Ihr Gegenüber sah sie einen Augenblick mit großen Augen an - die Erkenntnis, dass sie ihn tatsächlich befreien wollte, drang wohl erst langsam in seinen Geist ein. Plötzlich riss er die Augen auf, und stolperte regelrecht einige Schritte rückwärts, um Olga Freiraum für ihre Arbeit zu bieten.
KATANGGG! machte es, als die Waffe der Zwergin auf das Metall prallte. Das Geräusch wiederholte sich, als sie zuschlug, das alte Metall langsam nachgab, und mit jedem Schlag drang das Geräusch scheinbar weiter durch den Tunnel, durch die geschlossene Tür, hin zu jenen, die Candal und seinen Zellengenossen hier gefangen hielten. So jedenfalls schien es Candal zu empfinden, sein Blick abwechselnd auf das Schloss und die für ihn so ferne Tür gerichtet.
Der letzte Schlag ging in ein schrilles Quietschen über, als das metallene Schloss an der Axt stecken blieb, und Olga es mit einem kräftigen Ruck von der Tür zog. Sie hatte das Schloss nicht nur zerstört, sondern vollends von der Tür gerissen - was noch deutlicher die schlechte Arbeit des Schlossers widerspiegelte.
Mit einem kurzen Ruck konnte die Zwergin das alte Schloss vom Heft ihrer Waffe ziehen. Die Tür war auf, doch Candal bewegte sich nicht. Er sah sie mit großen, ungläubigen Augen an.