Lamira erwacht mit dröhnendem Schädel und dem Gestank von verbranntem Fleisch und Eingeweiden in der Nase. Vorsichtig versucht sie ihren Körper zu bewegen und wieder Herrin der Situation zu werden, herauszufinden was in den letzten Sekunden überhaupt passiert ist. Offensichtlich ist sie noch am Leben, aber wem genau sie diesen Umstand zu verdanken hat, das bleibt wohl noch herauszufinden.
Das letzte an was sich die Mutantin erinnern kann ist ihr verzweifelter Kampf gegen die mörderische Zombiehorde. Ihr zum Scheitern verurteilter Versuch den animierten Leichen den Zugang zur Ritualkammer zu verwehren und wie sie letztendlich überwältigt und umzingelt wurde.
Der Wirbel aus Benommenheit und unerklärlichen Sinneseindrücken der darauf folgte ist fast schon vergessen. Wie ein Traum nach dem Erwachen kann sie sich nur noch undeutlich an die Details dieses bewusstseinserweiternden Erlebnisses erinnern. Nebulöse Artefakte unmöglicher Sinneseindrücke und Emotionen, verführerische Lügen und noch viel grausamere Wahrheiten, das alles in der Dauer eines einzigen kräftigen Herzschlages.
Die Scharfschützin schlägt ihre Augen auf und ihre katzenartigen Pupillen richten sich auf Tal'Ygramus, der gerade damit beschäftigt ist eine Leiche von ihrem Körper zu rollen. Der messerscharfe Fokus ihres Blickes verrät, dass sie durchaus in der Lage scheint sich schnell auf die veränderten Umstände einstellen zu können. Vielleicht ist es aber auch Varnas Stimme in ihrem Ohr, die sie dazu antreibt sich jetzt noch keine voreilige Pause zu gönnen.
Sobald sie wieder auf den Beinen ist, nickt Lamira Tal'Ygramus zu, um ihm zu signalisieren das mit ihr soweit alles in Ordnung ist. Dafür das sich der Hexer im Epizentrum des Rituals befunden haben muss, scheint er, zumindest ihres ersten Eindruckes nach, die letzten Sekunden ganz gut überstanden zu haben. Die Scharfschützin kennt sich zwar mit den arkanen Dingen nicht wirklich aus, aber irgendwie hatte sie erwartet statt dem berobten Mann nur noch eine ausgebrannte Hülle vorzufinden. Das eine eizelne Person in der Lage sein sollte als Leiter für die Entfesslung eines derartigen psychichen Ereignisses zu dienen kommt ihr irgendwie falsch, ja fast schon pervers vor. Niemand sollte in der Lage sein solche Kräfte zu entfesseln. Sobald Tal'Ygramus ihr den Rücken zukehrt und sich zu Scarna aufmacht, betätigt Lamira ihren Micro-Funk um Kontakt zu Varna aufzunehmen.
"Ich bin in Ordnung, auch wenn ich mehr als nur ein Bad benötigen werde um diesen Geruch wieder loszuwerden. Dein Plan scheint funktioniert zu haben. Glückwunsch, du bist wie immer die klügere von uns beiden.", klagt sie der Heretek spielerisch ihr Leid und signalisiert ihr dadurch ganz automatisch, dass es ihr tatsächlich gut geht.
Im Anschluss macht sie sich daran dem berobten Magos heimlichzu folgen. Sie rechtfertigt ihre Verstohlenheit damit, dass sie noch immer nicht genau weiß, was bei dem Ritual eigentlich passiert ist und Tal'Ygramus nicht vollstänid zu trauen ist bis sie Näheres in Erfahrung gebracht hat... aber tatsächlich gefällt es ihr einfach nur ihm hinterherzuschleichen, nur um dann im richtigen Augenblick einen Auftritt zu genießen, der ihrer würdig ist.
"Natürlich bin ich hier.", antwortet sie ihm deshalb, nachdem er im Thronsaal der selbsternannten Königin der Scherben nach ihr fragt und schält sich mit einem selbstzufriedenen Lächeln auf den Lippen aus den Schatten. Die katzenartige Mutantin tritt an die Seite des Hexers und blickt zu Scarna. "Die Lage ist wieder unter Kontrolle. Reisen durch den Warp können unappetitliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Was hier passiert ist war eine von ihnen. Nicht mehr und nicht weniger."
Lamira streckt sich und unterdrückt nur kaum ein faules Gähnen. Hinter der Geste verbirgt sich jedoch mehr als nur ein simpler Ausdruck körperlichen Behagens. Sie will der Königin und ihrem Volk signalisieren, dass die Bedrohung vorbei ist. Und während Tal'YGramus eher misstrauisch beäugt wird, gelingt es ihr vielleicht etwas schneller eine Panik oder unnötige Gewalt zu verhindern. Schließlich hat sie einen etwas persönlicheren Draht zu den Wilden, hat sie unterrichtet und über Wochen hinweg mit ihnen trainiert.