ach, Orkspucke war eh die am wenigstens eklige Substanz, die an Schnüfflers Händen klebte. Also spuckte Will sich ebenfalls in die Rechte und schlug kräftig ein. Bei der Gelegenheit, wo ihm schon einer seine hilfreiche Hand reichte, zog er sich daran vom Boden hoch.

"Gut, dann lasst uns nicht länger vor Angst schlotternd den Aufzug da draußen bestaunen, sondern mit unserem frisch von den Göttern erwählten Lichtorakel Khoon und diesen Mentaru aufsuchen und auch die liebliche Katarina. Außerdem finde ich, wir brauchen einen Namen für unsere Gegnerin, damit wir sie nicht immer mit "Briefleinschreiberin" umschreiben müssen oder mit "Herrin der Untoten" oder "Königin der Schatten" oder dergleichen. Solche Titel täten ihr zu viel der Ehre an und uns jedesmal einen Schauer über den Rücken jagen. Also, ich stell sie mir ja als sehr launisch vor, wie wäre es da mit Anastasia?"
« Letzte Änderung: 02.11.2015, 15:12:28 von William Marlowe »
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Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #757 am: 03.11.2015, 19:51:57 »
Ruhig und fast ohne eine Regung hörte Geilirion den Worten des Jungen und der anschließenden Diskussion zu. Nicht nur Omrah wurde anders, bei den Gesten des alten Priesters. Innerlich dachte er daran, dass er auf den alten Mann besonders aufpassen musste. Ihm zur Not das neue Spielzeug wegnehmen musste. Aber erst einmal abwarten. Omrah war ein Junge, ein Bursch kein hilfloses Kind mehr. Jemand, der für sich selber entscheiden konnte und sollte.

Nichts desto trotz verstand Gelirion aber auch die Zweifel. In dieser Situation war Glauben ein teures und auch schwer zu erringendes Gut. Kurz überlegte er, ob er ähnlich wie der alte Priester seine fühler nach dem Jungen ausfahren sollte. Dann jedoch ließ er es sein. Omrah war kein schlechter Junge und in der Nähe von Udeon würde er wohl nichts als Schwärze sehen. Dabei noch zu fühlen, ob der Junge korrumpiert oder manipuliert wurde, schwer. Sein Blick wanderte zu Udeon. Irgendwie fühlte sich Gelirion, wenn er es zugeben müsste in seiner Nähe sehr unwohl. Anders als bei Esulilde, welche zwar dem gleichen Gott diente, wirkte seine Dunkelheit, sein Wahn anders. Höchst wahrscheinlich spielte auch noch ein gehöriges Quäntchen Respekt vor dem alten Mann mit. Schließlich vermochten alte Priester oft über ihr wahres Ich einen Schleier zu ziehen. Gleich welcher Gottheit sie folgten. Naja, nicht ganz. Die Priester von  Lancerus wirkten ähnlich wie ihre Anhänger sehr herablassend und hielten sich seltenst zurück, den Prunk ihrer goldenen Tempel nicht auch am Leib zu tragen.

Wieder zu Omrah blickend, dachte er über Lancerus nach. Auch dieser Gott würde wohl als Lichtwesen in Erscheinung treten oder selbige senden. Seinen Kopf schüttelte er leicht, denn im Grunde könnten dies wohl alle Götter. Denn es war Omrahs Vision, Omrahs göttliche Berührung. So sprach er auch zuerst zu Omrah, ohne auf Schüffler oder William einzugehen. „Das was du berichtest wiegt schwer.“ er machte eine kleine Pause und sprach dann mit ruhiger Stimme weiter. „Gleich welcher der Sternengötter, der Himmelsgötter oder gar alter vergessener Götter dich berührt hat“ bei den alten Göttern blickte er zu Katharina. Schließlich hatten sie ein Artefakt einer vergessenen Gottheit geborgen und wer könnte ahnen, ob nicht ein Teil der Feuergöttin erwacht war. „du hattest eine Vision und hast sie uns mitgeteilt. Da Udeon dich als Orakel identifiziert hat, sollten wir nicht an seiner Erfahrung zweifeln. Wessen Orakel du bist, dass wird sich dir, mein Junge, selbst offenbaren. Aktiv können wir dir dabei nicht helfen. Und aus eigener Erfahrung sage ich dir“ Gelirion ließ unter seiner rechten Hand seine Brust stolz anschwellen. „es ist ein erhebendes Erlebnis.“ selig lächelte er und sakte wieder zur normalen Erscheinung zusammen. „In Anbetracht der Lage möchte ich dir somit glauben und sehe davon ab, dass zu tun was der erste Instinkt ist. Du möchtest die Seelen der gefallenen befreien und möchtest doch ausharren. So sei es. Verschanzen wir uns. Das ist damit deine zweite freie Entscheidung als Bursche.“

Nach diesem Monolog wendete er sich Schnüffler und William zu. „Ihr habt die Entscheidung schon vorweg genommen. Aber eindeutig. Wir haben genug Möbel und andere Gegenstände die wir in brennbare Barikaden verwandeln können. Die Mauern hier sind aus Stein und ein paar Feuer an engen Stellen werden ihm kaum etwas ausmachen. Zum Beispiel in einem engen Treppenaufgang oder ähnliches. Auch die Idee mit den Gefangenen ist gut. Wir sind zu wenige um sie ständig hinter Gitter zu halten und vielleicht können sie wirklich helfen. Hier, als Paladin, sollte mich aber Khoon oder Elisias begleiten. Sie haben lange mit den Insassen gearbeitet und können sie und ihre Regungen am besten einschätzen. Semerok, du könntest Schnüffler und Will, der nur bei Ermahnungen mit vollem Namen genannt werden will,“ seine Stimmlage sagte offensichtlich, dass er die Bemerkung als Spaß meinte. „helfen die Festung vorzubereiten. Alle anderen, welche Katharina nicht helfen, können dabei ebenfalls helfen und sollten unbedingt unsere Vorräte in Sicherheit bringen. Am Besten nahe dort wo wir uns verschanzen werden.“ Als er endete ließ er seinen Blick über die Anwesenden schweifen.

Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #758 am: 04.11.2015, 13:14:51 »
Omrah war ein Orakel des Lichts geworden. Manche - selbst Vater Udeon- betrachteten ihn mit Interesse. Andere -wie Iana- schien die Sache nicht zu gefallen.
Iana hatte sich von den Mächten des Lichts abgewendet und Zuflucht in Aguas' Macht gesucht. Interessiert beobachtete sie, wie Iana Udeon ansah. Sie erkannte seine Macht an - Aguas' Macht... und geheime Mächte, die in Udeon zu schlummern schienen, auch wenn seine Zauber weniger mächtig als die der Ältesten waren, die in jener Nacht den Engel des Schreckens angerufen hatten.

Auch Esulilde sah auf Omrah herab. Sie erinnerte sich daran, wie sie ihn durch ihren Heilzauber aus der Ohnmacht zurückgeholt hatte und der Junge kurz darauf ängstlich vor ihr zurückgewichen war. Würde er mutiger sein, da er nun ebenfalls von einer Gottheit auserwählt wurde? Udeon schien fasziniert zu sein.
Doch Esulilde dachte das, was Iana bereits ausgesprochen hatte: Ausgerechnet Omrah und nicht zum Beispiel Elisias waren von den Mächten des Lichts auserwählt worden, für sie zu kämpfen? Die Wahl der Mächte des Lichts war tatsächlich merkwürdig.
Die Geweihte bekräftigte mit einem leichten Nicken Ianas Worte. "Eine wahrhaft seltsame Wahl" raunte Esulilde der jungen Mutter zu.

Aber warum war Udeon so Interessiert, dass Omrah zu einem Orakel der Mächte des Lichts geworden war? Ja, der Priester Elisias hatte sich -fast- ohne Vorurteile um sie gekümmert, hatte jedoch durchblicken lassen, dass man sie -wären die Untoten nicht auch über Elendras Tempel hergefallen- in nächster Zeit für den Raub des Heiligen Symbols angeklagt hätte. Sie alle waren durch den Kampf gegen die wandelnden Toten zusammengeschweißt und unterstützen sich gegenseitig. Und doch spürte Esulilde, dass sie sich von Anhängern des Lichts immernoch fernhielt, wenn sich der Kontakt mit ihnen vermeiden ließ. Sie bevorzugte wie in ihrem bisherigen Leben die Gesellschaft der dunklen Diener Aguas.

Sie musterte Omrah. Jetzt, wo er ein Orakel des Lichts geworden war, würde sie ihm erneut so einfach ihre heilende Magie zukommen lassen? Sie dachte daran zurück als Elisias sie untersucht hatte - es war, als ob durch seine Berührung ihre Seele in Flammen gestanden hätte. Auch wenn nun die Mächte der Dunkelheit Seite an Seite mit den Mächten des Lichts kämpfen mochten - wie sie schon Schnüffler gegenüber erwähnt hatte, fühlte sie sich in der Gemeinschaft der Aguas-Gläubigen weitaus wohler.
Jeder von ihnen, gleich ob ihr Glaube Cervia, Elendra, Aguas oder einem anderen Gott gelten mochte würde auf seine weise zum Kampf gegen den gemeinsamen Feind beitragen.
Doch nur jene, die untentschlossen waren oder sich -wie Iana- von den Mächten des Lichts abgewandt hatten, könnten eventuell Aguas' Reihen wieder erstarken lassen.

Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #759 am: 04.11.2015, 17:29:17 »
"Katharina hat große Titten, aber lieblich ist sie nicht. Sie ist ein Biest und ich traue ihr nicht so weit, wie ich spucken kann.", erwiderte Schnüffler gehässig. "Und auf Anastasia lass ich nichts kommen. Das war 'ne Gute. Auf Ihre Weise. Hat die Mädchen nicht mehr zugerichtet als nötig und sich selbst nie aus den Schweinereien herausgehalten, obwohl sie es hätte können. Von mir aus können wir die Feindin irgendwie nennen. Oder Katharina."

"Okay, ich trommel die Leute zusammen und fange an, die Lage zu sondieren. Will, es wäre gut, wenn Du mit mir kommen würdest. Es ist nie falsch, dass Gelände zu kennen und vier Augen sehen mehr als zwei. Für den Anfang schlage ich vor, dass wir diejenigen Gänge verbarrikadieren, die wir nicht brauchen. Wir sollten auch darauf achten, dass wir nie von mehr als einer Seiten aus angegriffen werden können. Außerdem denke ich an Stolperdrähte, Ölpfützen und Fallgruben. Wir sollten außerdem einen Fluchtweg offenhalten. Vielleicht kennen sich Mentaru und Khoon aus."
« Letzte Änderung: 04.11.2015, 17:29:52 von Schnüffler »
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Geisterstadt
« Antwort #760 am: 06.11.2015, 10:18:43 »
Khoon hörte den Gesprächen aufmerksam zu, und betrachtete vor allem Omrah mit unverhohlener Neugier - jedoch lag keinerlei Wertung in seinem Blick.

Er nickte und sah zu Gelirion. "Wir haben ja bereits darüber gesprochen. Es gibt eine Handvoll Insassen, die in Frage kommen. Bei dreien bin ich sicher, dass sie nichts Dummes tun, wenn wir sie freilassen. Bei vier weiteren... fällt mir die Entscheidung schwer. Wir sollten sie gemeinsam mit Elisias aufsuchen."

Dann sah er zu Schnüffler. "Danach sollten wir gemeinsam mit Mentaru reden. Aber wir müssen behutsam sein. Er steht bereits an der Schwelle, wir dürfen ihn nicht unnötig aufregen."
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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #761 am: 06.11.2015, 14:03:49 »
"Was für eine Schwelle?", fragte Schnüffler unverständig.
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« Antwort #762 am: 06.11.2015, 14:11:29 »
Khoon zögerte, seufzte, und erklärte dann mit leiser Stimme: "Die Schwelle zur nächsten Welt."
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« Antwort #763 am: 06.11.2015, 14:28:28 »
"Was für eine nächste Welt? Drück' Dich doch mal verständlich aus. Du meinst, er ist am Abnippeln?", fragte der Halbork, noch immer verständnislos. Ihm war nicht bewusst, wie unpassend seine Äußerungen waren.
« Letzte Änderung: 06.11.2015, 14:28:50 von Schnüffler »
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« Antwort #764 am: 06.11.2015, 15:25:17 »
Khoon zögerte erneut einen Moment, bevor er weitersprach. "Wenn wir auf ihn aufpassen, kann er noch lange überleben. Aber er ist sehr geschwächt, und ja, wenn wir ihn überfordern, kann er daran sterben." Er räusperte sich. "Und wenn ihr auf diese nicht sehr feinfühlige Art mit ihm sprecht, könntet ihr das beschleunigen."
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