Der 53. Trupp macht sich für den ersten Einsatz in der neuen Umgebung bereit, während der Trupp aus Damaris bereits ausrückt und Claire mit ihren Truppen vorerst zurück bleibt. Immerhin muss jemand da sein, sollte es einen Notfall geben. Außerdem hat Anya keine weiteren Befehle erteilt und so kurz nachdem Streit würde nicht einmal Claire es darauf ankommen lassen.
So tritt der 53. Trupp, bewaffnet wie eine Einheit der Arbites, hinaus auf die Straßen von Chevon. Der Himmel ist inzwischen leicht bewölkt und die Sonne bricht nur manchmal für einen Moment hindurch, erstrahlt die Stadt in warmen Farben. Die Straßen selbst sind ordentlich gepflastert und mit Gehwegen rechts und links versehen. Die meisten Gebäude haben ihre Fensterläden verschlossen oder die Gardinen zu gezogen. Es wirkt gespenstisch still, während sie ihren Weg zur Kirche beginnen. Unterwegs begegnen Ihnen kleinere Gruppen von Kinder und Jugendliche, die auf den fast leeren Straßen spielen und die meisten Erwachsenen scheinen entweder ihrer Arbeit nachzugehen oder ihre Zeit totzuschlagen. Auf dem Weg kommen sie an einen Getränkeladen vorbei vor dem sich einige erwachsene Männer betrinken und Lautstark unterhalten. Einige von Ihnen sehen verwahrlost aus, aber weder gefährlich noch streitlustig. Dennoch scheint es offensichtlich, dass es einige Leute ohne Arbeit in der Stadt gibt.
Ihre Patrouille dauert bereits über eine Stunde, als sie sich endlich vor der Kirche wiederfinden. Der hohe Turm lässt gerade die Glocke erklingen und die Uhr schlägt neun Uhr. Das große hölzerne Eingangstor ist einen Spalt weit geöffnet und von drinnen dringt ein Geruch von Weihrauch nach draußen. Ein Schild direkt davor verkündet, dass heute Abend gegen 19 Uhr eine Messe stattfindet und das jeden Mittwoch ein Kirchenchor organisiert wird zu dem alle eingeladen sind. Außerdem gibt es noch einige Selbsthilfegruppen und Buchkreise. Im Inneren gibt es einen kleinen Vorraum, welcher direkt in das Innere der Kirche führt, wo das Hauptschiff sein wird. Im Vorraum steht ein etwas älterer Mann mit der Robe eines Priester der Ekklesiarchie. Sein Gesicht wirkt runzelig und mit Lachfalten durchzogen, während die grauen Haare zu einer Mönchsfrisur arrangiert ist. Ein kleines Bäuchlein zeichnet sich unter die Robe ab und die grünen Augen sind von Sorge gezeichnet, während er in einem Buch liest. Fanny spürt sofort, dass das nicht der Ort ist den die Karten ihr gezeigt haben.