Der Droide, welchen Raquorquay bei der Wartung seines eigenen Chassis mit Werkzeug und Chemikalien der Basis vorfindet, unterbricht seine Tätigkeit und folgt dem Weequay, offenbar mit der beiläufigen Abfertigung nicht einverstanden.
"Diese Einheit fordert Klarstellung. Wie gedenkt die genannte Allianz, mit Droidenpersonal zu verfahren?," hat Zwo-Err, der in Wisper-1 kaum mehr als Gefangener und Arbeitssklave gewesen ist, nicht vor, einen Pittin im Sack zu kaufen oder sich wieder schamlos ausnutzen zu lassen.
Die Imperialen in der Messehalle - vier Offiziere und vier reguläre Soldaten - machen zunächst einen verschlossenen Eindruck. Einige starren den Siegern trotzig entgegen, andere wenden sich ab, wiederum andere sehen einander fragend und unsicher an. "Das ist Wahnsinn," murmelt einer der Soldaten kopfschüttelnd. Es sieht aus, als wäre diese verheerende Niederlage gegen eine kleine Truppe von Spezialagenten, von denen der Großteil nicht einmal menschlich ist, für die Überlebenden schwer verdaulich.
Und doch, als Lex'ylara die Stimme erhebt, um ihr Angebot zu unterbreiten, stoßen ihre Worte auf weit weniger Widerstand, als man im ersten Moment vermuten könnte. Wieder werden Blicke gewechselt, Schultern gezuckt, dann meldet sich einer der Offiziere, ein für seinen Rang recht junger Mann Ende Zwanzig. Er nimmt seine Mütze vom blonden, kurz rasierten Schädel ab und seufzt.
"Ich habe es satt, Typen wie Sarev in den Arsch zu kriechen. Die haben mich doch nur hierhin abgeschoben, weil ich ein Mal, ein einziges verdammtes Mal, den Mund aufgemacht hab'. Ich sag dir was, Twuh-lek. Wenn deine Allianz besser ist, wenn sie ihre Leute nicht wie Dreck behandeln, dann mache ich vielleicht mit, um es diesen Speichelleckern heimzuzahlen. Verdient haben sie's. Aber ihr müsst auch beweisen, dass ihr nicht auch so ein Haufen seid."
Nach der mutigen Meldung senkt sich zunächst Stille über den Raum. "Verräter," meint einer der anderen Offiziere anklagend. "Besser das, als für inkompetente Idioten den Fußabtreter zu spielen, Dask," kontert der Erste unbeeindruckt. Sein Ankläger verstummt, dafür spricht nun ein dritter Offizier, ein etwas korpulenterer Mann mit einsetzender Glatze. "Ich bin raus. Bringt mich nach Iziz und lasst mich in Ruhe." Offenbar hat er einen bequemeren und friedlicheren Job im Horchposten erwartet und fürchtet nun um sein Leben. Der vierte Offizier verschränkt einfach die Arme vor der Brust und nickt seinem Kameraden, der zuvor das Wort 'Verräter' in den Mund genommen hat, zu. Von ihm ist wohl keine Hilfe zu erwarten - aber zumindest scheinen sie alle akzeptiert zu haben, dass sie lieber keinen Ärger mehr machen sollten.
Von den regulären Soldaten meldet sich als erstes jener zu Wort, den die Helden auf der Landeplattform festgesetzt hatten. "Also für mich war's das. Ich gehe nach Hause, nach Iziz. Lasse mich beim Oberkommando tot melden, oder so. Keine Sorge, ich verrate euch nicht. Ihr habt euer Wort gehalten, ich halte meins. Dieser Armeebeitritt war doch der reinste Reinfall," macht der junge Mann deutlich, dass er sich fortan aus bewaffneten Konflikten fernhalten will.
Nicht alle seine Kameraden resignieren jedoch. Ein anderer Imperialer schaut auf. "Mann, ihr habt hier ordentlich Ärsche getreten. Weißte, ich komm' von Corellia, die haben da richtig Werbung für die Armee gemacht. Damals hieß es, wer in der Armee dient, ist der coolste Typ, du machst Abschaum und Terroristen platt und wirst abgefeiert... Pah, so'n Scheiß. Hier sitzte, kratzte dir die Birne, bis was Richtiges kommt, und dann lassen sie sich alle abknallen. Das war jetzt 'n Kompliment, hehe. Ich mach' bei euch mit, wenn die Allianz mir 'ne richtige Ausbildung verpasst, echte Sachen. Echte Waffen, echte Rüssi, nicht so'nen Plastikhelm," schmeißt der Soldat seinen schwarzen Helm mit Wucht in die Ecke und stubst einen seiner Kameraden mit dem Ellbogen an. "Kommste mit, Zedd?"
Der Angesprochene zuckt mit den Schultern und sieht zu Lexy. Als er den Mund aufmacht, kommt bei ihm dort, wo die oberen linken Schneidezähne sein sollten, eine klaffende Lücke zum Vorschein. "Aye, okay. Ich kenn' Orris noch von daheim. Den lass' ich jetzt nicht den ganzen Spaß für sich allein haben," grinst der Soldat. Vielleicht haben die beiden Corellianer noch nicht verstanden, worum es bei der Rebellenallianz wirklich geht, aber es ist immerhin besser, als dass sie sich gleich querstellen würden.
Damit erschöpfen sich die potentiellen Rekruten jedoch. Der letzte Soldat scheint kein Interesse zu haben, sich freiwillig zu melden. Er erkundigt sich lediglich skeptisch: "Und welche Garantie haben wir, dass ihr eure Gefangenen anständig behandelt?"
[1]Duran widmet sich derweil der Bestandsaufnahme der leergefegten Geheimbasis. Dabei stellt der Zabrak fest, dass die Überlebenden die Pietät gehabt haben, alle Gefallenen im Trainingsbereich aufzubahren. Die Toten tragen noch immer ihre Rüstungen, ihre Waffen - Vibromesser, Blasterpistolen, -karabiner und ein paar Gewehre, wurden auf einem Tisch gesammelt. Natürlich stimmen die Anzahl der Leichen und die der Waffensätze nicht überein, da die Rebellen sich bereits an der Ausrüstung einiger toter Imperialer bedient haben.
Der Krieger sucht weitere Räume nach Behältern mit Ausrüstung ab und stößt in der Waffenkammer auf verschlossene Spinde. Da er mit den digitalen Schlössern nichts anfangen kann, stehen ihm nur zwei Optionen offen - einen Codezylinder, am besten den von Sarev, von Lex'ylara zu borgen oder die Spindtüren einfach einzuschlagen. In den nun leerstehenden Baracken entdeckt der Zabrak erwartungsgemäß Kisten mit persönlichen Habseligkeiten der Soldaten: Wechselbekleidung, Zahnbürsten, Rasierer, den einen oder anderen Datapad, ein Deck Sabacc-Karten - nichts von wirklichem Wert also, sieht man vielleicht von einem kleinen Beutel mit merkwürdigem grünem Pulver ab.
Rhade und Geric nehmen in der Zwischenzeit die Medstation und die Kommandozentrale unter die Lupe. Um einen Bericht an Fol Minae zu schicken, würden die Rebellen die zertrennte Kommunikationsleitung reparieren müssen, doch die internen Daten der Basis kann Geric bereits einsehen.